Hallo Werner,
ich kann deine Aussage ja durchaus nachvollziehen. Aber das Problem mit dem Strukturwandel und der Nachfolge gibt es in allen anderen Branchen auch. Wie kommt es dass die bäuerlichen Familienbetriebe überdurchschnittlich schlecht wegkommen bei diesen Vergleichen?
Ich sage dir jetzt mal wie das bei mir gelaufen ist und dann kannst du deine Schlüsse daraus ziehen: Also, wir haben 3 Töchter. Die haben wir von Geburt an kindgerecht behandelt. Also kein lautes Wort, keine Schläge usw. Wir haben die niemals zu irgendeiner Schulform gedrängt. Sie haben das selber entschieden und wir haben das voll unterstützt.
Bei der Berufswahl war es ähnlich. Ich habe denen gesagt dass es darauf ankommt in seinem Beruf zu den Besten zu gehören. Eine super - Frieseuse wird wahrscheinlich glücklicher leben als eine schlechte Ärztin. Alle drei haben zunächst weiterführende Schulen besucht, in anderen, branchenfremden, Betrieben gearbeitet. Inzwischen sind alle drei voll bei mir im Betrieb, alle aus eigenen Stücken, ohne irgendwelchen Zwang. Deshalb konnte ich 2008 im Alter von 55 Jahren mich nach und nach aus dem Tagesgeschäft zurückziehen. Ich bin zwar immer noch Alleininhaber, dies aber nur zum Schutz meiner Töchter falls es mal hart auf hart kommt. Finanziell hat das für die keine negativen Auswirkungen.
So, nun behaupte ich mal dass in Bauernfamilien solche Vorgehensweise eher die Ausnahme ist.