Barbicane hat geschrieben:
Früher war der Schwefelanteil im Diesel viel höher.
Dieser Anteil hat die Schmiereigenschaften natürlich stark verbessert.
Heutzutage sind alle Kraftstoffe schwefelfrei (max.10ppm) und der Bioanteil verbessert die Schmiereigenschaften deutlich.
Fehlt der Bioanteil muss das durch Additive ausgeglichen werden um die Norm zu erfüllen.
Neue Motoren sind für diese Normen gebaut, alte natürlich nicht.
Die erhöhte Cetanzahl führt bei Vorkammermotoren bei hoher Last zu Glühzündungen im Zylinderkopf, weil durch die hohe Zündwilligkeit der Zündverzug für diese Motoren zu kurz wird.
Auch gegen Dieselpest sind diese Kraftstoffe nicht immun.
Pilze und Bakterien vermehren sich auch darin wenn die Hygiene nicht passt, nur halt langsamer.
Auf die Temperaturangabe dieser Sorten würd ich auch nicht zu viel geben, das ist ein reiner Laborwert für die Filtrierbarkeit ohne Anspruch auf direkten Praxisbezug in echten Motoren.
Wenn da -30 Grad drauf steht kann der echte Filter trotzdem bei -15 Grad schon zu sein.
Auf diese Angabe kann man bei keinem Diesel zu 100% verlassen.
Für mich gibt's keinen Grund warum mein (Winter-)Diesel unbedingt biofrei sein muss.
Warum sollte ich Aufpreis für sowas bezahlen?
Auf dem normalen Winterdiesel (mit Bioanteil) steht: Bis -20 Grad.
Auf dem Biofreien steht: Bis -27 Grad. Egal bei welchem Lieferanten, biofrei wir immer mit tieferen Temperaturen angegeben.
Es muß also schon etwas mit dem Bioanteil zu tun haben.
Aral Ultimat Diesel würde ich mir auch nicht kaufen. Genau wie bei Shell wurde auch dieses Produkt erfunden, um den Kunden möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.
Bei den markenfreien Lieferanten ist der Preisunterschied zwischen biohaltigen und biofreien (Winter-)Diesel deutlich geringer.

Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet 