Hallo!
Ich wohne auf einem Bio-Bauernhof und betreue seit geraumer Zeit die Rinder (nebst Geflügel, Hunden, Ziegen, Kaninchen...).
Vorneweg: Ich habe keine landwirtschaftliche Ausbildung.
Wir haben die ersten Rinder vor 2,5 Jahren bekommen und inzwischen eine kleine Herde von fünf Angus-Mutterkühen samt Kälbern und einer Highland-Cattle-Färse. Alle Tiere kamen aus großen Herden und waren anfangs sehr scheu. Ich habe sie nach und nach "gezähmt", und zwar vor allem, indem sich sie gestriegelt habe, was sie sehr mögen.
Meine Frage bezieht sich nun vor allem auf unseren Jungbullen, 11 Monate alt. Er ist derzeit im Stall, weil noch eine Halbschwester in der Herde mitläuft und auch die erwachsenen Tiere nicht vor August gedeckt werden sollen.
Diese "Stallzeit" habe ich genutzt, um mit ihm zu arbeiten. Inzwischen ist er zahm, auch Fremden gegenüber freundlich, lässt sich halftern und am Strick führen. Seit etwa drei Wochen führe ich ihn täglich einmal zu einer kleinen Wiese in der Nähe, damit er grasen kann. Er folgt mir anschließend auch brav wieder in den Stall.
Nun höre ich aber von mehreren Seiten, dass sich das gewiss ändern wird, wenn er älter wird, und dass es nicht gut ist, wenn er so zahm ist, weil er dann den Respekt verlieren kann. Er kann auch schon recht aufdringlich sein, wenn es um Futter geht.
Könnt Ihr mir Tipps geben, durch welches Verhalten ich ihm am besten klarmachen kann, dass ich das "Leittier" bin? Wie kann ich am besten vorbeugen, bevor er anfängt, mit mir eine Rangordnung auzutesten? Bzw. wie verhalte ich mich richtig, wenn er das ausprobiert?
Ich hoffe auf einen lebhaften Austausch mit Euch!
LG
Olga