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Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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129 Beiträge • Seite 4 von 9 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ... 9
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon DST » Di Mär 14, 2023 11:32

langholzbauer hat geschrieben:

...

Für mich ist die wichtigste Lehre aus der aktuellen Katastrophe, dass wir unsere Wälder früher und besser pflegen sollten, damit sie oben und ganz wichtig im Wuzelraum mehr Platz für die Entfaltung der besten Einzelbäume bekommen.
Am Wetter können wir nichts ändern.
Aber den Stress des täglichen Konkurrenzkampfes um Wasser und Licht können wir den Bäumen nehmen.
Ganz nebenbei verkürzt das die Umtriebszeit und senkt damit das Risiko.


Das versuche ich zunehmend umzusetzen.

Von Freunden / Bekannten / Aussenstehenden werde ich immer wieder mal gefragt warum ich so viele "gesunde", weil grüne, Bäumchen/Bäume umsäge.

In den Medien wird ja die Meinung verbreitet dass jeder einzelne Baum überlebenswichtig für die Menschheit wäre...

Ich beschreibe dann immer dass auf 1m² Waldboden nur 1m² Regen fällt, nur 1m² Sonne kommt, und nur 1m² Nährstoffe vorhanden sind.

Dann frage ich nach deren Meinung, was für die Zukunft besser ist:
Zwei unterernährte und kränkelnde Bäumchen, oder einer, aber wesentlich besser versorgter Baum?

Die meisten verstehen es dann.


Auch auf das Thema Totholz wurde ich schon angesprochen.

Da die letzten Jahre mehr als genug Käferholz angefallen ist, lasse ich viele andere Holzarten liegen bzw nutze nur die schönsten Stücke als Brennholz.

Hier sind es meist Holzheizer und Menschen mit landwirtschaftlichem Hintergrund die nachfragen warum ich so viel "schönes" Brennholz liegen lasse.

Wenn ich dann sage dass jeder Hobbygärtner und jeder Landwirt weiß das Pflanzen mit Dünger besser wachsen als ohne, dann gibt's meist von den Landwirten lange Gesichter.

Ich hab auch noch gelernt bekommen das jedes gerade Ästchen zu Brennholz taugt, und das Fichtenreisig zu ordentlichen Häufchen zusammengetragen wurde.
Mußte ja alles ordentlich aussehen.

Aber in sauberen Wäldern können die Rehlein durchspazieren und alles kurz und klein fressen.

Darum hab ich im geerbten Wald kaum Naturverfüngung, dafür aber Mountainbiker..., und die Nachbarn (Staatsforsten) haben direkt daneben vorbildliche Naturverfüngung, nachdem vor ca 15 Jahren ein LU einen elenden Saustall hinterlassen hatte.

Deren Erfolg kopiere ich, indem ich in meinen Flächen auch zunehmend Saustall auf dem Waldboden hinterlasse.
Mögen sich die Rehlein und die Biker alle Knochen....

Soviel zum Thema Wiederbewaldung - Ein unordentlicher Wald ist wesentlich natürlicher als ein ordentlicher, und auch ein bisschen mehr Schutz gegen Verbiss.
Erfahrungen macht man erst dann wenn man Sie bereits gebraucht hätte.......
DST
 
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon langholzbauer » Di Mär 14, 2023 13:56

Da sind wir uns einig.
Hatten wir ja im Wald schon gemerkt. :wink:

@Höffti
Du scheinst noch recht jung , zumindest in der Materie, zu sein?
Ich will Dir da nicht zu nahe kommen.
Aber im Wald gibt es nicht nur gut oder schlecht.
Das sind Pflanzengesellschaften, in denen immer Konkurrenz zwischen den einzelnen Bäumen stattfindet.
Nicht immer ist der Sieger das Ziel der Bewirtschaftung.
In meinen ü.30 Jahren Forstwirtschaft habe ich auch noch lange nicht ausgelernt.
Aber eine der wichtigsten Lehren ist, dass früh mäßig und oft gepflegte, Bestände langfristig stabiler und schon mittelfristig wirtschaftlicher sind.
Hier würde kein Waldbesitzer auch nur ansatzweise darüber nachdenken einen Jungbestand platt zu machen, um aus Angst vor dem Käfer, der noch nicht da ist ,was anderes hinzupflanzen.
Im Gegenteil.
Wir haben den unerwarteten Geldsege aus der Bundeswaldprämie gezielt in die Pflege von Jungbeständen investiert.
Je weniger Niederschlag zu erwarten ist, desto weniger stehender Holzvorrat sollte auf der gleich Fläche gehortet werden.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Höffti » Di Mär 14, 2023 15:32

langholzbauer hat geschrieben:
@Höffti
Du scheinst noch recht jung , zumindest in der Materie, zu sein?
Ich will Dir da nicht zu nahe kommen.
Aber im Wald gibt es nicht nur gut oder schlecht.
Das sind Pflanzengesellschaften, in denen immer Konkurrenz zwischen den einzelnen Bäumen stattfindet.
Nicht immer ist der Sieger das Ziel der Bewirtschaftung.
In meinen ü.30 Jahren Forstwirtschaft habe ich auch noch lange nicht ausgelernt.
Aber eine der wichtigsten Lehren ist, dass früh mäßig und oft gepflegte, Bestände langfristig stabiler und schon mittelfristig wirtschaftlicher sind.
Hier würde kein Waldbesitzer auch nur ansatzweise darüber nachdenken einen Jungbestand platt zu machen, um aus Angst vor dem Käfer, der noch nicht da ist ,was anderes hinzupflanzen.
Im Gegenteil.
Wir haben den unerwarteten Geldsege aus der Bundeswaldprämie gezielt in die Pflege von Jungbeständen investiert.
Je weniger Niederschlag zu erwarten ist, desto weniger stehender Holzvorrat sollte auf der gleich Fläche gehortet werden.


Naja, jung ist immer relativ. Meinen ersten Forstunfall mit anschießendem Krankenhausaufenthalt hatte ich vor 39 Jahren.
Gute Pflege, luftigere, stabilere Bestände sind gut und richtig. Das ist schon klar. Aber wenn die Käferschwärme mal hier ankommen - und ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass sie irgendwann ankommen - dann wird die beste Pflege nix mehr nutzen: siehe Obelix.
Und als logische Konsequenz stelle ich mir halt dann die Frage, ob es sinnvoll ist, weiterhin Zeit in ein Projekt zu stecken, das von vorn herein zum Scheitern verurteilt ist. Dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Im Überigen lese ich aus Deinen Beiträgen häufig von Förderungen und Wirtschalftlichkeit etc.
Das sind Dinge, die mich in Sachen Wald null komma null interessieren. Wald ist für mich reines Hobby, das ordentlich Geld kostet. Oder Ausgleich fürs Büro. Oder Psychohygiene. Nenne es jeder, wie er möchte. Da muss nix verdient sein. Ich habe in meinem Leben bestimmt schon 100.000 Bäume ohne einen Cent Förderung gepflanzt. Ich möchte einfach einen stabilen, lebendigen, zukunftsfähigen Wald, aus dem ich genug Bau- und Brennholz für alle unsere Vorhaben rausabekomme. Mehr will ich gar nicht.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon yogibaer » Di Mär 14, 2023 20:00

WE Holzer hat geschrieben:Lass mich nicht dumm sterben. Was ist der Unterschied zw. pillitiertem und pelletiertem Saatgut?

Pelletiertes Material wird gepresst, was wohl ein Samenkorn nicht lange aushält, pilliertes (inkrustiertes) Saatgut wird angefeuchtet und in einer Trommel mit den Zusatzstoffen so lange gedreht, bis sich eine Kruste gebildet hat.
Gruß Yogi

Edit: Sorry, war mir leider ein Zitierfehler unterlaufen.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Höffti » Di Mär 14, 2023 20:33

yogibaer hat geschrieben:
Höffti hat geschrieben:Lass mich nicht dumm sterben. Was ist der Unterschied zw. pillitiertem und pelletiertem Saatgut?

Pelletiertes Material wird gepresst, was wohl ein Samenkorn nicht lange aushält, pilliertes (inkrustiertes) Saatgut wird angefeuchtet und in einer Trommel mit den Zusatzstoffen so lange gedreht, bis sich eine Kruste gebildet hat.
Gruß Yogi


Wo habe ich das zitierte geschrieben???
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Mär 15, 2023 11:42

Steyrer8055 hat geschrieben:Hat die japanische Birke einen lateinischen Namen? Ich finde unter der Bezeichnung nichts? Alle Birken die mir bekannt sind, haben kleine Blätter!
Bei allen Setz u. Säh-Massnahmen übersieht man ganz leicht, die Wild-Problematik. Diese zahrten Pflänzchen sind ja ein wahrer Leckerbissen!

Sottenmolch hat geschrieben:Was kann die Japanische Birke was die Sandbirke nicht kann?

Der lateinische Name der Birke heißt Betula maximowicziana. Hier findet sich eine sehr gutes Kurzporträt zu der Baumart. Die großen Vorteile zu heimischen Birken sind: Sehr gerades Wachstum, etwas schnelleres Wachstum und riesige Blätter. Standortansprüche mit unseren Birken vergleichbar. Außer auf Kalk also im Prinzip überall pflanzbar. Die japanische Birke ist schon als einjährige relativ groß und legt sehr schnell zu, so dass sie sehr schnell die Funktion zur Windruhe und Beschattung der Fläche übernehmen kann. Dadurch verabschiedet sich die Brombeere ziemlich schnell von der Fläche.

Warum ich keine Lärche pflanze:
Die Lärche ist grundsätzlich eine tolle Baumart und aus meiner Sicht auch relativ klimastabil. Nachteil ist, dass sie alle ihre Nadeln jährlich abwirft. Und diese Nadeln sind die am schlechtesten abbaubaren unter allen Nadelbaumarten. Man hat teilweise bis zu 60 Nadeljahrgänge unter Lärchen gefunden. Das führt zu einer starken Versauerung der Böden. Und das möchte ich nicht haben.
Oberdoerfler
 
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Sottenmolch » Mi Mär 15, 2023 12:15

Du sprichst von der 'Lindenblättrigen Birke'.
Für meine Sandböden wäre sie nichts. Muss auch dazu sagen, dass die Sandbirken, die hier mit hochwachsen, von der Schaftform zum größten Teil sehr schön wachsen.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon langholzbauer » Mi Mär 15, 2023 12:28

Danke für die Erklärungen.
So kenne ich das auch über die Lä.
Aber hier auf unseren mittleren Buntsandsteinverwitterungsböden möchte ich nicht auf sie , als Mischbaumart, verzichten.
Unser alter hochgeschätzter Förster hat immer einige Lä Überhälter stehen gelassen.
Denn deren auflaufende Samen schließen Lücken durch ausgefallene Pflanzen recht zügig.
Lä als flächige Reinkultur gehört zu den Sünden unserer Vorfahren, die wir nicht mehr unbedingt wiederholen sollten. :wink:
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Obelix » Mi Mär 15, 2023 17:54

langholzbauer hat geschrieben: ... In meinen ü.30 Jahren Forstwirtschaft habe ich auch noch lange nicht ausgelernt. ...

Macht nichts. Werf das alte Denken bitte weg.
Wir müssen alle komplett neu denken.

langholzbauer hat geschrieben: ... Aber eine der wichtigsten Lehren ist, dass früh mäßig und oft gepflegte, Bestände
langfristig stabiler und schon mittelfristig wirtschaftlicher sind. ...

Das hat man uns immer eingeimpft. Stimmt aber nicht mehr. Den Käfer hat das bei uns überhaupt nicht gejuckt,
ob gepflegt oder nicht.

Stabil sind nur "altersgemischte" und "baumartengemischte" Bestände. Also beides zusammen,
nicht "und" im Sinne von "oder". Heute beginnen, 20 % der Fläche mit Nestern div. Baumarten bepflanzen,
20 % in 10 Jahren, 20 % in 20 Jahren, 20 % in 30 Jahren, 20 % in 40 Jahren. Dann passt es in 50 Jahren lt. einem
wissenschaftlichen Fachmann, von dem ich mich beraten habe lassen. (Gefördert wird das m.E. so nicht.)

So etwas gefällt von 100 Waldbesitzern 99 nicht. Mir auch nicht. Wäre aber die einzige Lösung.
(Wie da ein wirtschaftlicher Ertrag rauskommen soll, werden die Veränderungen in der Zukunft zeigen. Wenn
auf Grund von Klimaveränderungen kein anderes Holz mehr da ist, wird es Wege geben, den Durcheinander zu nutzen.)


Der Fachmann hat mir ganz knallhart gesagt: Du hast überhaupt keine andere Alternative.

Baumarten soll ich standortabhängig aus den Online-Karten mit den empfohlenen Waldbauprogrammen NRW
heraussuchen.
Obelix
 
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Obelix » Mi Mär 15, 2023 18:24

Zurück zur Wiederbewaldung:

WE Holzer hat geschrieben: ... Habe neulich einen Artikel über palettiertes Saatgut gelesen. Hat sich vielversprechend angehört.
Dachte mir, dass auf die Art große Freiflächen kostengünstig aufgeforstet werden könnten. Kenne aber niemanden,
der das schon ausprobiert hat.


https://www.come-on.de/luedenscheid/sky ... 71559.html

Kürzlich war ein Fernsehbericht über die im verlinkten Artikel Genannten zu sehen. Dabei wurde festgestellt, dass man
die enormen Flächen, die derzeit angepflanzt werden sollen, mit den bisherigen Pflanzverfahren nicht schafft, da es
das Personal zum Pflanzen und zur Pflege heute nicht mehr bzw. nicht ausreichend gibt. Viele Dienstleister mit Osteuro-
päischen Kräften gehen nur noch auf gemulchte Flächen, da alles andere nicht mehr zeitgemäß ist.

Im Fernsehbericht wurde dargelegt, dass im ersten Versuchsjahr die mit Drohnen ausgebrachten Samen von den Vögeln
gefressen wurden. Im zweiten Versuchsjahr hat man die Körner ummantelt und größer gemacht. Leider war es in dem
Jahr viel zu trocken. Jetzt ist man im Dritten Versuchsjahr und man wird immer besser.

Insbesondere für nicht räumbare Steilhänge soll die Drohnensaat "ins Gemülle" eine Lösung zur Wiederbewaldung sein.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon langholzbauer » Mi Mär 15, 2023 18:50

@ Obelix
Dass bei den Pflegemaßnahmen alle anderen bzw.Misch- Baumarten mit halbwegs technologisch nutzbaren Schaftformen bitte mit in die Zukunft zu fördern sollten, hatte ich leider hier vergessen zu erwähnen. :(
Aber in anderen Fäden habe ich das gerade zum Thema Naturverjüngung schon ausführlich dargelegt.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Höffti » Mi Mär 15, 2023 20:40

Obelix hat geschrieben:
langholzbauer hat geschrieben: ... In meinen ü.30 Jahren Forstwirtschaft habe ich auch noch lange nicht ausgelernt. ...

Macht nichts. Werf das alte Denken bitte weg.
Wir müssen alle komplett neu denken.

langholzbauer hat geschrieben: ... Aber eine der wichtigsten Lehren ist, dass früh mäßig und oft gepflegte, Bestände
langfristig stabiler und schon mittelfristig wirtschaftlicher sind. ...

Das hat man uns immer eingeimpft. Stimmt aber nicht mehr. Den Käfer hat das bei uns überhaupt nicht gejuckt,
ob gepflegt oder nicht.

Stabil sind nur "altersgemischte" und "baumartengemischte" Bestände. Also beides zusammen,
nicht "und" im Sinne von "oder". Heute beginnen, 20 % der Fläche mit Nestern div. Baumarten bepflanzen,
20 % in 10 Jahren, 20 % in 20 Jahren, 20 % in 30 Jahren, 20 % in 40 Jahren. Dann passt es in 50 Jahren lt. einem
wissenschaftlichen Fachmann, von dem ich mich beraten habe lassen. (Gefördert wird das m.E. so nicht.)

So etwas gefällt von 100 Waldbesitzern 99 nicht. Mir auch nicht. Wäre aber die einzige Lösung.
(Wie da ein wirtschaftlicher Ertrag rauskommen soll, werden die Veränderungen in der Zukunft zeigen. Wenn
auf Grund von Klimaveränderungen kein anderes Holz mehr da ist, wird es Wege geben, den Durcheinander zu nutzen.)


Der Fachmann hat mir ganz knallhart gesagt: Du hast überhaupt keine andere Alternative.

Baumarten soll ich standortabhängig aus den Online-Karten mit den empfohlenen Waldbauprogrammen NRW
heraussuchen.



Danke, Obelix. Deine Gedanken kommen den meinen recht nahe.
Scheinbar bin ich der eine von 100, der sich neu denken traut.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Sottenmolch » Mi Mär 15, 2023 21:18

Neu zu denken heißt aber nicht, Harakiri!
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon Höffti » Mi Mär 15, 2023 21:21

Sottenmolch hat geschrieben:Neu zu denken heißt aber nicht, Harakiri!


Ich habe ja nix von Harakiri gesagt.
Aber schon mal 20% eines 30-jährigen Fuchtenbestandes wegzumachen und neu anzupflanzen halte ich für extrem sinnvoll.
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Re: Fragen zum Thema Wiederbewaldung nach Borkenkäfer

Beitragvon langholzbauer » Mi Mär 15, 2023 23:23

Naja,
20% entsprechend 1/5 der Bäume zusätzlich zur Bewirtschaftungsrichtlinie früher zu Gunsten einer anderen Baumart entfernen , kann ich verstehen und unterschreiben ich auch gern, wenn ich die Fläche gesehen habe.
Wer das aber im Wald nach mathematischen Verhältnissen flächig gleich verteilt durchdrücken will, bekommt nur ein abwertendes Lächeln von mir.

Sorry, wenn das jetzt überheblich rüber kommt!
Ich bin grad aus einer sehr konstruktiven Vorstandssitzung heim, wo ich seit vielen Jahren mit in der Verantwortung für 240 ha Wald stehe.
Und da zählt für die Waldbesitzer der jährliche bzw. langjährige Finanzertrag.
Spielchen und waldbauliche Experimente müssen wir den Eigentümern plausibel erklären können...
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