Wenn man von der provokanten Formulierung absieht, hat Agri in der Sache ja nicht unrecht.
Die Masse der landwirtschaftlichen Betriebe erreicht seit Jahrzehnten keine Vollkostendeckung und bleibt damit deutlich hinter der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung zurück.
Und die Union und der ihr personell und wirtschaftlich angeschlossene Bauernverband betreiben Beschwichtigung zur Absicherung ihrer Stimmen und Pfründe und lassen die Bauern so mehr oder weniger ins Messer laufen.
Schuld sehe ich vor allem in der Form, dass in der Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit nicht viel deutlicher auf die wirtschaftlichen und strukturellen Probleme hingewiesen wird.
In obigem Link zum Vortag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wird z.B. das beliebte Spiel betrieben, die Gewinne Landwirtschaftlicher Betriebe unter komplettem Ignorieren des Kapitaleinsatzes 1 zu 1 mit Erwerbseinkommen von Angestellten (ohne Berücksichtigung des Arbeitgeberanteils) zu vergleichen.
Was soll man zu sowas noch sagen? Alleine dadurch werden die Bauern gleich doppelt verarscht und nehmen das sie Jahrzehnten hin. Verblödung als Ursache zu vermuten liegt da nicht völlig fern. Branchenblindheit und Entscheidungsträgheit oder Sucht treffen es evtl. besser. Was treibt uns sonst dazu, weiterzumachen, obwohl wir das alles wissen?