Für mich ist das zum Teil Panikmache. Gerade was das Palettenholz angeht.
Was aber der Fall ist; wir haben hier so ein zwei Mann Sägewerk. Der sagt noch klassisch Bauholz. Der hat im Moment Probleme frisches Holz zu bekommen. Eigentlich kauft er immer regional also in der Gemeinde ein. Aber jetzt hat er auch nix. So einer muss jetzt mit der Konsequenz leben was die Großsägewerke in der Preispolitik gemacht haben. Der hat schon immer besser bezahlt als die anderen.

Wer frei Waldstraße weniger als die Erntekosten bezahlt, sollte sich nicht beschweren, wenn er nicht beliefert wird!
Bei nacktem Käferholz mit roten Kronen, ist es für uns Waldbauern günstiger, das Schwachholz durch den Fällkopf zu schießen, als 2m Holz auszuhalten und für kaum 12 €/RM an der Waldstraße zu verschwenden.
Solche Meldungen gab es vor ca. 12 Jahren schon mal , weil eben die alternativen Verwertungen oder der Verbleib auf der Fläche günstiger sind, als die Nebensortimente mit Zuschüßen zu vermarkten.
Die Papierindustrie versaut sich regelmäßig alle 15- 20 Jahre die eigenen Einkaufsmärkte, weil sie bei vermeintlichen Marktpreisen unter dem Energiewert des Holzes pokert.

Oberdoerfler hat geschrieben:Nach der "Holzschwemme" der letzten Jahre kommt jetzt wohl eine Holzknappheit
auf uns zu. Hier steht, dass
neben Holzpackmitteln, Paletten und Exportverpackungen sogar Klopapier knapp wird.
Und diesmal ohne Hamstern!
Hätte nicht gedacht, dass das so schnell passiert. Kann das auch nicht nachvollziehen.
Noch sollte doch eigentlich genug Holz am Markt sein.

Ich halte den Artikel für einen vorgezogen Aprilscherz! Überall liegt noch massig Käferholz rum und dann soll das Palettenholz ausgehen? Falscher Film

Die heimischen Säger müssen halt lernen das man nicht nur Schnittholz ins Ausland verkaufen kann um mehr Geld zu verdienen, das geht mit Rundholz mittlerweile auch ganz gut. Irgendwie scheinen die sich letztes Jahr mit ihrem gönnerhaften „ich nehm das Holz, aber zahlen kann ich nichts dafür“ verzockt zu haben.

Westerwälder

da lach ich mir echt ins fäustchen wenn das tatsächlich so sein sollte. Binder und Co bekommen von mir kein Holz mehr, dass hab ich mir letztes Jahr geschworen. Wenn nicht manche Vergünstigungen über die WBV beim Einkauf von Material drin wären, würde ich auch sofort austreten. Na gut, das mit der Waldpämie hätte ohne die WBV nicht geklappt. Aber mein Holz bekommt nur noch das kleine Sägewerk, dass mir auch in den schlechten Zeiten mein Holz abgenommen hat zu weit besseren Preisen wie die Verbrecher der Holzmafia. Auch wenn die Binders mit den Scheinen winken und mehr bezahlen würden wie der kleine Säger, kriegen die auch nix mehr von mir, mir reichts von der arroganten Sägermafia die erst alle kaputt machen und nachher soll man mitleid mit dem Gesocks haben. Deswegen Leute, unterstützt die restlichen kleinen Säger! Jedenfalls diejenigen die Regional noch Säger haben. Leider haben die Großen die Kleinen schon fast gefressen. Halt genauso wie in der Landwirschaft und überall

Der kleine Ein-, Zweimannbetrieb ist allerdings in seiner Kapazität zu sehr begrenzt um allen Waldbauern das Holz abzunehmen. Klappt ja oftmals mit besten und langjährigen Beziehungen nicht immer etwas Holz an den Kleinsäger zu bringen.
Denen wird auch von allen Seiten die Bude eingerannt!

Gruß

ganz klar sottenmolch, die kleinen können nur einen kleinen teil beitragen. ich für mich habe den entschluß getroffen, denen zukünftig zu helfen die mir geholfen haben. glücklicherweise habe ich vor 2 jahren bekanntschaft mit einem säger gemacht, der mir die chance gab als fremden sturm und käferholz zu liefern, obwohl sein lager voll war, und das zum fairen preis. und das merk ich mir, da hab ich meinen stolz und meine ehre!

Neuer Preis Kurzholz 92€/fm 2b+

Der Handel langt schon gut zu. Bei Siebdruckplatten werden die neuen Chargen deutlich teurer. OSB Platten sind schon stark angezogen. Wir müssten noch drei Leimbinder kaufen, ich kenne aber noch das Maß.
Also werde ich da in die sauere Gurke beissen müssen.

Die lieben Sägewerke haben sich - vor allem letztes Jahr - die Taschen genug vollgestopft in dem sie Holz billigst gekauft haben und teuerst verkauft haben. Dieses Jahr ist der große Sturm ausgeblieben und das aktuelle Wetter ist für die erste Käferbrut auch nicht zuträglich.

Bitte jetzt nicht wegen etwas bessere Preise anfangen Holz einzuschlagen...

str172 hat geschrieben:Neuer Preis Kurzholz 92€/fm 2b+

Servus,

ebent, da ist das Vorkäferniveau noch nicht erreicht. Solange es noch nicht deutlich über die 100€/2b geht, sollten wir mit Frischholzeinschlag die Füße still halten.
Die Inflation kommt noch.

MfG

Beitrag von str172 » Do Apr 08, 2021 16:25
Neuer Preis Kurzholz 92€/fm 2b+

Bin immer wieder begeistert wenn ich die Preise lese die im tiefsten Bayern bezahlt werden - aktuell im Raum Schwäbischer Wald liegen wir bei 82€, im Q1 waren es noch ca. 76€.

Gruß, der Limpurger

Noch 20 Euro zu niedrig! Da gebe ich Jackl Recht.

babfe hat geschrieben:

Kormoran2 hat geschrieben:Noch 20 Euro zu niedrig! Da gebe ich Jackl Recht.

wenn ich mir den Verkaufspreis der Großssäger ansehe, dann reichen die 20 € nicht.

Als 2017 die ganzen Kalamitäten losgingen waren wir bei ca. 100 €je fm Rundholz. Der Verkaufspreis für KVH war bei 250 €. Die Sägewerke haben diesen Preis (auch mithilfe von billigst eingekauften Käferholz) locker verdoppelt.

Der Waldbauer, der über viele Jahre das Risiko trägt soll jetzt wieder mit 100 € abgespeist werden. Ich halte es für richtig, dass sich die Ware verknappt und auch der Preis für die Waldbauern steigt. Ich hoffe nur, dass der Preis nochmal deutlich zunimmt.

Dieses Geld gehört zu einem großen Teil dann auch in den Waldumbau investiert. Das ist aber die Verantwortung jedes einzelnen Waldbauern.

Ich geb euch ja allen recht und wünsche mir ebenfalls Holzpreise deutlich über 100 €.
Aber wie sagt man "S´Johr is no ned ume", "Das Jahr ist noch nicht vorüber" oder "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben!"
Ich denke schon, daß wir auch dieses Jahr wieder beachtliche Käfermengen sehen werden (wenn das Jahr nicht total kühl und nass wird) -einfach weil die Ausgangspopulation hoch ist. Wirtschaftliche und politischen Einflüsse sind ebenfalls komplett aus unserer Reichweite die uns die Suppe versalzen können.
Ich denke wir sollten auch froh sein wenn wir über´s Jahr die 80-90€ sehen und halten können, wenn es mehr wir, gerne. In diesem Sinne gesundes und unfallfreies Arbeiten im Wald.