Es zeichnet sich ab, daß die Impfung vor Belegung rechtskräftig wird:

VERBRINGUNGSREGELUNGEN (STAND 30.04.2019)
"Auf der Grundlage der vom Friedrich-Loeffler-Institut erstellten, aktuellen Risikobewertung über die Verschleppung der Blauzungenkrankheit haben sich in der heutigen Telefonkonferenz die Vertreter von BMEL, PEI, FLI und den Bundesländern darauf verständigt, dass die befristet eingeführten, erleichterten Verbringungsregelungen nicht weiter verlängert werden.
Für ein Verbringen von Wiederkäuern gelten grundsätzlich die Vorgaben der Verordnung (EG) Nr. 1266/2007.
Vorbehaltlich des Protokolls der Telefonkonferenz vom 30.04.2019, das mir noch nicht vorliegt, dürfen Kälber im Alter von weniger als 90 Tagen innerhalb Deutschlands verbracht werden, wenn die Muttertiere vor der Belegung geimpft worden sind, die Kälber Kolostrum aufgenommen haben und die Kolostrum-Aufnahme vom Tierhalter in einer Tierhaltererklärung bestätigt worden ist.

Kälber, deren Muttertiere erst während der Trächtigkeit geimpft wurden, müssen zusätzlich innerhalb von sieben Tagen vor dem Verbringen mit negativem Ergebnis auf das Virus der Blauzungenkrankheit getestet werden.
Aktualisierte Tierhaltererklärungen sind noch nicht verfügbar."
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbaucherschutz
Referat V4, 30.04.2019
 

Eine typisch deutsche Verordnung kann man da nur sagen.

Bin am überlegen ob ich meinen Impfstoff wieder abbestelle.
Vieleicht kommt noch ein anderer Impfstoff auf den Markt das Kälber wieder früher mit Schutz vermarktet werden können wie beim letzten mal ?
Somit 4 Wochen nach der letzten Muttertierimpfung.

Bei der neuen Verordung hab ich ab heute fast 1 Jahr Wartezeit weil ich heute immer noch keinen Impfstoff habe und wenn er dann ankommt 2 x impfen muss und dann erst ab Belegung.

@Hessen-Sibirier: Kannst Du sagen, ob das nur für Hessen gilt oder bundesweit? Oder nur für ausgewiesene Risikogebiete?

Hab das orginal im Internet auf die Schnelle nicht gefunden also als Screenshot und Bild.

Quelle siehe Bild

In der Verordnung ist die Rede von BMEL,.... und den Bundesländern.
Dann darf man wohl davon ausgehen, daß das bundesweit gelten soll und nur innerhalb
der Restriktionsgebiete.
Und eins steht schon mal fest. Die Vetämter schießen sich voll darauf ein.
Ein Kalb ohne PCR-Test verbracht und in HIT gemeldet, schon biste fällig.
edit: Stoapfälzer war schneller !

Der Handel rechnet damit das ab Mitte Mai die Kälberströme und Handlungen teilweise zusammenbrechen werden. Hier warten Betriebe teil seit Monaten auf Impfstoff der nicht verfügbar ist.

Zum Glück liegen wir selbst außerhalb des Sperrgebietes.

Ich dachte bisher die Immunisierung der Kälber erfolgt über die Biesmilchgabe (übers Blut bei Trächtigkeit ja anscheinend nicht ?!). Wie ist dann der Erlass fachlich zu begründen ?

Ich verstehe auch nicht wie der Erlass fachlich zu begründen ist wenn es vorher auch ohne Impfung der Mutter funktioniert hat (halt über Blutuntersuchung). Wer bezahlt eigentlich den Schaden der daraus entsteht dass Impfstoff nicht zu bekommen ist?

Niemand wird das bezahlen!!! Da ich viel Zuchtvieh verkaufe habe ich beim Tierarzt schon ganz früh Impfstoff bestellt, vorgestern war die 2t Impfung. In ein paar Wochen wäre der Spuk vorbei gewesen für mich......und jetzt kommt dieses Stück aus dem tollhaus. Könnten sich die berufsvertretung bitte mal drum kümmern???,

Rohana hat geschrieben:Ich verstehe auch nicht wie der Erlass fachlich zu begründen ist wenn es vorher auch ohne Impfung der Mutter funktioniert hat (halt über Blutuntersuchung).

Das Protokoll der entsprechenden Telefonkonferenz liegt noch nicht vor, fachlich begründet wird es dann sicherlich damit, daß sich die Immunisierung der Kälber nur über die volle Tragezeit aufbaut. Nur Kollostrumgabe ist nicht ausreichend. Wenn die Situation wirklich so dramatisch sein soll, wie sie dargestellt wird, dann soll das BMELF die Impfung anordnen. Aber dann kommt ja wieder die TSK ins Spiel und das ist anscheinend nicht gewünscht.

Ja wie jetzt. Wenn die Situation so dramatisch wäre, müssten doch neue Fälle auftreten bzw. aufgetreten sein? Hab ich was verpasst?

Nee, nix verpasst. Begründet wird die Hysterie damit, daß die Infektionswahrscheinlichkeit in den Monaten Mai - Oktober sehr viel höher ist als vorher.
Tatsache ist aber, daß der April sehr viel wärmer war als der Mai bisher und trotzdem keine neuen Fälle aufgetreten sind.
Wird wieder so laufen wie 2010. Erst musste geimpft werden, dann sollte geimpft werden, schließlich konnte geimpft werden. Zum guten Schluss sollte dann nicht mehr geimpft werden weil die Marker- positiven Tiere nicht mehr absetzbar waren.
BT ist anscheinend nur eine Vermarktungskrankheit.

Jetzt hab ich eben mit dem TA telefoniert.
Wollte dem Impfstoff eigentlich abbestellen weil ich die Kälber so oder so bis 2020 bluten muss.

Die Sache hat aber einen Haken.
So wurde mir das vom TA erklärt, Stand heute :

Wenn ich die Muttertiere nicht impfen lasse, dürfen die Kälber in absehbarer Zeit überhaupt NICHT mehr aus der Restriktionszone raus vermarktet werden. Auch nicht wenn die Kälber geblutet werden !
Das mit dem Kalb bluten ohne Muttertierimpfung wäre nur noch bis ende Juni genehmigt.
Ob es nochmal verlängert wird ist sehr fraglich. Eher nicht.

Werden die Muttertiere geiimpft müssen die Kälber aber trotzdem bis 2020 geblutet werden, können dann aber aus der Zone raus verkauft werden. Ist allerdings ein teurer Spaß. Das Kalb bluten kostet bei mir knapp 50 Euro und die Mutterimpfung BTV4 und BTV8 dann nochmal so 20 Euro brutto dann haben wir pro Kalb 70 Euro nur Blauzungenkosten. Deswegen wird aber fürs Kalb kein Cent mehr bezahlt.

Die Muttertiere die nach der zweiten Impfung belegt werden, also dann in meinem Fall Geburten ab April 2020 : diese Kälber müssen dann nicht mehr geblutet werden. Da ist aber dann wieder eine andere Tierhaltererklärung nötig : das sie Biestmilch von der geimpften Mutter aufgenommen haben.

Neulich hat sich mein Schalchtviehfahrer aufgeregt. Auf dem Schlachthof wo ich Altkühe anliefere ist ebenfalls eine Tierhaltererklärung nötig. Ist aber wieder ne andere als die bei den Kälbern. Der Fahrer meinte das wäre völlig überflüssig wenn Schlachtvieh innerhalb der Restriktionszone zum Schlachthof gefahren wird aber der Schlachthof oder die Tierärzte dort bestehen drauf. Bei anderen Schlachthöfen wäre das ( noch ) nicht so.

Hessen-Sibirier hat geschrieben:Das Protokoll der entsprechenden Telefonkonferenz liegt noch nicht vor, fachlich begründet wird es dann sicherlich damit, daß sich die Immunisierung der Kälber nur über die volle Tragezeit aufbaut. Nur Kollostrumgabe ist nicht ausreichend. Wenn die Situation wirklich so dramatisch sein soll, wie sie dargestellt wird, dann soll das BMELF die Impfung anordnen. Aber dann kommt ja wieder die TSK ins Spiel und das ist anscheinend nicht gewünscht.

Da fragt man sich warum man eigentlich jahrelang Tierseuchenkassenenbeiträge bezahlt.
Blauzunge fällt doch darunter.
Die machen das mit Druck. Wenn man seine Kälber ohne Mutterimpfung nicht mehr verkaufen kann wird schon auf eigene Kosten geeimpft werden. Das wird auch funktionieren.
Nur werden Mastbetriebe dann nicht impfen. Und die Krankheit sich somit weiter ausbreiten.

Hab von meinem Kälberhändler vorab so eine Tierhaltererklärung bekommen für die Zeit nach der 2 Impfung der Muttertiere + vermutlich noch eine 30 oder 60 tägige Wartezeit.

Kann mit einer sagen was unter dem Punkt " des " reingeschrieben wird ?