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Aus für Verbrennungsmotoren?

Hier findet man Hilfe in Sachen Landtechnik.
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145 Beiträge • Seite 8 von 10 • 1 ... 5, 6, 7, 8, 9, 10
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon Vario_TA » Di Jun 14, 2022 12:28

wastl90 hat geschrieben:Die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland liegt irgendwo bei 12.500km/Jahr. Am Tag somit bei knapp 35km. Für 35km sind, bei einem Stromverbrauch von 20kw/100km also ca. 7kw notwendig. Das kann ich am Abend oder auf Arbeit vollnuckeln und benötigt dafür keine Schnelladeeinrichtung mit 300kw.

Durchschnitte sind irrelevant.
Ein PKW braucht im Fahrberieb im Durchschnitt auch meist keine 10kW. Trotzdem kauft niemand ein Auto mit 10kW Antriebsleistung.

Und bitte nutze korrekte Einheiten, sonst kann das bei Leuten, die das nicht so durchblicken, zu enormen Verwirrungen führen.

wastl90 hat geschrieben:
Das Aus für Verbrenner ist doch nun beschlossen.

NEIN, IST ES NICHT
Beschlossen ist noch überhaupt nichts, das kommt wahrscheinlich im Herbst. Und selbst wenn der Vorschlag 1:1 umgesetzt werden sollte, bedeutet das noch lange kein Verbrennerverbot, sondern nur, dass die Zulassung von Fahrzeugen mit lokalem CO2-Ausstoß Strafzahlungen für den Hersteller nach sich zieht. Für Verbrenner bedeutet das entweder Strafzahlungen oder ein Umstieg auf einen Kraftstoff, der bei der Verbrennung kein CO2 freisetzt. Das ist zweifelsfrei kein Verbrennerverbot, egal wie oft das gesagt wird.

Es ist erschreckend, wie wenige Leute sich die tatsächlichen Inhalte der geplanten Regelungen anschauen und was Journalisten (deren Job es ja eigentlich ist, die Informationen komprimiert und für jeden verständlich, aber korrekt darzustellen) daraus machen.
Und vollkommen unbegreiflich ist es mir, dass trotz meiner mehrfachen Erläuterung hier im Forum in verschiedenen Threads trotzdem noch in ebendiesen Threads nur wenige Beiträge später von einem angeblich beschlossenen Verbrennerverbot gesprochen wird. Wenn ihr mir schon nicht glaubt, dann recherchiert doch wenigstens, anstatt immer wieder den gleichen Käse zu schreiben.
https://eur-lex.europa.eu/resource.html ... format=PDF

Da steht nichts von einem Verbrennerverbot oder etwas, das man als solches interpretieren könnte.
Tatsächlich finden sich sogar recht interessante Sätze darin, die dem Verbrenner selbst mit den heute üblichen Kraftstoffen in die Hände spielen. Beispiel:
Im Jahr 2028 führt die Kommission gestützt auf die alle zwei Jahre vorgelegten Berichte eine Überprüfung der Wirksamkeit und der Auswirkungen dieser Verordnung durch und legt dem Europäischen Parlament und dem Rat einen Bericht mit dem Ergebnis der Überprüfung vor. Gegebenenfalls wird dem Bericht ein Vorschlag zur Änderung der vorliegenden Verordnung beigefügt

Die Änderung der Verordnung ist also durchaus vorgesehen.
Aus dem Blickfeld sollen synthetische Kraftstoffe dabei nicht geraten:
Die Innovationen in der Lieferkette der Automobilbranche schreiten voran. Innovative Technologien wie die Erzeugung von E-Fuels mit CO2-Gewinnung aus der Luft könnten, wenn sie weiterentwickelt werden, Perspektiven für eine erschwingliche klimaneutrale Mobilität bieten. Die Kommission sollte daher den Fortschritt des Innovationsstands in diesem Sektor als Teil ihres Fortschrittberichts verfolgen.

Das Ganze als Verbrennerverbot zu betiteln, verkennt den Charakter des Pakets vollkommen.
Es wird sogar explizit darauf hingewiesen, dass die Verschärfung technologieneutral ist. Stimmt zwar mangels Berücksichtigung regenerativer kohlenstoffhaltiger Kraftstoffe nicht ganz, aber man verweist sogar eindeutig auf Wasserstofffahrzeuge und erwähnt sie getrennt von Brennstoffzellenfahrzeugen. Das lässt darauf schließen, dass Wasserstoffverbrenner gemeint sind:
Die verschärften CO2-Emissionsnormen sind in Bezug auf die Erreichung der festgelegten Flottenziele technologieneutral. Für die Erreichung des Flottenziels
Nullemissionen sind und bleiben verschiedene Technologien verfügbar. Zu den emissionsfreien Fahrzeugen zählen derzeit Elektrofahrzeuge, Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb oder mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge; technologische Innovationen schreiten weiter voran.

Wer da ein Verbrennerverbot sieht, muss eine blühende Fantasie haben.
Man könnte eher von einem Verbot kohlenstoffhaltiger Kraftstoffe sprechen.
Einem Verbrennungsmotor ist es aber egal, ob der Kraftstoff Kohlenstoff enthält oder nicht. Nur die Kosten für das gesamte Fahrzeugleben ändern sich je nach Kraftstoff, was im Endeffekt natürlich dazu führen könnte, dass es dann kaum noch Verbrenner gibt. Um das zu beurteilen ist es aber reichlich früh. Wie die Wasserstoffinfrastruktur und die Wasserstoffpreise an der Tankstelle in 15 Jahren aussehen und wie sich im Vergleich dazu die Strompreise entwickeln, weiß heute niemand. Und wenn sich die EU bis zum Herbst oder bis 2028 überlegt, man könnte bei den Flottenemissionen ja vielleicht doch regenerative kohlenstoffhaltige Kraftstoffe berücksichtigen, sieht auch wieder alles anders aus.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon langer711 » Di Jun 14, 2022 13:06

Wunderbar…
Dann lasst uns noch schnell Verbrenner kaufen, die man dann später umrüsten kann auf Wasserstoff.
Applaus!

Seit mehr als 30 Jahren wird an diesem Experiment rumgedoktert und jedesmal kommt man zu dem Ergebnis, das der Brennstoff dann zu teuer ist und somit das alles sinnlos.

Bei der Brenstoffzelle würde ich mich ja vielleicht noch überzeugen lassen, aber beim Wasserstoffverbrenner auf garkeinen Fall.

Bei LKW und Arbeitsgeräten, die an einem Tag 300 Liter Diesel brauchen oder mehr, sieht die Welt anders aus.
Aber beim PKW dürfte klar sein, das kein Kolben mehr gebraucht wird, wenn dieses Gesetz durch kommt
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon countryman » Di Jun 14, 2022 13:30

Sagen wir mal so, Mobilität wird teurer, nur nicht so schlimm wie bei einer Umstellung auf Wasserstoff-Verbrenner nach derzeitigem Stand.
Wäre E-Mobilität günstig bräuchte es keine Gängelung.
Brennstoffzellen gibts auch schon lange, kommt auch nicht richtig aus dem Quark.
Ein Großteil der Wertschöpfung in der Gesellschaft beruht auf Mobilität, wird diese teurer muss auch die Wertschöpfung steigen. Nur, wie viel Druck ist noch möglich und ab wann lässt man es einfach sein ---> Konjunkturkrise.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon wastl90 » Di Jun 14, 2022 13:53

langer711 hat geschrieben:Das kommt schon noch.
Wer einmal elektrisch gefahren ist, geht nur zum Verbrenner zurück, wenn er oft weite Strecken fährt.
Otto normal Fahrer kommt mit 200km Reichweite gut zurecht.
Auch bei den Sprintern wird sich noch was tun.

Der Lange

Ich bin den Toyota Proance für 2 Wochen probe gefahren (ca. 800km). Leider war zur Probe nur das 50kWh Model verfügbar, bestellt habe ich den 75kWh. Bei den 50er hatte ich eine Reichweite von 190-210km, an der Autobahn machte der den gut 20% Akku in knapp 40min auf 100% voll, ich denke das ist schon akzeptabel. Der Größere Akku soll dafür 60 min benötigen, nach 300km kann man auch mal ne Stunde Pause einlegen, das halte ich für vertretbar.
Der Große Akku wird bei fast allen Strecken locker reichen, wenn es mal weiter weg geht, muss eben nachgeladen werden.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon wastl90 » Di Jun 14, 2022 13:57

weissnich hat geschrieben:@wastl: schau dir mal den neuen maxxus an.. eventuell kann der schonmal auf kürzeren strecken nützlich sein..

Ja, ist mir aber leider noch etwas zu neu und zum nächsten Händler müsste ich halb um München fahren, das ist mir ehrlich gesagt zu weit. Auch in dem Segment wird sich in den nächsten Jahren noch ordentlich was tun. Bei mir soll ja auch nicht auf biegen und brechen umgestellt, sondern eben auch ein wenig Erfahrung gesammelt werden.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon wastl90 » Di Jun 14, 2022 14:14

Ehrlich gesagt kann ich es noch nicht richtig verstehen warum Elektrofahrzeuge so verpönt sind. Wo liegt denn wirklich der große Nachteil? Klar, Erfahrungswerte bezüglich Akku und der Langlebigkeit gibt es leider noch wenig.
Wer einmal elektrisch gefahren ist, möchte wahrscheinlich selten zurück, zumindest kenne ich keinen.
Die großen Vorteile und Ängste kommen eher von Leuten die damit noch nie gefahren sind oder selbst kein elektrisches Fahrzeug haben.
Bisher waren die beiden Kangoos, nach jetzt ca. 50.000 und 60.000km nur zur Durchsicht (Garantie) in der Werkstatt. Bisher gibt es auch keinerlei Anzeichen für außergewöhnlichen Verschleiß oder weniger Reichweite. Warum also Angst haben?

Schon alleine der Umstand der günstigeren Energie ist doch ein riesiger Vorteil, egal ob man umwelttechnisch verblendet ist oder nicht.

Ich würde behaupten ich komme auf 20 Cent/kWh (durchschnitt aus Eigenverbrauch + Zukauf).
Bei einem Verbrauch von 17kWh/100km sind das 3,40€ Spritkosten. Ein vergleichbarer Diesel kommt auf einen Verbrauch von ca. 7l/100km und bei derzeitigen Spritpreisen somit auf 14€/100km.
Speziell bei mir ist auch viel Stadtverkehr mit dabei, sprich viel Stop and Go, gerade hier steigt dann nochmals der Dieselverbrauch, wohingegen der Stromverbrauch tendenziell eher sinkt.
10€/100km Ersparnis sind bei 25.000km/Jahr immerhin 2.500€. Dazu kommt noch die (bisher) nicht anfallende KFZ Steuer und der deutlich geringere Wartungsaufwand (den ich aber nicht ansetzen möchte!).

Bei mehr eigenerzeugten Strom sieht die Rechnung gleich viel besser aus.

Klar, bei 1,20€/l Diesel sieht die Rechnung ganz anders aus. Ob die jemals wieder kommen?

Wie gesagt, ich wollte das vor 2 Jahren mal testen, hab für die Fahrzeuge jeweils knapp 5.000€ gegenüber dem Verbrenner mehr bezahlt. Aber gerade bei den derzeitigen Preisen relativiert sich das sehr schnell. Dazu kommt noch der deutlich höhere Fahrkomfort (kein Schalten - fahren wie mit einem Vario) und, zumindest bei mir, keine Einschränkungen im Alltag.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon Vario_TA » Di Jun 14, 2022 14:43

langer711 hat geschrieben:Dann lasst uns noch schnell Verbrenner kaufen, die man dann später umrüsten kann auf Wasserstoff.
Applaus!

Wieso sollte man Bestandsfahrzeuge umrüsten? Das wäre nur sinnvoll, wenn Wasserstoff deutlich billiger wird als Diesel.
Der Verbrenner für flüssige Kohlenwasserstoffe ist und bleibt der umweltfreundlichste und volkswirtschaftlich billigste Antrieb für die allermeisten Fahrzeuge ab einer Größe, bei der man Fahrzeuge als Auto bezeichnen kann. Wieso sollte man das umrüsten?
Die Nutzung von Wasserstoff im Verbrenner ist nur ein lästiger Umweg, den die EU-Vorgaben womöglich nötig machen.

langer711 hat geschrieben:Seit mehr als 30 Jahren wird an diesem Experiment rumgedoktert und jedesmal kommt man zu dem Ergebnis, das der Brennstoff dann zu teuer ist und somit das alles sinnlos.

Seit mehr als 100 Jahren wird an Batterien rumgedoktert und jedes Mal kommt man zu dem Ergebnis, dass sie zu teuer sind und somit alles sinnlos :wink:

Der Knackpunkt beim Wasserstoff sind nicht die Brennstoffkosten. Kritisch sind Infrastruktur und Speicherung in Fahrzeugen. Ersteres wird zukünftig deutlich stärker subventioniert, bei letzterem hat man in den letzten 10 Jahren gigantische Fortschritte gemacht und ist innerhalb der nächsten 10 Jahre definitiv auf einem Niveau, wo Wasserstoffverbrenner deutlich günstiger herstellbar sind als vergleichbare BEV.

langer711 hat geschrieben:Bei der Brenstoffzelle würde ich mich ja vielleicht noch überzeugen lassen, aber beim Wasserstoffverbrenner auf garkeinen Fall.

Wasserstoff für Brennstoffzellen muss höhere Anforderungen erfüllen als Wasserstoff für Verbrenner. Außerdem sind Brennstoffzellen viel teurer als Verbrenner, hinzu kommen die höheren Kosten für den restlichen Antriebsstrang, weil Brennstoffzellen dummerweise keine mechanische Leistung abgeben. Gleichzeitig ist der Wirkungsgrad mit Brennstoffzellen nicht viel besser, bei größeren Fahrzeugen sogar eher schlechter als bei Verbrennern.
Wieso zum Geier sollte man Brennstoffzellen größere Erfolgschancen einräumen als Verbrennern?
Dass die meisten Wasserstofffanboys gerne Brennstoffzellen hätten, weil die halt "neu" sind und das Neue natürlich immer viel interessanter ist als das Bekannte, ist so. Ändert aber an den Fakten nichts.
Brennstoffzellen sind für Fahrzeuge einfach nicht gut geeignet. Sie haben einen hohen Kühlaufwand und eine bescheidene volumetrische wie gravimetrische Leistungsdichte, sind teuer und verlangen einen kompletten vollelektrischen Antriebsstrang, der seinerseits wiederum teuer und schwer ist. Das kann nur in Nischen etwas werden, wenn Brennstoffzellen nicht plötzlich viel leichter, billiger, effizienter und langlebiger werden.
Wenn der nächste Prius mit Wasserstoffverbrenner kommt (der als Hybrid ja eigentlich bessere Voraussetzungen für die Brennstoffzelle bietet), werden sich viele Brennstoffzellenfreunde die Augen reiben.

wastl90 hat geschrieben:Ehrlich gesagt kann ich es noch nicht richtig verstehen warum Elektrofahrzeuge so verpönt sind. Wo liegt denn wirklich der große Nachteil?

In ihren Kosten und der Umweltschädlichkeit... Und für Einige auch die Alltagstauglichkeit.
Wenn das keine guten Argumente sind, was dann?

Ich kann zum Beispiel überhaupt nicht verstehen, warum der Verbrenner so verpönt ist. Welchen Nachteil hat der Verbrenner, dass man ihn unbedingt abschaffen will?

wastl90 hat geschrieben:Schon alleine der Umstand der günstigeren Energie ist doch ein riesiger Vorteil, egal ob man umwelttechnisch verblendet ist oder nicht.

Die Energiepreise sprechen zweifelsfrei für den Verbrenner als CNG-Variante.

wastl90 hat geschrieben:Bei einem Verbrauch von 17kWh/100km sind das 3,40€ Spritkosten. Ein vergleichbarer Diesel kommt auf einen Verbrauch von ca. 7l/100km und bei derzeitigen Spritpreisen somit auf 14€/100km.

Wenn ein Diesel 7l/100km braucht, schafft es kein noch so effizientes Elektroauto auf 17kWh/100km. Das ist reines Wunschdenken. Und wenn man ein Elektroauto mit 17kWh/100km bewegt bekommt, schafft es ein Diesel problemlos auf 4,5l/100km, bei günstigen Strecken auch locker unter 4l/100km.
Hört doch endlich auf, euch bei sowas immer selbst zu belügen.

wastl90 hat geschrieben:Speziell bei mir ist auch viel Stadtverkehr mit dabei, sprich viel Stop and Go, gerade hier steigt dann nochmals der Dieselverbrauch, wohingegen der Stromverbrauch tendenziell eher sinkt.

Stop and go ist für Elektroautos genau so verbrauchssteigernd wie für Verbrenner. Physik lügt nicht.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon langer711 » Di Jun 14, 2022 17:11

Ich frag mich nur, warum man überhaupt mit Wasserstoff Experimente macht?
Im direkten Kostenvergleich ohne Steuern ist der Antrieb locker doppelt so teuer, wie per Akku und E-Motor.
Einzig, das man Überschuss PV Strom in H2 speichern könnte ist der Vorteil.
Aber da könnte man ebensogut Efuels draus machen.
Den Verbrennungsmotor werden wir ja ohnehin die nächsten 50 Jahre nicht vollständig elektrifizieren können.
Und selbst wenn der E-Antrieb sich auch für Nutzfahrzeuge und Saisonmaschinen durchsetzen würde, hätten wir noch Gebrauchte mit Bestandsschutz.

Gebt doch denen den aus PV Überschuss produzierten Energieträger.

Aber wenn wir stur bei den Verbrennern bleiben würden, dann könnten wir den PV Bereich noch deutlich mehr ausbauen und hätten trotzdem nie Überschuss.

Ohne Stromüberschuss aber kein bezahlbarer Wasserstoff oder EFuel.

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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon Vario_TA » Di Jun 14, 2022 20:33

langer711 hat geschrieben:Ich frag mich nur, warum man überhaupt mit Wasserstoff Experimente macht?
Im direkten Kostenvergleich ohne Steuern ist der Antrieb locker doppelt so teuer, wie per Akku und E-Motor.

Die "Experimente" macht man wegen der Unzulänglichkeiten von Batterien und der damit verbundenen Kosten von BEV. In der Nutzfahrzeugbranche fragen bereits vermehrt die Kunden von sich aus nach Wasserstoffantrieben, das ist jedenfalls das, was ich so mitbekomme.
Woher du die angeblich doppelt so hohen Kosten für Wasserstofffahrzeuge nimmst, kann ich mir nicht erklären.

langer711 hat geschrieben:Einzig, das man Überschuss PV Strom in H2 speichern könnte ist der Vorteil.
Aber da könnte man ebensogut Efuels draus machen.

Der Vorteil der Speicherung ist extrem groß, er könnte theoretisch das gesamte Saison-Dilemma der Energieversorgung lösen.
Und natürlich sind E-fuels für Fahrzeuge sinnvoller als Wasserstoff. Aber wenn die EU keine kohlenstoffhaltigen Kraftstoffe will, muss es halt ohne Kohlenstoff funktionieren.

langer711 hat geschrieben:Aber wenn wir stur bei den Verbrennern bleiben würden, dann könnten wir den PV Bereich noch deutlich mehr ausbauen und hätten trotzdem nie Überschuss.

Ohne Stromüberschuss aber kein bezahlbarer Wasserstoff oder EFuel.

In erster Linie hätten wir mehr erneuerbare Energie, wenn mehr PV gebaut wird. Und natürlich gibt es auch mehr Überschüsse, wenn mehr ausgebaut wird. Keine Ahnung, wie du darauf kommst, dass dem nicht so ist.
Dass diese Überschüsse genutzt werden anstatt abgeregelt, ist ja gerade der Sinn und Zweck von Elektrolyseuren, nicht das Problem.

Die "Überschüsse" in Deutschland sind sowieso noch auf Jahrzehnte kaum der Rede wert, eine Nutzung zur E-Fuel-Erzeugung wird sich mangels Auslastung der Anlagen und hohen Standortbedingten Kosten nicht rentieren. Mit Kurzzeitspeichern lassen sich zu viel geringeren Kosten viel mehr Emissionen einsparen... Funktioniert natürlich nur, wenn man die Batterien nicht in Autos baut und den Strom somit verbraucht und abseits des Hochsommers noch mehr fossilen Strom braucht, anstatt ihn zu speichern und bei Bedarf wieder einzuspeisen.
Kurzzeitspeicher können zukünftig nicht nur die Emissionen reduzieren, indem sie die Ausfallarbeit reduzieren, sie können auch die Gesamtsystemkosten senken, indem sie gesicherte Leistung bereitstellen. Kurzzeitspeicher reduzieren den Bedarf der gesicherten Leistung aus konventionellen Kraftwerken erheblich. Das Problem der Doppelstrukturen kann damit zum Teil gelöst werden. Im Winter werden die Speicher dann halt nicht mit regenerativer Energie, sondern zum Teil mit fossiler Energie beladen. Dafür spart man sich den Aufwand, zig Kraftwerke ganzjährig zu betreiben, nur um in ein paar Stunden im Jahr mit außergewöhnlich hoher Last die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Mit einer überschaubaren Menge Kurzzeitspeichern ließe sich der fossile deutsche Kraftwerkspark locker um 30% verkleinern (der Rest läuft dann effizienter bei höherer Auslastung). Man darf den Strom aus den Speichern halt nicht für sowas wie Elektroautos verschwenden, sondern muss den Stromverbrauch insgesamt minimieren und den Strom aus Speichern zu Zeitpunkten mit hoher Residuallast einspeisen. Nur so lässt sich der fossile Kraftwerkspark wirkungsvoll verkleinern.
Noch lohnen sich Kurzzeitspeicher eher nicht. Aber dass die erneuerbare Stromerzeugung deutlich ausgebaut werden wird, darf man wohl als gesichert annehmen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Kurzzeitspeicher vielerorts rentieren. Wenn in einigen Jahren die CO2-Zertifikate deutlich teurer werden und hoffentlich der Ausbau von PV deutlich weiter ist, wird es interessant.
Private PV-Anlagen werden häufig schon zusammen mit Speichern angeschafft. Leider werden diese Speicher normalerweise nicht so betrieben, dass sie die Spitzen der Residuallast glätten. Diese Speicher wären viel nützlicher, wenn man sie vernünftig regeln würde. Bisher sind sie leider weitgehend nutzlos, dafür sind sie eigentlich viel zu teuer.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon wastl90 » Mi Jun 15, 2022 17:12

Liebes Vario Getriebe, es ist mir eigentlich egal ob du mir das glaubst oder nicht.
Über die Umweltverträglichkeit kann man natürlich streiten, die Alltagstauglichkeit dürfte bei 90% der Fahrer gegeben sein, ansonsten sollte man sich ernsthaft überlegen ob man nicht ein falsches Verständnis von Mobilität hat.
Zu den Kosten:
Die hast du von mir gehört. Das ist nun man Fakt, genauso wie der Verbrauch. Wer kann einen Kangoo auf Dauer und im Schnitt bei normaler Beladung unter 7 L fahren? Das zeigst du mir gerne mal. Beim Stromer sind die Verbräuche von 17kW/h fakt.
Natürlich ist Stop and Go nicht förderlich für den Verbrauch, egal ob es nun um einen Verbrenner oder Elektro geht. Durch die Reputation speist der Stromer aber erst mal die Batterie, bei starkem Bremsvorgängen muss natürlich die normale Bremse mit eingreifen. Gerade im Stadtverkehr ist das aber fast nicht nötig. Man passt eben die Geschwindigkeit schön per Pedal an und die Karre schaltet nicht ständig bzw. man ist zu untertourig oder hochtourig unterwegs.
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon Falke » Mi Jun 15, 2022 17:36

Das sollte 17 kWh pro 100 km heißen und Rekuperation statt Reputation ... :klug:

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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon Tatra813 » Mi Jun 15, 2022 18:09

https://www.nvb.de/
Strom Tarif ab 1.8.2022
Grundpreis brutto 119,40 Euro/Jahr
Arbeitspreis brutto 34,85c 1/kw/h
wie teuer wird das Laden für E Auto pro 100 Km ?

welchen Preis haben andere Anbieter ?
was zahlt ihr derzeit für Strom ?
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon Neo-LW » Mi Jun 15, 2022 18:16

Moin,

Tatra813 hat geschrieben:
Strom Tarif ab 1.8.2022
Grundpreis brutto 119,40 Euro/Jahr
Arbeitspreis brutto 34,85c 1/kw/h
wie teuer wird das Laden für E Auto pro 100 Km ?



Ganz einfach:

35 Cents/kWh zuzüglich PKW-Stromsteuer = ca. 70 Cents/kWh.

Hat man ein leichtes Auto kommt man mit wenig Strom ziemlich weit.
Hat man einen Tesla-Panzer mit 3,5 Tonnen, dann reicht eine kWh nur zum Ausparken.


Olli
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Neo-LW
 
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon langer711 » Mi Jun 15, 2022 18:56

:D :D :D

Dieses Forum hat mir schon oft geholfen.
Hier gibts ne Menge kluger Köpfe

Aber auch ne Menge Holzköppe mit Grundsätzen wie:
„Das ham wir immer so gemacht! Das is gut so“
„Pssst… Sach nix! Sei froh, das du Arbeit hast!“

Soll doch jeder machen, wie er will.

Aber aus meiner Sicht ist das etwa so wie.
„Guck mal, der hat einen Trecker. Nee.. sowas kommt mir nicht auf den Hof. Der passt ja nichtmal in die Pferdebox! Ich bleib beim Pferd, solange es nur Heu und Hafer frisst. Außerdem macht der Trecker mit den großen Rädern alles kaputt und die Reifen halten auch nicht lange. Reparieren kann die der Hufschmied auch nicht! Und Diesel kann brennen!“

Der Lange
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Re: Aus für Verbrennungsmotoren?

Beitragvon EffJott » Mi Jun 15, 2022 19:13

Meines Wissens ist die Industrie bislang daran gescheitert, einen Hubkolben-Verbrennermotor wasserstofftauglich zu bekommen.
Das Problem ist anscheinend die Abdichtung an den Kolben und den Ventilen.
Und deswegen braucht man wahrscheinlich auch nicht auf eine Nachrüstung hoffen, weil das ja im Innersten des Motors ist.
EffJott
 
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