und trotz der Nässe der letzten Wochen erwarten viele wieder einen extrem trockenen Sommer ... da wird das mit den Käferschaden in den Fichtenbeständen wohl unaufhaltsam weitergehen
da muß ich bei dem RW erst noch das Schlauchpaket verlängern. Dann geht die "Schwenkonstruktion" zu nutzen, die wir für den vorherigen RW gebaut hatten und der Steuerblock wird vor die geöffnete Heckscheibe geklappt. Hatten wir uns für 3 Traktoren so angefertigt.
Ich kann nur noch nicht beurteilen, wie es dann mit der Übersicht beim Laden ist, denn der jetzige RW ist deutlich höher/größer als der Farma vorher. Forstdach mit hinterer Dachglasscheibe haben wir in keinem Traktor. Nicht das man dann nach nem halben Tag einen "steifen Nacken" hat
Orkan Kyrill passierte am 18.1.2007. Danach war ein Harvesterunternehmen eineinhalb Jahre lang bei uns beschäftigt. Sogar Sonntags und an Feiertagen durfte mit behördlicher Genehmigung gearbeitet werden. Ja, sogar nachts im Bett hörten wir den Forwarder, wie er die steilen Hänge hochkletterte. Ab 2008 begannen wird mit den Aufforstungen. Etwa 7 Jahre lang wurde aufgeforstet. Dabei gab es Rückschläge. Alles, was im Frühjahr 2011 angepflanzt wurde, war im Juni vertrocknet. Alle Eschen, die schon 5-6 m groß waren, starben in einem Jahr am Eschensterben. Fichten wurden nur noch als billige, dienende Baumarten gepflanzt. Das heißt: eine Reihe Fichten, eine Reihe Douglasien oder andere Arten. Die Absicht war, die Fichten beizeiten wegzuhauen, wenn sie ihren Dienst getan haben, also geholfen haben, die anderen Baumarten nach oben zu treiben.
Jetzt, 15 Jahre nach dem Orkan und den folgenden Pflanzungen, stellt sich ganz klar heraus, was sich schon in den letzten Jahren abgezeichnet hatte. Da, wo der Käfer keine alten Fichten mehr vorfindet, geht er auch in die jungen Fichten. Das wurde schon befürchtet und bewahrheitet sich jetzt. Anscheinend sind es jetzt die Kupferstecher.
Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass auch Lärchen und Douglasien von Käfern befallen werden, wenn sonst nichts da ist als Opfer.
Meine Konsequenz daraus: Wir werden uns mit Neuaufforstungen weiter sehr zurückhalten. Haben durch Dürre und Eschenpilz viele tausend Euro in den Sand gesetzt. Einnahmen durch Holzverkauf waren miserabel, höchstens 10-20 % vom Normalwert durchschnittlich.
Viele Waldbauern hier im Sauerland glauben, der Käfer würde sie verschonen, weil eben dieser sie noch nicht gefunden hat. Aber ich sehe überall tausende braune Fichten, wo doch im letzten Herbst alles tote abgeschlagen wurde. Die Katastrophe geht also weiter bis keine einzige Fichte übrigbleibt. Meine Empfehlung an die sauerländischen Kollegen: Sobald ihr einen guten Preis bekommen könnt - weg mit der Sche...e!
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
Ich hatte im Februar ein paar größere Platanen zu fällen und das Holz mitgenommen. Davon wollte ich soviel wie möglich zu Brennholz verarbeiten. Wie es nun ans Spalten ging, musste ich leider feststellen, dass sich die dickeren Meterrollen bis 60cm Durchmesser zwar spalten liesen, aber teilweise sehr stark-astig waren und daher kein schönes/vernünftiges Brennholz ergaben. Nun habe ich etwas aussortiert und das stark-astige Material vorab mit dem Spalter geviertelt und auf den Hackholz-Haufen zum Trocken gelegt. Dann gibt das mir mal in 2-3 Jahren warm.
Ich habe die Maschine vor 2 Jahren gebraucht gekauft. Wir haben in der FBG einen alten Liegendspalter, den ich zuvor immer gemietet habe. Die Arbeit war damit aber schon mühsam und irgendwann als ich ihn wieder mal gebraucht hätte und er wieder mal anderweitig vermietet war, reifte in mir der Gedanke einen eigenen Spalter zu kaufen. Das Funktionsprinzip dieses Spalters hat mich schnell überzeugt, bloß der Neu-Preis mit über 20k€ war mir viel zu hoch. Wie es der Zufall wollte, stolperte ich in den Kleinanzeigen über mein Wunschmodell mit 7 Jahren auf dem Buckel und das ganze keine 20km von mir entfernt. Der Verkäufer hat sich einen Sägespaltautomat selbst gebaut und benötigte den Spalter nicht mehr.
Die Spalterei mit diesem Spalter ist schon sehr angenehm. Von meinem mittleren Bild ausgehend am Bedienpult stehend, habe ich auf der rechten Seite mein Meterrollen-Lager. Diese werden bis mittlere Stärken von 40-50cm per Sappi über den Boden gerollt und mittels des rechten Flügels bequem hoch gehoben. Stärkere Rollen werden dann direkt mit dem Kran vom Rückewagen auf den Spalter gelegt. Von dem Flügel geht es über die, bei Bedarf angesteuerten, Ketten in den Spaltkanal in der Mitte. Dann per 2-Hand-Bedienung an den Joysticks wird das Spaltmesser in Bewegung gesetzt. Wenn das Spaltmesser auf der anderen Seite angekommen ist und dort in seinem Häuschen verschunden ist, wird das Holz mit den Ketten gedreht und man schickt das Spaltmesser auf den Rückweg. Die Geschwindigkeit des Messers ist nicht besonders hoch. Da es aber keinen Leerlauf gibt, ist das zu vernachlässigen. Wenn das Holz die gewünschte Größe erreicht hat, dann schicke ich es nach links in den schräg abgesenkten Flügel. Dort entnimmt es ein Helfer und setzt es ins Bündelgerät. Das ist dann im Prinzip auch schon die Ideal-Besetzung: 3 Personen, eine bringt und geht notfalls dem Bediener mal zur Hand wenn sich ein Holz nicht per Kette in die gewünschte Lage bringen lässt, der Bediener hinter den Joysticks und der Abnehmer der das fertige Holz dann eben setzt. Da ich nur mit einem kleineren Rückewagen ausgestattet bin, mache ich Halb-Ster-Bündel. Das hält natürlich beim Spalten etwas mehr auf, wie wenn Ster-Bündel gemacht werden würden, oder direkt das Holz auf die Biege gesetzt werden würde.
Wir haben letztes Jahr ca. 90 Ster gemacht und dieses Jahr werden es am Ende ca. 130 Ster werden. Die Arbeit ist auf allen 3 Positionen sehr angenehm und es geht keiner mit Muskelkater nach Hause. Auch blaue Flecken durch aufspritzendes Holz ist Vergangenheit, weil durch den Tisch und die Flügel sich keiner direkt vor dem Holz aufhalten kann.
Ich denke, Binderberger war mit diesem Spalter einer der ersten, die auf solch ein Spaltmesser statt einem Keil gesetzt haben. Das gespaltene Holz ist in der Regel gerader. Das Messer geht auch durch einen Ast in der Rolle durch und verläuft nicht daran seitlich weg. Weil aber das Holz eben nicht seinen Fasern folgen kann, gibt es etwas mehr Kleinkram (bei uns heißt das "Spreckele") und das Holz sieht manchmal etwas rupfig aus, das ist auf dem mittleren Bild gut zu erkennen. Aber das ist in meinen Augen nur ein optischer Nachteil.
Ich habe das Glück das mein Spalter über beide Antriebsarten verfügt. Es geht über Zapfwelle (hier werden min. 50PS als Bedarf von Binderberger angegeben, oder über Strom (32A-Anschluss nötig!). Ich hatte es jetzt erst nochmal ausprobiert, auf dem unteren Bild kann man den Fendt hinter dem Rückewagen erahnen. Im Zapfwellen-Betrieb nimmt sich der Fendt ca. 16-18L Diesel (30€) pro Tag. Im Strombetrieb sind es ca. 40KWh, also ca. 20€, wobei sich dieser Betrag bei mir durch PV mit Eigenverbrauch nochmal weiter reduziert. Geräuschpegel ist bei beiden Varianten vorhanden, gemütlich nebenbei plaudern geht nicht, aber man kann sich schon unterhalten.
Gruß Mathias
Zuletzt geändert von Waldmichel am So Apr 16, 2023 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Fast noch vergessen, aus meiner Sicht die Nachteile dieses Spalters:
-es ist halt schon eine große, wuchtige, lange und schwere (ca. 1,8to) Maschine, dafür dass es "nur" ein Meterholz-Spalter ist.
-Das Holz muss/sollte schon ziemlich sauber entastet sein. Jeder Ast-Stummel, jede Astgabel, jeder Ast-Anlauf kann dafür sorgen, dass die Rolle auf dem Tisch und nicht auf den Ketten aufliegt und somit nicht vernünftig mit den Ketten manöveriert werden kann. Das bedeutet, beim Entasten sauberer zu arbeiten um sich später beim Spalten nicht ärgern zu müssen.
Vielen Dank für deine Zeit um die bisherigen Erfahrungen hier für alle zu posten! Sollte man glatt in einem eigenen Thema archivieren, die Nachfrage kommt bestimmt dazu.
Wenn nicht der hohe Anschaffungspreis wäre hätte ich letztes Jahr auch einen gekauft. Nun ist es ein gebrauchter Oehler Super 4000 Profi zum Schnäppchenpreis von 3000 Euro geworden - konkurrenzlos in Sachen Preis/Leistung, noch dazu habe ich seit 15 Jahren mit einem baugleichen öfter gearbeitet und kenne also die Kinderkrankheiten. Hat noch dazu den Vorteil dass der 28PS MF zum Antreiben reicht, sowie zum Umsetzen denn der Spalter hat nur ca 450kg. Ist gefühlt der leichteste Liegendspalter in der 25t Klasse am Markt
Hallo Waldmichel! Hoi da hat sich Binderberger wieder darauf besinnt, daß das Messer durch das Holz gehen muß! Hat aber bei der Maschine sicher nur mit dem Legetisch (Sortiertisch) zu tun. Wieviel To.drückt der Spalter u. wie breit ist das Messer? Sag mir wo liegt deine Produktion im Ster (Scheitholz) machen oder Hackgut, oder beides? Für mich wären die Viertel noch schönes Sterholz, nur nicht auf dieser Maschine zum Feinspalten. Meine letzten Eschen hatten bis 50 cm Astansätze da kannst du sagen, da kommen bei deiner Maschine viel "Spreckele" raus. Gibt für mich am Senkrecht-Spalter noch schöne Spälten (Sterholz) mit einer etwas geänderten Methode. Daß dieses Holz etwas rauer ist, macht gar nichts um das brennt es leichter an. Der Kunde muß halt Handschuhe tragen, machen eh die meisten.