Heut Vormittag hab ich mal meine Spätburgunder abgeklappert. Bei den Geisenheimern trocknen die KEF-Beeren aus oder sind zT schon ausgetrocknet. Nach jetztigem Stand können die noch ein paar Tage hängen bleiben. Die Engbeerigen sind zT kritisch. Aber meist ist das auf abquetschen zurückzuführen, hie und da auch KEF. Die engen fallen morgen nach Negativvorlese, Mostgewichte von 88° bis 95°, die Lockeren um 85°. Vor 4 Wochen hätte ich das nicht gedacht, dass wir so weit kommen.
Das kann ich Dir erst morgen genau beantworten. Hängen aber teilweise auch wie reingenagelt.
Um die KEF ist es hier auch verdächtig ruhig geworden. Puppen trifft man noch an, aber Fliegende findet man kaum. Die kommen wahrscheinlich wieder wenns zum Wochenende warm wird.
KEF ist bei uns, nach dem ersten Burgundertag, kein Thema. Keine sichtbaren Schäden. Was in den Kompakten zu finden ist ist ganz leichter Beginn von Botritis. Essig, bedingt durch abgedrückte Beeren, findet man auch sehr wenig. In den F105 Klonen ist weder Essig noch Botritis zu finden...ich hoffe das bleibt so bis zum Schluss.
2x Rieslinglese mit 50 hl/ha. Säure lag bei 13-14 g/L. Mostgewicht 83° Oe. Beeren gelb gefärbt. Viel beginnende Botrytis (ca. 20%). Gluconsäure knapp über 300mg/L. Essigsäure 0.09 g/L. Find ich gut. KEF war dort kein Problem.
Meine Meinung: Traubenreife ist halt noch nicht gegeben, aber hängen lassen macht(e) keinen Sinn.
Spätburgunder (777, 19-20, 1801) 80kg/ar. KEF leichtes Problem. Geschätzt 10-20%. 5x ordentlich gekalkt und 1x (vor 10 Tagen) Spintor+Goldsaft. Null Wespenfraß (lags am Kalk, oder weil keine geflogen sind ? Kein Ahnung ! Aber den Kalk gibts nächstes Jahr wieder). Säure um 9g/L bei 82°Oe. Auch hier: Fehlende Reife. Analyse steht noch aus (bin gespannt auf Essig- und Gluconsäure).
Also in der Pfalz ist die Lese fast abgeschlossen, n paar weiße Sorten findet man noch in den Gemarkungen, aber rot ist so gut wie erledigt. Cab Sauv finden sich noch vereinzelt, die scheinen dem Tier nicht so zu gefallen ...
Im Moment ist die Lage am Weinmarkt recht ruhig, gewissermaßen ein Aufatmen nach dem Chaos, jetzt gilt es erstmal wieder nen Überblick zu bekommen nach den doch recht chaotischen Zuständen. Es war ein Wahnsinn was da ablief ... mangelhafte Probennahmen an den Abnahmestellen mit in der Folge massenhaft verworfenen Partien. Einnahmeausfälle heftigster Art. Gewaltige Unterschiede vom Befall zwischen den Gemarkungen. Bei mir alle Roten nach Gärung unter 0,2 zwei Orte weiter keiner unter 1,0 beim Kollegen. Tankzüge die zurück gingen obwohl noch weit im rechtlichen Rahmen. Wein, der in der Folge im Keller verreckte ... und nicht wenig davon. Anreicherungshickhack 24 oder 28??? Beantragt oder nicht? Mindestmostgewicht 65 oder 68??? Ja was jetzt ... Entfernung der flüchtigen im Wein ... rechtliche Auswirkungen auf die Bezeichnungen, Deklaration, Ablauf, Kosten? ...
Das muss jetzt erstmal durch die Köpfe der Winzer rieseln.
ICh bin mir ziemlich sicher, ich kenn schon das Hauptthema im Saal und auf dem Flur bei den Weinbautagen im Frühjahr.
... ich mag keine Gäste die erst die Tür eintreten und dann nicht merken wenn die Party vorbei ist.
Fangen erst richtig mit SB an. WB und GB wurde runtergerissen (auch von mir) kerngesund mit anfang 80 Oe, paar Tage warten und wir hätten den schönsten Wein. SB nur dort geholt wo es wg Vögel sein mußte, aber jetzt geht's voll los. Ende nä Woche dürfte dann Schluß sein. Erträge SB ca 150 kg
ich hab ja 2-3 mal Kalk gespritzt, neben Köder und komplett. Probleme bis auf einzelne Beeren gabs keine mit der KEF. irgendwie hab ich das Gefühl, dass es mit den Ochsen wegen des Kalks nur ganz langsam mehr wird. Hat denn jemand von euch damit Erfahrung? Oder vielleicht nur ein Teil mit Kalk und ein Teil ohne ? Vor lauter Hektik hab ich immer alles gemacht.
für mich ist die Lese 2014 abgeschlossen. Hier ein auf mich, und die allermeisten Winzer in meinem Ort, bezogenes Resümee der Lese.....und natürlich des KEF Thema......
Erträge in Spätburgunder von 115 Kg/ ar bis über 180 kg/ar ...... Mostgewichte von 85°Oe bis 92°Oe.... daher alles im grünen Bereich. Die heute gelesenen Anlagen waren seit fast 2 Wochen nicht mehr gegen KEF behandelt worden....hat bis heute gehalten...kein feststellbarer Befall vorhanden.... die in den letzten 2 Wochen gelesenen Anlagen wurden ebenfalls ohne sichtbare KEF Schäden reingeholt....
Fazit vom südwestl. Tuniberg....der Mehraufwand durch KEF Bekämpfung (bis zu 6 Spritzungen) hat sich absolut gelohnt was anhand des Leseergebnisses (und der negativen Meldungen anderer Anbaugebiete) wiedergespiegelt wird. Meine Hoffnung beruhen auf einen ordentlichen Winter damit uns ALLEN dieses Szenario im Bezug auf KEF für 2015 erspart bleibt....
Hallo, dieses Jahr gibts in meinem Spätburgunder Fr52-86 viele alte Blätter mit deutlichen Nekrosen (braune abgestorbene Blattteile) und weißem Rasen auf der Unterseite. Rebschutz wurde in der Saison immer bestens durchgeführt, die Blattschäden haben nichts mit Pero am Neuzuwachs zu tun (wie gesagt: alte, eher basale Blätter sind betroffen). Und wenn ich mir den weißen Belag ansehe, wirkt der auch nicht wirklich wie Pilz... Könnte das mit der KEF-Köderspritzung (CombiProtec + SpinTor) zu tun haben? Ist es denkbar, dass die wöchentlichen Spritzungen Blattnekrosen an den Blättern über der Traubenzone induziert haben? Kanns mir eigentlich nicht vorstellen, ist ja nur ne Rübensaft-Melasse... Hat jemand ähnliche Beobachtungen gemacht?
Ich habe mich gestern mit einem Nachbarn zusammen über etwas Ähnliches gewundert. Dort war es im Dornfelder, ganz ähnlich wie Du das beschrioeben hast. Der wurde allerdings nur mit Spintor pur, kein Kalk und kein Melasseschleim behandelt. Ob der wohl Pilz aus dem das Pilzgift Spintor gewonnen wird Reben befallen kann??? Ist ja auch irgend so ein Schimmelkram.
Nebenerwerbswinzer & Selbstvermarkter aus Terrassenlage