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Endlich kommt die EU-Agrarreform

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon tyr » Di Jun 07, 2022 21:09

Nein. Im Großen udn Ganzen war sie ziemlich chaotisch. Vor allem die Trennung von Pflanzen- udn Tierproduktion hat viele Resourcen sinnlos verplemert, viel sinnloser Transport, viele Doppelstrukturen.
Dazu kamen noch die massiven Umweltschäden durch das mutwillige Ausräumen der Landschaften, um den russischen Kolchosenstrukturen nachzueifern, ohne Rücksicht auf die eigen Geographie.
Wir haben nunmal keine Steppenlandschaft, wie in der Ukraine, dem Kuban, oder Kasachstan.... aber sowas ist einem Ideologen egal...
Vor allem die Tierproduktion hat darunter sehr gelitten, ohne die vielen kleinen privaten Halter, und auch den vielen kleinen Gärtnern und Obstbauern, die im Windschatten der Kolchosen wirtschafteten, wäre die versorgung der DDR- Bürger nicht möglich gewesen..
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon langholzbauer » Di Jun 07, 2022 21:43

:wink:
DWEWT hat geschrieben:
langholzbauer hat geschrieben:Da betreibt jemand polemische" Geschichtsklitterung"!
In den 60 Jahren gab es für nahezu jede Branche der Landwirtschaft auch sehr gute Chancen...


Die GAP ist GsD kein erhebliches gesellschaftliches Konstrukt und somit wären Ungereimtheiten in dem Bereich sicher nicht als Geschichtsklitterung zu deklarieren. Auf der anderen Seite frage ich mich ob du diesen 60-jährigen Zeitraum überhaupt selbsterfahren überblicken kannst. Hast du nicht die erste Hälfte dieses Zeitraumes, gut behütet, hinter dem Eisernen Vorhang verbracht? :wink:

Ja!
Ich bin ein Kind von ostdeutschen Privatbauern, dessen Vater und Großvater im" sozialistischen Frühling " gebrochen wurden und trotzdem zu Hause blieben und ihre Fachkompetenzen in die LPG einbrachten.
Vielleicht liegt es auch an unserer Ausbildung in den ' 90ern , dass wir die Eu-Agrpolitik anders betrachten, als ein Fördermittel-verwöhnter Bio- Berater...
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon DWEWT » Mi Jun 08, 2022 7:04

langholzbauer hat geschrieben:Vielleicht liegt es auch an unserer Ausbildung in den ' 90ern , dass wir die Eu-Agrpolitik anders betrachten, als ein Fördermittel-verwöhnter Bio- Berater...


Ich habe nichts gegen unterschiedlche Betrachtungen der GAP im Lauf der Zeit. Wenn ich allerdings davon ausgehen muss, dass du die erste Hälfte des Zeitraumes nur aufgrund der damaligen besonders objektiven DDR-Berichterstattung über den bösen imperialistischen Westen, beurteilen kannst, dann hat diese Beurteilung für mich keine Relevanz! Du kannst also erst seit 1990 aus eigener Erfahrung etwas zu den Auswirkungen der GAP sagen! Das lässt die Verwendung des Begriffs "Geschichtsklitterung" als völlig absurd erscheinen!
Meine ersten Erinnerungen an die GAP datieren sich auf 1966. Mein Vater kaufte damals einen neuen Güldner G 30 und schon kurze Zeit später verfolgte ich ein Gespräch meiner Eltern, in dem sie das Absenken des Milchpreises und die Auswirkungen auf ihren Betrieb besprachen. Ganz offensichtlich betraf es die Wirtschaftlichkeit des elterlichen Kleinbetriebes. Anfang der 70er Jahre kam dann die, so habe ich es in Erinnerung, Abschlachtprämie für Milchkühe. Auch mein Vater trennte sich dann von seinen Kühen. Der Milchmarkt lief über und die damalige EG ergriff Maßnahmen dagegen. Nachfolgende Maßnahmen waren u.a. die Frühverrentung von Landwirten. Es begann die Zeit der MIlchseen, der Butter- und der Fleischberge. Zu geringen Preisen aufgekauft, wurde die eingelagerte Ware wieder auf dem Markt gebracht, wenn sich der Preis erholte. Der Bundesbürger musste sich billig ernähren können, damit er auch anderweitig konsumieren konnte. Energiekrise und Arbeitsmarktprobleme brachten einen Berg von Arbeitssuchenden zustande. Da konnte man keine steigenden, angemesssenen Lebensmittlepreise gebrauchen. Der nächste große Schritt war die Milchquotenregelung. Sie sollte eigentlich nur vorübergehend greifen. Mit ihren Härtefallregelungen verlor sie allerdings schnell einen Teil ihrer Wirkung. Dann gab es im Wechsel finanzielle Anreize für bestimmte Produktionssysteme. Mutterkühe, Ochsen und Färsen wurden immer mal wieder gefördert, weil ihre Wirtschaftlichkeit nicht gegeben war. Das waren immer wieder Markteingriffe, die die, die sich etabliert hatten irritieren mussten. Zwischenzeitlich kam dann die Wiedervereinigung mit überquellenden Rohstofflieferungen aus den NBL, die die westdeutschen Märkte z.T. heftig durchschüttelten. Der Schlachtrinderpreis z.B. fiel ins Bodenlose. Die Programme mit wechselseitigen Förderungen liefen weiter, ohne einen realen Erfolg aufweisen zu können. Hatte man mit der Frühverrentung in den frühen 70ern noch zielgerichtet an der Reduzierung der ldw. Betriebe gearbeitet, gab man jetzt vor, um fast jeden Betrieb kämpfen zu wollen. HInter den Kulissen jedoch arbeitete man weiter an einer Reduzierung der Höfe; bis heute!
Wenn man all diese Maßnahmen zusammenfasst, fällt auf, dass sie weder Hand noch Fuß hatten, den Steuerzahler viel Geld gekostet haben, ganz viele völlig unsinnige Arbeitsplätze hervorgebracht haben und im Grunde der Landwirtschaft einen Bärendienst erwiesen haben. Da von Polemik zu sprechen, finde ich komplett unangemessen.
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon Fortschritt » Mi Jun 08, 2022 7:20

Nun, meine Erinnerungen als Jungspund Ende der 60er,war die Verstimmtheit meines Vaters über den Mansholtplan, danach hätten wir mit unserem kleinem Siedlungsbetrieb, der gerade mal 10 Jahre bestand, bei dessen Durchsetzung ,anfang der 70er aufgeben können, haben denn aber mit dem Bau eines Boxenlaufstalles 1979,für meine Zeit ,einigermaßen Sicherheit gehabt, wie auch immer man das im Nachhinein bewertet, der Strukturwandel ging sowieso verstärkt Mitte der 70er los,in den 80er noch stärker ! Den Rest bis Heute kennen wir ja !
https://www.bauerwilli.com/ein-radikaler-plan/
3 bauern unter einen Hut bringen,ist wie die Quadratur eines Kreises!
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon T5060 » Mi Jun 08, 2022 7:55

Mansholt war Sozialdemokrat und hat Petra Kelly gebumst. Da weiste alles.
Und DWEWT hat die Umsetzung des Mansholtsplans studiert und der DBV zum politischen Ziel erklärt.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon LUV4.0 » Mi Jun 08, 2022 8:09

tyr hat geschrieben:ohne die vielen kleinen privaten Halter, und auch den vielen kleinen Gärtnern und Obstbauern, die im Windschatten der Kolchosen wirtschafteten, wäre die versorgung der DDR- Bürger nicht möglich gewesen..


Laut Erzählungen ehemaliger DDR Bewohner, soll es möglich gewesen, bzw gängige Praxis gewesen sein, Zuhause ein paar Viecher (Karnickel,Enten usw..) zu mästen, um sie hinterher an den Konsum zu verkaufen?
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon T5060 » Mi Jun 08, 2022 8:34

LUV4.0 hat geschrieben:
tyr hat geschrieben:ohne die vielen kleinen privaten Halter, und auch den vielen kleinen Gärtnern und Obstbauern, die im Windschatten der Kolchosen wirtschafteten, wäre die versorgung der DDR- Bürger nicht möglich gewesen..


Laut Erzählungen ehemaliger DDR Bewohner, soll es möglich gewesen, bzw gängige Praxis gewesen sein, Zuhause ein paar Viecher (Karnickel,Enten usw..) zu mästen, um sie hinterher an den Konsum zu verkaufen?


Ein paar ? Die haben für das Mastschwein soviel bekommen wie ein Studienrat im Monat. Da standen die Rindviecher angebunden im Straßengraben. Die DDR war so verdreckt, da musste sämtlicher Aufwuchs erst durch den Filter Tier laufen, sonst wäre das Grünzeug nicht genießbar gewesen. Veganer wären bei Honecker einfach nach 5 Jahren verreckt vor lauter Dreck im Essen.
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon langholzbauer » Mi Jun 08, 2022 8:40

Trotz 60 Jahren GAP gibt es noch immer eine flächendeckende Landwirtschaft.
Auch wenn es zunehmend schwerer fällt, gab es bisher immer genug Betriebe die sich neben den Herausforderungen durch Wetter und Märkten mit den politischen Rahmenbedingungen arrangieren konnten.

Ich persönlich halte wenig von dieser ganzen überblähten Bürokratie.
Aber wir par Bauern werden sie sicher nicht abschaffen können...
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon mini-rancher » Mi Jun 08, 2022 9:01

DWEWT hat geschrieben:....

Ich habe nichts gegen unterschiedlche Betrachtungen der GAP im Lauf der Zeit. Wenn ich allerdings davon ausgehen muss, dass du die erste Hälfte des Zeitraumes nur aufgrund der damaligen besonders objektiven DDR-Berichterstattung über den bösen imperialistischen Westen, beurteilen kannst, dann hat diese Beurteilung für mich keine Relevanz! Du kannst also erst seit 1990 aus eigener Erfahrung etwas zu den Auswirkungen der GAP sagen! Das lässt die Verwendung des Begriffs "Geschichtsklitterung" als völlig absurd erscheinen!
Meine ersten Erinnerungen an die GAP datieren sich auf 1966. Mein Vater kaufte damals einen neuen Güldner G 30 und schon kurze Zeit später verfolgte ich ein Gespräch meiner Eltern, in dem sie das Absenken des Milchpreises und die Auswirkungen auf ihren Betrieb besprachen. Ganz offensichtlich betraf es die Wirtschaftlichkeit des elterlichen Kleinbetriebes. Anfang der 70er Jahre kam dann die, so habe ich es in Erinnerung, Abschlachtprämie für Milchkühe. Auch mein Vater trennte sich dann von seinen Kühen. Der Milchmarkt lief über und die damalige EG ergriff Maßnahmen dagegen. Nachfolgende Maßnahmen waren u.a. die Frühverrentung von Landwirten. Es begann die Zeit der MIlchseen, der Butter- und der Fleischberge. Zu geringen Preisen aufgekauft, wurde die eingelagerte Ware wieder auf dem Markt gebracht, wenn sich der Preis erholte. Der Bundesbürger musste sich billig ernähren können, damit er auch anderweitig konsumieren konnte. Energiekrise und Arbeitsmarktprobleme brachten einen Berg von Arbeitssuchenden zustande. Da konnte man keine steigenden, angemesssenen Lebensmittlepreise gebrauchen. Der nächste große Schritt war die Milchquotenregelung. Sie sollte eigentlich nur vorübergehend greifen. Mit ihren Härtefallregelungen verlor sie allerdings schnell einen Teil ihrer Wirkung. Dann gab es im Wechsel finanzielle Anreize für bestimmte Produktionssysteme. Mutterkühe, Ochsen und Färsen wurden immer mal wieder gefördert, weil ihre Wirtschaftlichkeit nicht gegeben war. Das waren immer wieder Markteingriffe, die die, die sich etabliert hatten irritieren mussten. Zwischenzeitlich kam dann die Wiedervereinigung mit überquellenden Rohstofflieferungen aus den NBL, die die westdeutschen Märkte z.T. heftig durchschüttelten. Der Schlachtrinderpreis z.B. fiel ins Bodenlose. Die Programme mit wechselseitigen Förderungen liefen weiter, ohne einen realen Erfolg aufweisen zu können. Hatte man mit der Frühverrentung in den frühen 70ern noch zielgerichtet an der Reduzierung der ldw. Betriebe gearbeitet, gab man jetzt vor, um fast jeden Betrieb kämpfen zu wollen. HInter den Kulissen jedoch arbeitete man weiter an einer Reduzierung der Höfe; bis heute!
Wenn man all diese Maßnahmen zusammenfasst, fällt auf, dass sie weder Hand noch Fuß hatten, den Steuerzahler viel Geld gekostet haben, ganz viele völlig unsinnige Arbeitsplätze hervorgebracht haben und im Grunde der Landwirtschaft einen Bärendienst erwiesen haben. Da von Polemik zu sprechen, finde ich komplett unangemessen.


Also doch Jammern auf hohem Niveau.

Wenn die ersten 30 Jahre nicht schlimmer waren als die letzten 30 Jahre, können die 1990 beigetreten durchaus mitreden.

Aus dem oben zitierten Beitrag kann ich herauslesen: es gab Geld für dieses, es gab Geld für jenes, dies wurde gefördert, dann das... .
Die Alternative wäre LPG-Beitritt. Land weg, Gebäude weg, Viehzeug weg, Technik weg. Und wenn das Geld nicht langt, kannst du noch Geld einzahlen. Nennt sich Inventarbeitrag.
Gewinn bleibt im Betrieb oder wird vom Staat als Steuern beansprucht. Investieren geht schlecht, weil Baumaterialien nicht frei verkäuflich, sondern schon Jahre im voraus verplant. Technik ist Mangelware und wird zugeteilt. Sie muss noch zu utopischen Preisen bezahlt werden. Preise sind Staatlich festgelegt.

Manche wundern sich, daß nicht alle die Gemeinsame Agrarpolitik der EU negativ sehen, sondern als Fortschritt gegenüber dem, was vorher war.
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon DWEWT » Mi Jun 08, 2022 9:46

mini-rancher hat geschrieben:
Manche wundern sich, daß nicht alle die Gemeinsame Agrarpolitik der EU negativ sehen, sondern als Fortschritt gegenüber dem, was vorher war.


Du meinst, es ist ausreichend, das Heute mit dem Gestern zu vergleichen um sagen zu können, dass die EU-Agrarpolitik erfolgreich war/ist? Falsch! Man muss die heutigen Bedingungen mit dem vergleichen, was wir heute, vor dem Hintergrund des Mitteleinsatzes der letzten 60 Jahre, hätten haben können. Da Vorsellungen zu entwickeln, setzt natürlich einiges an Kreativität voraus. Die fehlt hier einigen allerdings komplett. :wink:
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon langholzbauer » Mi Jun 08, 2022 11:29

Ja,
ich stelle mir gerade vor, wo die größeren Biobetriebe heute ständen, wenn sie ihre Entwicklung ohne den Geldsegen aus der bösen GAP- Förderung allein aus den Marktpreisen in Konkurrenz zu einer wirklich freien konventionellen Landwirtschaft hätten bestreiten dürfen. :wink:
Versteht mich bitte nicht falsch!
Ich bin ganz sicher kein Freund dieses Großversuchs einer einheitlichen Branchenpolitik in ganz Europa.
Der kann gern als gescheitert abgebrochen werden.
Aber als praktischer Bauer habe ich mich damit abgefunden und muss das so hin nehmen, wie schlechtes Wetter und das Beste draus machen.
Wer das Scheitern seines Betriebes allein an der Politik fest macht, belügt sich selbst und verliert seine Glaubwürdigkeit.
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon meyenburg1975 » Mi Jun 08, 2022 12:02

mini-rancher hat geschrieben:Gewinn bleibt im Betrieb oder wird vom Staat als Steuern beansprucht. Investieren geht schlecht, weil Baumaterialien nicht frei verkäuflich, sondern schon Jahre im voraus verplant. Technik ist Mangelware und wird zugeteilt. Sie muss noch zu utopischen Preisen bezahlt werden.

Kommt mir bekannt vor :lol:
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon DWEWT » Di Jun 14, 2022 9:38

Ich habe nun mal für meinen Betrieb die finanzielle Förderung für die Zeit ab 2023 errechnet. Ich kalkuliere nur die Basisprämie, die Zusatzprämie für die ersten ha und die Mutterkuhprämie. Incl. der erhöhten Öko-Prämie und der Entschädigung für die Kontrollkosten, verbleiben ca. 30,50€/ha weniger an Förderung. Altgrasstreifen, vielfältige Fruchtfolge und der Rest, bleiben für irrelevant! Damit kann ich leben und ich habe saubere Flächen; ausgenommen 4% der Ackerflächen. Da wird es zukünftig so sein, dass das unter dem Wickroggen/der Wicktriticale ausgesäte Kleegras einfach unbeerntet stehen bleibt. Nach Ablauf der Frist wird der Aufwuchs abgemulcht und als Gründünger verwertet. Beim Fruchtwechsel wird mit Winter-, Sommerkulturen und Gemengen gespielt werden.:wink:
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon DWEWT » Di Jun 14, 2022 9:44

langholzbauer hat geschrieben:ich stelle mir gerade vor, wo die größeren Biobetriebe heute ständen, wenn sie ihre Entwicklung ohne den Geldsegen aus der bösen GAP- Förderung allein aus den Marktpreisen in Konkurrenz zu einer wirklich freien konventionellen Landwirtschaft hätten bestreiten dürfen.


Was glaubst du denn wohl, wieviele "freie", d.h. konv. Betriebe ohne Förderung, es heute noch geben würde? Hier wird immer so getan, als würde es ohne Förderung keine Biobetriebe mehr geben. Bis 1992 waren die Biobetriebe ohne Förderung! Was dann an Förderung kam, wurde sehr schnell bei den Erzeugerpreisen abgezogen. Ähnlich wie in der konv. Landwirtschaft. Insofern würde es beide Bereiche treffen!
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Re: Endlich kommt die EU-Agrarreform

Beitragvon Kartoffelbluete » Di Jun 14, 2022 10:41

wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das Untersaaten erlaubt sind :?: Oder was auch nicht schlecht funktioniert,
eine winterharte Zwischenfrucht zwei bis drei Wochen vor dem Drusch in den Bestand zu streuen.
Damit könnte man leben :!: , aber nach dem Drusch nur Selbstbegrünung :roll:, geht gar nicht :!: :mrgreen: :gewitter:
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