Wie Deine Nachbar mit seinen Tieren umgeht ist sicherlich nicht zu lässig und verwerflich. Ein Tier 2 Tage zum sterben liegen zu lassen ist Tierquälerei. Ein e Kuh, die nicht mehr zu retten ist muss umgehend notgetötet werden. Ob das der Tierarzt per Spritze macht oder der Landwirt mit entsprechender Sachkenntnis selber macht ist egal. Wie Dein Nachbar mit seinen Kühen umgeht, hat aber absolut nichts mit dem Thema Wölfe zu tun. Du unterstellst uns Nutztierhaltern unterschwellig die Missachtung unserer Tier und Tierquälerei. Daraus schließt Du, dass es uns doch egal sein könnte, wenn der Wolf ein paar Tiere pro Woche reißt, wenn man sie uns nur bezahlen würde. Ich muss mir gerade ziemlich kräftig auf die Lippe beißen, um nicht das zu schreiben was ich gerade denke. Du kippst hier einen Kübel an Vorurteilen über der gesamten Tierhalteschaft aus, nur weil das Verhalten Deines Nachbarn nicht in Ordnung ist und versuchst daraus ein Argument pro Wolf zu zimmern. Tut mir leid, aber das ist unterste Schublade.
Warum kommt ihr Wolfsfreunde eigentlich immer gleich mit Ausrotten? Ausrotten wäre sicherlich die effektivste und nachhaltigste Lösung. Da der Wolf aber gar nicht bejagd werden darf, entwickelt es auch keine Scheu. Wenn Du die Beiträge hier gelesen hast, dann weißt Du wie in Estland damit umgegangen wird. Die dem Wolf nachgesagte Scheue entwickelte sich durch den Jagddruck in alten Zeiten. Ohne Jagddruck hat der Wolf keinen Grund scheu zu sein.
Es wird von den Wolfsfreunden behauptet, ein Netz mit 1,2 m Höhe und Strom würde den Wolf abschrecken, da er Zäune vorzugsweise untergräbt statt sie zu überspringen. Die Realität sieht aber anders aus:#
Dieser Schäfer in der Schweiz hat genau so gesichert wie es von den Wolfsbefürwortern empfohlen wird:
https://www.youtube.com/watch?v=ewXiAYmFGUM
Hier mal ein Video, dass zeigt wie hoch Wölfe springen können. Der Zaun ist ca. 1,5 m hoch. Der Wolf ist ganz knapp im oberen Draht hängen geblieben.
https://www.youtube.com/watch?v=YlhRkde2cTo
Wie müsste als ein wirklich wolfskehrender Zaun aussehen? 1,80 E-Netz-Zaun, mit Netzanschluss (230V-Gerät) dazu ein in die Erde eingelassener Untergrabschutz von mindestens 40 cm. Bei den Kosten die solche Umzäunungen mit sich bringen würden, könnte man das Vieh dann lieber das ganze Jahr im Stall lassen bzw. einige wenige Weiden am Hof so sichern und als Auslauf nutzen. Wanderschäferei hat sich auch erledigt, solche Zäune baut man nicht für ein paar Tage aus und ab. Vor kurzem gab es einen kurzen Artikel, dass es so wenig Schafrisse durch Wölfe in Brandenburg gegeben hätte wie nie zuvor. Es gab ja auch nie so wenig Schafe in Brandenburg.
http://www.rbb-online.de/wirtschaft/bei ... affen.html
https://www.statistik-berlin-brandenbur ... j03_BB.pdf
Sicherlich trägt die wirtschaftliche Situation dazu bei, aber die Wolfspopulation fördert nicht gerade den Berufsnachwuchs. In Niedersachsen werden 80% der Schafe durch Hobbyhalter gehalten. Diese bekommen keine Entschädigung und keine Förderung. Mit wachsender Wolfsdichte werden diese Halter verschwinden. Irgendwann sind wir dann so weit, dass der Staat selber Schäfer anstellen und Schafe halten muss, um Naturschutzflächen zu pflegen und Deiche zu sichern.
Ein weiterer Punkt ist die Tollwut. Aktuell gilt Deutschland als tollwutfrei, daher gibt es aktuell auch keine Bestandsimpfungen. Das bedeutet, auch die Wölfe sind nicht gegen Tollwut geimpft. Die größte Gefahr für den Menschen geht von tollwütigen Wölfen aus. Was ist wenn die Tollwut doch wieder eingeschleppt wird und wir dann wieder mit tollwütigen Wölfen konfrontiert werden? Dann möchte ich die Wolfsbefürworter sehen, wie sie sich winden und Ausreden suchen.
Verschleppung von Seuchen ist auch ein Thema. Der Wolf hat ein sehr weiträumiges, grenzüberschreitendes Streifverhalten. Dadurch könnte er anhaftende Viren sehr weit verschleppen. Gerade aus Richtung Osten droht die afrikanische Schweinepest. Wölfe fressen auch Aas. Wenn ein Wolf sich ein an Pest verendetes Wildschwein schmecken lässt, wie weit kann er die Erreger dan weiter verschleppen?
Hybriden könnten auch ein Problem werden. In Anbetracht der geringen Wolfsdichte könnten sich Wehen alternativ mit streuenden Hunden paaren. Die so entstehenden Hybriden sind in anderen Ländern ein noch größeres Risiko als die reinen Wölfe selber. Diese Tiere sind unberechenbar.
In anderen Ländern kommt es durchaus vor, dass Wölfe in Ställe eindringen. Natürlich sind die Gebäude dort nicht so gesichert wie hier, aber das Risiko besteht. Bei den offenen Boxenlaufställen ist es für den Wolf ein leichtes dort einzudringen. Nehmen wir an eine Kuh in einer Abkalbebox liegt in den Wehen. Ein Wolf streunt über den Wolf. Er wittert den Geruch des Blutes und der Geburtssäfte und schaut mal nach, was passiert dann mit der Kuh und dem Kalb im Stall?
Möglicher Verhaltensänderungen bei Nutztieren. Ich habe vor kurzem mit einem Verhaltensforscher in Sachen Rindvieh gesprochen. Es ging dabei um die Touristen die von Rindern getötet wurden. Er meinte, seiner Meinung nach steigt bei Rindern in Wolfsgebieten das Misstrauen und das Aggressionspotenial. Weiderinder legen verdeckte Verteidigungsreflexe an den Tag. Die Spaziergänger hatten Hunde dabei, die Rinder sehen in dem Hund einen Wolfs und gehen zum Angriff über. Hast Du schon mal mit traumatisierten Tieren gearbeitet? Weißt Du welches Risiko es darstellt mit einer Herde zu arbeiten die ein Wolf gehetzt hat? Wie sollen man eine panische Herde, die nach einem Wolfsangriff aus der Koppel ausgebrochen ist wieder zum stehen bringen und wenn dann noch Herdenschutzhunde mit laufen dann würde ich mich aber von der Herde fern halten. In den USA gab es ja jetzt auch den ersten Fall, dass Wölfe Herdenschutzhunde getötet haben.
Ein weiterer Punkt für meine Ablehnung ist der politische Frust. Da kommen irgendwelche Wissenschaftler und Städter und freuen sich über den Wolf. Sie selber haben ja auch kein Risiko. Man nimmt den Bauern die Möglichkeit sich zu wehren und wird sie am Ende mit ihren Schäden alleine lassen. Zur Zeit wird nur eine Art Feigenblattpolitik betrieben. Die Wolfsberater sind reine Pro-Wolf-Lobbyisten und keine wirklichen, neutralen Berater. Menschen wie ich, die sich gegen den Wolf stellen sind nur geldgeil und unmoralisch und man kann gar nicht verstehen, dass man sich nicht über die Wölfe freut. Wenn man die Zusatzkosten durch den Wolf komplett übernehmen würde und zu diesem Zweck eine Wolfssteuer einführen würde, so dass jeder Steuerzahler genau sehen könnte was ihn der Wolf kostet, so würde die Meinung aber ganz schnell umkippen. Moral macht nämlich nur so lange Spaß, wie man sie von anderen Fordern kann und nicht selber bezahlen muss.
Bisher vermisse ich eine Antwort auf meine Frage und möchte sie an dieser Stelle wiederholen:
Ich habe da aber noch eine Gegenfrage, welche Vorteile für die Natur bringt eine Wolfspopulation und was Verändert sich Deiner Meinung nach zum Guten durch die Wölfe in Deutschland. Und komm mir jetzt nicht nur mit dem Argument: Jedes Tier hat ein recht zu existieren. Ich möchte mal wirklich im Detail von Dir hören, was Du meinst welche positiven Entwicklungen sich durch Wölfe ergeben?
Aber ich muss zugeben Du hast mich erwischt, an das DIE_WAREN_VORHER_DA_ARGUMENT hab eich beim verfassen meines Postes nicht gedacht. Da wo mein Haus steht stand früher eine Chinchilla-Farm, davor eine Hühnerfarm und davor war hier Mischwald. Der Mischwald war also auch vorher da, muss ich mein Haus jetzt abreißen und wieder Mischwald anlegen? Da wo Dein Haus steht wird woher auch etwas anders gewesen sein, muss Dein Haus jetzt auch weg?
Und schon mal drüber nachgedacht wer vor dem Wolf durch das Gebiet, dass wir heute Deutschland nennen gezogen ist?
https://www.planet-wissen.de/politik_ge ... mago_g.jpg
Wollen wir diese Ureinwohner auch zurück holen und wieder ansiedeln und ich glaube vor diesen Tieren gab es auch schon andere. Irgendwie ist das DIE_WAREN_VORHER_DA_ARGUMENT schon blöd oder. Wenn immer nur das zählt, was vorher da war und man es nicht verändern darf, dann bedeutet das das Ende jeglicher Weiterentwicklung. Und der Natur ist es vollkommen egal was vorher da war, für die Natur zählt das hier und jetzt.