T5060 hat geschrieben:Ausser den Lagerblockaden haben die ganzen Proteste nix genutzt.
Auch die bessere Menschenbeterei bei den Bauern bringt uns keinen Zentimeter weiter.

Die Grünen kamen einst auf dem Rücken der Friedensbewegung in den Bundestag geritten und als quasi erste Amtshandlung halfen sie, die Bundeswehr unter Lügen und Betrügen in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu hetzen. Der Biobranche wird es auch nicht besser ergehen.
Da macht es wenig Sinn, wenn Bauern den grünen Tarnorganisationen wie AbL und BdM auf dem Leim gehen. Klar, diese Discounter-blockaden werden medial wohlwollend unterstützt und diese ungewöhnlich freundliche Berichterstattung dürfte auch einigen ansonsten durch Medienhetze geplagten Bauern gefallen. Diese wohlwollende Berichterstattung gibt es aber nur,weil die Blockaden absolut sinnlos sind und der Protest damit von den wirklich Verantwortlichen abgelenkt wird.
Wie viel berechnet der "böse" Discounter für seine Dienstleistung Verkauf und wie viel der "gute" Bioladen? Nirgendwo bekommt der Erzeuger einen höheren Anteil des Endpreises als beim freundlichem Discounter und dieser Endpreis ist nicht auf "niedrig" festgeschrieben, ist dieWare knapp, geht der Preis hoch - auch beim Discounter, da redet nur niemand drüber.
Wenn die Preise nicht ausreichend sind, dann ist zu viel Ware auf dem Markt. Da wird dann mit sehr niedrigen Preisen versucht, die Lager leer zu bekommen. Egal ob Hundie mit spotbilligem Filet gefüttert wird oder wer in Milch badet oder ohne Überlegung für die Mülltonne gekauft wird. Weil, konservieren und länger lagern wird noch teurer.
Es nutzt nichts, entweder mehr Export oder weniger Tiere, dass sind die beiden Optionen. Und ein "Tierwohl" und sonstige typisch deutschen "Errungenschaften", die nicht einmal innerhalb der EU anerkannt werden, die werden den Export sicher nicht begünstigen.

Fleischverkäufer hat geschrieben:Davon abgesehen ist ITW eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt aller beteiligten. Und hier wird ein Ball hin gehalten, der wird dann unüberlegt weg geschossen.

Das stimmt, daß das ein Gemeinschaftsprojekt zu Füllen der Taschen von Schlachter und Handel ist. Warum kann man da nicht ein paar € mehr für ein Schwein bezahlen. Dann sind es statt 5CT/kg halt 9CT/kg Schlachtgewicht.

240236 hat geschrieben:

Fleischverkäufer hat geschrieben:Davon abgesehen ist ITW eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt aller beteiligten. Und hier wird ein Ball hin gehalten, der wird dann unüberlegt weg geschossen.

Das stimmt, daß das ein Gemeinschaftsprojekt zu Füllen der Taschen von Schlachter und Handel ist. Warum kann man da nicht ein paar € mehr für ein Schwein bezahlen. Dann sind es statt 5CT/kg halt 9CT/kg Schlachtgewicht.

Das kann ich dir nicht beantworten. Es wird erst mal die Frage sein, wer wird alles aufspringen, egal ob Lieferant oder Abnehmer,. Werden viele Abnehmer aufspringen, wird sich auch der Zuschlag entsprechend auch nach oben verändert. Und hier geht es im ersten Stepp nur um Frischfleisch, im zweiten dann auch um die V Ware. Das ist erstmal alles noch nicht geklärt. Aber einige schreiben das ding hier jetzt schon sofort wieder kaputt, ohne auch nur mal etwas langfristig zu denken. Einige haben da schon eine merkwürdige Einstellung.

Irgendwie habt ihr noch nicht begriffen, dass der LEH die Richtung der Agrarpolitik vorgibt und so charmante Damen wie die Weinkönigin oder der Gemüseprinz Rukwied nur noch eine mediale Show sind

T5060 hat geschrieben:Irgendwie habt ihr noch nicht begriffen, dass der LEH die Richtung der Agrarpolitik vorgibt und so charmante Damen wie die Weinkönigin oder der Gemüseprinz Rukwied nur noch eine mediale Show sind

Ist doch nicht schlimm oder ? Es reicht doch von du das alles begriffen hast.

borger hat geschrieben:Es nutzt nichts, entweder mehr Export oder weniger Tiere, dass sind die beiden Optionen.

Das hilft ohne Außenschutz beides nichts.
Und dieser ist politisch nicht absehbar.

@ Fleischi
Naja;
Hättest jetzt 80'er oder 90'er geschrieben...
Aber die Zeiten der Kostenführerschaft gehen im Fleischgeschäft gerade zu Ende. Kam die in den letzten Jahren nicht gerade bei Euch großen aus den recht zweifelhaften Werkverträgen???

Nee,
Nagel mich bitte nicht drauf fest!
Aber ein recht großer Vorteil Eurer vermeintlichen Kostenführerschaft beruht auf überzogenen EU- zertifizierten Auflagen. Mit denen die Großschlachter natürlich garnichts zu tun hatten?

Und mal ganz nebenbei:
Ich bin Ossi und eigentlich heil froh, daß ich als Bauer hier die 60' er nicht erleben musste...
Habe hier mir dem Resthof ohne Fremdkapital ' 90 neu angefangen und bin kapitaldienst- u.schuldenfrei.
Kann ja so verkehrt nicht gewesen sein.

Fleischverkäufer hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Irgendwie habt ihr noch nicht begriffen, dass der LEH die Richtung der Agrarpolitik vorgibt und so charmante Damen wie die Weinkönigin oder der Gemüseprinz Rukwied nur noch eine mediale Show sind

Ist doch nicht schlimm oder ? Es reicht doch von du das alles begriffen hast.

Wenn du recht hättest und du es begreifen würdest, dann wäre die Situation auf den Höfen nicht sowie sie ist.

Auf dem Weltmarkt steigen die Preise für Milch, Butter und Getreide und der LEH und die Landhändler beten hier die Preise nach unten.
Eure alten Verhaltensmuster und Rituale müssen mal aus euren Köpfen verschwinden und ihr müsst langsam mal eure Geschäftsmodelle updaten.

Manfred hat geschrieben:

borger hat geschrieben:Es nutzt nichts, entweder mehr Export oder weniger Tiere, dass sind die beiden Optionen.

Das hilft ohne Außenschutz beides nichts.
Und dieser ist politisch nicht absehbar.

Seit Brasilien sich erfolgreich den EU-Markt für ihren Rohrzucker frei geklagt hat, ist dieser Außenschutz ist Geschichte. Die anderen sind wach geworden und sie lassen sich diese Marktabschottung nicht mehr gefallen. Da gibt es wenig Verhandlungsspielraum weil wir als Exportland selbst auf freie Märkte angewiesen sind. Da stünde eigentlich die deutsche Landwirtschaft auch gar nicht so schlecht da,wenn ihr nicht sändig von politischer Seite Knüppel zwischen die Beine geworfen würden. Unsinnige Gängelungen, die nur die Kosten hoch treiben und nichts Positives bewirken. Rusland-Sanktionen, Glyphosatverbot, Kastrationsverbot, "Bruderhähne"-Tötungsverbot, dazu dann noch die welthöchsten Strompreise usw..

Fleischverkäufer hat geschrieben:

240236 hat geschrieben:

Fleischverkäufer hat geschrieben:Davon abgesehen ist ITW eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt aller beteiligten. Und hier wird ein Ball hin gehalten, der wird dann unüberlegt weg geschossen.

Das stimmt, daß das ein Gemeinschaftsprojekt zu Füllen der Taschen von Schlachter und Handel ist. Warum kann man da nicht ein paar € mehr für ein Schwein bezahlen. Dann sind es statt 5CT/kg halt 9CT/kg Schlachtgewicht.

Das kann ich dir nicht beantworten. Es wird erst mal die Frage sein, wer wird alles aufspringen, egal ob Lieferant oder Abnehmer,. Werden viele Abnehmer aufspringen, wird sich auch der Zuschlag entsprechend auch nach oben verändert. Und hier geht es im ersten Stepp nur um Frischfleisch, im zweiten dann auch um die V Ware. Das ist erstmal alles noch nicht geklärt. Aber einige schreiben das ding hier jetzt schon sofort wieder kaputt, ohne auch nur mal etwas langfristig zu denken. Einige haben da schon eine merkwürdige Einstellung.

Ich schreibe es nicht kaputt, aber wenn daran nichts verdient ist, dann kann ich es bleiben lassen und es kommen nicht noch ein paar Seuchenschlepper mehr in den Stall.

Vielleicht sollten endlich mal die Bauern ganz praktisch gegen den Irrsinn an gehen und wieder mehr selber schlachten und vermarkten.
Ein selbst geschlachtetes Milchkalb ist schneller verzehrt, als im HIT verfolgt.
Das geht von Lohnschlachtung und Abholung bis zur Hofschlachtung für einen erweiterten " Familienkreis " .
Spätestens wenn nach einem weiteren Jahr Lockdown die Wirtschaft endgültig auf bargeldloses Internet und absolute Elektroenergie- Abhängigkeit getrimmt ist, kann ein Keller voll Kartoffeln und Kohlrüben und ein Stall voll Vieh + Schlachthaus ev. mehr wert sein, als Aktienpakete oder Bitcoins.
Spätestens wenn die Leute Hunger bekommen, wird ihnen die Zertifizierung egal sein!

Dazu brauchst du keinen Stromausfall oder Wirtschaftskriese..
Vergangenes Jahr ist ein Ausnahmejahr. Da hatte eine relevante Zielgruppe aufgrund der Corona-Massnahmen ( vor allen Dingen kein Urlaub und all die anderen Events, hier ein hunderter, da ein hunderter..) mehr Geld über, um "besser" ein zu kaufen ( anders, Qualität, Marke). Aber das wird irgendwann nicht so sein.
Fleischverkäufer, ich hab das ganze schon verstanden. Eine höhere Wertschöpfung bekomme ich nur, wenn ich selber direkt vermarkte. Ansonsten gilt die Devise "Ein Schwein muss für unter 1,20 Euro/kg SG produziert werden können". Die Devise habe ich seit mehr als zehn Jahren, und die ist aktueller denn je.
Du schreibst ja selber, wenn, hätte, könnte...Also nichts ist wirklich sicher. Wie bei der Kastration. Keiner wagt sich aus der Deckung.
Das Spiel, was da getrieben wird, ist echt verachtenswert...
Nachher schiebt man sich ( Schlachter/Verarbeiter/LEH/Politik) gegenseitig wieder den schwarzen Peter zu, der Landwirt hat investiert und ist und bleibt der dumme...
Ich halte mich da raus, denn es gibt ein Spruch, der lautet "man sollte lieber länger in Deckung bleiben und alles beobachten, anstatt sofort ganz vorne mit zu springen, denn die fallen als erstes...."
Wir haben schon sechs( verbessert mich wenn das nicht stimmt..) Jahre ITW, jedesmal wurde gesagt, nun ist nichts mehr mit "konvi"...
Nur weil dieser private Verband auf die Nämlichkeit besteht, was im Geflügel ja schon länger machbar ist, springen nun alle Abnehmer nervös umher.
Wenn das nicht gewesen wäre, dann wäre ITW demnächst genau dasselbe wie vorher, eine Nische. Und, die Nämlichkeit hat dem Deutschen Geflügel auch nichts genutzt, die werden dennoch von Polen und Ukrainern ersetzt.....

Also nochmal, warum, Fleischverkäufer springt ihr nicht nach vorne und macht Nägel mit Köpfen, ab xy nur noch ITW Ware mit 15ct Aufschlag.
Wie bei den "Knebelverträgen", die ihr ja momentan macht....

Das Thema Preisführerschaft ist in Deutschland vorbei.
Da es keine Handelsschranken in Europa gibt und wahrscheinlich auch immer weniger weltweit ist das Abwirtschaften der Ställe den Großteil der Tierhalter die einzige Option.
Ein paar Betriebe werden in der Nische unterkommen, die sind aber im Fleischbereich schon gut besetzt.

Da in Rheda auch Fleisch nur umgeschlagen wird, müssen wir uns um CT und Co. keine Sorgen machen. Die verkaufen dann in Zukunft einfach noch mehr amerikanisches Fleisch als aktuell. Dann bedienen die Aldi und Co. genauso zuverlässig mit billiger Ware. Und in Weißenfels können dann die günstigen polnischen Schweine geschlachtet werden (ohne ITW und Tierwohl).
Die Wahlen in diesem Jahr werden das Ende der modernen/konventionellen Tierhaltung in Deutschland zementieren.

Der CT ist international dort, wo für ihn was zu holen. Warum ist der noch nicht massiv in Polen ?
Das ist dem dort zu teuer und er bekommt die QM-Standards für den deutschen und den internationalen Markt nicht hin

Und in Deutschland wird man immer am unteren Ende dem Bauern ein Zuckerl reichen und alle verkaufen es als große Errungenschaft.
So geht das hier weiter. Am Ende hat dann wieder der deutsche Bauer nicht nur dem LEH, sondern auch dem CT die Auslandsexpansion bezahlt.

Traurig, aber leider die bittere Wahrheit der dt.Ablieferlandwirtschaft.