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Auslaufstall in den Tropen

Alles rund um das Borstenvieh.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 15:34

jochen53 hat geschrieben:Die Dachkonstruktion wird von 6 vertikalen und 3 horizontalen Stahlbetonträgern gehalten. Das haut kein Taifun der Welt um. Kritisch ist nur die Unterkonstruktion aus Holz...


Die Pfetten sollten doppelt so breit sein, damit die Dachlatten ordentlicher befestigt werden könnten.
Holzmangel sollte bei Ihnen doch nocht herrschen...
So wie das jetzt ist, ist hier die Schwachstelle. Sie wäre aber besser bei der Plattenbefestigung.
Die Betonsteinmauern können aber die Schweinderln auch ohne Sturm einrennen, wenn sie in die Endmast gehen und ein bisserl spielen.
Nix für ungut, aber jetzt könnten Sie auch noch offenbaren, wie die Betonsäulen in der Bodenplatte verankert sind und wie letztere unterfüllt, dann rechne ich Ihnen aus, wie das aussehen kann, wenn das ganze Dach auf einmal in der Mitte hochgerissen wird und die seitlichen Steher paarweise zusammen-geklappt werden.

MfG

amelio - dunkelgrün und ziegelrot
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 15:56

Entschuldigung, das waren ja Reiskleie und Bruchreis in der Futterration: ist aber furchtbar gefährdet von Klebsiella das gekochte Futter. Wenn Sie bei dieser ansonsten schönen Zusammenstellung auf das Kochen verzichten, wird es hygienisch besser und Kosten oder zumindest Arbeit und Brennmaterial sparen Sie auch.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Aug 14, 2011 16:19

Bruchreis, Reiskleie und das gemahlene Körnermais werden ungekocht trocken verfüttert, ebenso das Fischmehl welches hier aus gesalzenen kleinen Trockenfischen hergestellt wird.

Hier einige Fotos von den Bauarbeiten an meinem Haus, da kann man teilweise ganz gut erkennen warum die Gebäude absolut taifunfest und erdbebensicher sind:

http://buddel.de/eda/tigaon_2006.htm
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 17:04

Am Freitag hatten Sie das so beschrieben:
5% Reiskleie
15% Bruchreis gekocht
10% Molasse (Zuckerrohr)
18% Fischmehl
47% Maiskörner gekocht
5% Kokos-Preßkuchen

Und da habe ich halt an den Klebsiellagestank denken müssen, der beim Bruchreis sofort kommt, wenn man den gekocht im Trog läßt. Haben Sie selbst an das gedacht und die vorgegebene Ration geändert?
Maiskörner kochen ist nicht sinnvoll, weil der Keimling dabei denaturiert wird und dessen Eiweiß doch sehr gesund auch für Schweine ist. Deshalb gibt es ja auch kaltgepreßte Keimöle, weil da Eiweiß rundum geschützt mitgeliefert wird. Allerdings müssen Sie auch nicht den Aufwand betreiben und den Mais richtig mahlen, wie Sie das jetzt auch wieder ganz umgekehrt als in der Vorlage vom Freitag machen: das birgt auch wieder die Gefahr der Denaturierung des Eiweißes im Keimling bei der Erhitzung in oft verwendeten Metallmühlen. Und zudem wird im Tropenklima das fein gemahlene Futter zu rasch von allem möglichen gefährlichen Zeugs angegriffen. Ich möchte deshalb empfehlen, mit einer alten Getreidesteinmühle für Bauern (wie sie die Familie meiner Tante Lindner in Franken einmal sehr viel erzeugt hat) den Mais nur sehr grob zu brechen und diesen Bruch mit dem Reisbruch die Nacht über einzuweichen. Dafür können Sie ja das Wasser nach dem Mittagessenkochen noch auf den Ofen stellen und richtig abgekocht zugedeckt erkalten lassen bis zum Abend. Die Baugeschichte schaue ich mir schon noch an, aber ich denke immer an die Tornadoforschung in Texas, wo eigentlich herausgekommen ist, daß so ein Betonmäuerchen sogar von einer Dachlatte leicht durchbohrt wird, während eine vorgehängte Klinkerwand die Geschoße so stark dämpfend auseinanderreißt, daß sie an der inneren Betonwand abprallen. Da ist aber auch immer richtiger Beton in den verklinkerten Tornadobunkern.
Was machen eigentlich die Vulkane auf den Philippinen derzeit?
Kann man bei Euch vielleicht geotherm kochen?
Das ist doch so ein alter Stratovulkan bei Ihnen um die Ecke!
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Aug 14, 2011 18:09

Wie gesagt, das mit dem Reis und Mais kochen hatte ich falsch verstanden. Hier ein Foto von vorhin:

Bild

Das ist eigentlich eine Handmühle. Wenn wir größere Mengen benötigen brauchen wir auch eine größere Mühle. Einen portablen 12 PS Dieselmotor haben wir bereits.

Im Bild links ist übrigens mein Schwager Elmer, der managt die Farm und ist gelernter Bauingenieur. Der hat auch den Stall und mein Haus gebaut.

Nachdem der Mais gemahlen war wurde er zusammen mit den Trockenfischen nochmals durch die Mühle gejagt. Ich schätze mal die Größe der Granulatstücke auf ca. 3-5 mm. Möglicherweise genügt auch ein Durchgang. Lagerungsprobleme dürfte es nicht geben da wir alle paar Tage neu produzieren können, und zwar ganzjährig.

Ja, Vulkane gibt es hier. Unser Ort liegt am Fuß des erloschenen und mit Urwald bewachsenen Mt. Isarog, 2.000 Meter. 80 KM entfernt ist der höchstaktive Mt. Mayon. Von dort (Tiwi, Provinz Albay) kommt auch unser Geothermal-Strom.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 19:11

Servus,

raffiniert ist das schon, den Lapu-Lapu mit Mais zu brechen. Geht das dann auch noch einzuweichen?
Warum nicht: der Fisch ist ja in der Sonne getrocknet, was heißt, daß UV-Strahlung hygienisiert hat. Und wenn Sie abgekochtes Wasser kalt mit dem Fischmais ansetzen, dann ist das als salzige Brühe nicht gefährdet. Aber abkochen ist schon zu empfehlen - das darf dem Salz nicht zugetraut werden, daß es mit allem fertig wird, was mit dem Wasser kommt.
Das ist einfach mehr der Sau entsprechend, wenn sie etwas zum Schlürfen hat. Am besten ist es ja, wenn der ganze Wasserbedarf über täglich mehrmaliges Darreichen solcher Suppe gestillt werden kann, weil das einfach nicht geht, in den Tropen ein sauberes Trinkwasser ohne teure Aufbereitung anzubieten, und jeden Keim darf man einer Mastsau nicht zumuten.
Ich hatte nie den Eindruck, daß der Stall von einem Pfuscher gebaut worden wäre. Aber Sie reden davon, daß der Stall bei extrem hohen Windgeschwindigkeiten den Schweinderln noch Schutz bieten könne und jeden Wirbelsturm aushalten könnte. Nehmen Sie besser bei einem Taifun Ihre Ferkel mit in die Villa, aber deponieren Sie sie nicht unter der Masterbedroom-WC-Tür, weil das geht auch nicht mit meiner Vorstellung von Tierschutz zusammen, daß Schweinchen Versuchstiere für das bauliche Wagnis, auf Türstürze zu verzichten, herhalten sollten. Oder haben Sie durch die Betonsteine seitlich Löcher gebohrt, eine Eisenstange hinduchgesteck und dann die Löcher ein bisserl ausbetoniert?
Wegen der Auslaufgestaltung mit Betonbecken, Drainageschacht und Kesselsandfüllung könnte ich mir schon vorstellen, daß ich da mit der internationalen Steinkohleindustrie und Agraruniversitäten in Südafrika, den USA und Indien ein Versuchsprojekt gestalten könnte, wenn Sie daran Interesse hätten, auch ohne permanente Anwesenheit von philippinischen wissenschaftlichen Betreuern zuverlässige Aufzeichnungen und ein paar tägliche Messungen zu machen. Wenn mir das gelingt, daß ich rund um den Erdball die Verwendung von Flugaschen und Kesselsanden aus der Verbrennung von Steinkohle sowie Xylit als Braunkohlenabscheidung in der Landwirtschaft heißer diskutieren zu lassen, dann kann ich mir auch vorstellen, daß wir bei Ihnen Forschungsställe von Industrieverbänden finanzieren lassen könnten. Ihr Schwager Elmer hat ja so schön den Baustahl für Anbauten herausstehen lassen.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Aug 14, 2011 20:34

Natürlich bin ich an Kooperationen und Experimenten immer interessiert. Wir sind hier auch durchaus in der Lage die Dinge vernünftig zu dokumentieren, auch weil wir öfters Agrarstudenten usw. aus Europa als Volunteers hier haben. Hinzu kommt das unser Projekt 100% privat und völlig unabhängig ist und von den örtlichen Behörden und Politikern wohlwollend unterstützt wird. Wir können jeden neuen Versuch völlig ergebnisoffen angehen. Das sind perfekte Bedingungen von denen die Entwicklungshelfer z.B. in Afrika und fast alle Wissenschaftler nur träumen können.

Die Sache mit dem Einweichen werde ich mit meinen Leuten besprechen. Die Wasserversorgung der Schweine ist ohne Hygieneprobleme da es Leitungswasser ist das vom nahen Berg kommt, das ist sozusagen Mineralwasser mit etwas Chlor.

Also, die Tür- und Fensterstürze sind natürlich vorhanden. Die brauchen aber wegen der Skelettbauweise nur die wenigen Hohlsteine tragen. Jedenfalls hat meine Hütte im November 2006 den zweitstärksten, jemals weltweit gemessenen Taifun standgehalten, und das obwohl das Dach noch nicht ganz fertig war. Meine Schwägerin Adeth hat dieses 320 km/h Teil auf Handy-Video festgehalten:

http://www.youtube.com/watch?v=gv8VqQYDNZk

Übrigens haben das auch mindestens 95% aller Schweine in den traditionellen Hinterhof-Piggeries überlebt. Und 100% der Einwohner. Deshalb war das damals in Deutschland auch nicht groß in den Medien.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 22:17

Nach dem 4er Reming ist dann gleich auch noch der 3er Seniang ein bisserl weiter südlich an Ihnen vorbeigezogen, aber der hat sich nicht wie Reming beim Landgang zu Ihnen hin so enorm verschärft: da ist bei Ihnen wohl der Wind nahe dem Auge schon aus W vom Land gekommen, denke ich.
Ein schlimmes Jahr war das im Westpazifik mit so unendlich vielen schlimmen Tropenstrümen - bei einem sind doch vorher schon 32 Menschen auf den Philippinen gestorben.
Los Banos ist ein bisserl weit weg vom Isarog, aber vielleicht tut sich Elmer ja leichter, dort forschende Menschen anzusprechen und für Outdoor-Schweinemast zu begeistern als wie ich das könnte. Wenn eine wissenschaftliche Arbeit der 100jährigen Agraruniversität gemacht würde, dann wäre das für Industrieverbände eine lukrative Sache.
Ich habe mir angesehen, was die philippinische Universität wenig mit der Sau forscht: die hätten schon Nachholbedarf, um sich wieder international präsent zu zeigen. Das wäre ja auch ganz wunderbar für die Menschheit (Los Banos wirbt als LifeScienesUni ja damit, nicht für für die eingenen Inseln sondern für die Menschheit zu arbeiten), wenn ein sehr sauberes Ourdoor-Modell dort vorgestellt werden könnte, während die früher als zivilisierter geltende Welt Europas nur miese Schlagzeilen mit furchtbar dreckigen Schweinepferchen macht, von wo aus Seuchen verbreitet werden und Urlaubsregionen belästigt.
Das schöne am Kesselsand ist ja, daß die Schweinderln da immer etwas von an der Haut der Sitzflächen haben, so daß sie auch keinen Kot aufnehmen oder der gleich wieder abfällt und nicht richtig in die Haut geht, wenn sie sich in das Schlammbecken hocken. Kesselsand ist ein Hygieneprodukt wie das Industrieprodukt Desical, das die Euter der Kühe vor Bakterien schützt, aber es ist viel billiger und eigentlich sehr Umweltfreundlich und ökologisch perfekt, wenn ich den Begriff Öko nicht rundum ablehnen würde. Jetzt weiß ich auch nicht, ob man da in einer Lehmsiederanstalt von Agraruni anklopfen und zehn Jahre warten soll, ob sie mit uns forschen wollen, oder ob wir das einfach so machen könnten, daß Sie Schweinderl statt Buddelschiffe in Glasflaschen stecken, um das nötige Kleingeld zu erwirtschaften. Ich habe vor 23 Jahren die wissenschaftliche Arbeit in Weihenstephan hingeschmissen, weil mir die Qualität der Studenten zu schlecht geworden ist, also weil ich nicht so streng wie die Studienordnung sein durfte und kriminell in Chemie pfuschenden angehenden Diplomförsterinnen nicht das Weiterstudieren verbauen durfte. Da hat dann alles die Chemie und Technik unwichtig werden lassen, und alle haben sie nur noch ökologistisch schwafelnd die Zeit vergehen lassen, Naturwissenschaften abschaffen und Selbstversorgerideologien zum Fetisch machen. Weil ich diese Wissenschaftsfeindlichkeit nicht tolerieren kann, habe ich auch Sie gefragt, ob Sie da mit den religiös verbrämten Ökos ganz stur sind mit der ausschließlichen Verwendung von Produkten aus dem Ort. Wie gesagt: wenn Sie 200km weg ein Steinkohlekraftwerk haben, dann ist der Kesselsand zum greifen nahe. Machen Sie einfach Elmer zum Forschungschef, und dann setzen Sie sich mit den Verterinärbehörden bei Ihnen zusammen, damit die auch nichts dagegen haben, und dann lassen Sie sich die Ställe von Energiekonzernen aller Kontinente bezahlen. Und da arbeiten Sie auch ergebnisoffen, weil fast ein jeder Kesselsand viel weniger Schwermetalle hat als die vergleichbare alte Vulkanasche Bentonit, was als Heilerde bei den Deutschen in der Apotheke verkauft wird. Ich nehme ja selbst Kesselsand ein und spiele das Versuchstier, um Ihre Schweinemast und die Verwendung in der Landwirtschaft rechtfertigen zu können, und weil ich nur so das genetisch bedingt zu stark angereicherte Kupfer aus meiner Leber bekomme und aus meinem Gehirn. Morbus Wilson muß ich selbst so kurieren, weil mich die in Sachen Mineralstoffe und Physikochemie entwicklungsfeindliche moderne Medizin nur in einen raschen Tod schicken würde.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 23:00

Ganz dringend für Ihre Gespräche über die Fütterung mit Elmer muß ich Ihnen noch sagen, daß Sie das chlorierte Wasser keinem Schwein zumuten sollten, wenn es doch auch noch so viel Salz vom Fisch bekommt. Füttern Sie alles trocken und gegen den Ferkeln auch noch Chlor über das Wasser, das sie wegen dem Fisch noch viel mehr begehren, dann werden die richtig chlorsüchtig. Nehmen Sie lieber ein nicht chloriertes Quellwasser, das Sie jeden Tag gut abkochen und wie vorher beschrieben als einzige Flüssigkeit verwenden, indem Sie mit Elmer das austüfteln, wie flüssig der Nahrungsbrei dazu sein muß.
Machen Sie jeden Tag die Tröge aus dem Stall genommen sauber mit Ihrem Leitungswasser, aber füllen Sie bitte keine Chlorbrühe, wenn Sie diesen Salzfisch füttern, den Sie schon in der Ration ganz gut brauchen können, weil da viel zu wenig verdauliches Eiweiß sonst drinne wär.
Ich bin ja der Meinung, daß Schweine eine beste Silage so gut vertragen und brauchen wie der Mensch früher das Sauerkraut, aber das ist zu wenig etabliert. Unser Sohn hat vorher Ihre Buddelschiffe angeschaut und gemeint, daß die Buddeln auch ganz gute Silagebehälter sein könnten, wenn man wie Sie da drin basteln auch geschickt einstampft und mit langen Pinzetten wieder herausholt, was gegoren ist.
Wir haben sehr schön Silagen mit Solidago canadensis entwickelt: wir silieren erst die fein gehäckselte Goldrute (Stängel möglichst weniger als 0,7 cm lang und gequetscht, Blätter dürfen auch vereinzelt mehrere Zentimeter lang sein) alleine zwei Wochen, und dann wird Anwelksilage von kräuterhältigem Gras mit fertigem Heu und der vorgegorenen Goldrutensilage geimpft in Eimer und bei uns halt auch in Essiggurkengläser und Familieneispackungen aus Kunststoff gepresst: das dauert mit der Solidago-Impfung nur zwei Wochen oder zehn Tage, bis auch das Heu nicht mehr von der Anwelksilage zu unterscheiden ist und alles einfach wunderbar riecht: ganz ohne Butterstich, nur Milchsäure und nicht einmal störende Essigsäure wahrzunehmen. Das ist unter pH5 und kann schön mit ganz wenig und keineswegs irgendwie schädlicher Flugasche aus der Steinkohlenverbrennung neutralisiert werden. Sie brauchen kein Mineralfutter kaufen, mit dem womöglich auch noch einmal zu viel Salz aufgenommen würde, wenn Sie die sehr ausgewogen alle lebensnotendigen Spurenenelemente und viel Eisen, Kalzium, Schwefel und Magnesium liefernde Flugasche beifüttern. Für Schweine brauchen Sie keine Raufe, da wird die Silage eine Stunde vor dem Naßfutter in den frisch gereinigten Trog gegeben. Was da herausgefetzt wird, ist eine gute Streu. Aber Sie sollten die Silage schon sehr locker zerzupft darbieten, damit nicht alles herausgeschmissen wird.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 14, 2011 23:43

Tantanduk is found only in Bontoc and Benguet Subprovinces in Luzon, an open grassy slopes and in thin pine forest, at an altitude of from 1,400 to 2,100 meters.
Das ist die Medizinal-Goldrute Solidago virgaurea, die nicht so groß wird. Wenn sie die größere S. canadensis auf den Philippinen nicht finden, können Sie auch Topinabur anpflanzen und deren Stängel und Blätter silieren. Die Rhizome, die auch als Süßkartoffel bezeichnet werden, gelangen wohl eher auf Ihrem Teller, als daß Sie diese Delikatesse den Schweinen zum Fraß vorwerfen möchten.
Das ist etwas gewesen, das mir gefallen hat, daß die Topinambur im Biolandbau angebaut wurde und somit auch bei uns in den Handel gekommen ist, aber wegen dem fundamentalistischen Widerstand gegen alles Gärfutter haben die doch nicht den größten Wert der Zuckerstängel von Topinambur und Goldrute als natürliche Silagehilfsmittel erkannt. Ja doch, da gab es so einen englischen Aussteiger, der hat auch siliert, weil er alles selber ausgetüftelt hatte und nicht Steiner und solche Ökofaschisten gebraucht hat.
Topinambur kann fast überall angebaut werden, braucht nicht viel Dünger und kann wunderbar in Dauerkultur stehen.
Ich engagiere mich für Ihre Futterration, weil sie mit den 5% Reiskleie zwar ein bisserl Rohfaser hat aber keine lange rauhe Faser, die den Nahrungbrei im Magen so auflockert, daß die Stärke mit dem Mais- und Reisbruch dann nicht zu schwer im Magen liegen würde. Eine normal nasse Silage wäre allerdings gar nicht gut. Das funktioniert nur mit der Mischung aus Heu (wo auch gesunde Strauchblätter und als ungiftig erkannte Kräuter mit dabei sein dürfen), Anwelkgras und frischem wie vorgegorenem zuckerigen Stängel von Solidao oder Topinambur.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Mo Aug 15, 2011 2:07

Und weiter zum Futter, weil das nicht annähernd so perfekt war, als wie Sie das rein rechnerisch gesehen haben:
Ich habe nachgelesen, wie Sie im Juni gesagt haben, an und an gekochte Taroblätter zu füttern.
Mein Vorschlag wäre jetzt, daß Sie wie auf Hawaii nicht kochen sondernü silieren, weil dabei auch die Oxalsäure abgebaut wird. Am Freitag haben Sie auch von Süßkartoffelblättern geschrieben: meinen Sie da eh Topinambur?
Ja dann machen Sie halt die Darre über den Schweinen, weil Sie doch auch schon von einem Trockenboden gesprochen haben. Da schmeißen Sie immer Taro- und Bananenblätter hinauf, um sie anzuwelken.
Topinamburblätter silieren Sie alle paar Wochen solo, damit sie immer Impfsilage haben.
Und wenn Sie die Schweinesilage machen, schneiden Sie die Taro- und Bananenblätter mit frischen Topinamburstängeln dazu in so einem Schneidtisch, wo man vorne so eine Art Machete eingespannt hat und per Hand nachgeschoben wird. Dann füllen Sie 30l-Eimer aus Kunststoff mit ein paar Zentimetern Taro, Topinambur und Banane, streuen Topinambursilage darauf und stampfen das mit einem alten Krautstampfer stark ein. Das kann oft wiederholt werden: Sie glauben ja gar nicht, wie klein Sie das Pflanzenzeug bekommen. In Deutschland kosten die besten 30l-Plastikeimer mit sehr fest schließendem Deckel rund 3,5€, aber die werden Sie in Asien sicher billiger bekommen. 30 Liter sind gerade eine richtige Menge, daß Sie da Ihre Schweinderl ein paar Tage schön mit zusätzlicher Rohfaser und Eiweiß versorgen können. Die eiweißreichen Taroblätter dem Zufall überlassen nicht oder schon wieder einmal gekocht mit der Zuckerrohrmelasse daran zu verfüttern, macht nur Schwierigkeiten. Die Schweine wollen sich darauf verlassen können, daß sie das gute Faserfutter immer zuerst in der Frühe gleich bekommen, sonst ist der Magen anders also problematisch belastet.
Den Melasseanteil müssen Sie halbieren, und mischen Sie diese dann nur noch 5% Melasse vom Zuckerrohr mit den 5% Reiskleie und den 5% Kokospresskuchen an die über die Nacht eingeweichte Mischung aus Fischmais und Bruchreis. Das kann man sich schön merken: 5+5+5+Bruchsuppe
Bewahren Sie diese Bruchsuppe den Tag über in einem großen Eimer mit sehr gut verschlossenem Deckel auf, dann können Sie zwei- oder dreimal den Trog füllen.
Beim Milchvieh bin ich auch Ihrer Meinung, daß das mit den Hochleistungsrassen auf den Philippinen nichts werden kann: da können Sie mir Löcher in den Bauch fragen. Ich habe zum Landwirtschaftsstudium alle Praktika in Rinderbetrieben gemacht, bin im Kuhstall aufgewachsen, habe in einer Molkerei gearbeitet und habe mich sehr lange mit der Frage beschäftigt, welche Rinder für die Tropen oder für Subtropen geeignet sind. So viel will ich schon verraten: es sind kleinere Rinder, die in Ihr nasses Klima passen, und nicht langbeinige brasilianisch-indische. Ich würde gerne wissen, was Sie jetzt schon für Kühe haben um den Isarog.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Mo Aug 15, 2011 13:15

Jetzt fällt mir noch etwas zur mehr dem Zufall überlassenen Beifütterung bei Ihrer Ferkelration ein:
nasse Papayareste sollten wirklich niemals der Sau zum Fraß vorgeworfen werden, auch wenn Sie die Vitamine, Mineralien und Enzyme nicht einfach nur kompostieren wollen, weil eine alkoholische Gärung mit solchen Abfällen immer die Verdauung massiv stört und die Mastleistung gewaltig dämpft.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » Mo Aug 15, 2011 16:37

Bin gerade beschäftigt, deshalb nur einige Anmerkungen:

1. Blätter müssen hier alle gekocht oder getrocknet werden um die Toxine zu neutralisieren. Ausnahme sind die Kamote-Blätter:

http://en.wikipedia.org/wiki/Sweet_potato

2. Das Chlor im Wasser dürfte kein Problem sein, da die Konzentration viel niedriger ist als in Deutschland. Hinzu kommt das in den traditionellen Hinterhof-Piggeries kaum verendete Schweine gibt, schon gar keine Epedemien. Im Schnitt hat man alle 3-5 Jahre mal ein verendetes Tier und das auch meistens noch durch Schlangenbisse o.ä.

3. Ein ganz heißes Thema dürfte Corn-Cob-Mix und andere Mais-Nebenprodukte sein. Dazu werde ich in Kürze einen separaten Thread eröffnen.

4. Bruchreis kostet hier etwa soviel wie gemahlene Maiskörner. Die Frage ist was hat die besseren Nährwerte?

5. Sollen wir die Papayaabfälle vor der Fütterung kochen oder trocknen? Klar ist bislang nur dass die Tiere relativ geringe Mengen bekommen um Durchfallprobleme zu minimieren.

6. An Silage aller Art haben wir uns mangels Fachkenntnisse bislang noch nicht herangetraut. Hinzu kommt das die meisten Materialien hier ganzjährig zur Verfügung stehen. Was also ist unter diesen Umständen der Vorteil vom silieren?

Beste Grüße, Jochen
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Mo Aug 15, 2011 21:48

Servus,

gell habe ich recht mit den Papaya.
Nur getrocknet wäre denkbar. Aber auch das scheidet aus, weil von Verarbeitern getrocknete Abfälle ja wirklich Abfälle der Produktion sind und einen gesundheitlich bedenklichen Mangel haben werden.
Papaya gefällt mir also in keiner Form in einer guten Ferkelfütterung. Schauen Sie lieber zu, daß Sie in Ihrer Umtriebigkeit bald einmal eine Biogasanlage mit Gasmotoren zur Stomgewinnung bauen, dann können Sie Ihre technischen Möglichkeiten ausweiten und die Papayaabfälle als bestes Ferment nutzen.
Mit dem Chlor bin ich jetzt schlauer geworden: freilich nehmen Sie dann das Leitungswasser.
Ich dachte nur: Was werden die da in den Tropen hoch dosieren!
Und dann hatte ich nur noch die Salzfische vor Augen...
Dann kochen Sie aber trotzdem bitte die Reisprodukte nicht und lassen Sie sich das weiter eine Diskussion wert sein, daß das Einweichen der Bruchkörner von Reis und Mais über die Nacht dann mit dem guten Leitungswasser eine noch bessere Sache wäre.
Wollen Sie sagen, daß die auf Hawaii deppert sein? Die wissen aber sehr wohl, daß sie das ganz richtig machen mit dem Silieren der Taroblätter und daß sie damit die Oxalate aufbrechen und unschädlich machen. Das ist eine furchtbar dumme Sturheit von den Ökos, die Silagen in aller Welt den Menschen madig zu machen, bis denn keiner mehr daran glauben mag, daß die Vernaderer nicht recht hätten.
Die viele Kubikmeter großen Steinkrüge in Laos oder die vor mehr als 2000 Jahren schon genutzten rechteckigen Gruben in essenischen Klöstern waren Silagebehälter und nicht Tauchbecken für Täufer oder Planschbecken für Mönche. Im ganzen Tropengürtel wurde trotz der Möglichkeit, Feuer zum Kochen zu nutzen, lieber über Jahrtausende die zuverlässige Milchsäuregärung zur Konservierung genutzt.
Füttern Sie Reis- und Maisbruch trocken, liegt das den Schweinen zu lange im Magen. Das müssen Sie mit Leitungswasser schön zugedeckt jeden Abend frisch einweichen, dann paßt es schon. Hauptsache ist immer, daß ein Bruchreis nicht gekocht wird! Wenn der Preis kein Thema ist, würde ich gleich viel Reis und Mais nehmen und 30 + 30 Anteile Bruch machen zu 5/5/5 Reiskleie, Melasse, Kokospreßkuchen, 15% Fisch und 10% immer gleich gemachter Silage.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Mo Aug 15, 2011 22:52

Danke für den Link zur richtigen Süßkartoffel: is´ ja doch das wunderbare Gemüse, das wir in meiner Familie mittlerweile mehr als Kartoffel essen. Schon die orange Farbe ist so erfrischend, ich schäle und schneide die gerne und esse sie auch viel lieber als Kartoffel. Ich habe durch ein die Ca-Ionenkanäle stark beeinflussendes Medikament eine übermäßig empfindliche Haut und empfinde das normale Kartoffelschälen als äußerst schmerzhafte Strafe (da denkt man immer an Kasperl als Seppel beim Zwackelmann), während mir der Saft der Süßkartoffel guttut.
In Silagen möchte ich das Kraut der Süßkartoffel aber nur haben, wenn es gewaschen wurde vor dem Trocknen/Anwelken, weil es am Boden kriechend mit den Adventivwurzeln an vielen Knoten ja immer angespritzt wird und zu viel Erde daran ist, als daß das einfach so siliert werden könnte.
Auf jeden Fall ist auch Ihre Idee mit dem Trockenboden in Elmers Gesamtkunstwerk Ferkelstall sehr wertvoll für die Silagebereitung. So eine Naturdarre kann ja über die ganze Stallfläche eingezogen werden.
Weil hier in der Diskussion einmal der Vorschlag von einem anderen Teilnehmer kam, daß Sie das Stalldach mit einer Dachrinne über dem Auslauf abschließen sollten, möcht ich konträr mahnen: tun Sie nur das nicht! Sie würden ja die Klospülung außer Kraft setzen.
Ich überrede Sie und Professor Elmer schon noch, daß Sie meinen Vorschlag mit dem Boiler Sand realisieren wollen, und dann machen Sie halt auch das Auffangbecken vor dem Bach. Aber besser würde mir da statt dem Schlammfischpfuhl ein vorbildliches Güllebecken bauen, damit die Motivation wächst, daß Sie eine Biogasanlage bauen, wo auch der Schweinedung erst einmal verstromt, hygienisch entschärft und zu einem besser auszubringenden Dünger also eine saubere Dünngülle gemacht wird.
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