Ich kann deinen Optimismus nicht teilen.
Der Nadelholzanteil in Deutschland beträgt 6384000 Ha. Deine 300000 Ha sind noch nicht einmal 5% der Nadelholzfläche. Das bedeutet, es könnte noch einige Jahre so wie jetzt weitergehen inklusive Tiefstpreise! Sollte sich die Misere verlangsamen, wird man dennoch vermehrt Nadelholz eingeschlagen, einfach weil man nicht weiß was noch kommt und um wenigstens nicht alles verscherbeln zu müssen. Das alles hat zur Folge, dass die Großsäger die Preise nicht auf Rekordniveau anheben. Zudem wissen sie durch das ganze Käferholz ganz genau welches Holz (Stärke/Qualität usw) aus welchem Bundesgebiet anfällt. Mit diesen Informationen wissen sie ganz genau was im deutschen Wald so rumsteht und können somit, bei Nadelholzverknappung, an den richtigen Schrauben drehen. Um die Preise im Rahmen zu halten, wird dann eben der Qualitätsstandart angepasst und plötzlich ist auch 1cm Krümmung zu viel oder die Abschläge auf die Stärkeklassen wird einfach erhöht.
Wenn nichtmehr genügend Nadelholz zur Auslastung der Werke vorhanden ist, wird die Produktion zurückgefahren, Angestellte entlassen, Werke an andere Standorte verlagert ....., andere Industrien machen es vor!
Die Großsäger, die die Umstellung auf andere Baumarten als Fichte mitmachen / nicht verschlafen werden uns erhalten bleiben, der Rest verschwindet. Wer jetzt wieder großflächig in schnellwachsendes Nadelholz investiert, läuft am Ende wieder den Sägewerkern hinterher.
Ich habe es so ähnlich schonmal geschrieben. Eigentlich könnten die Großsäger uns, die wir nicht vom Wald leben können und müssen am Arsch lecken. Den Waldumbau forcieren und dann für sich zum Eigenverbrauch Holz entnehmen und wenn man Lust hat zu einem guten Preis Holz einschlagen. So wird es in Zukunft bei mir laufen.
Oberdoerfler hat geschrieben:langholzbauer hat geschrieben:Das ganze Bundeskartellamtsverfahren diente doch nur der Zerschlagung einer gleichstarken Anbieterseite.
Könnte sein, wird aber nicht funktionieren. Die Preise geben die Abschlüsse der großen Landesforstverwaltungen vor. Daran wird sich alles orientieren.
Niemand wird sein Holz wesentlich unter diesen Preisen verkaufen.
Was denkst du denn, wie groß die preislichen Unterschiede der Abschlüsse der Landesforsten / Staatsforsten zu den Abschlüssen der WBV`en/ FBG`s sind?
Gruß