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Brief des DIB und des DBIB z.Umweltkatastophe durch PSM,GVO

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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143 Beiträge • Seite 7 von 10 • 1 ... 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10
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Beitragvon Anita » Mi Jan 07, 2009 15:28

Presse Information vom 7. Januar 2009



Umweltbundesamt kritisiert Wiederzulassung bienengefährlicher Pestizide



Über eine Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz erhielt xxxxxxxxx eine interne Stellungnahme des Umweltbundesamtes zur Wiederzulassung bienengefährlicher Pestizide. Das Umweltbundesamt (UBA) kritisiert darin die Entscheidung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ungewöhnlich deutlich („mit äußerstem Befremden“, „wir widersprechen Ihrer Auffassung nachdrücklich“, „keine belastbaren Daten“). Die von der Firma BAYER vorgelegte Risikoabschätzung bezeichnet das UBA als „unzureichend“.



Im vergangenen Mai war es in Süddeutschland zu einem katastrophalen Bienensterben gekommen. Ursache waren Vergiftungen mit dem von BAYER hergestellten Pestizid Clothianidin. Das Bundesministerium für Landwirtschaft untersagte daraufhin den weiteren Einsatz von Clothianidin und ähnlich wirkender Pestiziden auf Mais und Raps. Im Sommer wurde das Verbot auf Rapskulturen jedoch aufgehoben - hierauf bezieht sich das Schreiben des UBA.



Umweltbundesamt bestätigt die Ansicht von Imker- und Umweltverbänden, wonach das Bienensterben im Frühjahr keinen „Betriebsunfall“ darstellt. Die Risiken einer Behandlung von Saatgut mit Pestiziden sind seit Jahren bekannt und müssen endlich Ernst genommen werden. Um den Bienenbestand nachhaltig zu schützen, dürfen die betroffenen Agrogifte nicht wieder zugelassen werden.



Bitte lesen Sie anbei das vollständige Schreiben des Umweltbundesamtes.



Absender Umweltbundesamt



An das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Abt. für Pflanzenschutz

Messeweg 11/12 38104 Braunschweig



Geschäftszeichen IV 1.3 - ZNS 005849-00/00 u.a.



Bewertung des Umweltrisikos infolge der Ausbringung von insektizid-gebeiztem Saatgut

Bezug 1: Pressemitteilung "BVL setzt Zulassungen für Pflanzenschutzmittel zur Behandlung von Rapssaatgut wieder in Kraft" des BVL vom 25.06.2008

Bezug 2: Unser Schreiben IV 1.3 - ZN1 025495-00/00 vom 25.06.2008

Bezug 3: Unser Schreiben IV 1.3 - ZN1 006301-00/00 vom 10.06.2008

Bezug 4: Unser Schreiben IV 1.3 - ZN1 006377-00/00 vom 10.07.2008

Bezug 5: Pressemitteilung "Analysen des Julius Kühn-Instituts zu Bienenschäden durch Clothianidin" des Julius Kühn-Instituts vom 10.06.2008



Dessau, 31.07.2008 -- Mit äußerstem Befremden mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Sie die ruhenden Zulassungen für Pflanzenschutzmittel zur Behandlung von Rapssaatgut wieder in Kraft gesetzt haben und dies mit der Begründung, dass die Beizung und das Ausbringen von Mais- und Rapssaatgut in der technischen Handhabung nicht vergleichbar wären und dadurch eine Ausbreitung des Wirkstoffs in die Umgebung verhindert würde (Bezug 1). Dies betrifft die Beizmittel Antarc (4674-00), Chinook (4672-00), Cruiser OSR (4922-00) und Elado (5849-00) mit den darin enthaltenen neonicotinoiden Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam, die dadurch wieder vertrieben und zur Beizung der Rapssaat angewendet werden dürfen.



Wir widersprechen Ihrer Auffassung nachdrücklich, da bisher expositionsseitig keine belastbaren Daten vorliegen, die die Unbedenklichkeit der Ausbringung von mit Insektiziden behandeltem Rapssaatgut belegen. Insbesondere lassen sich bisher weder der Belastungspfad Abdrift infolge von Abrieb während der Saatgutausbringung noch die systemische Verlagerung in Kultur- und Nichtziel-Pflanzen und damit eine mögliche Belastung von Organismen über Pflanzenteile wie Blüten, Pollen oder Nektar in der Umweltrisikobewertung von Saatgutbeizen ausreichend abbilden. Diese Sachverhalte sind zunächst detailliert zu prüfen und zusammen mit möglichen Auswirkungen auf Honig- und Wildbienen, andere Nichtzielarthropoden sowie aquatische Organismen zu bewerten (vgl. Bezugsschreiben 2, 3 und 4).



Im Folgenden gehen wir daher insbesondere auf diejenigen Daten ein, die für eine abschließende Risikobewertung insektizider Beizen erforderlich sind und ohne deren Vorlage und Prüfung eine Anwendung der betreffenden Rapssaatgutbehandlungsmittel sich verbietet.



1. Abdrift von Stäuben

Als Verursacher des aktuellen, massiven Bienensterbens wurden die Abriebstäube von insektizid-gebeiztem Saatgut und deren Abdrift festgestellt (Bezug 5). Der Expositionspfad via Abrieb in pneumatischen Saatgutmaschinen ist somit bei der Prüfung von insektiziden Beizen im Zulassungsverfahren als relevant zu berücksichtigen. Insofern ist es nach den pflanzenschutzrechtlichen Vorgaben für Beizmittel mit insektiziden Wirkstoffen vor ihrer Anwendung zwingend erforderlich, dass der Antragsteller/Zulassungsinhaber die Unbedenklichkeit des betreffenden Mittels i. S. d. gesetzlichen Vorschriften als Folge dieses Eintragsweges in die Umwelt nach dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis und der Technik feststellt. Der Umwelteintrag der jeweiligen Wirkstoffe über Abrieb bei der Aussaat und der Verteilung in Form von Staubdrift ist mithin zu quantifizieren.

Die vorliegende Untersuchung ("Deposition of Clothianidin, Emitted During Sowing of Dressed Maize Seeds with Pneumatic Sowing Machines Nummer", Neumann & Schoening; 2005 NEC/FS001, vorgelegt zur ZA 5272, Anwendung im Mais) ist zur Beantwortung dieser Fragen nicht geeignet. Mit der gewählten Versuchsanordnung konnte der Expositionspfad Verteilung von Stäuben aus der PSM-Anwendung nicht hinreichend quantifiziert werden. Die an Saumstrukturen (Bäume, Sträucher) abgelagerte Wirkstoffmenge (u.a. Schwebeteilchen) ist in Abhängigkeit des Luftstroms an den Strukturen zu ermitteln. Eine ausführliche Begründung liegt Ihnen mit den entsprechenden Schreiben (Bezugsschreiben 2, 3 und 4) vor.



Folgende Punkte müssen hierbei berücksichtigt werden:

· Menge des Abriebs unter Labor- und Praxisbedingungen (inkl. der Verwendung von Saatgutchargen aus dem Handel, Berücksichtigung von Anfangsstaubwolken beim Starten der Maschine und der Verwendung von Staubkollektoren anstelle einfacher Filter, die auch gleich eine Fraktionierung der Stäube erlauben)

· Angaben zu Partikelgrößenklassen, die den Wirkstoff enthalten

· Einsatz mit und ohne Klebemittel (Reduktion des Abriebs)

· Berücksichtigung verschiedener Maschinentypen und Ausbringungstechniken

· Verteilung auf den Nichtzielbereich unter Praxisbedingungen (Abstände ab 1m, Aggregation von Wirkstoffen in verschiedenen Höhen und Entfernungen bzw. an unterschiedlichen Landschaftsformen)

· additive (ggf. synergistische) Wirkung von Wirkstoffen bei Kombinationspräparaten sowie bei zeitgleicher oder zeitnaher Ausbringungen verschiedener insektizider Wirkstoffe

· Unterschiede in der Qualität der im Handel erhältlichen gebeizten Saatgutchargen



Diese Anforderungen werden für alle insektiziden Beizen als erforderlich erachtet und zukünftig Bestandteil unserer Forderungen sein.



In Bezug auf gebeiztes Rapssaatgut liegt eine Risikoabschätzung der Firma Bayer CropScience AG (Dokument M-302137-01-1 vom 05.06.2008) vor, die sich im Wesentlichen auf die Studie von Neumann & Schoening (2005) zur Anwendung im Mais bezieht und anhand von vergleichenden Laboruntersuchungen zum Abrieb von Mais- und Rapssaatgut lediglich eine relative Abschätzung der Umweltexposition durch ausgebrachtes gebeiztes Rapssaatgut vornimmt. Da die o.g. Studie zur Anwendung im Mais als nicht ausreichend zu beurteilen ist und keine quantitativ tragfähige Abschätzung der Umweltexposition erlaubt, ist die vorgelegte Ableitung einer Expositionsabschätzung für gebeiztes Rapssaatgut und die darauf basierende Risikoabschätzung der Firma Bayer CropScience AG gleichermaßen unzureichend. Das Risiko schädlicher Auswirkungen auf den Naturhaushalt - insbesondere auf Bienen, Nichtzielarthropoden und aquatischen Lebensgemeinschaften- konnte somit bisher nicht entkräftet werden.



2. Prüfung der Abbaudaten zum Wirkstoff Clotianidin

Die Abdrift der Stäube kann zu einer zusätzlichen Anreicherunge persistenter, insektizider Wirkstoffe z.B. in Böden führen, so dass Folgekulturen aber auch der terrestrische Nichtziel-Bereich betroffen sein können.

Für die Bewertung des Verhaltens von Clothianidin in Böden wird derzeit eine DT50 von 155,3 d (median) herangezogen, die anhand der Ergebnisse von Studien mit acht Böden aus vier europäischen Ländern abgeleitet wurde. Das Umweltbundesamt hat Kenntnis von Studien, die im Ergebnis eine deutlich höhere Halbwertszeit von Clothianidin zeigen. So verweist der Deutsche Berufs- und Erwerbsimker-Bund e.V. in seiner Erklärung vom 30. Juni 2008 auf Studien der Firma Bayer CropScience, nach denen in Böden in den USA und in Kanada nach 982 Tagen noch 71,6 % bzw. nach 775 Tagen noch 80 % des Wirkstoffs Clothianidin nachgewiesen werden konnten.

Diese Studien liegen dem Umweltbundesamt bisher nicht vor. Zur Prüfung der für die Risikobewertung verwendeten Abbauraten sind die genannten Studien seitens Firma Bayer CropScience vorzulegen einschließlich einer Bewertung zur Verwendbarkeit und Belastbarkeit der Ergebnisse.



3. Systemische Aufnahme insektizider Wirkstoffe über das Saatgut und Verlagerung in Pflanzenteile - insbesondere in Blüten, Pollen und Nektar

Systemisch wirksame Insektizide werden von den Pflanzen aufgenommen und können sich in Blüten, Pollen und Nektar anreichern und dadurch Honig- und Wildbienen, aber auch andere Nichtzielarthropoden gefährden.

In Ihrer Pressemitteilung vom 25.06.2008 (Bezug 1) erklären Sie, dass eine erneute Prüfung zur Aufnahme von Clothianidin in Rapspflanzen bestätigt, dass eine Belastung von Bienen über den Pfad Pflanze nicht möglich sei. Bisher liegen uns jedoch nur die mit den Zulassungsanträgen eingereichten Untersuchungen vor, die an Mais, Sonnenblumen und Sommerraps durchgeführt wurden. Diese sind aufgrund der Sommerblüte und der verwendeten Prüfparameter nicht repräsentativ, um Rückschlüsse auf die Verträglichkeit von Clothianidin beim Einsatz im Winterraps abzuleiten. Um das Risiko gegenüber Nichtziel-Arthropoden zu bewerten, bitten wir Sie daher uns mitzuteilen, welche Datengrundlage Sie für Ihre Prüfung der Rapssaatgutmittel zugrunde gelegt haben und welche Prüfergebnisse sich daraus ableiten ließen.

Ihre Betrachtung, die sich auf den Wirkstoff Clothianidin und dessen Auswirkungen auf die Honigbiene beschränkt, wird jedoch der Problematik einer systemischen Verlagerung und der damit möglichen Gefährdung von Nichtziel-Arthropoden nicht in vollem Umfang gerecht:

Die Bewertung einer systemischen Verlagerung als Expositionspfad darf sich nicht nur auf den Wirkstoff Clothianidin beschränken, da die genannten Rapssaatgutbehandlungsmittel auch andere Wirkstoffe wie z.B. Imidacloprid enthalten. Für diesen Wirkstoff liegt im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung eine Reihe von Untersuchungen vor, die zeigen, dass eine Verlagerung in Pollen oder Nektar nicht auszuschließen ist.

Die Antragsteller/Zulassungsinhaber sind gehalten, neben Honigbienen auch für Wildbienen und andere Arthropoden sowohl eine Expositionsabschätzung über den Pfad der systemischen Verlagerung als auch eine Bewertung der möglichen ökotoxikologischen Wirkungen vorzunehmen. Dabei verweisen wir insbesondere auf die Prüfung reproduktionsschädlicher Effekte und das häufig sehr enge Zeitfenster der Reproduktionsphasen von Arthropoden.

Diese Prüfungen sind nach unserem Kenntnisstand für die o.g. Rapssaatgutbehandlungsmittel nicht erfolgt. Sie werden jedoch für alle Insektiziden Beizen als erforderlich erachtet und zukünftig Bestandteil unserer Forderungen sein.



Im Auftrag

(Dr. A.-W. Klein)



C. Koch

Tel. +49-(0)340 / 21 03 - 31 44

Fax +49-(0)340 / 21 04 - 31 38

einvernehmensstelle.pflschg@uba.de
Anita
 
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Beitragvon Genniii » Sa Feb 28, 2009 22:51

Hallo Anita, bin mehr oder weniger "zufällig" hier ..inspiriert vor allem, aber auch etwas "aufgewühlt", durch das Schreiben des Präsidenten des Deutschen Imkerbundes und des Präsidenten des Deutschen Berufsimkerbundes vom 17.11.2008 an die neue Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner.

Das Ganze hat mich tief berührt. Und ich finde es verdient einfach mehr Aufmerksamkeit, besonders nachdem sich die Prognosen zum Bienensterben immer mehr bestätigen. Doch die berechtigten Stimmen der Imker und deren Verbände bei den Verantwortlichen offenbar kein Gehör finden.

In dem Schreiben wird u.a. auf die Studie der Universität Halle (Prof. Kaatz) hingewiesen und auch, dass sie abgebrochen wurde - "stattdessen manipulierte man den Versuch in einer Weise, durch die keine seriösen Aussagen mehr möglich waren: man verabreichte den Bienen Antibiotika, um es gar nicht erst zu einem Parasitenbefall, für den die Bienen durch das Bt-Toxin so anfällig werden, kommen zu lassen".

Gibt es dazu noch weitere Informationen?

Ich denke wir alle sind jetzt gefordert - vor allem aber die Wissenschaftler - sich ihrer Verantwortung zu stellen und die Öffentlichkeit über alles zu informieren und aufzuklären.

Danke. :D

Gruß Genniii


Genniii
 
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Beitragvon forenkobold » So Mär 01, 2009 3:18

Gibt es dazu noch weitere Informationen?


Gibt es.
Hab ich.
Aber Du hast Anita gefragt.. der Anita ist der Fachmann hier.. :wink:
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Beitragvon Genniii » So Mär 01, 2009 16:59

forenkobold hat geschrieben:
Gibt es dazu noch weitere Informationen?


Gibt es.
Hab ich.
Aber Du hast Anita gefragt.. der Anita ist der Fachmann hier.. :wink:


Wer auch immer. Bin persönlich sehr über mehr Hintergrundwissen zur Halle-Studie interessiert. Eigentlich sollte auch die Öffentlichkeit alle Fakten im Zusammenhang mit dieser Studie erfahren!

Hier noch zwei interessante - vielleicht etwas untergegangene - aktuelle Focus online Artikel (durch die ich über das BDI-Schreiben erst aufmerksam wurde):

Aus für die Bienen?
Es gibt keine einheitliche Todesursache, aber weltweit sterben Bienenvölker. Es ist denkbar, dass der Niedergang der Tiere nicht mehr aufzuhalten ist.

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 74269.html

Schaden Genpflanzen den Bienen?

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 74284.html
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Beitragvon forenkobold » So Mär 01, 2009 17:26

Ne.. zuerst Anita.
Ich hab den Eindruck, der Anita drückt sich manchmal um die Beantwortungen mancher Fragen.
Dabei hat sein alter ego sich zum Thema hier schon geäußert:

http://www.landtreff.de/viewtopic.php?p ... atz#137808
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Beitragvon Genniii » So Mär 01, 2009 23:04

"Konsequenz : Der Lehrstuhl wurde ihm (Prof. Kaatz) entzogen! Ja das Kultusministerium, als vorgesetzte Dienststelle, erteilte ihm ein absolutes Redeverbot zu dem Thema Bienenvolksterben und genmanipulierte Pflanzen."

Aber dazu müßte es doch irgendwelche Pressemitteilungen geben! Konnte nichts entdecken. Hat er nicht später seine Studien-Ergebnisse relativiert und sich dadurch vielleicht wieder rehabilitiert?

Apropo Anita? Ist "sie" denn eine er..und nicht "er" eine sie?? :shock:

Genniii (male gender) :D
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Beitragvon euro » Mo Mär 02, 2009 0:05

Genniii hat geschrieben:
Apropo(s) :evil: Anita? Ist "sie" denn eine er..und nicht "er" eine sie?? :shock:


Flo... ist ähmm sowas wie eine Klette, also eigentlich sächlich...
Findest du hier als Egbert, freischütz, Anita, Czar etc.

Er hat grosse Ähnlichkeit mit der Hauptgestalt eines historischen Romans der zum Jahr 2000 als "bestes Buch aller Zeiten" betitelt wurde.
Sein Hauptproblem liegt in der Wahl seiner Mittel, anstatt mit Fakten operiert er lieber mit Gerüchten, anstatt sich mit Leuten die irgendwie einen Einfluss haben könnten zu kooperieren, vertritt er jetzt die PDS/Linke.
Er ist aber gleichzeitig ne Art Maskottchen/Hofnarr hier, deshalb darf er bleiben.
Und eigentlich lieben wir ihn ja alle :mrgreen:
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Beitragvon forenkobold » Mo Mär 02, 2009 10:13

In dem Schreiben wird u.a. auf die Studie der Universität Halle (Prof. Kaatz) hingewiesen und auch, dass sie abgebrochen wurde - "stattdessen manipulierte man den Versuch in einer Weise, durch die keine seriösen Aussagen mehr möglich waren: man verabreichte den Bienen Antibiotika, um es gar nicht erst zu einem Parasitenbefall, für den die Bienen durch das Bt-Toxin so anfällig werden, kommen zu lassen".

Gibt es dazu noch weitere Informationen?


Ok. nachdem sich Anita um die Antwort drückt (WIE PEINLICH)..

http://opc4.tib.uni-hannover.de:8080/DB ... &TRM=Kaatz


http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks ... 693832.pdf
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Beitragvon Anita » Mo Mär 02, 2009 10:51

Prinzipiell gebe ich keine Antwort im Forum auf die z. B. von Genniii gestellte Frage.
Diese Antwort überlasse ich dem Imker Brandt. Denn Herr Brandt wird anläßlich der Veranstaltung am 2. 4. 09 in Rendsburg " Keine Gentechnik auf dem Acker " http://www.landlive.de/events/1454/ ausführlich zu den Ausführungen des Dr. Kaatz Stellung nehmen.

Jedoch habe ich dem User Genniii angeboten eine gekürzte Vorabversion dieses Referat per Briefpost zuzusenden.

Dieses Referat bezieht sich auf ein Workshop im Euopäischen Parlament in Brüssel, welches am 19. u. 20.4. 2008 in Brüssel stattfand. Dort fand eine Bewertung der verschiedenen Untersuchungsergebnisse aus der Sicht der Imkerei statt. Prof. Dr. Kaatz und Frau Dr. Hilbeck von der ETH Zürich referierten im Workshop über den derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand.

Also, wer den unabhängigen Kentnisstand zu den Effekten des BT- Mais auf die Umwelt erfahren möchte der schreibe mir per PM. Der Grund für den Postversand ist das ich zu faul bin den ganzen Vortrag des Imker Brandt zu digitalisieren!
Wer sich wirklich informieren will, soll sich bitte outen ! Denn alles andere wäre nach Matth. 7, Vers 6 so zu beurteilen:
" Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. "
Anita
 
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Beitragvon Genniii » Mo Mär 02, 2009 13:22

Danke für die rege (An)teilnahme! :D

Ich möchte es auf den einen, für mich im Moment wesentlichen Punkt bringen: Stimmt der Vorwurf, dass die urprüngliche Studie abgebrochen und stattdessen durch Verabreichung von Antibiotika manipuliert fortgesetzt wurde?

Und läßt sich das dokumentieren, beweisen..?

Danke.

Genniii
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Beitragvon forenkobold » Mo Mär 02, 2009 14:44

Anita.. was soll denn diese schmierenkomödie?
Jeder hier weiß, dass Du sehr wohl Zugriff zu Deinen eigenen digitalisierten Texten hast.

Genniii...
ich habe dir doch den originalen lückenlosen Versuchsbericht verlinkt...
er beantwortet eigentlich deine fragen.
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Beitragvon Anita » Mo Mär 02, 2009 16:04

Ich möchte es auf den einen, für mich im Moment wesentlichen Punkt bringen: Stimmt der Vorwurf, dass die urprüngliche Studie abgebrochen und stattdessen durch Verabreichung von Antibiotika manipuliert fortgesetzt wurde?

Und läßt sich das dokumentieren, beweisen..?


Ja, das läßt sich beweisen. Der Versuch abgebrochen und dem Herrn Dr. Kaatz wurde ein Maulkorb in der Sache verpasst.

Zur Zeit arbeitet ein hochkarätiger Wissenschaftler ( Tiermedizin) der BASF an der Aufbereitung und Beurteilung der Studie von Dr. Kaatz. Sein erstes Renomee. " Totaler Quatsch, was der Kaatz da angestellt hat ! " Er hat sofort bemerkt, das es nicht wissenschaftlich ist, wenn das Versuchsobjekt steril gemacht wird, in dem Fall mit Antibiotika!

Belege per PM und nur bei nachprüfbarer Adresse !
Zuletzt geändert von Anita am Mo Mär 02, 2009 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
Anita
 
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Beitragvon Genniii » Mo Mär 02, 2009 16:06

forenkobold hat geschrieben:Genniii...
ich habe dir doch den originalen lückenlosen Versuchsbericht verlinkt...
er beantwortet eigentlich deine fragen.


Eigentlich nicht. Es ging mir hauptsächlich um mehr Informationen zum Vorwurf der "ungeheuerlichen Manipulation":

"Was aber geschah mit der Bienenstudie? Sie wurde abgebrochen. Offenbar wollte man es so genau doch nicht wissen. Stattdessen manipulierte man den Versuch in einer Weise, durch die keine seriösen Aussagen mehr möglich waren: man verabreichte den Bienen Antibiotika,
um es gar nicht erst zu einem Parasitenbefall, für den die Bienen durch das Bt-Toxin so anfällig werden, kommen zu lassen. Diese ungeheuerliche Manipulation raubte vielen Imkern den letzten Rest an Vertrauen in eine unabhängige Risikoforschung.... "

Denkst Du das Ganze ist nur eine Erfindung?
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Beitragvon Genniii » Mo Mär 02, 2009 16:06

Genniii hat geschrieben:
forenkobold hat geschrieben:Genniii...
ich habe dir doch den originalen lückenlosen Versuchsbericht verlinkt...
er beantwortet eigentlich deine fragen.


Eigentlich nicht. Es ging mir hauptsächlich um mehr Informationen zum Vorwurf der "ungeheuerlichen Manipulation":

"Was aber geschah mit der Bienenstudie? Sie wurde abgebrochen. Offenbar wollte man es so genau doch nicht wissen.
Stattdessen manipulierte man den Versuch in einer Weise, durch die keine seriösen Aussagen mehr möglich waren: man verabreichte den Bienen Antibiotika, um es gar nicht erst zu einem Parasitenbefall, für den die Bienen durch das Bt-Toxin so anfällig werden, kommen zu lassen. Diese ungeheuerliche Manipulation raubte vielen Imkern den letzten Rest an Vertrauen in eine unabhängige Risikoforschung.... "

Denkst Du das Ganze ist nur eine Erfindung?
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Gefahr für Bienen durch Bt-Mais

Beitragvon Anita » Mo Mär 02, 2009 16:21

Gefahr für Bienen durch Bt-Mais - Workshop in Brüssel bringt neue
Erkenntnisse.

Bereits in einem Beitrag zum Kritischen Agrarbericht 2005 wurde
darauf hingewiesen, dass die damals bekannten Untersuchungsberichte zur Bienengefährlichkeit von Bt-Mais keineswegs auf eine Unbedenklichkeit für die Honigbiene schliessen ließen und warnten davor, dass diese Pflanzen eine zusätzliche Bedrohung für die Bienengesundheit darstellen könnten, die wir angesichts der ohnehin immer häufiger auftretenden Bienensterben nicht brauchen könnten.
Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass die ursprünglich behauptete
Unbedenklichkeit von Bt-Pflanzen bei Bienen nicht mehr aufrecht zu
halten ist.

Die weltweit besten Untersuchungen über die Auswirkungen von
Bt-Maispollen auf die Honigbiene wurden von Prof. Kaatz 2001 bis 2004 an
der Universität Jena im Institut für Ernährung und Umwelt durchgeführt.

Prof. Dr. Kaatz äußerte sich der in der "Welt":

"Es könnte sein, dass das Toxin an die Epithelzellen im Darm andockt, zu
wirken beginnt und dadurch die Biene so stark schwächt, dass sie dem
Parasiten schutzlos ausgeliefert ist."

Am 19. und 20. 2008 April fand nun ein Workshop im Europäischen Parlament in
Brüssel statt, um die aktuellsten Fakten zu dieser Frage auszutauschen.
Bisher wurde von Seiten der Gentechnikindustrie immer wieder folgende
Behauptung aufgestellt:

Einen negativen Einfluss von Bt-Pflanzen auf Honigbienen kann man
ausschließen, denn

1. es gibt keine Anzeichen eines Effekts von Bt-Pflanzen auf Honigbienen.

2. die Wirkungsweise von Bt-Toxinen ist so spezifisch and selektiv, dass
ein Effekt auf Nicht-Ziel-Insekten unwahrscheinlich ist.

Auf Grund der in Brüssel präsentierten Untersuchungsergebnisse sind
beide dieser Annahmen falsch.

  1. Keine Anzeichen eines Effekts auf Honigbienen?
- Die Arbeiten von Prof. Kaatz zeigen eine erhöhte Sterblichkeit bei
Bienenvölkern, die mit Bt-Maispollen gefüttert wurden. Es konnte eine
erhöhte Anfälligkeit gegenüber einer weit verbreiteten Bienenkrankheit
(Nosema) gezeigt werden.
- Der Effekt verschwand fast vollständig, wenn die Bienen vorab mit
Antibiotika gegen die Erreger von Nosema behandelt wurden.
- Die Gentechnikindustrie wollte daraus folgern, dass Bt-Mais für
"gesunde" Bienen kein Problem sei.
- Diese Schlussfolgerung ist falsch, denn die Erreger von Nosema sind in fast jedem Bienenvolk zu finden.  Bienen mit einem intakten Immunsystem zeigen keine klinischen Symptome auch wenn Nosemasporen nachweisbar sind.
- Die Schlussfolgerung ist auch deshalb falsch , weil aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Erreger im Darm auch bei den Zielinsekten also den Schädlingen vorhanden sein müssen, damit die
Bt-Toxine wirksam sind. (Broderick et al. Proceedings of the National
Academy of Sciences of the United States of America September 2006)
- Wenn die Schadinsekten vorab mit Antibiotika behandelt werden, wirken die Bt-Toxine genausowenig, wie in bei den Bienen in den Versuchen von Prof. Kaatz.
- Dies bedeutet, dass es keinen prinzipiellen Unterschied in der
Wirkungsweise des Bt-Toxins beim Schädling oder der Honigbiene gibt.

2. Wirkungsweise von Bt-Toxinen spezifisch and selektiv?
- Die Selektivität von natürlichen Bt-Toxinen ergibt sich aus der
Tatsache, dass mehrere Vorstufen durchlaufen werden müssen, bevor die
Toxine aktiv werden können:
     1. Das natürliche Bt-Toxin wird in einer Kristallstruktur gebildet,
die sich nur bei einem bestimmten pH-Wert im Insektendarm öffnet.
     2. Das Toxin liegt dann erst als sogenanntes "Protoxin" vor, das
nur bei vorhandensein von einem bestimmten Enzym zum aktiven Toxin wird.
     3. Das aktive Toxin muss sich mit bestimmten Rezeptoren im
Insektendarm verbinden, um wirksam zu sein.
  - Die gentechnisch veränderten Pflanzen produzieren das Toxin nicht
als Kristall oder Protoxin, sondern bereits in der aktiven From. Dadurch
entfallen bei Bt-pflanzen zwei entscheidende Faktoren für die
Selektivität von Bt-Toxinen.
- Unvorhergesehene Effekte auf Nicht-Ziel-Insekten sind daher
wahrscheinlich. (Dr. Angelika Hilbeck, ETH Zurich, Switzerland. Hilbeck & Schmidt 2006 Biopesticide International)

Möglicherweise spielen Bt-Pflanzen bereits beim aktuellen Bienensterben
in den USA eine Rolle. Die Experten dort beschreiben die Colony Collapse
Disorder auch als Bienen-AIDS. Zahlreiche Bienenproben, die man
untersucht hat, zeigen das Auftreten von mehreren bekannten
Bienenkrankheiten gleichzeitig, so wie man es leider nur zu gut von
Patienten kennt, deren Immunsystem durch AIDS zerstört ist.

Die Bt-Toxine werden in der Natur vom Bacillus Thuringensis gebildet, um
Löcher in das Abwehrsystem der Insekten zu brechen, die er angreifen
will.  Bei Bt-Pflanzen ist der Bazillus, von dem die Gene stammen,
selbst nicht vorhanden.  Die von der Pflanze gebildeten Toxine brechen
alleine Löcher in das Immunsystem der Insekten. Dieses "löchrige"
Immunsystem nutzen nun andere Erreger, um einzudringen.

Wenn diese Erreger durch Antibiotika eliminiert werden, ist es egal, ob
das Immunsystem löchrig ist - es gibt keine Keime mehr, die diese Löcher nutzen können.
Vereinfacht gesagt: Wenn es kein Krankheitserreger gibt, brauche ich
auch kein funktionierendes Immunsystem.

Wenn diese Hypothese richtig ist, dann könnten Bt-Pflanzen für die
dramatische Entwicklung in den USA mit verantwortlich sein.  Was beim
Bt-Maispollen möglich ist, könnte auch für die Bt-Baumwolle zutreffen,
die ebenfalls von Bienen beflogen wird.

Dazu sollte man sich vor Augen führen, welches Ausmaß die Nutzung von
Bt-Pflanzen in den letzten Jahren in den USA erreicht hat:

"Der Anbau von Bt-Mais wuchs von 8 Prozent der U.S. Maisanbaufläche im Jahre 1997 auf 26 Prozent im Jahre 1999, ging dann zurück auf 19 Prozent im Jahr 2000 and 2001, und stieg dann auf 29 Prozent im Jahre 2003 und 40 Prozent im Jahre 2006"

"Der Anbau von Bt-Baumwolle expandierte schneller, von 15 Prozent der
U.S. Baumwollanbaufläche im Jahre 1997 auf 37 Prozent im Jahre 2001 und 57 Prozent 2006." (US Department of Agriculture)

Wenn das Pollenangebot derartig flächendeckend aus Bt-Pflanzen besteht, könnte die Aufnahme an Bt-Toxinen erheblich sein.  Hinzu kommt eine mögliche Kontamination des Winterfutters für die Bienen durch Bt-Mais.

Da sich beim Bienenvolksterben mehrere Faktoren gleichzeitig auswirken, die die Bienengesundheit nachteilig beeinflussen, lässt nun sich folgende These aufstellen:
Europa: Varroa-Milbe + Pollenmangel + Pflanzenschutzmittel = 20-50% Verluste
USA: Varroa-Milbe + Pollenmangel + Pflanzenschutzmittel + Bt-Pflanzen = 30-70 % Verluste

Viele dieser Faktoren sind das Ergebnis einer immer intensiveren
Landwirtschaft und treten oft gleichzeitig auf.  Pollenmangel führt
dazu, dass Bienen sich verstärkt dem eher unatraktiven Maispollen
zuwenden.  Das Saatgut von Bt-Maispflanzen ist in der Regel mit
Neonikotinoiden gebeizt.  D.h. der selbe Pollen enthält sowohl ein
gentechnisches als auch ein chemisches Insektizid.

Das Risiko mit unseren Bienen auch die Grundlagen der
Landwirtschaft und der Ökosysteme zu gefährden ist so groß,
dass man die dringenden Hinweise auf Bienengefährlichkeit von Bt-Pflanzen auf jeden Fall gründlich untersuchen sollte.  Vor allem, weil wir in Europa noch die Möglichkeit haben auf den Anbau solcher Pflanzen zu verzichten.
Zuletzt geändert von Anita am Mo Mär 02, 2009 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Anita
 
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