Hallo Kollegen,
ich bin derzeit am überlegen, wie ich mit meinem kleinen Betrieb weitermache und hoffe hier ein paar unabhängige Denkanstöße von Fachleuten zu bekommen.
So sieht der Betrieb derzeit aus:
- 20ha, davon 17ha Grünland in schlechter Mittelgebirgslage, 2,5ha Ackerland (1/4 Kartoffeln für Dierktverm., Rest Kleegras), durchschnittliche Schlaggröße 1,5ha, 90% Pachtfläche von ca. 70 verschiedenen Eigentümern, die meiste Fläche ist pachtfrei.
- 2,5ha Wald
- 10 - 13 Rinder Rotes Höhenvieh in ganzjähriger Freilandhaltung, im Winter mit Heufütterung in Weideunterständen.
- 12 Schwarzkopf- Mutterschafe
- Biobetrieb
- Betriebsgründung vor 15 Jahren mit 1ha als Quereinsteiger
- keine Gebäude außer kleiner Maschinenhalle
- eigenmechanisiert, Rundballenpresse wird gemietet (Maschinenpark alt, aber in Schuss -> bin gelernter Mechaniker)
- ca. 700 Arbeitsstunden/ Jahr
Nun zu Fragestellung:
Der Betrieb wirft durch die Direktvermarktung von Kartoffeln und Vermarktung und 4 Rindern, wirtschaftlich zufriedenstellend und kann auch deutlich zum Familieneinkommen beitragen. Allerdings würde ich, soweit das die Flächen hergeben, gerne mehr Tiere halten. 0,75GV/ha müssten unter unseren Bedingungen möglich sein. Ich hatte mir erhofft, die Rinderhaltung auszubauen. Allerdings merke ich, dass ich den Kundenstamm nicht wesentlich erweitern kann, weil einfach kein übermäßiger Bedarf besteht. Die von mir gehaltene Rasse, kann aber eigentlich nur über Direktvermarktung wirtschaftlich gehalten werden. Ich hänge wegen des ruhigen Umgangs am roten Höhenvieh . Früher hatte ich einige Jahre Limousin, womit ich aber nicht so gut klar kam, da sie schon deutlich temperamentvoller waren und ich die meisten Arbeiten bei den Tieren auch alleine erledigen muss. Eine Erweiterung der Schafhaltung wäre auch denkbar, da ich daran wirklich viel Freude habe. Ich weiß nicht so wirklich was für die Zukunft sinnvoll sein könnte. Folgende Szenarien gehen mir durch den Kopf:
- Reduzierung der RHV- Rinderherde auf das Direktvermarktungspotential und Ausbau der Schafhaltung
- Umstellung auf eine ruhige, aber geläufigere Rinderrasse (z.B. Fleckvieh), Direktvermarktung der Absetzer soweit möglich, den Rest der Absetzer an den Viehhandel.
- Komplettumstellung auf Schafe, Direktvermarktung soweit möglich, Rest der Lämmer an den Viehhandel
Die Tierhaltung sollte auf jeden Fall beibehalten werden, in welcher Form auch immer, da ich das Freude daran habe und die Flächen auch anders nicht wirklich gut genutzt werden können. Ich erwarte hier nicht, dass jemand das Patentrezept vorlegen kann, aber vielleicht kann ich auf diesem Wege den ein, oder anderen Denkanstoß erhalten. Vielen Dank fürs Durchlesen und eventuelle Antworten.
MfG