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Der Pellet-Boom - Gefahr für den Wald, nicht CO2-neutral

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Der Pellet-Boom - Gefahr für den Wald, nicht CO2-neutral

Beitragvon Paule1 » Sa Jan 31, 2009 21:46

31.01.2009

FOLGEN DES PELLET-BOOMS
"Der Waldboden blutet aus"

Billig und klimafreundlich heizen: Immer mehr Deutsche rüsten von Öl und Gas auf Holzpellets um. Eine fatale Entwicklung, warnt der Förster Peter Wohlleben. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt er, warum Pellets nicht CO2-neutral sind und wie deren Produktion Wälder nachhaltig schädigt.

SPIEGEL ONLINE: Herr Wohlleben, Sie haben selbst eine Holzpellet-Heizung. Und dennoch profilieren Sie sich als Kritiker dieser Energieform. Woher rührt die Skepsis?

Peter Wohlleben: Der Pellet-Boom ist eine Gefahr für den Wald. Früher wurden Pellets aus Holzabfällen hergestellt. Das war auch völlig in Ordnung. Durch die Förderprogramme der Bundesregierung ist der Bedarf jedoch so stark gestiegen, dass zunehmend auch Waldhölzer verwendet werden.

SPIEGEL ONLINE: Was ist daran so schlimm?

Wohlleben: Man rückt mit riesigen Baggern im Wald an, um auch noch Baumstümpfe herauszureißen und zu verwerten. Das schwere Gerät zerstampft die feinen Poren im Boden, die wichtig für die Belüftung sind. Der Boden erstickt, Baumwurzeln fangen an zu faulen, die Bäume verlieren ihren Halt und kippen beim nächsten Sturm leichter um. Außerdem sinkt die Wasserspeicherfähigkeit des Waldbodens drastisch, mit Auswirkungen auf unseren Grundwasserspiegel.

SPIEGEL ONLINE: Sie kritisieren auch, dass Bäume mittlerweile vollständig genutzt werden, von der Wurzel bis zur Krone. Das erscheint doch sinnvoll.

Wohlleben: In der Baumkrone ist die Hälfte der Mineralien eines Baumes gespeichert. Früher hat man die Kronen im Wald verrotten lassen, die Mineralien wurden dem Boden so zurückgegeben. Nun aber blutet der Waldboden aus, und das rächt sich in den nächsten Baumgenerationen.

SPIEGEL ONLINE: Für den Verbraucher sind die Pellet-Preise verlockend. 23 Cent kostet ein Kilogramm Holzpellets. Ein halber Liter Heizöl - der den gleichen Brennwert hat - kostet derzeit etwa 26 Cent.

Wohlleben: Wenn der Bedarf nach Pellets steigt, werden auch die Preise weiter steigen. Und das ist gut so.

SPIEGEL ONLINE: Warum? Öl und Gas sind doch auch keine Alternativen.

Wohlleben: Heizen mit Holz erinnert an die Situation wie wir sie vor 200 Jahren hatten. Das Resultat damals war: Der Wald verschwand. Nur durch den Siegeszug von Kohle und Öl hat er sich erholt. Wenn heute 80 Millionen Menschen statt wie vor 200 Jahren 20 Millionen wieder auf Holz setzen - und aufgrund des gestiegenen Lebensstandards auch noch den fünf- bis zehnfachen Heizbedarf im Vergleich zu früher haben - muss jedem klar sein: Das kann einfach nicht funktionieren!

SPIEGEL ONLINE: Aber Pellets sind klimafreundlich.

Wohlleben: Sie irren. Holzpellets sind nicht CO2-neutral.

SPIEGEL ONLINE: Wieso? Beim Verfeuern des Holzes wird doch nur soviel CO2 frei, wie gebunden wurde.
Wohlleben: Auf den einzelnen Baum bezogen, stimmt das. Aber Wälder insgesamt sind CO2-Senken. Tote Bäume verrotten nicht vollständig, sondern reichern über Jahrhunderte den Boden mit Kohlenstoff an. So sind ja auch unsere fossilen Energieträger entstanden. Werden sie verbrannt, fällt dieser Speichereffekt weg.

SPIEGEL ONLINE: Aber von der CO2-Bilanz sind Pellets immer noch besser als Kohle, Öl und Gas.

Wohlleben: Das sind sie. Aber was viele nicht wissen: Die Späne, aus denen die Pellets hergestellt werden, werden in Blockheizkraftwerken getrocknet. Und die werden zum guten Teil mit importiertem Palmöl betrieben, für das Regenwälder auf Borneo abgeholzt werden. Zudem entsteht bei der Verbrennung Feinstaub. Moderne Pellet-Heizungen sind zwar deutlich besser als herkömmliche Kamine. Aber es entsteht mehr Feinstaub als bei Gas-Heizungen.

SPIEGEL ONLINE: Welche Gegenmaßnahmen schlagen Sie vor?

Wohlleben: In Stadtgebieten könnte man Pellet-Heizungen mit Filtern nachrüsten, aber das wird derzeit noch nicht gefordert. Hinzu kommt die Frage, wie man mit den Verbrennungsrückständen umgehen soll.

SPIEGEL ONLINE: Wo liegt das Problem bei der Asche?

Wohlleben: Die Asche ist gesundheitsschädlich. Weil sie giftige organische Verbindungen enthält, ist sie auch nicht als Dünger für den Garten geeignet. Die Rückstände müssen entsorgt werden. Darum muss sich der Heizungsbesitzer selbst kümmern. Keine unbedenkliche Sache, denn beim Ausleeren des Kessels staubt das ordentlich.

SPIEGEL ONLINE: Also sind Pellets gar nicht so klimafreundlich?

Wohlleben: Pellets sind nach wie vor empfehlenswert, aber nicht so sehr aus Umweltgründen. Die Versorgungssicherheit spielt eine größere Rolle. Anders als beim Gas kann Russland nicht so leicht den Pellet-Hahn zudrehen.

SPIEGEL ONLINE: Dennoch setzt die Industrie vermehrt auf die Alternativenergie. Versorger planen Biomassekraftwerke und brauchen immer mehr Holz. 43 Prozent des Waldes befindet sich in Privatbesitz, die Energieunternehmen verhandeln mitunter direkt mit den Eigentümern. Wie kann die Bundesregierung denn da überhaupt eingreifen?

Wohlleben: Man könnte gesetzliche Standards zur Bewirtschaftung des Waldes einführen. Sie können ja auch nicht einfach auf einer Wiese, die Ihnen gehört, einen Wolkenkratzer bauen. Genau so könnte der Gesetzgeber verhindern, dass Wälder einfach kahl geschlagen werden dürfen.

SPIEGEL ONLINE: Welches Potential haben diese Biomassekraftwerke?
Wohlleben: Im Wald wird derzeit ein großes Rohstoffpotential gesehen. Die Bundeswaldagentur hat errechnet, dass man den Holzeinschlag für einige Jahre um 20 Prozent steigern könnte. Dabei wird aber vergessen, dass es sich um Einmalpotentiale handelt. Wenn man Parzellen einmal durchforstet und danach normal bewirtschaftet, sinkt das Holz-Niveau wieder. Das ist keine Rohstoffbasis für die Kraftwerke. Auf dieser Basis kann man keine Kapazitäten aufbauen.

SPIEGEL ONLINE: Die Bundesregierung fördert das Heizen mit Holz, subventioniert über das Energieeinspeisegesetz Holzpellet-Heizungen und Biomassekraftwerke. Welche Folgen hat das für den Holzmarkt?

Wohlleben: Der Markt gerät aus den Fugen Früher verteilte sich die Nachfrage auf Papier-, Spanplatten- und Möbelhersteller. Der Pellet-Markt rollt diese Struktur nun von unten her auf. Die Spanplattenhersteller konkurrieren mit Privatleuten und Kraftwerksbetreibern um minderwertiges Holz. Dessen Preis steigt nun, weswegen die Unternehmen auf höherwertiges Holz zurückgreifen. Das aber ist eigentlich für die Papier- und Möbelherstellung reserviert. Der Prozess läuft wie ein Domino-Effekt von unten nach oben. Die Folge ist: die Holzpreise insgesamt steigen.

SPIEGEL ONLINE: Und wenn man Holz zur Verfeuerung einfach importiert?

Wohlleben: Das ist auch keine Lösung. Diese Entwicklung deutet sich bereits an. Es gibt erste Lieferungen von Argentinien nach Italien. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Länder wie Brasilien und Kanada beginnen werden, Pellets zu produzieren und zu verschiffen. Russland hat schon eine sehr starke Pellet-Industrie, momentan wird dort nur für den eigenen Markt produziert. Aber bei dem riesigen Waldbestand ist es nur eine Frage der Zeit, bis Russland Pellets exportieren wird.

SPIEGEL ONLINE: Was würden Sie einem Häuslebauer raten?

Wohlleben: Bauen Sie ein Niedrigenergiehaus, isolieren Sie gut, installieren Sie eine Solarthermie-Anlage und für die Grundsicherung eine Pellet-Heizung. So kommen Sie mit einem ganz geringen Pellet-Bedarf aus.

SPIEGEL ONLINE: Und wie sieht es bei Ihnen aus? Werden Sie die eigene Pelletheizung wieder abschaffen?

Wohlleben: Nein, wir haben ja gerade erst auf eine Pellet-Zentralheizung umgestellt. Bei nächster Gelegenheit werden wir aber vor allem unser Haus isolieren.

Das Interview führte Jens Lubbadeh







http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,604361,00.html
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Beitragvon Kormoran2 » Sa Jan 31, 2009 23:34

Das Interview ist Käse, weil ganz klar eine Weltuntergangsstimmung erzeugt werden soll.
Wer hat denn gesagt, daß ganz Deutschland mit Pellets heizen soll? Das behauptete doch Keiner!
Schwarzmalerei ist doch auch, daß Riesenmaschinen den gesamten Waldboden ruinieren. Wenn mit solchen großen Maschinen gearbeitet wird - wenn! - dann bewegen sich die auf Rückegassen und verlassen diese nicht.

Und daß vor 200 Jahren zum Verheizen der Wald abgeholzt wurde, kann man doch mit der heutigen nachhaltigen Forstwirtschaft nicht vergleichen. Das sollte der Förster eigentlich wissen.

Das Anzweifeln der CO²-Neutralität ist auch nicht glaubhaft. Das Holz, was im Wald liegenbleibt, verrottet. In 10 Jahren ist davon nix mehr zu sehen. Und das CO² wird in die Atmosphäre freigesetzt. Von wegen Kohlebildung! So´n Quatsch! Kohle bildet sich nur, wenn ganze Wälder von Sedimenten überlagert werden. Aber nicht durch normales Verrotten.

Zum Raubbau an unseren Wäldern ist anzumerken, daß bisher immer noch weniger Holz entnommen wird, als nachwächst! Wenn sich dieses Verhältnis nicht gravierend ändert, ist keine Panik angebracht.

Natürlich kommen auch viele vernünftige Gedanken zur Sprache. Aber die generelle Tendenz des Artikels ist PANIKMACHE!
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Beitragvon Paule1 » Sa Jan 31, 2009 23:44

Naja , an den steigenden Pellettpreisen wird die Rentabilität in Zukunft sicher gemessen werden.
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Zukunft des Waldes ?

Beitragvon Falke » So Feb 01, 2009 0:56

Naja, so ganz unbesorgt bin ich nicht was die Zukunft des Waldes anbelangt.

Die Abholzung der Wälder zu Beginn der Industriellen Revolution vor 200 Jahren
wurde durch das Aufkommen von fossilen Brennstoffen wie Kohle/Koks und
später Erdöl/Erdgas gestoppt. Bis dahin waren hier in Österreich z.B. ganze
Bergketten rund um Erzverhüttungsöfen entwaldet worden.

Es geht nicht nur um Holz für Pellets für die Wohnhausbeheizung. Bei nach-
haltiger Nutzung des Waldes steht pro Einwohner und Jahr in Österreich
sowieso nur ein Raummeter Holz zur Verfügung. In Deutschland ein halber.
Also viel zu wenig. Wenn nach einem möglichen Wiederaufschwung der Welt-
wirtschaft der Preis für Energie aus fossilen Quellen auf ein Niveau wie schon
im Sommer 2008 und darüber klettert könnte sich auch der Preis für Holz ver-
doppeln oder verdreifachen. Ich wette dass dann viele Waldbesitzer schwach
werden und mehr Holz nutzen als nachwächst. Nicht alle sind Idealisten wie
die meisten hier im Forum. Und der Energiehunger unserer 'Zivilisation' ist
gigantisch. Er wird bei schwindenden oder immer teurer zu fördernden
fossilen Energiequellen alles fressen was verfügbar ist. Holz ist verfügbar.

Ich finde diese (meine) Betrachtungsweise nicht als Panikmache . Oder ?

Adi
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pellets

Beitragvon brennholzprofi » So Feb 01, 2009 1:59

Hallo zusammen;
für mich als eingeschworenen Brennholzer kommen Pellets aus folgenden Gründen nicht in Frage:
Ich will wenn ich´s nicht selbst leisten kann unter möglichst vielen Anbietern wählen können.
Bis zu 60 % des Heizwertes von Pellets gehen für deren Produktion drauf.
Pellets Heizungen sind zu bequem. Energie sparen macht man doch nur wenn´s was nützt. Meine Ex Frau hat auch nur das Badfenster im Winter zugemacht weil sie wusste das sie sonst mehr oder nochmal Holz nachlegen musste. Bei Gas oder eben Pellets brummt halt der Heizkörper bei offenem Fenster.
Ciao Patric
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Beitragvon Paule1 » So Feb 01, 2009 21:49

Holz-- Holz sollte nur der verheizen welcher Wald hat, wir haben immer unser Haus mit Holz geheizt.
Zum Bauernhof gehören 4,5ha Wald, wegen der Peletts werde ich meine Wald nicht roden :roll:
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Beitragvon Kormoran2 » So Feb 01, 2009 22:11

Pelletpreise sind langfristig auch an die Preise für Öl und Gas gekoppelt.
Und naiv wäre es zu glauben, Scheitholz bliebe von dieser Koppelung völlig unberührt.
Manch einer, der eigenen Wald und eigenes Holz hat, rechnet als Kosten fürs Heizen nur seinen Dieselverbrauch und seine Arbeitsstunden. Den Brennstoff selbst rechnet er mit Null Euro ein.

Wenn aber über die Preisentwicklung von Öl und Gas und Pellets sich die Nachfrage derart gravierend verändert, daß der Eigenholz-Heizer jeden Scheit auch teuer verkaufen könnte, wird auch der letzte Holzer von der Preisentwicklung eingeholt.
Wenn er jeden Winter durch den Verbrauch von wertvollem eigenem Holz den Gegenwert eines halben Kleinwagens durch den Kamin jagd, wird er begreifen, daß er in der Energiekostenspirale angekommen ist - und dreht auch seine Heizkörper etwas runter.

Diese Tatsache, daß alle Energieformen in gewisser Weise aneinander gekoppelt sind, kommt in dem Spiegel-Artikel nicht zum Ausdruck. Es wird nur einseitig das Heizen mit Pellets in Frage gestellt.
Dabei gehörte das Heizen an sich und besonders Raumtemperaturen von 20 Grad und mehr in Frage gestellt.
Aber zum Tragen dickerer Pullover aufzufordern gilt hierzulande noch als äußerst unpopulär.
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Beitragvon Paule1 » So Feb 01, 2009 22:30

solange es Leute bei uns gibt die ein Recht auf eine kostenlos beheizte Wohnung haben, ist es nicht vermittelbar, den anderen zu sagen sie sollen einen Pullover anziehen, das würde der Selbstvernichtung des Politikers gleichkommen, der diesen Satz wagt :roll:
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Beitragvon MS260Kat » Mo Feb 02, 2009 0:31

In dem Artikel steckt mächtig viel Panikmache, wenn er auch im Kern einige interessante Aspekte beleuchtet. Panik und reisserische Artikel waren von der schreibenden Zunft schon immer die beste Methode die Auflage zu steigern.

Was mit einer vernünftigen Wärmedämmung, Abluftwärmetauschern, Solarthermie und Wärmepumpen noch an Einsparpotential besteht ist gigantisch.

Da könnte dann praktisch jeder dann mit Holz heizen.

Dafür müsste einfach nur jedes Gebäude auf niedrig Energie bzw. Passivstandard gebracht werden. Neben einer hohen Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, dem Gewinn für die Umwelt (CO2-Einsparung, Feinstaub, Luftbelastung) wäre so etwas in der jetzigen Situation eines der besten und wirksamsten Konjunkturprogramme.


Aber solange Energie noch so billig ist und das ist sie wirklich, werden Einsparpotentiale einfach viel zu wenig genutzt.

Was bislang geschehen ist nur Augenwischerrei. Am besten sieht man das bei der Automobilindustrie. Der Flottenverbrauch ist kaum gesunken, obwohl das 3-Literauto schon seit Jahrzehnten technisch machbar wäre. Es besteht schlicht und ergreifend nicht der Wunsch bzw. die Notwendigkeit danach. Daran ändert sich erst etwas wenn es so nicht mehr weiter geht, da der Mensch nie freiwillig das vernünftigste tut, sondern immer so lange möglich den bequemsten Weg geht.
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Beitragvon dieholzer2004 » Mo Feb 02, 2009 7:48

@ all

Guten Morgen,

wir leben in der freien Marktwirtschaft mit allen Vor-und Nachteilen. Und hier verkauft derjenige seine Ware, der eine gute Lobbyarbeit bietet. Im Moment leistet die Mineralölindustrie die beste, deshalb sind diese Waren die am meisten verkauften und damit die billigsten.

Und wir Holzer haben doch schon im vergangenen Jahr erfahren müssen, was dies für uns bedeutet: "Prügel" in Form von neuen Verordnungen zwischen die Beine geworfen um den Holzmarkt "aufzumischen"!

Gruß Thomas
„Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.“
(Hermann Hesse - Dichter, Schriftsteller und Maler, 1877-1962 - und ein SCHWABE!)
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Beitragvon MANKarl » Mo Feb 02, 2009 9:51

Ich lehne ebenfalls die Pelletheizung ab, da in die Herstellung der Pellets zu viel Energie reingesteckt werden muß.
Das die Brennholzpreise irgendwie mit dem Ölpreis zusammen hängen ist doch klar, vor 5 Jahren hat bei uns der rm Buche stehend 8 € gekostet, mittlerweile bezahlen wir 25 €/rm.
Wohl dem der eigenen Wald hat, und in diesem über das Jahr gesehen ausreichend Holz nachwächst um jährlich seinen Brennholzbedarf decken zu können. Der hat schon immer und wird auch immer am billigsten heizen.
Um alle Wohnungen und auch noch die Industrie gegebenen falls mit Energie zu versorgen reicht der Wald natürlich nie aus, da wären die paar Bäume schnell weg.
Mit den großen Maschinen im Wald sehe ich das ganz genau so wie der Förster aus dem Interview. Umso schwerer die Maschine, umso mehr wird der Boden verdichtet, denn das Gewicht muss ja doch irgendwo hin. Wenn die auch die Reifen immer etwas breiter machen für eine größere Auflagefläche, dann wird aber auch wieder mehr Fläche befahren.
Und mit den Rückegassen ist das ja auch so eine Sache. Nimmt man sich z.B. mal eine Karte her und zeichnet für ein Waldstück mal mit einem roten Stift die benötigten Rückegassen ein, wird man schnell sehen wie viel Fläche man damit kaputt macht.
Werden Seilschlepper eingesetzt kann man mit einer Breite zwischen den Gassen mit ca. 60 – 100 m Arbeiten je ach Geländeform, für einen Harvester sind es dann aber max. 20 m. Da kann man dann gerade alles rot anzeichnen auf seiner Karte.
Immerhin sollte man mal bedenken, den Wald den wir heute haben, haben wird unseren Vätern und Großvätern zu verdanken, die damit Sorgfältig umgegangen sind.
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Beitragvon Steve » Mo Feb 02, 2009 13:08

Paule1 hat geschrieben:Holz-- Holz sollte nur der verheizen welcher Wald hat



Das ist jetzt aber nicht ernst gemeint. Oder :?: :shock:



Gruß Steve
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Re: Der Pellet-Boom - Gefahr für den Wald, nicht CO2-neutral

Beitragvon Paule1 » Mi Mär 30, 2022 12:42

Lang,lang ist es her, doch jetzt wissen wir woher die Peletts kommen können :idea:

Die Holzlüge: Woher kommen unsere Pellets?
https://www.youtube.com/watch?v=h_vnKxkktlc


Eigentlich sind alle nur die Pro Holz Pelett Heizung, die solche verkaufen wollen, man findet keine aktuell Neutrale Bewertungen :idea:

hier wieder so einer :idea: denn der Staat fördert diesen Schwachsinn immer noch :idea:

Öl raus - Pellets rein. Die wichtigsten Informationen zu Pelletsheizungen
19.442 Aufrufe
15.02.2022
https://www.youtube.com/watch?v=vKWE6_KghfU
„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will. “
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Re: Der Pellet-Boom - Gefahr für den Wald, nicht CO2-neutral

Beitragvon Englberger » Mi Mär 30, 2022 16:00

MANKarl hat geschrieben:Immerhin sollte man mal bedenken, den Wald den wir heute haben, haben wird unseren Vätern und Großvätern zu verdanken, die damit Sorgfältig umgegangen sind.

Hallo,
kommt ganz drauf an ,wem der Wald früher gehörte. Staatswälder wurden hier in F aufgrund deutscher Erkenntnisse seit Napoleon sehr nachhaltig und konsequent bewirtschaftet.
Aber: mein Wald entstand auf 50% der Fläche auf früherem Ackerland , welches irgendwann wegen Düngermangel brachfiel. Die habens im 18ten Jahrhundert so gemacht wie jetzt in Brasilien. Roden, dann 5 Jahre gute Erträge, dann 5 Jahre miese Erträge, dann Brache.
Ich weiss genau warum die wo aufgehört haben zu pflügen, weil dort nix wachst, und 2 Ochsen kaum nen Einscharpflug ziehen.
Hab hier noch einen ganz alten Hufschmied kennengelernt, der auf meinem Hof die Ochsen beschlagen hat. Es wurde oft 3mal gepflügt vor der Einsaat erzählte er, und schon damals gabs Lohner die nur gepflügt haben.
Gruss Christian
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Re: Der Pellet-Boom - Gefahr für den Wald, nicht CO2-neutral

Beitragvon Spänemacher58 » Mi Mär 30, 2022 21:12

Zufällig komme ich aus dem Kreis Ahrweiler in dem Wohlleben im Forstrevier Hümmel einmal Förster war! Er war einmal
Er ist schon lange kein Förster mehr in Hümmel wie man hier sehen kann: https://www.wald.rlp.de/de/forstamt-ade ... erleitung/
angeblich hat er einen Burnout gehabt und wurde ersetzt. Nach Insider Meinung war Wohlleben unfähig und musste ersetzt werden!

Hier lügt Wohlleben :
SPIEGEL ONLINE: Sie kritisieren auch, dass Bäume mittlerweile vollständig genutzt werden, von der Wurzel bis zur Krone. Das erscheint doch sinnvoll.

Wohlleben: In der Baumkrone ist die Hälfte der Mineralien eines Baumes gespeichert. Früher hat man die Kronen im Wald verrotten lassen, die Mineralien wurden dem Boden so zurückgegeben. Nun aber blutet der Waldboden aus, und das rächt sich in den nächsten Baumgenerationen.

Man hat nie Kronen verotten lassen, das Holz und sogar das Reisig wurde in der Eifel genutzt. Der Wald war besenrein!
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