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Marode Brücken, Straßen und Netze
Deutsche Infrastruktur braucht 120 Milliarden Euro
Die gesamte deutsche Infrastruktur ist veraltet. In den kommenden zehn Jahren müssten einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge 120 Milliarden Euro investiert werden, damit Deutschland seinen Wettbewerbsvorteil nicht verliert.
17.02.2014, 11.45 Uhr
Berlin - Die Autobahnen: überlastet. Die Brücken: marode. Die IT-Netze: veraltet und langsam. Wenn Deutschland nicht in seine Infrastruktur investiert, verliert es seinen internationalen Wettbewerbsvorteil, warnt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Rund 120 Milliarden Euro müssten einer IW-Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren in die Infrastruktur fließen, damit der Standort Deutschland weltweit mithalten kann.
Die heimischen Unternehmen bewerteten den aktuellen Zustand derzeit zwar noch mit der Note "gut", wie das arbeitgebernahe Institut am Montag unter Berufung auf eine Umfrage unter 2800 Firmen mitteilte. Aber knapp zwei Drittel der Betriebe sehen ihre Geschäfte durch Mängel im Straßenverkehrsnetz bereits beeinträchtigt.
Der genannte Investitionsbedarf solle zu je einem Drittel in Fernstraßen und Brücken fließen, in die Modernisierung der IT-Netze sowie in den Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende. Im Straßenverkehr gehe es dabei vor allem um den Ausbau und die Erhaltung der Hauptverkehrsachsen, erläuterten die Forscher. Die Stromnetze hingegen seien eigentlich in einem guten Zustand. "Sie müssen künftig aber neuen Anforderungen gerecht werden, die sich zum Beispiel durch Schwankungen bei Wind- und Sonnenstrom ergeben."
Erfahrungsgemäß zahlen sich Investitionen in die Infrastruktur langfristig aus, rechnet das IW vor: "Steckt die Politik zehn Milliarden Euro sinnvoll in Straßen, Stromnetze und Co., erhöht das laut Faustformel die Wirtschaftsleistung um 2,5 Milliarden Euro pro Jahr." Die Investitionen lohnten sich schon nach vier Jahren.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 53915.html