Tinyburli hat geschrieben:Hallo Marius, wie mache ich das mit den 300,- mehr?
Da muss ich dich enttäuschen.
Mein Rat : Ich würde verpachten und gut ists.
Ich bin ja noch relativ jung also viele Jahre vor dem Rentenalter, aber selbst ich werde meinen Hobbyackerbau in den nächsten Jahren aufgeben und wohl den Rest noch verpachten.
Allerdings bekomm ich 800 Euro / ha Pacht für den Acker. Ich würde aber auch um 600 Euro / ha verpachten wenn ich damit keine Arbeit habe.
Hab mir kürzlich Nordic Walking Stöcke gekauft. Ab und an auch noch joggen,im Sommer an den See zum baden, Hängematte, in die Eisdiele, oder mal eine Ausflug oder ein Urlaub.
Und ich hab ja noch meinen Wald.
Mir wirds auch ohne Ackerbau nicht langweilig muss ich gestehen.
Und wenn Maisanbau nachhaltig betrieben wird also mit Erhaltuntskalkung und Nährstoffdüngung nach Entzug ( neben N auch P, K, Mg , Schwefel ) kommst incl Vollkosten also auch Hagelversicherung, Maschinenkosten usw auf locker 1000 Euro /ha Anbaukosten. Minimum.
Wenn dann noch 600 Euro Pacht dazu rechnest und die Ersparnis weiterer Kosten wie BG, KK, und der ganze Kleinkram wie z.b. Bodenproben, Haftpflichtversicherung/ha , usw berücksichtigst was bei einer Verpachtung alles gespart wird , müßtest für deinen Mais 1800 Euro brutto / ha erzielen.
Zudem hast bei Mais oder auch Getreide nach Kleegras das Drahtwurm Problem. Da sind die ersten 4 Jahre mit etwas Pech schon ein beträchtlicher Ertragsausfall möglich. Sonidobeizung ist nicht billig, hat aber nur eine Teilwirkung in Mais.
Ist halt dann dein Risiko...
Und da ihr eher in einer Trockenregion wirtschaftet wird euer Mais diese nötigen 1800 Euro/ha eh nicht kosten in normalen Jahren. Mit der EU Prämie gehts dann vielleicht halbwegs eben raus. Verdienen gegenüber einer Verpachtung kannst da nichts / nicht viel.
Zudem wird die EU Prämie Jahr für Jahr weiter reduziert. Also immer weniger.
Ab 2018 muss ja nach der neuen Düngeverord. die gesamte Düngung ( nach Entzug ) für jeden Schlag und Frucht exakt geplant, berechnet und aufgezeichnet werden.
Und wenn bei den immer strengeren CC Kontrollen nicht alles 100 % passt werden kurzerhand 5 % oder 10 % der Prämie gekürzt.
Ist dann auch wieder dein Risiko.
Beim Getreide sieht dein Deckungsbeitrag noch deutlich schlimmer aus als bei Mais. Da würde sich für 600 Euro/ha verpachten erst recht rentieren.
Und was das Kulap angeht. Für Grünland zahlst mittlerweile 20 - 30 Euro / ha allein an BG Kosten im Jahr. Tendenz wie alle Koten Jahr für Jahr steigend
Neben Haftpflichtversicherung, LKK fallen natürlich noch weitere Kosten an wie mal mulchen , mal ne Nachsaat oder Neuansaat, Ampfer Einzelbekämpfung, die Kreuzkrautbekämpfung auf Magerwiesen, alle paar Jahre eine Erhaltungskalkung, Aufdüngung von P und K , Maschinenkosten, usw, usw....
Also unterm Strich verdienst bei deinem Grünland Kulap mit diesen 500 Euro / ha Prämie + EU Prämie unterm Strich wohl eher weniger, als wenn gleich für 400 Euro / ha dein Grünland verpachten würdest und du hast keinerlei Kosten, Risiko und keine Arbeit damit. Das übernimmt alles dein Pächter.
Soviel dazu. Das ist meine Sicht der Dinge.