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Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon langholzbauer » Sa Mär 11, 2023 22:32

Hallo liebe Leidensgenossen!
Mir ist heute Mittag in einem Gespräch aufgefallen, dass die aktuelle Käferwelle ja nun schon ins 6. Jahr läuft.
Bis 05/2019 wähnte ich mich hier noch nicht in einer Katastrophe.
Wir hatten '18 alles noch rechtzeitig sauber bekommen.

Jetzt würde mich interessieren, wie die schwerer und früher Betroffenen Kollegen nördlich und westlich vom Th.Wald nach dem Schock weiter machen wollen.
Es wurde dazu in mehreren Fäden schon etliches geschrieben.
Aber vielleicht können wir hier auch aktuelle Entwicklungen, Erkenntnisse und Einsichten zusammen führen, damit wir und manche Mitleser nicht die gleichen Fehler wiederholen.

Die ersten wirklichen Kahlflächen entstanden hier bei mir erst ab Somner '19 .
Davor hatte es nur übliche Problemstandorte getroffen, auf denen wenigstens schon NV stand.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Spänemacher58 » Sa Mär 11, 2023 23:26

Hallo Langholzbauer,
an meinem Wohnort im Westerwald zwischen 150 und 350m Meereshöhe fing die Käferwelle schon im heissen Sommer 2018 an und ab 2019 wurde großflächig abgeholzt. Der Westerwald war kein Wald mehr!

Unsere Wälder liegen 25km weiter westlich auf der anderen Rheinseite ebenfalls zwischen 150 und 350m Meereshöhe, in Nord/Südrichtung Breitengrad auf höhe des Thüringer Walds.
Bis Sommer 2020 blieben wir verschont und ich dachte ich bringe den Wald durch, aber dann ging es los und alles kaputt!

25 Kilometer weiter am Nürburgring in 500 bis 600m Meereshöhe war bis vor kurzem noch alles grün, jetzt geht es dort auch los. In den Ardennen im deutsch belgischen Grenzgebiet ist die Welt noch O.K.
wie lange noch?

Das der Käfer im östlich gelegenen Westerwald früher auftrat als in der westlich gelegenen Eifel liegt daran, das Eifel/Ardennen sehr hohe Niederschläge haben das erste Gebirge sind wenn der Regen aus Westen, aus Frankreich kommt wo der Regen immer her kommt.

Wie ich weiter mache? Gar nicht! Mangelnds männlichen Nachkommen in den nächsten 2 Generationen trotz meiner 4 Geschwister macht eine Wiederaufforstung keinen Sinn. Wenn mein Bruder und ich, die sich um den Wald kümmern nicht mehr leben, kommt der Wald eh unter den Hammer.

Was ich bei meinen Spaziergängen beobachte, ist dass sich die Douglasie hier sehr gut hält und bisher keine Schäden hat. Wir haben hier auch sehr vitale Buchenbestände.
Wenn ich aufforsten würde, dann Douglasie, Eiche und Buche.

Dort, wo vor dem Borkenkäfer schon ein lichter Wald war hat sich eine schöne Natürverjüngung aus Fichte, Lärche, Kiefer, Birke und Buche gebildet.

Ich habe mit den Enkelkindern im letzten Herbst (Eichenmast) mal einen Zentner Eicheln vergraben. Mal sehen was Wildschweine und Rehwild übrig lassen

Gruß Spänemacher
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Eifler » So Mär 12, 2023 8:19

Meine Flächen liegen nicht weit weg vom Nürburgring, so auf 350 bis 550 Meter über Meereshöhe. Wir hatten spätestens ab 2020 massive Probleme und ein flächenmäßiges Absterben der Fichten. Letztes Jahr gab es ein große Aktionen zur Entnahme der Käferbäume und die Waldbesitzer wurden vom Forstamt angeschrieben. Problem hier ist, dass es viele Waldbesitzer mit kleinen Stücken gibt und sehr wenige Käferbäume zeitig entfernt worden sind. Trotzdem haben sich offenbar nicht alle Waldbesitzer diesen Aktionen angeschlossen. Auf den Flächen die schon vorher abgeholzt wurden sieht man bisher nur wenige wo aktiv aufgeforstet wurde. Die Douglasienbestände haben bisher zwar überlebt, man sieht aber deutlich wie sie auch gelitten haben. Sie sind sehr schütter geworden und haben viele Nadeln verloren.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Höffti » So Mär 12, 2023 8:28

Die Berichte zum Überleben der Douglasien hier stimmen mich zuversichtlich, dass ich da am richtigen Weg bin.

Wie sieht's in den Schadregionen mit Tannen und Lärchen aus? Sind die ebenfalls tot wie Fichte, oder packen die das?
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon baer » So Mär 12, 2023 13:10

Hier in Waldhessen hat der Borki ordentlich zugelangt. Große Waldflächen mit Fichte sind abgeräumt. Der Staatswald setzt auf Naturverjüngung (Kosten) und möchte nur dort, wo sich keine einstellt, anpflanzen.
Auf meiner kleinen Fläche habe ich die Erfahrung gemacht, dass Tannen und Hainbuchen die Trockenheit gut überstehen. Auch die Kirsche sieht noch gut aus. Douglasie kommt an ihre Grenzen. Bei der Lärche setze ich auf die Hybridlärche. Die Japanlärche vertrocknet. Bei den Tannen geht gut die Küstentanne. Hier ist der Wuchs ansprechend. Überlebt hat aber auch die Weißtanne und die türkische Tanne.

Leider sind einige dicke Eichen mit mehr als 1 Meter Stockdurchmesser vertrocknet. Die Eichen und Buchen mittleren Alters sind ganz schön am Kämpfen hier. Ich glaube, die brauchen mehr Wasser im Sommer als die Tanne. Das Laub verdunstet mehr. Die Nadeln machen die Tannenbäume einfach zu. Außerdem haben Tannen ein Herzwurzelsystem.
Als Versuch habe ich noch einen Bergmammut, Nüsse und Zedern stehen. Bisher nicht vertrocknet.

Es grüßt der baer
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon WE Holzer » So Mär 12, 2023 19:07

Tannen sind nicht immun gegen (Tannen-)Borkenkäfer. Vor allem die alten, starken Tannen sterben bei mir (ca. 400m über Meereshöhe) regelmäßig ab. Die Tannenverjüngung und mittelalte Bestände halten sich gut.

Lärchen gibt es hier nur wenige.Dennoch gab es um 2018/2019 Borkenkäferprobleme mit vielen Ausfällen. Danach war Ruhe. Im letzten Jahr hatte ich wieder einen Lärchen-Käferbaum.

Denke man darf die Wälder im Klimawandel nicht mehr so alt werden lassen. Frühe Ernte sobald die Zielstärke erreicht ist, senkt Risiken (Käfer, Sturm). Die Zielstärke möglichst schnell zu erreichen (Durchforstung) senkt auch das Risiko. Durchforstung stabilisiert Bestände.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Redriver » So Mär 12, 2023 21:46

Hallo,
WE Holzer hat geschrieben:Denke man darf die Wälder im Klimawandel nicht mehr so alt werden lassen. Frühe Ernte sobald die Zielstärke erreicht ist, senkt Risiken (Käfer, Sturm). Die Zielstärke möglichst schnell zu erreichen (Durchforstung) senkt auch das Risiko. Durchforstung stabilisiert Bestände.

100% Zustimmung
Bei uns in Nordbayern Nördlichste Oberpfalz sehe ich immer wieder das viele Privatwaldbesitzer ihre Bestände nicht Pflegen und ernten weil schon die 2. Generation ohne jeden Bezug zum Wald wirtschaftet. Maximal geht man mit dem Harvester dann durch und macht alles nieder was Geld bringt.
Die guten gepflegten und gut gestaffelten Bestände haben dann meist nur kleine Käferecken die mit 1-2 mal entfernen wieder weg sind.
Auch der Staatsforst schaft es nicht seine Käferecken zeitnah zu ernten, aber komischer Weise kommt es auch hier nicht zu Flächenbrand sondern nach 20-40 Fichten ist wieder schluß. Muß aber sagen das hier schon viel Staatswald "umgebaut " wurde und eigentlich nur noch ordendliche Fichtenbestände da sind.
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon langholzbauer » So Mär 12, 2023 23:37

Danke für die bisherigen Beiträge!
@Redriver und WE Holzer sprechen mir aus der Sele.
Ein gut gepflegter Wald bringt regelmäßige Einnahmen und hat durch weniger Stress aus internem Konkurrenzdruck mehr Kraft, sich gegen Käfer und Krankheiten zu verteidigen.
Da sind wir uns sicher alle einig?

Den Faden hier, habe ich aber aufgemacht, um über die unterschiedlichen Strategien und Erfahrungen auf den Flächen zu diskutieren, deren Bastände wegen Käfer schon abgegangen sind.
Ich hoffe noch, dass nicht alle betroffenen WB resigniert hin geschmissen haben...

Wir haben z.B. einige Flächen nach der Beerntung mulchen lassen.
Die sehen vom Weiten noch immer tot aus.
Aber bei genauer Betrachtung kommen da schon viele kleine Wildlinge.
Aktuell sammelt unser sehr guter 'Förster' Angebote für Hordengatter, um die schlechter auflaufenden Flächen zu Zäunen und mit selbst gezogenen Pflänzchen zu ergänzen.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Mär 13, 2023 7:11

Meine Strategie habe ich hier im Forum schon x-mal zum Besten gegeben:
Sobald das Käferholz raus ist, wird im Frühjahr gepflanzt. Standardmischung: 50% KTa, 25% Dgl und 25% Japanische Birke. So schnell wie möglich pflanzen hat zwei Vorteile und einen Nachteil: Die Vorteile sind, dass ich mehr Wuchsperioden nutze und die Flächen vor der Brombeere bepflanze. Der Nachteil ist, dass ich wegen Nadelholzpflanzung mit dem Rüsselkäfer zu kämpfen habe. Als Pflanzen nehme ich, wenn verfügbar, das größte 2jährige Sortiment, mit einem Jahr verschult. Ansonsten, was die Baumschule liefern kann. Gepflanzt werden die kleineren Pflanzen mit dem Göttinger Fahrradlenker. Die großen mit einem Erdlochbochbohrer. Warum japanische Birke? Die wächst sauschnell und hat riesige Blätter. So kommt schnell Windruhe auf die Fläche und die Brombeere geht kaputt. Warum so wenig Douglasie? Weil ich viele Schütte-Bestände gesehen habe. Das will ich nicht haben. Ich pflanze alles in Einzelmischung und achte darauf, dass die Birke gleichmäßig über die Fläche verteilt ist. Geschützt wird nur gegen Fegen mit Einzelschutz in Form von 30cm hohen Netzen, die ich wiederverwenden kann. Wenn die Netze zu Ende sind, nehme ich blaue Farbe oder Trico. Zwei Jahre stelle ich die Pflanzen mit dem Brommbeerrechen frei. Dann sind sie durch.
Warum pflanze ich Nadelholz und keine, vom Land geförderten Laubholzkulturen? Weil ich glaube, dass wir in eine starke Nadelholz-Unterversorgung kommen werden. BauRohholz wird teuer. Außerdem ist es bei mir aktive Rentenvorsorge. Ich hoffe, dass ich in 25 Jahren die ersten Erträge erwirtschaften kann. Mit Laubholz (außer Robinie und Pappel) hätte ich da keine Chance.
Erfahrungen: Ich finde die Brombeere inzwischen gar nicht mehr so schlecht. Besseren Wildschutz gibt es nicht. Der Rüsselkäfer macht Schaden, meist überstehen es die Pflanzen allerdings. Man muss über die Jahre mit 50% Ausfall rechnen. Deswegen pflanze ich etwas dichter als die "forstliche Lehre" und bessere nur in Ausnahmefällen nach.
Oberdoerfler
 
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Sottenmolch » Mo Mär 13, 2023 8:06

Oberdoerfler hat geschrieben:...Weil ich glaube, dass wir in eine starke Nadelholz-Unterversorgung kommen werden. ...



Nur als Anmerkung. Durch die globale Erwärmung werden die borealen Nadelwälder, die aus Fichte, Kiefer, Tanne und Lärche bestehen auch zunehmend leistungsfähiger.
Sottenmolch
 
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon broitbeil » Mo Mär 13, 2023 9:56

Das mag ja sein.
Aber in Europa wird Nadelholz noch knapp, weil auch mehr mit Holz gebaut werden wird.
Vor dem Ausland darf man in der Landwirtschaft keine Angst haben.
Unsere Produkte haben zu 90% das Preisniveau von Hausmüll.
Durch die hohen Transportkosten kann da vom anderen Ende der Welt eigentlich nichts billiges kommen.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Südheidjer » Mo Mär 13, 2023 10:20

Sottenmolch hat geschrieben:
Oberdoerfler hat geschrieben:...Weil ich glaube, dass wir in eine starke Nadelholz-Unterversorgung kommen werden. ...



Nur als Anmerkung. Durch die globale Erwärmung werden die borealen Nadelwälder, die aus Fichte, Kiefer, Tanne und Lärche bestehen auch zunehmend leistungsfähiger.

Wenn ich mir den Raubbau in Karelien ansehe, dann graust es mir.

https://www.google.de/maps/place/Republik+Karelien,+Russland/@64.3078097,30.7093298,33263m/data=!3m1!1e3!4m6!3m5!1s0x4420bc810d4b716d:0x102a3a583f194b0!8m2!3d63.1558702!4d32.9905552!16zL20vMDFjOTN6

Ich interpretiere das Luftbild so, daß dort schachbrett-artig der boreale Nadelwald abgeholzt wird.
Jetzt kann man ja sagen, die Russen haben genug Wald, aber ich würde die Luftbilder mit Raubbau in Verbindung bringen.
Wie sieht der Einschlag bei den Schweden und Finnen aus? Ist das flächendeckend "nachhaltig"?
Vielleicht kann Djup dazu Infos liefern.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon yogibaer » Mo Mär 13, 2023 11:53

Bei Google-Earth kann man eine Zeitleiste zur Anzeige älterer Aufnahmen einblenden, dann vergleiche mal diese Bilder und du wirst sehen, dass sich die hellen Flächen in der Historie kaum vermehrt haben.
Karelien ist ein Land der Wälder, aber auch der Seen und Moore (helle Flächen auf den Bildern), die zusammengenommen rund 90 % der Fläche einnehmen.
Gruß Yogi
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Obelix » Mo Mär 13, 2023 12:41

Spänemacher58 hat geschrieben: ... Wie ich weiter mache? Gar nicht! Mangelnds männlichen Nachkommen
... macht eine Wiederaufforstung keinen Sinn. Wenn mein Bruder und ich, die sich
um den Wald kümmern nicht mehr leben, kommt der Wald eh unter den Hammer. ...

So sieht es bei mir auch aus.

Wir haben auch Käfer seit ca. 2018. Derzeit muss ich ansehen, wie der Käfer in die Pflanzungen von
2009/2010 (Wiederaufforstung Kyrill) rein geht und platt macht. Ich warte erst mal ab, was davon
bleibt, da damals auch schon Douglasie, Küstentanne, Eiche und Buche gepflanzt.

Ich lerne aus den Fehler von Waldnachbarn, deren Anpflanzungen aus dem Frühjahr 2022, aber auch
aus dem Frühjahr 2021 vertrocknet sind bzw. nicht angegangen sind.

Wenn ich Bock habe, pflanze ich vielleicht auf den "feuchtesten Standorten" oder "nicht Südlagen"
etwas. Die komplizierten, umständlichen, kaum zu verstehenden Forstförderprogramme tragen aber
nicht dazu bei, dass ich überhaupt etwas mache. Ferner möchte meine Familie nicht, dass ich
weiteres Geld im Forst versenke.

Auf den trockenen, steilen, voll in der Sonne liegenden nicht wiederbewaldbaren Südlagen würde ich
gern Photovoltaik machen. Will der Gesetzgeber (aber auch der eigene Waldbauernverband) grund-
sätzlich nicht. Also bleiben die braach.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon WE Holzer » Mo Mär 13, 2023 13:02

Eigentlich habe ich seit den 90er Jahren nach dem Orkan Wiebke Probleme mit dem Borkenkäfer. Reloaded in den 2000 Jahren nach Orkan Lothar. Danach durch Klimawandel. Das Fällen von Käferbäumen gehört mittlerweile zum normalen Jahresablauf.

Nach den Orkanen und nachfolgenden Käferproblemen konnten einige Flächen aus Kapazitätsgründen nicht bepflanzt werden. Das Ergebnis war ernüchternd. Dort wo wenig Naturverjüngung vorhanden war, kam außer Dornen und Holunder wenig hoch. Die Flächen musste ich später aufwendig sanieren und mit Edellaubhölzern aufforsten. Andere Baumarten wären nur mit erheblichem Pflegeaufwand aus dem Dickicht hochgewachsen.

Ich muss dazu sagen, dass diese Problemflächen ehemalige Viehweiden waren, die in den 1950/60 mit 100% Fichte aufgeforstet wurden. Habe den Eindruck, dass sich dort wenig Naturverjüngung einstellt. Auf gewachsenem Waldboden sieht es mit der natürlichen Wiederbewaldung besser aus.

Aufgrund der Erfahrung mit der Sanierung forste ich Käferflächen auf. Allerdings habe ich keinen Flächenbefall sondern Käfernester.
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