Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Mo Dez 08, 2025 17:44

Auslaufstall in den Tropen

Alles rund um das Borstenvieh.
Antwort erstellen
199 Beiträge • Seite 5 von 14 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 ... 14
  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 7:52

üü
jochen53 hat geschrieben:Die Sache mit der Silage läuft an. Das machen wir zunächst mit einem sauberen Plastikfaß und als Trenner wird über die Tagesrationen ein Stück Moskitonetz gelegt. Die Fragen sind jetzt noch:

1. Wieviel Tage muß das Grünzeugs silieren bis es verfüttert werden kann? Woran erkennt man ob es "durch" ist?

2. Wenn die oberste Schicht entnommen ist, wie verhält es sich dann mit dem zusätzlichen Sauerstoff im Faß? Sollte man dann eine Plastikfolie direkt auf die Silagemasse legen?


Servus,

zwischen Märchenpark in Ruhpolding mit der Weltsensation einer echten Achterbahn zwischen den Tannen am Berg und den Naturkundemuseum in Siegsdorf mit Steinzeitgarten und Sielwiese für kleine Archälogen muß i schon kurz in der Solagemission meine Pflicht (gerne) tun:
- niemals eine geöffnete Silage mit Folie gedecken! (Kondenswasserbildung fördert allen gefährlichen
Dreck - v.a. Verpilzungen bei den schwarzen Aspergillen angefangen)
- niemals eine geöffnete Silage auflocker!
Und so finde ich das auf den ersten Blick perfekt einzusetzenden Mesh ganz und gar nicht angebracht,
weil es mit dem Herausreißen immer darunter Pflanzenfasern hochreißt. Da kannst noch so gut
aufpassen, und doch hast immer die fest eingepressten Teile wieder einmal stärker mit der festen
Schicht darunter verwachsen...
+ Wenn Ihr angeselchte Reisspelzen oder angeselchtes Maisspüindelgranulat ohne Lieschen habt, dann sollte
eine Schicht von ein bis zwei Zentimetern nach dem Pressen der darunterliegenden Schicht Siliergut locker
aufgestreut und ohne extra pressen gleich wieder mit Siliergut vorsichtig belegt werden. Zum Pressen in
so kleinen Behältern darf wirklich nur gehäckstes oder auf unter 1,5cm geschnittenes Blattmaterial und
unter 0,8cm möglichst quetschend gekürzter Stängel gegeben werden in einer Konsistenz, die sich auch
homogen verteilfen und erst einmal als Tagelration von Hand schön andruecken läßt. Dann wird die schön
knapp die Faßquerschnittsfläche ausfuellende Steinscheibe mit dem Flaschenzug an drei Punkten
aufgehängt vorsichtig angesenkt. Da läßt man dem Siliergut immer Zeit, sich unter wachsendem Druck
zehn Senkunden lang zu verdichten, dann gehts wieder nach oben mit dem Stein und immer nach einer
halben Minute wieder nach unten. Das gekommt man dann schon heraus, wie oft gedrueckt werden muß.
Mehr als viermal ist Unsinn: wenn´s da immer noch wiederaufsteht, muß dass Siliergut stärker gekuerzt
oder gewechselt werden.
+ Nur ganze Gefäße sollten so gefuellt werden, daß sie mit einem dazugehörigen Deckel luftdicht
verschlossen werden können. Unter einen Steindeckel wird anschmiegsame Folie gelegt und der
minimale Abstand vom Stein zur Folie am Rand hoch mit feinem Sand vorzugse Kesselsand (Boiler Sand)
ausgestopft.
+ Während dem Verbrauch bleibt die ungelockerte Silage frei der Luft ausgesetzt und wird wirklich weder
mit Stein noch Folie zugedeckt sondern nur mit einem Moskitonetz oben ueberspannt um Fliegen und
Vögel fernzuhalten. Da riecht es halt dann immer ein bisserl nach Milchsäure. Stinkt es nach Buttersäure,
darf eh nichts mehr verfuettert werden (das braucht Prof. Elmer aber nicht passieren).
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 8:28

Die Reifedauer ist in landwirtschaftlichen Silagen und Heulage oft ein Monat. Bei Ihnen sollten es aber wie bei unseren besseren Handsilagen nur zehnt Tage sein, wenn Sie nicht mit Silagegut experimentierend ungeeignete Faser, störende Pflanzen oder zu viel Feuchte hineinbekommen.
Man kann schon stolz sein, wenn in den Tropen eine perfekte Silage gelingt. Und daß es möglich ist, große Silos in den Tropen perfekt zu fuellen und zu nutzen, ist das vergangene Jahrzehnt ueber auch auf den Philippinen immer mehr bewiesen worden. Handsilagen sind schwieriger, weil nicht mit schweren Traktoren gewalzt wird. Deshalb habe ich mir das Stampfen mit dem vom Flaschenzug gehaltenen Muehlstein ausgedacht als eine Innovation, die Elmer der Welt vorstellen darf.
Mit den Füßen einzustampfen, das ist mir viel zu ungenau für eine hohe Qualität der bemessenen Tagesrationen.
Wenn Sie nicht 35 bis 50% getrocknete Blätter und den Rest wirklich angewelktes Frischgut verwenden, wird Ihnen das ein feuchter Scheißdreck. Aber bei uns hat das jetzt mit Sorghum bicolor auch sehr sehr gut funktioniert, wenn er nur zwei Stunden angewelkt wurde und dann geschnitten noch ein paarmal gewendet wurde. Fuer solche Zwecke empfiehlt sich eine Betonmaschine, weil man in diese auch gleich mit einem geeigneten Spruehgerät die Melasse dranspritzen kann: nie mehr als 1% der Trockensubstanz bezogen auf das Siliergut sollte Molasses vom Zuckerrohr sein. Bei nur einem halben Prozent sind die Milchsäurebakterien noch nicht optimal geförder, bei 1,5% wird das schon wieder eine zu klebrige und zum Umkippen neigende Pampe. Mit 1% Melasse erreicht man auch in Norddeutschland beim stärkearmen Mais in zu wüchsigen Jahren optimale Ergebnisse mit kurzer Reifedauer aber langer Haltbarkeit.
Die 40% getrockneter Blätter (je eine Hälfte Papayablätter und Taroblätter) saugen das Wasser aus dem Hauptsiliergut mit 50 bis 65% Wasser darin so gut auf, daß niemals bei diesen Handsilagen an einen Sickersaft gedacht werden muß. Das sollte gelingen, wenn Sie nicht eigenwillig Siliergut mischen sondern immer sauberes und sauber und sparsam eingezuckertes Vorwelksilagematerial verwenden.

Viel Erfolg.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 17:01

So, jetzt will ich noch einmal daran erinnern, daß Reisspelz und Maisspindel bei mir immer im pH-Wert heruntergeholt werden muessen, wenn sie angekohlt sind, weil sonst alle Muehe in der "Apotheker-landwirtschaft" umsonst ist: einfach ein bisserl feuchtes Eisensulfat mit Spelz oder Spindel vermischen.
Als Norddeutscher kennen Sie ja eh die Firma Kronos in Nordenham: die haben eine kupferfreie feuchte Qualität, die sich Quickfloc nennt und normal zum Phosphatausflocken verkauft wird. Das ist so sauber und gut untersucht, daß es auch fuer Lebensmittel genommen werden kann und sich in der Futtermittelsilage ganz besonders gut macht, wenn es ganz ohne Aufwand vor dem Silieren unter das Granulat fuer die Zwischenschichten gemischt wird in einer kleinen Menge von 10g/kg FM (Feuchtmasse) der Silage.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » Sa Aug 20, 2011 17:35

Ich hatte vorhin bei Google nach Bananenblätter Silage gesucht und das hier gefunden:

http://www.fao.org/ag/againfo/themes/documents/PUB6/P622.htm

Das deckt sich weitgehend mit Ihren Vorschlägen. Ich war heute mal wieder auf der Farm, spätestens morgen gibt es neue (erfreuliche) Infos und Fotos.
Benutzeravatar
jochen53
 
Beiträge: 295
Registriert: Sa Mai 14, 2011 3:47
Wohnort: Hamburg und Tigaon - Philippinen
  • Website
  • YIM
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 19:04

Wolle Se mi beleidige?!
Ich weiß schon, daß Sie das nicht böse meinen, wenn Sie mich loben, weil Ihnen eine Ähnlichkeit der Informationen aufgefallen ist, aber wer bin ich denn, daß meine Silagen höchster Qualitätsansprueche mit diesen Scheißestampfmischungen verglichen wird?!
Ich habe Ihnen doch beigebracht, daß auch in den Tropen Futtersilagen keine reine Abfallverkonservierung werden duerfen sondern nach hochwertigen Produkten gesucht werden muß, die fuer Silagen angebaut werden in Kombination mit handelsfähigen Lebens- wie Futtermitteln.
Wenn die da bei Ihrem Link zu Produktionsabfällen, die nur noch fuer die Biogasanlage taugen, so mit 10% Huehnerkot vermischt silieren, daß Krankheitserreger in breiter Auffächerung damit kultiviert werden und gleichzeitig getrötet wird, daß Silagen alle Probleme damit meistern wuerden, dann ist das schlicht Betrug!
Und noch eine Sache, was diese Stümper nicht versehen, auch wenn sie sich mit unserem Wissen sehr viel Methoden zurecht geschneidet haben: die können nicht richtig verdichten und geben deshalb immer eine Silierdauer von vier Wochen (bei auch relativ trockener Heulage in Europa) oder sechs Wochen (bei Ihrem Link) an, während ich Ihmen rate, sehr liebevoll das sehr gut gehäckselte Siliergut einzulegen und mit dem Muehlstein am Flaschenzug mehrmals stampfend so gut wie geht zu verdichten.
Da haben wir gerade fuer tropische Silagen mit Guineagras die schönsten Beispiele, wie auf weniger als 2cm gehäckseltes Gras bei sehr starker Verfestigung in Silo und einem Prozent Melasse in den ersten Tagen schon eine immer gleiche und schöne Steigerung der Milchsäureproduktion zeigt, während das ohne die beste Verfestigung immer wieder einmal umkippt, muffig wird oder schimmelig von anfang an...
Meinetwegen nennen Sie die Silagen nach meinen Anweisungen auch statt Elmer-Eimersilage besser Muehlsteinsilage, damit das gleich immer verstanden wird, worauf es ankommt: maximaler Druck, bis die Pflanzenzellen einer trockenen Silage platzen!
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » Sa Aug 20, 2011 20:01

Nein, ich will bestimmt niemanden beleidigen. Mir ist bei der FAO-Studie auch aufgefallen dass da nicht viel zum Thema Pressdruck gesagt wurde. Auch die Sache mit der Hühnerscheiße hat mich stutzig gemacht. Was mir aber immer noch nicht ganz klar ist:

Wie verwerten wir am besten die Reiskleie? Da wir gerade Reisernte auf 2 Hektar hatten können wir uns damit z.Z. totschmeißen und das Zeugs ist nur begrenzt lagerfähig. Sollen wir das der Maisschrot/Fischmehl/Bruchreismischung vor dem Einweichen zugeben? Oder danach? Oder mit den Blättern und Grünzeugs silieren?

Noch eine generelle Frage zum Hühnerdung: Es gibt hier Hinterhof-Piggeries wo die Hühnerscheiße an die Schweine verfüttert wird. Kann man das machen oder begibt man sich damit auf ein gesundheitstechnisches Minenfeld?
Benutzeravatar
jochen53
 
Beiträge: 295
Registriert: Sa Mai 14, 2011 3:47
Wohnort: Hamburg und Tigaon - Philippinen
  • Website
  • YIM
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 20:57

jochen53 hat geschrieben:Nein, ich will bestimmt niemanden beleidigen. Mir ist bei der FAO-Studie auch aufgefallen dass da nicht viel zum Thema Pressdruck gesagt wurde. Auch die Sache mit der Hühnerscheiße hat mich stutzig gemacht. Was mir aber immer noch nicht ganz klar ist:

Wie verwerten wir am besten die Reiskleie? Da wir gerade Reisernte auf 2 Hektar hatten können wir uns damit z.Z. totschmeißen und das Zeugs ist nur begrenzt lagerfähig. Sollen wir das der Maisschrot/Fischmehl/Bruchreismischung vor dem Einweichen zugeben? Oder danach? Oder mit den Blättern und Grünzeugs silieren?

Noch eine generelle Frage zum Hühnerdung: Es gibt hier Hinterhof-Piggeries wo die Hühnerscheiße an die Schweine verfüttert wird. Kann man das machen oder begibt man sich damit auf ein gesundheitstechnisches Minenfeld?


Im Landwirtschaftsstudium haben wir uns schon auch einmal über alte Sauereien unterhalten, um uns in Tierhygiene für Fortschrittsdenken zu motivieren, aber heutzutage scheint man sich damit auf ein ökofaschistisches Minenfeld zu begeben. Ich sage das jetzt nicht alles, was passieren kann mit dem Verfüttern von Hühnerscheiße, weil ich schon aus Landwirtschaftsforen eliminiert also erst zensiert und dann verbannt wurde, weil ich über die meiner Meinung nach verbrecherischen Praktiken von Biolandwirtschaft zu viel informiert hatte.
Sie haben meine totale Ablehnung zur Kenntnis genommen wie beim Thema der Schneckenverfütterung. Ich habe vor einem Jahr vorgeschlagen, die gesamte Reisernte Haitis zu vernichten, weil ich damit die tausenden Toten durch Cholera hätte verhindern können. Das Abbrennen des Reisstrohs habe ich dort vorgeschlagen, aber die Ökowelt hat lieber den mit Cholerakeimen kontaminierten Reis an Menschen verfüttert, als daß sie meinen Vorschlag angenommen hätte, der nach der totalen Vernichtung einer landesweiten Reisernte und Abbrennen der Erntereste für das Folgejahr also heuer den Anbau einer bisher nicht zugelassenen Gentechsorte Reis mit Choleratoxin als Impfstoff vorgesehen hätte.
Ich werde immer nur terrorisiert, wenn ich Fortschritt bringen will, und weil ich nur japanische Sportkleidung trage statt der fränkischen Fetzen, wirft man mir vor, ich würde nur japanische Gentechunternehmen reich machen wollen, wenn ich Hygiene in die Tropen bringe...
Ich sage nimmer so leicht zu viel, wenn ich nicht direkt danach gefragt werde.
Aber ich stelle Ihnen jetzt gleich in einem weiteren Beitrag eine semiprofessionelle Maschine vor, die ich Ihrem Schwager Prof. Elmer schenken möchte, weil er ein so begnadeter Pionier in der Fütterungstechnik zu sein scheint.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 22:03

Heute waren wir im Siegsdorfer Naturkundemuseum und haben wieder als erstes die schöne Kugelmühle davor bewundert: ein horizontal arbeitendes Wasserrad mit schräggestellten Lamellenschaufeln ist gleichzeitig der obere Mühlstein, der auf den grob rund gehauenen Brocken locker sitzt und sie in der ringförmigen Rinne des unteren festen Mühlsteins drehend zu schön langsam zu schönen Kugeln formt.
Denken wir uns die Lamellen weg und sehen nur den oberen Mühlstein, wie er englisch `Grinder´ genannt wird. Gestern waren wir in Ruhpolding und haben im Märchenpark die verschiedensten Wassermühlen schön zur Förderung des Technikverstandes in Kombination mit Landwirtschaft fördernd vorgeführt bekommen, und da denkt man eh nur noch in der Mühlsteinwährung. Lassen wir doch den Mühlstein nicht weiter einen tödlichen Beschwerer um den Hals sein sondern zeigen wir in einer weiteren lebensspendenden Verwendung die Wertschätzung, die er verdient, seit er Kultur begründete: mahlen und malen macht Mensch. Nach dem Märchenpark haben wir am Bahnhof Ruhpolding warten müssen, und da ist ein schöner weißer Reisebus vorbegefahren mit der Aufschrift "Hölzenbein".
So mahlen wir Silage:
+ auf einem 35cm hohen und breitbeinigen Holzdreibein (oben 40cm Q, unten 52cm innen) wird ein
50cm hoher und innen glatter Zylinder mit 34cm Durchmesser (Q) sehr stabil vertikal montiert
+ dieser Grinder Press Silage Tub (GPS-Tub) ist mit 85cm so hoch wie unser Spültisch und steht wie ein
solcher in einer Arbeitsebene mit Ablageplatten links und rechts direkt anschließend
+ mitten über der Arbeitszeile trägt eine Stahlschiene den auf Rollen daran gleitenden Flaschenzug
(Inspiration war die neue Achterbahn am Berg im Märchenpark) mit 14cm dickem und 33cm im Q starkem
Mühlstein `Grinder´ daran hängend
+ für zuckerreiche Stängel wird der Grinder über eine Arbeitsfläche mit gehäckselten Stängeln abgelassen
und zum drehenden aufschließen der mit dem Häckseln noch nicht genug aufgeschlossenen Pflanzenteile
genutzt, bevor der Matsch gleich in den GPS-Tub gewischt wird
+ von der anderen Seite wird geschnittenes (angewelktes) Blatt dazugewischt, und immer wieder werden
die getroückneten Blätter dazwischen gestreut
+ der Kraftsportler im Team fährt den Grinder hin und her und bedient iühn beim gekonnten Einstampfen
Wird kein Feldhäcksler und kein motorisierter Standhäcksler eingesetzt sondern wie beim Fleischhauer gearbeitet, arbeiten als professionelles Handwerkerteam
der `Mush´,
der `Cutter´ und
der `Grinder Operator´ in einem echten MC Grinderteam zusammen.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 22:25

Folien brauchen Weichmacher, aber den 30l-Kunststoffeimer kann ich in bester lebensmittelechter Qualität und mit kräftig schließendem Deckel für vier Euro schon im Teuroland D bekommen und mit Pfand rennen lassen oder mitverkaufen. Das wird auf den Philippinen vielleicht noch konstgünstiger funktionieren.
Im GPS-Tub ist die Portion für den 30l-Eimer immer dann fertig, wenn der obere Rand des Grinders mit dem oberen Rand des Zylinders (Tub) bündig íst nach dem Stampfen. Da muß also schon immer ein gescheiter Gupf am Schluß gestampft werden, damit der Grinder Operator sein Geschick in Feingefühl schön zeigen kann. Wenn die Portion fertig ist, zieht der GO den Stahlschieber aus dem Dreibein und stößt mit dem Grinder den runden Silageklotz in den darunter fixierten Eimer.
Selbstverständlich drückt der GO auch höchstpersönlich selbst den Deckel drauf,
nachdem er den Grinder schon wieder zum Mush gefahren hat.
Das ist 19. Jahrhundert, aber ich liebe die Anfänge der Industrialisierung und finde vorindustrielle Perfektion viel schöner als ökologistische Schlamperei, die alles unhygienisch im Wahn einer Kreislaufwirtschaft pfuscht.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Aug 20, 2011 23:16

Reiskleie:
Mit mindestens zwei Reisernten im Jahr habt Ihr immer noch Probleme, die Kleie immer frisch zu bekommen zum Füttern? Schält Ihr selber? Poliert Ihr dann gleich immer die ganze Ernte auf einmal?
Ich gehe einmal davon aus, daß Ihr altmodisch poliert und das volle Eiweiß in der Kleie haben könntet bzw. mehr oder weniger denaturiert daran geschmiert habt. Dann ist manchmal die frisch anfallende Kleie wertvoller als das für den Menschen benutzte polierte Korn. Dann lohnte sich eine milchsaure Konservierung der Kleie. Und dafür soll ich Euch wieder eine neue Verfahrenstechnik aus dem Hut zaubern?
Das ist schon die richtige Frage von Ihnen gewesen, Buddelbauer.
Soll die Kleie zum Einweichfutter gegeben werden? Eigentlich nur zähneknirschend, weil der Mist aufschwimmt und wie in einer Gülleschwimmschicht Gärung mit Schäumen über die Nacht entstehen kann.
Aber direkt als getrocknete Ware in der Silage wolle ich den Dreck auch nicht haben. Jetzt schaut das aber so aus, als ob Sie gar nicht getrocknete Kleie bekämen sondern selbst über frisch anfallende verfügten...
Wie ich Ihre Junibeiträge hier jetzt nachträglich gelesen habe, Buddelbauer, da haben sich mir die Haare andauernd aufgestellt, so hat es mir vor Ihrer reichen Phantasie gegraust. Wenn ich das weiterdenke und Sie sich den alten Ökoteufel noch nicht ganz haben austreiben lassen, dann könnte in ihnen jetzt ein Bokashiwahn gekeimt haben mit der Vorstellung von Reiskleie mit zusätzlich in die Ration genommenem echten Fischmehl und Copra mit EM vorfermentiert...
Habe ich recht, denken Sie noch so?
Sie wissen, daß ich das Zeug nicht mag, was die Kamikaze stark gemacht hat und das sehr bedaure, daß in meiner Heimat in Südostbayern der Ökowahn den japanischen EM-Wahn in den Hühnerstall gebracht hat.
Weil Sie aber die wertvolle Kleie wirklich pH-tief konservieren sollten, möchte ich die nasse Einlagerung mit dem von mir immer wieder empfohlenen Eisensulfat vorschlagen. So wird das noch vitale Eiweiß erhalten und kann in die PressSilage gearbeitet werden.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 21, 2011 0:08

5% Kleie und 20% PressSilage macht 25% der Schweinemastration.
Nehmen wir Copra wie in der menschlichen Küche als Geschmacksverbesserer zum Einweichmüsli (Mais- und Reisbruch mit Trockenfisch), hat dieser sehr üppige Schweinetrank wieder 75% Anteil an der Ration und schmeckt den Schweinen ohne diese an den Schleimhäuten klebende Kleie viel besser.
In der PressSilage machen die 5% der Ration 20% aus, so daß wir die mit viel Geschmack den Schweinegaumen überfordernden Trockenblätter von Papaya und Taro reduzieren müssen, können und dürfen.
Dann wird die PressSilage erst einmal so ausschauen können:
60% geschnittenes Kafferkorn (ich hätte dafür gerne baldigen Anbau von Sorghum bicolor empfohlen)
20% in Eisensulfat und Wasser eingelegte Kleie, die einen Tag vor dem Silieren ausgepreßt wird und über die Nacht ein bisserl abtrocknet, während die abgegossene Brühe der beste Dünger für Mais vom 5-Blattstadium bis zum Ährenschluß ist)
10% getrocknete Papayablätter
10% getrocknete Torablätter
Das Grinderteam kann sich am Anfang eines Siliertages immer erst genügend über die Nacht vorgetrocknete Reiskleie im GPS-Tub weiter ausdrücken (wie im ersten Aufpreßgang am Vortag mit einem Siebboden im Dreibein), um sie dann mit angeselchten Reisspelzen zu vermischen. So erspart sich das Grinderteam das früher erwähnte Einweichen der Reisspelzen mit Eisensulfat zur pH-Absenkung.
Schwefelsaure Reiskleie und angekohlte Spelzen (die können ja zusammen auf 5% der Ration dosiert werden und in der Silage auf 20%) bilden dann immer eine sehr mächtige Trennschicht zwischen den 80% Kafferkorn mit getrockneten Blättern vermischt.
Beim Einstampfen wird besser immer erst nach dem mehrmaligen Verdichten der 80% Blattmasse die Trennschicht ohne Pressen eingelegt und dann gleich wieder eine Tagesration der 80% vor dem neuerlichen Verdichten. Jetzt sind Sie aber froh, daß Sie schon den überdachten Arbeitsplatz dafür vor den Schweineställen gebaut haben, oder?! Die Stahlschiene von einer Traufkante zur anderen können Sie auch ohne Schweißgerät als gut vorbereitetes Stück hineinheben.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Aug 21, 2011 7:02

Die Lagerung der Reiskleie ist kein echtes Problem da wir unsere Überschüsse jederzeit verkaufen und bei Bedarf nachkaufen können. Es ist also nur etwas billiger wenn wir das eigene Material verwenden. Mit EM, Mondkalender etc. habe ich nichts am Hut, das halte ich für Esoterik. Wir müssen auch nicht unbedingt eine 100% Kreislaufwirtschaft auf unserer Farm hinbekommen. Wir sind in jeder Hinsicht unabhängig und flexibel. Z.B. kombinieren wir organische mit chemischen Methoden.

Die einzige wirkliche Vorgabe besteht darin dass die örtlichen Kleinbauern unsere Techniken mit ihren Mitteln kopieren können. D.h. dass wir mit extrem niedrigen Budgets arbeiten und weder teure Hightech noch importierte Materialien einsetzen können. Wir streben auch keine Bio-Zertifizierung an. Das Ziel besteht darin dezentral hochwertige Produkte zu bezahlbaren Preisen herzustellen. Wenn z.B. das Schweinemastprojekt wie erwartet läuft haben wir im Vergleich zur herkömmlichen Ware eine bessere Qualität (= höhere Verkaufspreise) bei niedrigeren Herstellungskosten. Und für die Tiere ist das auch artgerechter als lebenslang in einer gemauerten Box eingequetscht zu sein. Im Oktober wird der erste Batch schlachtreif, dann werden wir auch neue Techniken beim Tiertransport und Schlachtung antesten.

Die mit Abstand größten Kostenfaktoren in der hiesigen Landwirtschaft sind nun mal Kunstdünger, Tierfutter und Arbeitslöhne. Deshalb konzentrieren wir uns auf Optimierungen in diesen Bereichen. Beim Kunstdünger-Ersatz sind wir schon ziemlich weit. Fast alle Gemüsesorten wachsen inzwischen mit unserem organischen Dünger besser als mit NPK und es gibt klare Kostenvorteile. Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir das auch bei Reis, Mais und den Fruchtbäumen hinbekommen.
Benutzeravatar
jochen53
 
Beiträge: 295
Registriert: Sa Mai 14, 2011 3:47
Wohnort: Hamburg und Tigaon - Philippinen
  • Website
  • YIM
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 21, 2011 11:07

Das dämpft sicher die letzten Ängste in mir, daß Sie für allen Voodoo empfänglich sein könnten.
Bei dem japanischen EM-Kult bin ich höchst allergisch, weil damit ein Hühnerfarmer im Chiemgau dafür gesorgt hat, daß fast nur noch latent vergiftete Eier in den hiesigen Lebensmittelgeschäften und am Markt zu kaufen sind. Die zwingen dann die Menschen dazu, aus gesundheitlichen Grünen nur noch von weit her transportierte Eier von den größten Supermarktketten zu kaufen. Der Ökowahn gibt dem kleinen Lebensmittelhandel letztendlich den Todesstoß, wenn´s so weitergehen darf mit allen kultigen Sauereien. Daß Sie aber dennoch eine Biozertifizierung anstreben, ist nicht die beste Lösung sondern das Verbauen der wirklich guten Wege.
In den Tropen müssen Sie erkennen, daß Sie maximal organische Komplexe chemisch bekämpfen müssen und v.a. Eiweiße denaturieren, um in Aminosäuren zerlegt auch den Pflanzen Dung anzubieten:
Aminobrühe in Blattdüngung ist das große Erfolgsrezept gegen die Jauchen und Gülle im Boden.
Ich war meiner Zeit immer ein Vierteljahrhundert bis dreißig Jahre voraus, weil uns die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts so viele Optionen verbaut haben, indem sie die Leute wie mich immer umbringen wollten, weil wir mehr wissen und können.
Auch bei Ihnen ist sicher Knochenmaterial mit Eiweißgewebe daran aus Schlachtereien zu bekommen sein: das können Sie nicht nur einfach für die Schweinefütterung ein bisserl kochen und zerkleinern, das müssen sie vielmehr ohne thermische Verfahren also ohne primitive Denaturierung am besten erst einmal chemisch aufschließen, um Aminosäuren für die Blattdüngung der C4-Pflanzen zu gewinnen. weil die am meisten von den extrem guten Wuchsbedingungen auf den Philippinen aus dem Sonnenlicht mit dem immer verfügbaren Wasser gewinnen. Wollen Sie das mit Kompost und Terra Preta Kult erreichen, wird viel mehr Eiweißmaterial als Ammoniak in die Luft verpulvert.
Kompost ist völlig out!
Ich dünge mit aufgekalkten Silagen, die alles Eiweiß in den Boden bringen für Ihre lieben Regenwürmer.
Machen Sie mit Elmer das weltweit erste GPS-Tub-Zertifikat mit meiner Beratung, dann trägt Sie der Name schon durch die Googlesuche zu gesteigerter Medienaufmerksamkeit.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 21, 2011 11:26

Elmer ist ein guter Baumeister und sehr engagiert in der Landwirtschaft, für die er in diesen Zeiten bisher keine gescheite Beratung haben konnte. So stehen die Schweinderln eben bei Ihnen jetzt doch zwischen den Mauern eingepfercht, ganz so wie Sie das wörtlich der konventionellen Haltung vorgeworfen haben, die zumindest mit einem Spaltenboden auch meine Reinigung mit 1% Schwefelsäure im Wasser machen kann, um vorbildlichen Tierschutz und Arbeitsplatzschutz zu betreiben anstatt wie bei Ihnen die Ferkel in die Ecke bei Tränke und Trog bieseln und scheißen zu lassen.
Mit Verlaub, Meister der Quereinsteiger, ich baue mit Elmer auch einen modernsten Offenstall so, daß sie Welt staunt, weil dem Tierverhalten optimalst begegnet wird, was keinem biologischen und ökologischen Verfahren je gelingen mochte. Ich gebe allerdings den ausgewachsenen Mastschweinen doppelt so viel Platz wie Sie. Wissen Sie das, daß bei Nichtnutzung des Auslaufes (Sie haben gesagt, daß Sie bei Regen keinen Auslauf erlauben, aber Sie haben mit 3300mm Niederschlag im Jahr auch rund 200 Regentage) mit größer gewordenen Ferkeln an die Flächenmindestgröße für die konventionelle Sau in Deutschland kommen?
Jetzt sind Sie nur schlechter, aber mit einer weltweit ersten antibiotischen GPS-Zertifizierung könnten Sie auch den weltweit ersten gescheiten Schweinemaststall bauen, der in der Grundform auch für Legehennen, Putenmast oder Lämmerhaltung modifiziert werden kann also keine Fehlinvestition darstellt, wenn man sich ganz umstellen will.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » So Aug 21, 2011 14:06

Kleie verschieben brauchen Sie nicht besser finden als immer welche frisch konserviert zu haben.
Roh ist Kleie sehr schwierig zu verfüttern, mit Schwefel aus dem nassen Eisensulfat aufgeschlossen sind das Eisweiß gerettet und die Faser teilaufgeschlossen wertvoller. Schwefel fehlt in Ihren Böden und in der Ration. Mehr Schwefel heißt hier bessere Eiweißbildung und bessere Gesundheit.
Naß mit Eisensulfat aufgeschlossene Reiskleie und angekohlte Reispelzen sind im pH-Wert dem Schweinemagen schön serviert, während sie roh für sich Verdauungsstreß machen würden.
Stellen Sie bitte auch wieder Bilder hier rein von den ersten PressSilagen.
Muß ja noch nicht mit dem Grinder gemacht sein, aber vernünftig wäre das schon, gleich einem Steinmetz so eine schöne Arbeit in Auftrag zu geben.
Buddelbauer, haben Sie überhaupt schon einmal wissenschaftlich gebuddelt da in der Südostecke Luzons?
Hat Ihnen schon eine Bodenuntersuchung verraten, daß Sie im Mangan feststecken und nur deshalb es auch mit Kompost wie von selber wächst, weil Sie praktisch gar nichts falsch machen können, um klägliche Minimalerträge zu erlangen, wenn Mangan die Hillreaktion immer bestens bedient also das viele Wasser schön mit dem immer vorhandenen Licht und dem minimal in der Luft transportierten CO2 verwerten kann? Da brauchen Sie freilich nur irgendwie den Kohlenstoff in die Erde bringen für Photosyntheseproduktion, wenn die Qualität überhaupt keine Rolle spielt.
Nun ist aber Ihr Manganüberschuß auch schädlich und begrenzt Leistungsfähigkeit wie auch die Lebensdauer enorm. Wenn ich mit Eisensulfat den essentiellen Gegenspieler zum Mangan Eisen bringe und mit Kalken der Düngersilagen den pH-Wert im Boden stabilisiere, so daß mit der besseren Wasser- und Luftkapazität durch Schwefel im Boden auch die Fruchtbarkeit der Böden für höhere Erträge und dunkler grüne Pflanzen geschaffen wird, ist das der Schlüssel zum Erfolg für die Landwirtschaft unter dem Isarog.
amelio
 
Beiträge: 300
Registriert: Mi Aug 10, 2011 23:15
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
199 Beiträge • Seite 5 von 14 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 ... 14

Zurück zu Schweineforum

Wer ist online?

Mitglieder: 038Magnum, Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot], oberforsthaus

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki