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Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon bfg 4006 » Di Sep 12, 2017 6:40

Hallo !

In unserer Prawda* (= Wahrheit) im Landkreis DAN stand bisher noch nichts über die Mahnfeuer.

Einen kurzen Hinweis das da etwas stattfinden solle gab es aber im Vorfeld.

LG bfg

* gemeint ist die Elbe- Jeetzel- Zeitung, bekannt für ihren ivestigativen Journalismus :mrgreen:
Do watt du wullt, de Lüüd schnackt doch.....
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Ford8210 » Di Sep 12, 2017 10:05

Hallo Todde,
schon mal was von Sarkasmus gehört? Hättest du aufmerksam gelesen, dann wäre dir das vermutlich aufgefallen. Oder bist du tatsächlich der Meinung, ich würde die "Wölfchen" als Schoßhündchen verharmlosen und wüßte nicht, daß das Betreten eines Wolfsgeheges nur einem bestimmten Personenkreis gestattet ist?
Ich bin nur verantwortlich für das was ich sage, nicht für das, was du denkst.
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon CarpeDiem » Di Sep 12, 2017 12:41

Ich denke die völlig unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes wird unter den gegebenen Voraussetzungen (Politik und NGOs) nicht (mehr) zu verhindern sein. Dies wird die Situation der Weidetierhalter völlig verändern, sie werden reihenweise zur Aufgabe gezwungen sein.

Unlängst habe ich einen lesenswerten Artikel, von einem Wolfsbefürworter, gelesen der sehr informativ war. Er beschrieb, dass die Voraussetzungen für die Ausbreitung der Population hierzulande wesentlich günster sind als vor 200 Jahren. Desgleichen warnte er davor, die Regulation, die nach seiner Meinung zwangsweise notwendig werden wird, in die Hände der Jägerschaft zu legen, die seien damit klar überfordert. Nun ja, dass dort einiges schief läuft haben wir ja gesehen, als die Wildschweine Deutschland besetzten.
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon oberländer » Di Sep 12, 2017 13:07

Bei Wolf , Bieber und Widschwein geht es nicht um Jagd im Sinne von Hege und Pflege
sondern ausschließlich um Schädlingsbekämpfung .
Das Werkzeug dazu hat die Jägerschaft , wir werden sie dafür brauchen und respektiern .
Die Meinung von Ökospacken ist bedeutungslos weil diese Personen nicht in der lage sind über
ihren sehr beschränkten Horizont hnaus zu denken
Verwaltung und Beamtentum sind Kropf und Blinddarm einer Volkswirtschaft
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon CarpeDiem » Di Sep 12, 2017 14:32

oberländer hat geschrieben:Die Meinung von Ökospacken ist bedeutungslos weil diese Personen nicht in der lage sind über
ihren sehr beschränkten Horizont hnaus zu denken


Ich kann zwar deinen frommen Wunsch verstehen und unterstütze ihn, aber da liegst du völlig daneben. Der genannte Personenkreis bestimmt hierzulande ausschliesslich den Gang der Dinge. Vorstellungen von Lw und anderen Nutzern sind völlig unerheblich und werden nicht befolgt, sondern bestenfalls noch verspottet! An diesen Zuständen wird sich so schnell nichts, aber auch gar nichts ändern.
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon GerdSee » Di Sep 12, 2017 19:08

oberländer hat geschrieben:Bei Wolf , Bieber und Widschwein geht es nicht um Jagd im Sinne von Hege und Pflege
sondern ausschließlich um Schädlingsbekämpfung .
Das Werkzeug dazu hat die Jägerschaft , wir werden sie dafür brauchen und respektiern .
Die Meinung von Ökospacken ist bedeutungslos weil diese Personen nicht in der lage sind über
ihren sehr beschränkten Horizont hnaus zu denken


Hege und Pflege bedeutet also bei Dir lediglich gepflegtes Ansitzen auf ein paar kümmerliche Stück Rehwild?

Der Urbewohner Wildschwein ist ein Schädling, der Urbewohner Wolf ist ein Schädling, der unbequeme Biber ist lediglich ein Schädling. Oha.

Wem oder was schaden die eigentlich?

Wohl doch nur der engkarierten Vorstellung von Anstand und Ordnung in Deinem Schädel, die Deine aufrechten Genossen natürlich teilen.

Der eigentliche Jäger ist ein feinsinniger Mensch, der wohl zu unterscheiden weiss. Er weiss in aller Regel auch zu jagen. Dass dies bei Dir und Deinen Kollegen fehl angebrachte Begriffe sind, sieht man an der Wildschweinschwemme.
Diese Tiere sind ein Genuss für den Liebhaber und auch für die Natur, wenn sie im rechten Maß gehalten werden. Bis vor nicht allzulanger Zeit waren die Jäger dazu in der Lage. Noch etwas weiter davor haben Wolfsrudel und Bären dem Schwarzwild eingeheizt.

Inzwischen ist alles ausser Kontrolle und die erbärmliche Jägerschaft hechelt mit einem Riesenaufwand, revierübergreifenden Drückjagden und was weiss einer was sonst noch den Schwarzkitteln hinterher und sieht ständig alt und älter aus.

Ihr habt es nicht drauf Jungs. Lasst doch mal wieder Wolf und Bär ran.
GerdSee
 
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon hugo-1952 » Mi Sep 13, 2017 7:55

GerdSee hat geschrieben:
Der eigentliche Jäger ist ein feinsinniger Mensch, der wohl zu unterscheiden weiss. Er weiss in aller Regel auch zu jagen. Dass dies bei Dir und Deinen Kollegen fehl angebrachte Begriffe sind, sieht man an der Wildschweinschwemme.
Diese Tiere sind ein Genuss für den Liebhaber und auch für die Natur, wenn sie im rechten Maß gehalten werden. Bis vor nicht allzulanger Zeit waren die Jäger dazu in der Lage. Noch etwas weiter davor haben Wolfsrudel und Bären dem Schwarzwild eingeheizt.

Inzwischen ist alles ausser Kontrolle und die erbärmliche Jägerschaft hechelt mit einem Riesenaufwand, revierübergreifenden Drückjagden und was weiss einer was sonst noch den Schwarzkitteln hinterher und sieht ständig alt und älter aus.

Ihr habt es nicht drauf Jungs. Lasst doch mal wieder Wolf und Bär ran.


Moin GerdSee,

der Begriff "Schädling" und "Schädlingsbekämpfung" hat nichts mit Jagd zu tun, da hast Du recht.

Was die "hinterherhechelnden Jäger allerdings angeht, da liegt Du genau so daneben wir mit der Mähr, daß Wolf und Bär die Sauen besser reduzieren als die Jäger.

Die Welt ist, wenn Du mal aus dem Kammerfenster blickst, nicht schwarzweiss!

Und die Sauenbestände sind auch nicht explosionsartig angestiegen weil die Jäger alle nur in der Kneipe sitzen.

Die Sauen"hege" mit Gewichtsvorschriften und dergleichen gibt es noch, insbesondere bei Bundes- und Staatsforsten
und im Lande NRW, wo man einen kleinen Überläufer erstmal zum Geburtsdatum befragen muss bevor mal ihn erlegt,
denn dort ist die "Ganzjahresfreigabe" auf "12 Monate alt" beschränkt.

Und jede Menge Neidhammel die gleich loskrähen wenn der Mini-ÜL zwar nur 30 Kilo wiegt aber schon 15 Monate alt ist.

Unsere Agrarindustrie hat wesentlich zum Anwachsen der Sauenbestände beigetragen und jammert jetzt über Schäden.

Gleichzeitig wird der Jägerschaft auf die Finger geguckt und derjenige, der versehentlich eine führende Minibache erlegt
gleich ans nächste Kreuz genagelt!

Durch irrsinnig hohe Ernterückstände wie untergrubberte Rübenköpfe und großflächigem Mais ist die Mast für die Sauen so gut,
daß bereits nach sechs bis acht Monaten oftmals ein Lebendgewicht von vierzig Kilo überschritten wird.

Das aber ist eine Grenze für die Fortpflanzungsfähigkeit!!!ein Gewicht, daß in natürlichem Umfeld erst nach 12 bis 18 Monaten
erreicht wurde.

Große, starke Frischlinge begatten sich untereinander, was in den Strukturen bis zum Beginn der "Maiszeit" nicht vorkam bzw.
ohne Folgen blieb.

Daher damals die "Grenze" für den Überläuferabschuss nach LG-Modell "ü-40-KG"

Die Leitbache beeinflusst nicht wie manche Leute glauben die Rausche in der Rotte, die jagt einfach nur jeden Keiler weg der was will
solange Sie keine "Lust" hat und nicht selber beglückt worden ist.

Das ist das Geheimnis, weshalb die Leitbache dafür sorgte, daß nur einmal in der Rausche die Keiler zu Rotte durften.

Gegen die Vögelei der Frischlinge aber kann sie nichts unternehmen.

Und so kommen dann Mini-Frischlinge von Mini-Frischlingsbachen vor dem Winter zur Welt, haben einen schlechten Start ins Leben,
gleichzeitig können die Frischlinge nicht wirklich reduziert werden weil man nicht gleich sieht, zu "wem" denn die Minis gehören.

Wird nun die Frischlingsmama erlegt, dürfen diese Minis der Rotte folgen, krepeln aber weil sich keiner kümmert und auch keine
Milch angeboten wird, die Tanten, die andere Frichlinge mitversorgen, sind ein Märchen.
Jeder Frischling hat seine Stammzitze, "fremde Kinder" werden weggejagt.

Was wird nun aus solchen zur "Unzeit" gefrischten Frischlingen?

Angenommen, sie kommen über den Winter, was am Nahrungsangebot (siehe oben) nicht scheitert, höchstens am Dauerfrost den
wir eher selten haben,
dann wachsen Sie im nächsten Frühjahr/Frühsommer heran, erreichen ein paar Monate, nachdem die großen Bachen längst geworfen
haben die Geschlechtsreife,
Drei Monate, drei Wochen und drei Tage später..............
fängt das ganze wieder von vorn an!
Zur Unzeit gefrischte Frilis, abschussnotwenige ÜL-Bachen die man nicht erlegen kann weil sie ja führen, usw.

Was kann helfen?

Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten, klare Absprachen zu Erntejagd, gemeinsame revierübergreifende Jagden,
viel Sitzfleisch
und
endlich aufhören den Splitter im Auge des Anderen zu bekritteln während man das Brett vorm eigenen Brägen nicht wahrnimmt.

Lass Dir zu Weihnachten mal mein Buch schenken "und ewig locken die Sauen", vielleicht hilfts, übrigens auch allen andern "Ekschperten"
für Sauenunfug hier im Forum.

hugo

Und weil das nicht wirklich im Wolfs-Laber-Thema ist können wir gern dazu einen neuen eigenen FRed aufmachen
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon bfg 4006 » Mi Sep 13, 2017 15:39

Hallo !

Danke Hugo, dem ist nichts hinzuzufügen.

LG bfg
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon GerdSee » Mi Sep 13, 2017 22:00

Danke für die ausschweifende Erklärung, Hugo.

Ich muss Dir im Großen und Ganzen völlig Recht geben.
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon ohmeyer » Do Sep 14, 2017 10:10

Alles Konsequenzen/Folgen die der Hugo da beschrieben hat, nennt sich die Folge einer ökologisch korrekte Agrar- und Jagdgesetzgebung.

Ist aber eher als politisch/ideologisch korrekte Gesetzgebung aufzufassen, die Augen vor der Realität verschließen.

mfg

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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Südheidjer » Do Sep 14, 2017 21:42

AZ: "Isegrim jagt Reh ins Maisfeld und wird dabei fotografiert // Gehören zum Alltag: Immer mehr Begegnungen mit dem Wolf im Kreis Uelzen"

https://www.az-online.de/uelzen/bad-bevensen/immer-mehr-begegnungen-wolf-8682322.html

Das nächste Mahnfeuer ist am morgigen Freitag, 15. September, ab 19 Uhr in Stadorf am Feuerwehrgerätehaus. An diesem Abend soll dort auch eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Sicherheitsgedanke vs. Wölfe“ gegründet werden.
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Ford8210 » Fr Sep 15, 2017 10:00

@Hugo
Besser hätte ich es auch nicht darstellen können.

Zum Thema:
Als ich den Jagdschein machte hatte einer der Ausbilder mal folgenden Satz gesagt: "Ohne Jagd kein Wild:" Damals fehlte mir das Verständnis und die Weitsicht, was diese Aussage erfordert. Nach reiflicher Überlegung konnte ich das nicht nachvollziehen, da es ohne das Bejagen trotzdem zur Fortpflanzung der Wildtiere kommen würde. Erst sehr viel später kam bei mir die Erleuchtung, daß in dieser Aussage nicht nur ein Körnchen Wahrheit steckt, sondern daß diese absolut zutreffend ist.
Hier die Erklärung (Bitte keinen Shitstorm über Bauernbashing oder ähnliches. Dies liegt nicht im Fokus meiner Ausführung.):
Was macht ein Grundstückseigentümer, wenn er auf seinem Acker Mais, Kartoffeln, Weizen oder sonstige, das Schwarzwild anziehende Nahrungsmittel anbaut und dieser Acker mehrfach von diesen Tieren heimgesucht, die Saat (vielleicht mehrfach) und/oder die Ernte dadurch beschädigt oder komplett zerstört wird. Zusehen und sich freuen, daß es den Schweinchen doch so gut geht? Seinen Acker einzäunen, um dann festzustellen, daß die Wutzen dann doch im Mais sind? Nein! Er wird sich was einfallen lassen, um dies zu verhindern. Da er im Regelfall nicht an Waffen kommt und nicht in der Lage ist, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche seinen Acker zu beschützen und er auch keinen Schadenersatz bekommt (denn ohne Jagd auch keine Jagdgenossenschaft, die Wildschadenersatzpflichtig ist!), wird er wohl oder übel zu anderen Mitteln greifen müssen. Und das einfachste ist hier die Auslegung von Giftködern. Dies hat zur Folge, daß die Bestände erheblich bis zur Ausrottung dezimiert werden könnten und auch würden. Und damit ergibt die Aussage: "Ohne Jagd kein Wild!" Sinn.
Jetzt brechen wir das mal auf Gevatter Isegrim herunter. Was macht eigentlich ein Tierhalter, wenn er nicht in der Lage ist seine Nutztiere -also seinen Lebensunterhalt- durch ausreichende Zäunung oder sonstige immer wieder gern empfohlenen Maßnahmen zu sichern? Na? .......... Richtig!

Sollte ich falsch liegen, darf man mir das gerne verständlich und nachvollziehbar erklären. Wer dies nicht kann und dabei nur durch eine idiologische Brille (doch, habe ich mit Absicht so geschrieben) sieht, sollte einen Erklärungsversuch bitte unterlassen, da solches von mir sofort durchschaut und bei mir auch nicht zielführend ist. Danke!
Ich bin nur verantwortlich für das was ich sage, nicht für das, was du denkst.
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon hugo-1952 » Fr Sep 15, 2017 13:45

Ford8210 hat geschrieben:@Hugo
Besser hätte ich es auch nicht darstellen können.



:klug:
Ich weis!
:lol: :lol: :lol:
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon Kormoran2 » Fr Sep 15, 2017 20:09

Die Diskussion hier ist sehr lesenswert, wenn das doch immer so wäre.

Ich bin selbst kein Jäger, beobachte aber die Zunft anhand unserer verpachteten Eigenjagd seit Jahrzehnten.

Die Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben und nun zu den gezeitigten Ergebnissen führen, wurden ja zum Teil schon ausreichend geschildert. Ich habe aber noch einen anderen Aspekt einzufügen.
Dieser Aspekt ist nun - leider - nicht gerade jägerfreundlich. Obwohl ich unsere Jäger allesamt sehr mag. Ich stelle einfach im Laufe der Zeit Veränderungen fest und ich beobachte Veränderungen im Wildbestand und ich frage mich nach den Zusammenhängen.

Da ist zuerst mal Kyrill zu nennen. Diesen Faktor kann man wohl am leichtesten bewerten. Kyrill sorgte dafür, dass zunächst große Flächen überhaupt nicht bejagd werden konnten, weil Wege lange Zeit zugefallen waren und Flächen völlig unzugänglich waren. Danach kam die Phase der Aufforstung, wo Kyrillflächen sehr gut zu bejagen waren, wenn sie denn einsichtig waren aufgrund von Mulchen etc. Jetzt sind Kyrillflächen die allerfeinsten Dickungen für das Wild und der Jäger hat keine Chance, etwas zu sehen. Das wird sich aber in den nächsten Jahren allmählich wieder normalisieren.

Dann eben auch die Veränderungen in der Landwirtschaft, die wie oben genannt, ihren Einfluß auf die Populationen haben. Trifft aber bei uns nicht zu, da es im Umkreis von 15 km nur Weidebewirtschaftung gibt. Silage meistens oder Viehhaltung.

Und zuletzt der Punkt, der mir am Herzen liegt. Früher hatten wir in unseren Wäldern immer einen richtigen "Waldfex" als Jagdaufseher. Das war ein Mensch, der von Kindheit an im Wald zuhause war, der die Gewohnheiten des Wildes kannte, sein Verhalten, und der auch wußte, wo Sauenrotten festlagen und zu bejagen waren. Es waren mehrere Jagdaufseher in unserem Revier, die sich an Jagdleidenschaft in nichts nachstanden. Sie pirschten auch bei 15 Grad Minus im Revier und überlebten Nächte auf dem Ansitz, vor denen ich mich noch heute grause, so kalt waren sie. Aber sie kamen immer zum Schuß, kamen halb erfroren zum Frühstück in unser Haus und die Welt war in Ordnung.

Heute muß ich leider beobachten, dass die Jagdpächter unter erheblichem zeitlichem Stress stehen. Die zeitraubenden Aufgaben wie "durch´s Revier pirschen", jagdliche Einrichtungen pflegen etc. fallen komplett unter den Tisch. Es wird nur noch das Allernötigste getan, was die knappe Zeit möglich macht. Hin und wieder ist ein Hochsitz besetzt und man kommt auch zum Jagderfolg. Aber dann sieht man von den oder dem Jäger wieder wochenlang überhaupt nichts.

Ich glaube, dass die Jäger heutzutage schon gerne im Revier umherstreifen möchten, wie es früher geschah. Aber wir alle, die Gesellschaft, gestatten es ihnen nicht. Wir alle sind im Beruf dermaßen gefordert, dass die Zeit für ein Hobby - welches auch immer - extrem beschränkt wird. Auch ein erfolgreicher Unternehmer kann es sich nicht erlauben, ständig im Revier umherzuwuseln. Dann ist er nämlich nicht mehr lange ein erfolgreicher Unternehmer. Früher galt das zwar auch schon, aber heute ist es noch viel, viel schlimmer geworden. Unser Jagdpächter ist erfolgreicher Eigentümer eines Handwerksbetriebes und hat täglich fast 40 Mitarbeiter mit Arbeit zu versorgen. Da fragt man sich, wie der überhaupt noch Zeit haben kann für die Jagd.

Ähnliches konnte ich auch beobachten, als ich noch - bis vor drei Jahren - Mitglied in einem Segelclub hier im Sauerland war. Wir hatten das schönste Segelrevier mit schönstem Clubhaus und tollen Steganlagen - aber kaum einer war bei seinem Boot. Die teuren Yachten dümpelten vor sich hin, bloß um alle drei Wochen mal für 2-3 Stunden zum Kaffeesegeln gebraucht zu werden, wenn überhaupt. Oft wurde gar nicht mehr abgelegt, sondern der Kaffee gleich an Bord am Steg getrunken und wieder ab nach Hause.

Mein Fazit: Die Gesellschaft ist eine andere als vor 30 Jahren. Die gesamten Umstände haben sich geändert. Die Frage ist, welche Folgerung daraus gezogen werden muß. Nicht die Jäger sind unbedingt die Bösen sondern wir als Gesellschaft erfordern vielleicht neue Formen der Bejagung. Denn eines ist klar: Ohne Jagd geht hier nix im Lande! Wölfe und Bären - hin oder her.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Diskussion: Aktuelles zum Thema Wolf

Beitragvon GerdSee » Sa Sep 16, 2017 20:54

Eine schöne Abhandlung, Kormoran.

Im Punkt es aber eben so, dass es den "Waldfex" als solchen nur noch in entfernten Gebieten gibt.

Wir aber, die wir in der "stadtnahen" Botanik herumzuwurschteln haben, wir brauchen pflichtbewusste umd einsatzwillige Jagdausübungsberechtigte.

Die haben wir aber nicht - die bekommen wir auch nicht mehr rein. Ob es nu am zeitraubenden ManagerJob liegt oder an der eigenwillig faulen Struktur des Menschen ansich - hö? Ja, der Mensch oder jegliches Lebewesen ansich ist faul und tut nur das nötigste zum Überleben.

Ja aber was nu mit Hege und Pflege? Alles schief und krumm!

Wer hält denn nun diese Flintenträger zum richtigen Tun an? Niemand!

Dann lasst doch wirklich einfach mal den Bruder Wolf ran .......
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