Langfristig könne es so kommen, wenn die Bejagung immer schlechter wird, dass das dann der Wolf übernehmen muß. Momentan stehe ich aber noch auf dem Standpunkt, dass der Pächter bei ersten Wolfssichtungen wohl bald keine Lust mehr hat, auf die Jagd zu gehen und kündigen wird. Das möchte ich verhindern, ganz abgesehen von Folgen für Landwirtschaft und Hobby-Tierhaltung.

Wenn in einigen Jahren unsere neuen Anpflanzungen aus dem Äser raus sind, dann ist mir persönlich das Ganze auch - für unser Revier betrachtet - egal. Ich denke aber dennoch an die Viehhalter und Hobbytierhalter. Bin also nach wie vor gegen die Wolfsansiedlung.

Vergeßt aber nicht, dass die meisten Waldfexe, Jagdaufseher und sonstige für ihre Dienste bezahlt worden sind. Viele davon hauptberuflich, dass war nur selten wirkliche Freizeit sondern meist Nebenverdienst. Will nur heute weder der großindustrieelle Jagdpächter aus der Stadt noch der Waldbesitzer mit Eigenjagd mehr machen. Etwas weniger Romantik schadet bei diesen Betrachtungen nicht.

Gruß

Der Wolf als Retter des Waldes scheint in manchen Waldbauern Köpfen immer noch herum zu schwirren . Merkwürdig, dass es in den dichtesten Wolfsgegenden nicht klappt das Wild zu reduzieren und genau das Gegenteil passiert... Ich bin ja der Meinung, dass jeder der besser als ein Jagdscheinhaber weiß wie Jagd funktioniert einfach mal selber den Jagdschein macht . Dann gibt es endlich wieder "richtige" Jäger..

GerdSee hat geschrieben:Wir aber, die wir in der "stadtnahen" Botanik herumzuwurschteln haben, wir brauchen pflichtbewusste umd einsatzwillige Jagdausübungsberechtigte.

Die haben wir aber nicht - die bekommen wir auch nicht mehr rein. Ob es nu am zeitraubenden ManagerJob liegt oder an der eigenwillig faulen Struktur des Menschen ansich - hö? Ja, der Mensch oder jegliches Lebewesen ansich ist faul und tut nur das nötigste zum Überleben.

..

Wareum "bekommen wir nicht mehr rein?

Ich selbst jage stadtnah,
und wenn ich mir die Pächter und Jäger in unseren Dorfrevieren so anschaue:

Drei sind Landwirte, alle Übrigen auch ortsansässig, man sieht sich also nicht nur zweimal im Jahr zum
Jagdessen und der Jahreshauptversammlung,
man trifft sich bei der Arbeit, in der Kneipe, einfach so.............

Wundersame paradiesische Zustände?

Nein,
sondern das Ergebnis vernünftiger Jagdvergabe,
nicht meistbietend und dann rumjammern wenn der Pächter in der weit entfernten Großstadt wohnt
und sein HiWi entweder faul oder ein [zensiert] ist!

Die Jagd im Dorfe lassen, in niedersächsischen Gemeinden eine durchaus gängige Praxis,
mal von den paar wenigen Revieren rund um den Platz abgesehen,
die aber inzwischen schwer verpachtbar werden weil Lupo dort unterwegs ist.

Im Sauerland, meiner Geburtsstätte, wurde schon in den 1950ern gern an "Stadtschinken" mit dicken
Autos verpachtet,
mit dem Resultat, daß einerseits die Pacht hoch war, man gut und gern "Wildschaden" kassierte,
und damit heutzutage die "ehrlichen" Pachtwilligen abschreckt und sich stattdessen die Krätze an den Hals holt
mit Pächtern, die Geld haben, was erleben wollen in "ihrem" Revier, Gästen Beute einfachst präsentieren möchten,
und außer füttern und kirren an Hege kein Interesse haben
und auch alles mögliche wissen, aber dummerweise nicht um die Zusammenhänge Wild-Wald-Landwirtschaft!

Aber, halt selbstgemacht, weil als Verpächter einer Eigenjagd hat man s in der Hand,
als Genossen der Dorfjagd auch, man muss allerdings hingehen zur Versammlung und sich einbringen,
rumquaken und andern die Schuld geben ist einfacher,
ich weis!




hugo

Eicher1950 hat geschrieben: Ich bin ja der Meinung, dass jeder der besser als ein Jagdscheinhaber weiß wie Jagd funktioniert einfach mal selber den Jagdschein macht . Dann gibt es endlich wieder "richtige" Jäger..

Tscha, aber wenn man dann auch einer von "DEN Jägern" ist kann man ja nicht mehr drüber herziehen!

Hallo Hugo!
Treffer und versenkt!

mfg
ohmeyer

Sind wir denn hier im Krieg???
Hugo, ich wollte auch keinesfalls über die Jäger herziehen, dann ist mein Posting falsch rübergekommen. Habe ich eigentlich klar geschrieben.

Und mit fast 70 den Jagdschein machen? Gibt´s noch einen blöderen Vorschlag?

Vielleicht kennt ja noch einer den wahren Fex in der süddeutschen Region.

Da wars nix mit Jagdschein und solchergleichen. Da wurde die Gemse geholt. Einfach so - aber mit viel Sachverstand.

Da wurde nix überjagt.

Das Wort "Waldfex" ist ja eine Creation von mir. Angelehnt natürlich an den echten "Bergfex". Und da kommt mir immer Louis Trenker in den Sinn, der oft von einem Bergfex gesprochen hat. Ich habe das Wort jetzt mal aus dem Vergessen zurückgeholt.

Ich finde aber, man muß nicht jeder vergangenen Zeit hinterherjammern. Die Zeit der Fexe ist eben vorbei. Neue Herausforderungen erfordern eben neue Lösungen.

Sehr positiv finde ich zum Beispiel den heutigen Umgang mit Alkohol in Jägerkreisen. Ich weiß, wie es früher zuging, will jetzt keine alten Wunden aufreißen. Aber die Diskussion in Jägerkreisen hat wirklich eine nachhaltige Änderung bewirkt. Was ich insgesamt bei der Jagd erlebe, sind stocknüchterne Jäger und Treiber. Außer natürlich nach der Jagd. Aber diesbezügliche alte Mißstände wurden aufgearbeitet und abgestellt.

Warum sollte man nicht auch mit anderen Herausforderungen fertig werden.

Und bevor ich wieder mißverstanden werde: Ich bin bei euch, Jäger!

Kormoran2 hat geschrieben:Und mit fast 70 den Jagdschein machen? Gibt´s noch einen blöderen Vorschlag?

Ich kann in diesem Vorschlag keine Blödheit erkennen, die Lebenserwartungen sind heute hoch wie nie und rein theoretisch könnte man heute mit fast 70 noch 20 Jahre zur Jagd gehen. Aber selbst wenn nicht, so erlernt man durch den Schein vielleicht die komplexen Zusammenhänge der Jagd und das vielleicht doch nicht alles so einfach ist wie es scheint . Ich bin auch fast 70...und lerne von den Jägern hier auch heute noch.

so erlernt man durch den Schein vielleicht die komplexen Zusammenhänge der Jagd und das vielleicht doch nicht alles so einfach ist wie es scheint

Dann mach doch den Jagdschein! Dann wird dir vielleicht auch so manches klar.

Ich ? Wozu ? Ich habe Jahrzehnte lang erfolgreich Waldwirtschaft hinter mir ohne den Jägern ihre Arbeit zu erklären. Da du das ja besser weißt bist du wohl der geeignetere Kandidat...

Wow, da bin ich aber beeindruckt von "jahrzehntelang erfolgreicher Waldwirtschaft". Da kann ich ja mit 110 Jahren Familienforstbetrieb und Eigenjagd kaum mithalten. Ich dachte, wir sprechen hier über jagdliche Dinge. Wozu mischt du dich also überhaupt hier ein? Sei doch mal konstruktiv und nicht immer nur der Larry.

Jungs, seid lieb!

Wenn man Euch beiden in nen Sack steckt und draufhaut,
trifft man glaub ich immer den richtigen.

Sorry Hugo, sein Gesülze ist einfach unerträglich.