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Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

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Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » Fr Jun 22, 2012 10:33

In der aktuellen Land & Forst steht ein kurzer Artikel über das "Bildungsprojekt Wolf". Die Landesjägerschaft Niedersachsen und Schubz Umweltbildungszentrum Lüneburg starten ein Projekt, dass die Bildung von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf die Rückkehr des Wolfs nach Niedersachsen fördern soll. das Pilotprojekt ist auf 2 Jahre angelegt. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung stellt für das Projekt 211.000 € zur Verfügung.
Ich habe keine Angst vor Wölfen und ich weiß, dass Rotkäppchen ein Märchen ist, aber welchen Vorteil bringt es Wölfe und Bären in Deutschland wieder heimisch zu machen? Ich bin kein Jäger, ich sitze lediglich in der Jagdgenossenschaft auf der Verpächterseite im Vorstand. Unsere Jäger erzählen immer, dass unsere Bestände hier durch Fuchs und Marderhund schon ziemlich unter Druck stünden, worin besteht dann der Sinn noch mehr Raubtiere anzusiedeln? Der zeit sind wir hier ob ja noch nicht betroffen, aber wenn sich eine Population entsprechend aufbaut, dann werden sie irgendwann auch hier her wandern. Außerdem sehe ich doch ein ziemliche Problem mit den Schafen. Im Herbst haben wir hier oft Schäfer, die unsere Gründüngung ab weiden. Die Schafe werden nur durch einen dünnen Elektrozaun begrenzt, wenn es hier wieder Wölfe gibt, dann wird es doch sicher zu Rissen in den Herden kommen. Wenn der Wolf erst mal weiß, dass die Schafe leichte Beute sind, dann wird er diese Nahrungsquelle doch auch gerne annehmen. Wir haben jetzt schon genug Probleme mit Hunden, wie ich es hier ja auch schon an anderer Stelle beschrieben habe aber müssen es denn auch noch Wölfe sein? Welchen Vorteil bieten Wölfe für unser Ökosystem, außer dass man sich damit brüsten kann eben auch Wölfe zu haben. Wäre schön wenn mir mal jemand genau erklären könnte welchen Sinn Wölfe und Bären in unserer Kulturlandschaft haben.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon SHierling » Fr Jun 22, 2012 10:38

Das Thema hatten wir schon mal.

wer-hat-angst-vorm-bosen-wolf-t32748.html

der-wolf-t56881.html

wofur-brauchenwir-wolfe-t57759.html

unsere-wildtiere-der-wolf-t36412.html ;-)



Ok, damit es nicht so kahl aussieht: ich denke, es kommt immer auf die Art der "Kulturlandschaft" an. Hier bei mir gibt es ausreichend Wald, ausreichend Fläche, und nur wenig (25 oder so) Einwohner je km². Da kann man sich meiner Ansicht nach gut arrangieren und zugucken, was die Artenvielfalt um einen herum so tut. Warum sollte ich nur Rehe , Rotwild, Damwild, Mufflons und blöde Wildschweine, aber KEINEN Wolf haben wollen?

150km weiter westlich bei meinen Eltern (Großraum Hannover) wäre ein Wolf unmöglich, der hätte keine ruhige Minute, nirgendwo, weil überall Bungalows, Autobahnen, Spaziergänger, Radfahrer & Co jeden, wirklich J E D E N Fleck Landschaft ständig belagern. Da müßte man normalerweise schon die Rehe aus Tierschutzgründen abschiessen, weil die so schon genug unter Streß stehen.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » Fr Jun 22, 2012 10:53

danke für den Tipp Brigitta,

ich habe das Jägerforum nicht so im Blick. Habe jetzt die Threads alle mal quer gelesen und konnte keinen direkt erwähnten Vorteil finden. Nur die Meinung einiger das Wölfe halt dazu gehören und man sie schützen muss. Das Thema Wiederausrottung wurde da ja auch angesprochen und Abschusspläne. Worin liegt nur aber der direkte Sinn bzw. Vorteil Wölfe i m Revier zu haben, außer einem Öko-Feel-Good-Gefühl?
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon SHierling » Fr Jun 22, 2012 11:05

Wie gesagt, kommt immer auf die Gegend an. Andersrum gefragt: was spricht denn dagegen außer einer "was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht" - Einstellung? Hier gab's schon immer Wölfe, und die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben, warum sollte es also keine geben, und der ganze Rest - vor allem das Schwarzwild, aber auch Marderhunde - vermehrt sich bis zum Stillstand der Schweineställe? Vielleicht würde ich das anders sehen, wenn der Wald als Hutewald wieder erlaubt wäre, und ich da mit meinen Ziegen rumlaufen könnte, aber das ist ja auch verboten - warum?

Und mit Verlaub, ich bin bestimmt kein "Öko-Freak", aber ich seh Sinn und Zweck von natürlichen Zusammenhängen, soweit sie denn heute noch möglich sind, durchaus ein. Ich hätte auch nix gegen Wisente oder Elche - hab aber durchaus was gegen Wasserbüffel. Hat für mich einfach was mit Lebensqualität zu tun (eben deswegen wohn ich ja auch hier, und nicht im super-duper-zweifamilien-wohnsiedlungs-vorgarten-ghetto bei meinen Eltern). Ist es nicht viel eher eine "Bambi-Einstellung", den Wolf auszurotten, damit die armen Rehlein (und die armen Lämmchen und die armen Kälbchen) "überleben" können - bis wir sie selber essen?

Piet hat auch Wölfe. :prost:
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » Fr Jun 22, 2012 11:30

Wie gesagt ich habe da nicht so die Ahnung, daher war es durchaus einer ernst gemeinte Frage. Wären Wölfe denn wirklich in der Lage Wildschweinebestände zu dezimieren? Ein paar Frischlinge könnten sie wohl erwischen, aber ob der Effekt wirklich populationsrelevatn wäre? Und die Frage ist ja, wie würden sich Wölfe auf das Niederwild auswirken. Wie viel kg Fleisch braucht ein ausgewachsener Wolf pro Tag? Wölfe nehmen ja laut Internet auch Mäuse mit, da könnte es etwas positives geben. Ich bin da halt eher der Meinung man sollte die Wölfe kurz halten, ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.

Und wo ich eine deutliche Konkurrenz sehe sind die Flächen. Wenn sich Wölfe angesiedelt haben, wird es Natur- und Wolfsschutzgebiete geben und man wird der Landwirtschaft wieder Flächen abnehmen.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Djup-i-sverige » Fr Jun 22, 2012 12:36

Bei uns ist auch schon ein Wolf durch, Bären sind hier wohl min. 2 an der Zahl (wart immer noch drauf das wir endlich abends Bärengucken gehen 8) ).
Vielfrass ist hier auch sehr häufig, und man findet die Hinterlassenschaften auch in Hausnähe.
Bisher noch keine Probleme wegen den Schafen und Elche müsse eh genug geschossen werden...Die Waldbesitzer sind glaub ich recht froh drum, und trotzdem gehts auch mal auf Bärenjagd...
Bei uns sinds halt nur 4Einwohner auf den km²:
http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A4ste ... s_l%C3%A4n

Und wo ich eine deutliche Konkurrenz sehe sind die Flächen. Wenn sich Wölfe angesiedelt haben, wird es Natur- und Wolfsschutzgebiete geben und man wird der Landwirtschaft wieder Flächen abnehmen.


Da versteh ich den deutschen Landwirt sofort, liegt aber eher weniger an den Tieren, sondern mehr an Menschen mit verqueren Einstellungen.. :wink:
(Denn auch das ist kein Miteinander leben, sondern ein "Das Tier über den Menschen stellen".)
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon SHierling » Fr Jun 22, 2012 13:47

Cairon hat geschrieben: Wären Wölfe denn wirklich in der Lage Wildschweinebestände zu dezimieren? Ein paar Frischlinge könnten sie wohl erwischen, aber ob der Effekt wirklich populationsrelevatn wäre? Und die Frage ist ja, wie würden sich Wölfe auf das Niederwild auswirken. Wie viel kg Fleisch braucht ein ausgewachsener Wolf pro Tag? Wölfe nehmen ja laut Internet auch Mäuse mit, da könnte es etwas positives geben. Ich bin da halt eher der Meinung man sollte die Wölfe kurz halten, ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.

Das sind alles Fragen, die in BB schon seit Jahren untersucht werden, zumindest da, wo es inzwischen dauerhaft Wölfe gibt. Google mal "Wolfsmanagement Brandenburg", da findest Du mehr, http://www.mugv.brandenburg.de/cms/deta ... .215447.de . Was Wölfe fressen, liegt am Angebot: wenn überwiegend Wildschwein vorhanden ist, nehmen sie das, bevorzugt wird aber Schalenwild. Ihrer Natur entsprechend fressen sie zwar täglich, wenn sie etwas gerissen haben, aber reissen nicht täglich, zur Aufzucht von Jungtieren sind ca 2-3kg Fleisch am Tag nötig. Und der Bestand regelt sich, im Unterschied zu dem, was wir hier als Wild kennen und nutzen, eben nicht über die Jagd: bei Tieren an der Spitze der Nahrungskette wird üblicherweise verhungert, wenn die Beute fehlt. (anders als bei Reh- und Rotwild, das sich vermehrt, _obwohl_ es dabei den Wald schrotten kann).

Und wo ich eine deutliche Konkurrenz sehe sind die Flächen. Wenn sich Wölfe angesiedelt haben, wird es Natur- und Wolfsschutzgebiete geben und man wird der Landwirtschaft wieder Flächen abnehmen.

Wolfshabitate liegen überwiegend im Wald. Und die fressen keine Bäume.

Nicht falsch verstehen: ich seh die möglichen Konflikte durchaus, und bin auch ganz klar der Ansicht, daß Wölfe nicht überall hinpassen, und wenn es mal zu viele werden sollten, dann sollten sie selbstverständlich auch wieder zum jagdbaren Wild gehören wie alles andere auch. Aber das man selbst da, wo ein Wolf nicht stört, ausschliesslich Beutetiere "hält", und keinerlei Prädatoren zuläßt, finde ich auch übertrieben, das kann nicht gut sein, und fördert IMHO nur die Ausbreitung anderer, wesentlich schlechter zu bekämpfender "Freßfeinde" wie Viren und Bakterien, Seuchen & andere Widrigkeiten.



Vielleicht wird das mit Bild etwas klarer, hier bei mir sieht es so aus:

wolf1.jpg
wolf1.jpg (105.94 KiB) 10668-mal betrachtet

, da ist reichlich Platz. Wo es so aussieht wie zB bei meinen Eltern:

wolf2.jpg
wolf2.jpg (118.01 KiB) 10668-mal betrachtet


ist das was ganz anderes. Und wenn unser Schwede oder Piet nachher noch mal ein Bild von IHRER Gegend mit dem selben Maßstab einstellen (ich hatte 1 Meile / 2 km unten im Maßstab stehen, Screenshot ausgeschnitten und auf 600px Breite skaliert) , ist das wieder was anderes, da sieht man dann bei dem Bildausschnitt wahrscheinlich gar keine Menschen mehr.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon angus25 » Fr Jun 22, 2012 14:28

Wo der Wolf jagt,wächst der Wald (russisches Sprichwort).
Der Bauer hat einen Hof, der Mond hat einen Hof.
Hat nur noch der Mond einen Hof, ist der Strukturwandel beendet.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Djup-i-sverige » Fr Jun 22, 2012 15:49

Und wenn unser Schwede oder Piet nachher noch mal ein Bild von IHRER Gegend mit dem selben Maßstab einstellen (ich hatte 1 Meile / 2 km unten im Maßstab stehen, Screenshot ausgeschnitten und auf 600px Breite skaliert)


würd ich sofort machen wenn ich wüsste wie es geht... :lol: :oops: .
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon SHierling » Fr Jun 22, 2012 15:51

Djup-i-sverige hat geschrieben:
Und wenn unser Schwede oder Piet nachher noch mal ein Bild von IHRER Gegend mit dem selben Maßstab einstellen (ich hatte 1 Meile / 2 km unten im Maßstab stehen, Screenshot ausgeschnitten und auf 600px Breite skaliert)


würd ich sofort machen wenn ich wüsste wie es geht... :lol: :oops: .

Mit google Maps? Sag mir, wo Du wohnst, oder einfach die nächste "Stadt" wenn es eine gibt, dann mach ich das.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Djup-i-sverige » Fr Jun 22, 2012 15:54

Google Maps ist mir auch noch klar, beim Screenshot beißt es schon ganz gewaltig aus... :oops: :oops:
wenn du das machen kannst, dann gib:
Bjärten,Västerbotten
ein, dann solltest du das Richtige angezeigt bekommen..
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Fassi » Fr Jun 22, 2012 15:58

Brigitta, ich hät es nie gedacht, aber auch Du bist da ein Stück weit dem Bambi- Syndrom verfallen. Wölfe sind wie alle hundeartigen Nahrungsoportunisten. Da reguliert nicht die einzelne Beute den Räuber, sondern erst wenn alles weg ist, dann fängt die Regulation an (wie Du das ja schon beim Reh- und Rotwild angeführt hast). In der Lausitz hat das verschwinden des dortigen Muffelwilds durch die Wölfe der dortigen Population keinen Abbruch getan. Die Regulation erfolgt eher über Parasiten und Krankheiten bei den Oportunisten. Die Fuchspopulationen schwanken ja auch schon lange nicht mehr mit den Mäusejahren.

Und die Wildschweinpopulation werden sie nicht im mindesten verringern. Um an eine intakte Rotte zu gehen und dort Populationseinfluss zu nehmen muss ein Rudel schopn mächtig ausgehungert sein (und nicht vergessen, wir haben hier europäische Wölfe, dass sind keine Rudel wie im Yellow Stone, sondern die Elterntiere plus die Jungtiere aus dem Vorjahr, mehr Tiere hat so ein Rudel nicht). Vorher gehen sie an die Haustiere oder Müllkippen. Und das Wölfe ungestörte Landschaft brauchen ist auch sonne Bambivorstellung. Die stören sich nicht im geringsten an Menschen, eine Wölfin in der Lausitz hat ihren Tageseinstand direkt neben einer Jogging/Nordig Walkingstrecke. Und übrigens ist Brandburg da im Management kein gutes Beispiel. Da würdest Du zur Zeit keinerlei Wolfsriss bei Deinen Schafen und Ziegen ersetzt bekommen und auch keine Schutzmassnahme gefördert, weil Du als Hobby eingestuft wärst. An ner Änderung wird da erst seitens Verbände gearbeitet. Auch die Sache mit mehrer Tage von einer Beute fressen ist reine Theorie. Da werden nämlich Füchse, Raben und andere Aasfresser, die sich auch an der Beute bedienen ausser acht gelassen.

Um zu Cairons Frage zu kommen: In meinen Augen nein. Die Nachteile sind wesentlich größer als die Vorteile.

In einigen Gegenden wird die Weidehaltung von Nutztieren schlicht zu teuer bis unmöglich werden. Denn Wölfe gehen definitv an Haustiere, wenn diese nicht geschützt sind. Und hier liegt das erste Problem. Hohe E- Netze gehen, sind aber sauteuer. Und bei Schafen und Ziegen kommt so schon kaum was rum. Deneben ist sowas bei der klassischen Almbeweidung unmöglich. 24h Behirtung wie in Osteuropa wird nichts, weil die Lohnkosten keiner tragen kann. Herdenschutzhund, dürfte in Tourigegenden spannend werden, wenn der erste meint so einen Teddy streicheln zu wollen oder seinen Fiffi damit spielen zu lassen. Also werden dann wohl einige Gebiete in D wieder zu Wald werden, weil man sie nichzt mehr offen halten kann.

Das nächste Problem wird mit den Hofhunden auftauchen. Die erste Hybriden hats ja schon gegeben. Auf Dauer können die auch zu einer Gefahr für Menschen werden, weil denen uU die Scheu fehlen wird. Die Wölfe selber werden die auch verlieren, wenn sie merken, dass vom Menschen keine Gefahr ausgeht. Spricht zwar keiner offiziell drüber, aber die ersten gibts schon, die die Nähe suchen (vermutlich aus Futtergründen). Womit wir Problem 3 hätten. Irgendein Bambisyndromer wird die irgendwann füttern (ist bei unserem Reinhard damals schon vorgeschlagen wurden, als mal etwas mehr Schnee lag). Und die Verknüpfung Mensch=Futter ist bei jedem Raubtier fatal. Die Reaktion von unsere Bevölkerung auf einen ernsthaften Zwischenfall brauch ich ja keinen zu erklären. Wäre nicht wirklich im Interesse der Bevölkerung. Und Problem Nummer 4 sind die Emotionen. Egal wieviel Schaden ein Wolf anrichtet, seine Entnahme ist ein absolutes Tabu. Reinhard hat teilweise direkt in Siedlungen Nutzvieh gerissen und einen Schadensbilanz gehabt, die in der Schweiz für zwei Wölfe zum Abschuss gereicht hätte. War aber hier kein Thema, da sind die Schäden unter den Teppich gekehrt worden und die offizielen Stellen hatten eine Maulkorb.

Sollte sich bei mir ein Rudel etablieren, werde ich die Schafhaltung aufgeben. Das tue ich mir nicht an. Schützen geht kaum, der Ersatz ist ne Lachnummer (mir gehts da weniger ums Geld als mehr um die ideelen Kosten) und der Stress drumherum ist dann die Sache nicht mehr wert. Ich bin da eher für die drei "S" (was ich nicht näher ausführen werde :wink: ). Luchs wegen mir, den hab ich ja schon auf der Nachbarschaft. Aber die beiden anderen sollten denn doch lieber in den menschenleeren Gegenden bleiben.

Gruß
PS: Was machen wohl Schweden und Osteuropäer mit Schadwölfen? Diskutieren wohl kaum :wink: .
http://www.youtube.com/watch?v=AMpZ0TGjbWE

https://youtu.be/Tmq8KHPxdrE
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon SHierling » Fr Jun 22, 2012 15:59

Bitte sehr:

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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Djup-i-sverige » Fr Jun 22, 2012 16:08

PS: Was machen wohl Schweden und Osteuropäer mit Schadwölfen? Diskutieren wohl kaum .


Doch was denkst du denn, da gibts dann nen Stuhlkreis (mit Wolf) und der darf jeden fressen der Kritik übt... :mrgreen:
Nawas wird hier wohl mit Schadnagern(auch Biber), Schadraubtieren wohl gemacht werden? Zum Abschuss freigegeben.. wobei zumindest hier schon sehr genau geprüft wird ,wann eine Schadpopulation erreicht ist. (War grade ne Diskussion über die Vielfrasspopulation, und wann der Abschuss freigegeben wird...)
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon SHierling » Fr Jun 22, 2012 16:15

Aber die beiden anderen sollten denn doch lieber in den menschenleeren Gegenden bleiben.


Ab wann ist eine Gegend Deiner Ansicht nach dann "menschenleer" genug?
Nur noch mal zum Vergleich: in Hessen leben im Schnitt mehr als 10mal so viel Leute wie hier bei mir (299E/km²)
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