Problem dabei ist, dass die Regelungs- und Sensortechnik sehr Aufwändig ist, sodass das ganze fehleranfälliger und vor allem sehr teuer wird. Deshalb setzten mittlerweile auch fast alle auf Lamellenkupplungen.
Übrigens haben die einstufigen ML Getriebe auch eine Klauenschaltstelle. Und zwar am Abtrieb. Darüber wird die Übersetzung kalibriert und sie wird zum Abschleppen geöffnet, um genau wie bei den zweistufigen ML in der Neutralstellung keine Bewegung im hydraulischen Teil zu haben. Im normalen Betrieb hat sie keine Funktion.
Gasse hat geschrieben:Wirkungsgrad beim EQ soll durch die Compound Baueise recht gut sein, da es ja die 2 Stufen automatisch schaltet. Vereinfacht: Das Getriebe arbeitet so als würde beim Vario (ML) bei jeder Arbeit automatisch, je nach Geschwindigkeit, zwischen langsamer und schneller Gruppe gewechselt werden, und das bei Synchrondrehzahl ohne Kraftunterbrechung. Die Hydropumpen sind ähnlich Gross wie bei Agco.
Das ist so nicht richtig.
Hier mal der Grundaufbau des EQ200:
Der erste Fahrbereich ist sekundär gekoppelt, arbeitet also im Grundsatz wie ein Vario. Allerdings werden beim EQ halt zusätzlich noch einige Zahnräder und eine geöffnete Kupplung mitgedreht. Und im Gegensatz zu den Varios drehen sich Hohlrad und Sonnenräder des Planetensatzes gegenläufig. Die daraus resultierenden sehr hohen Drehzahlen der Planeten verursachen auch nochmal Verluste. Unterm Strich fährt das EQ bei niedrigen Geschwindigkeiten teils deutlich ineffizienter als die Varios und andere Stufenlose. Rückwärts ist es besonders ungünstig für die Hydrostaten, deshalb hat man für den Arion 660 ja auch das EQ220 mit separatem, direkt hydrostatischen Rückwärtsfahrbereich entwickelt. Vorwärts muss dann natürlich noch eine weitere geöffnete Kupplung zusätzlich bewegt werden.
Die Hydrostaten an sich sind denen der Varios sehr ähnlich, sie basieren auf den gleichen Weitwinkeleinheiten von Sauer Danfoss.
Der zweite Fahrbereich der EQ ist allerdings vollkommen anders aufgebaut als ein ML, sonst gäbe es auch überhaupt keinen Synchronpunkt, in dem man die Fahrbereiche wechseln könnte.
Es werden alle vier Wellen des Stufenplanetensatzes genutzt, Verzweigung und Summierung finden darüber statt. Der Dieselmotor treibt das rechte Sonnenrad an, das linke Sonnenrad treibt die Hydropumpe (H2) an, welche den Hydromotor (H1) speist, der das Hohlrad antreibt. Der Abtrieb läuft über den Steg. Daraus ergeben sich in der gegebenen Konstellation sehr harmonische Drehzahlverläufe und geringe hydrostatische Leistungsanteile. Bei hohen Geschwindigkeiten ist der Wirkungsgrad sehr gut. Bei niedrigen Geschwindigkeiten sieht es wie gesagt nicht so dolle aus.
Bei der DLG verbrauchte der 650er Arion bei maximaler Zugleistung 292g/kWh und im Zugarbeitsteil des powermix 294g/kWh. Das ist schon eine ganze Menge. Der JD 6210r als direct drive mit identischem Motor brauchte 10% bzw 6,5% weniger. Ist zwar wegen der unterschiedlichen Leistung nicht direkt vergleichbar aber die Richtung wird deutlich.