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Management von Mutterkuhherden?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon christoph.04121 » Mi Nov 05, 2014 12:21

Hallo Manfred,
deine Kosten erscheinen mir zu hoch und sind nicht genau genug aufgeschlüsselt. Ich rechne meine Futterkosten genau per Rundballen (Heulage). So kostet ein Rundballen netto ca 18€ (Weidepflege, Düngung, Mähen, Wenden, Schwaden, Pressen und Wickeln und Transport). Meine Stallperiode ist nur gut 150 Tage in der brauche ich zwischen 12-15 Ballen=288€ + 150€ Stroh+ 10€ Mineralfutter+100€ Sommerweide,Zaun etc+ Decken 20€+ TSK u Ta 40€+ Mistfahren 50€.
Macht Kosten von ca 660€. Bei Erlösen aus Absetzerverkauf/ Altkuh und Düngerwert Anrechnung. Kommt ein leicht positives Ergebnis von Optimistischen 150€ raus.
christoph.04121
 
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Mi Nov 05, 2014 12:38

Da hast du aber noch keine Arbeitszeit mit drin, oder?
Und auch keine Maschinenkosten fürs Vorlegen der Ballen. Machst du das von Hand?
Und mir ging es bei der Rechnung nur um die Mehrkosten für die Art der Überwinterung, nicht um die Vollkosten.

Wie rechnest du denn die Kosten für die Ballen im Detail? Die kommen mir extrem niedrig vor.
Liegt natürlich auch daran, was für Flächen man hat. Meine Heuwiesen sind alles kleine, verstreute Flächen. Da kommt einiges an Fahrzeiten und Rüstzeiten zusammen.
Wenn auch fürs Heu eine arrondierte Fläche am Stall hat und/oder schlagkräftige Maschinen auf großen Flächen einsetzen kann, sind die Kosten deutlich niedriger.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Mi Nov 05, 2014 13:01

Weitere Alternative:
Überwinterung nur mit stehendem Futtervorrat, ganz ohne Heu:
5 Mutterkühe. Frühjahrskalbung. „Weidemast“ der Schlachttiere bis 1,5 Jahre.
Nettoerlös aus Tierverkauf 5.000 Euro/ Jahr.

Zaun umstecken 180 Tage, alle 3 Tage, je 30 min: 60/2x15 Euro = 450

Summe: 450 Euro
(5.000 Erlös – 450 Euro Winterkosten = 4.550 Euro)
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon peppo » Mi Nov 05, 2014 17:44

Ist ja schön und gut die Rechnung mit dem stehenden Futtervorrat, dies ist bei unseren klimatischen Verhältnissen, vor allem möglichen größeren Schneemengen nicht möglich. Oder graben die Tiere das Futter aus ? Ich habe damit keine Erfahrung, falls es anders ist würde ich um Aufklärung bitten.

Wenn ich auf Mutterkühe umstellen würde, würde ich es mit einer intensiven Kurzrasenweide versuchen um die Arbeit für das Zaun umstecken möglichst zu reduzieren. Voraussetzung dafür sind jedoch große, am besten arrondierte Flächen.
Ansonsten wäre ein Koppelsystem wie es die Neuseeländer betreiben interessant. Fix eingeteilte Koppeln und die Tiere immer wieder umtreiben, wenn eine Koppel auf zirka 4cm abgefressen ist. Dies sollte spätestens jede Woche der Fall sein, soweit ich dies mit bekommen habe. Dafür ist jedoch intensives Weidemanagement nötig, um die einzelnen Koppeln nicht zu alt zu werden lassen, ansonsten muss Futter konserviert werden.
Als wichtigsten Punkt bei der ganzen Weideführung sehe ich jedoch, dass man sich von hohen Einzeltierleistungen, egal ob Milch oder Fleisch verabschieden muss, zählen tut die Menge pro Fläche, da diese auch den begrenzenden Faktor darstellt. NZ Milchfarmer wissen zum Beispiel nicht über Einzeltierleistungen bescheid, jedoch sehr genau über ihre Hektarleistungen und ihren stehenden Futtervorrat.
In folgenden Link sind ein paar Fakten zusammengefasst:
http://www.raumberg-gumpenstein.at/cm4/ ... tml?id=765

sg
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Mi Nov 05, 2014 20:40

Schnee ist in den meisten Lagen nicht das Problem (von richtigem Tiefschnee in den Hochlagen der Mittelgebirge und Gebirge mal abgesehen) außer wenn die Schneedecke stark verharscht ist und diese Eisschicht die Futtersuche sehr unangenehm macht. Sonst schieben sie den Schnee einfach zur Seite.
Auch die Futterqualität scheint deutlich besser zu sein, als man meint. In diversen Reportagen und Vorträgen aus Nordamerika wird immer wieder betont, dass die Futteruntersuchungen für den stehenden Vorrat bessere Werte als das verfügbare Heu ausweisen.
Aber wie schon geschrieben, für mich ist das Thema auch neu.

Kurzrasenweide habe ich gemacht, komme aber davon ab.
Management intensive grazing scheint da mehr Potential zu bieten.
Das Problem mit der Kurzrasenweide ist die Überweidung. Wenn die Tiere eine Pflanze abfressen, dann hat diese Pflanze in der Wachstumszeit meist nach 3 bis 6 Tagen aus ihren Reserven so viel Grün nachgeschoben, dass sie wieder verbissen wird. Und das bevor sie ihre Reserven ergänzen kann. Das laugt die von den Tieren bevorzugten Arten schnell aus und verdrängt sie. In einem sortenreinen Grasbestand fällt das nicht so auf. Bei einer guten Artenmischung macht sich das Problem schneller bemerkbar.
Mit einer sturen Rotation kriegt man das auch nicht in den Griff. Man muss die Beweidung der einzelnen Parzellen so planen, dass das Gras jeweils genug Zeit zur Regeneration erhält und die Tiere wieder runter sind, bevor sie den Wiederaustrieb verbeißen. Kriegt man das hin, steigt auch der Grasertrag, weil das Gras kaum geschwächt und die meiste Zeit in einem Höhenbereich gehalten wird, so es optimal assimiliert und so sehr schnell wächst.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon peppo » Mi Nov 05, 2014 22:10

Da wirst du bestimmt recht haben mit dem Gras, wir betreiben auf einer kleinen Fläche eine Kurzrasenweide, als Stundenweide für die Milchkühe (eigentlich um für die Zukunft zu lernen), dort konnte ich feststellen, das der Bestand sehr Raygras und Wiesenrispengras lastig wurde, dies liegt wahrscheinlich auch an der Nachsaat mit Weidegrasmischungen (zu über 50% sind diese beiden Arten dort enthalten). Diese halten auch den häufigen Verbiss aus, da die Vegetationsknoten tief genug sitzen um nicht abgefressen zu werden, außerdem schieben diese Gräser Ausläufer, so entsteht eine dichte Narbe. Artenreichtum wird man jedoch auf einer intensiven Weide vergeblich suchen, da nur wenige Gräserarten den andauernden Verbiss und Trittaushalten.

Im Grunde muss man sagen, dass wir hier in Mitteleuropa keine Ahnung von Weidemanagement haben, deshalb plane ich einen Aufenthalt in Neuseeland, um dort zu lernen wie man Milch aus Gras produzieren kann ;)
Mein Fernziel ist es alle Tiere im November kalben zu lassen, in der Frühlaktation im Stall auszufüttern und den Sommer über möglichst viel Milch aus der Weide zu produzieren. Arrondierte Flächen sind vorhanden, die Genetik der Kühe passt jedoch noch nicht dazu, unsere Flecken sind einfach zu groß und zu schwer und die Fruchtbarkeit nicht gut genug um alle 365 Tage ein Kalb zu haben.
Aber ich bin ja noch jung und habe noch lange Zeit mein Ziel Schritt für Schritt umzusetzen, denn Beginn haben wir schon gemacht, wir selektieren auf kleinrahmige Tmit gutem Fußwerk und Fruchtbarkeit.

Ich weiß das die Diskussion nun von den Mutterkühen weggleitet, jedoch ist das Weidemanagement bei Mikus und Mukus das gleiche ...

sg Sebastian
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Fr Nov 07, 2014 12:06

Milcherzeugung auf der Weide und Mutterkuhhaltung passen doch gut zusammen. Das kann man hier ruhig gemeinsam diskutieren.
In einigen Ländern gibt es ja sogar Betriebe, die je nach Marktlage zwischen beiden Produktionsformen springen.
Und neulich habe ich von einem Milchviehbetrieb in England gelesen, der damit experimentiert, die Kälber von den Kühen aufziehen zu lassen und dafür nur noch 1 x täglich zu melken. Die haben aber eine sehr gut laufende Direktvermarktung, wo die Kunden so etwas honorieren:
http://www.fcrn.org.uk/interviews/fcrn-interview-david-finlay-benefits-and-challenges-changing-organic-farming
http://www.creamogalloway.co.uk/

Ich habe in der Vergangenheit auch schon einige Überlegungen angestellt, wie eine Weidemilcherzeugung ähnlich der in Neuseeland unter unseren Klimabedingungen realisieren könnte.
Dein Konzept mit der Spätherbstkalbung und intensiven Winterfütterung erfordert den ganzen Investitionsaufwand wie für einen normalen Stallbetrieb.
Mein Konzept wäre eher Blockabkalbung im Früjahr, Einsatz von wenig Getreide(Mais?)schrot und die eiweißastige Weideration auszugleichnen und aufzuwerten, melken bis in den Spätherbst und dann die Kühe trocken zu stellen und sie mögl. preiswert (also großteils mit stehendem Futtervorrat) im Freiland zu überwintern.
So würden die ganzen Investitionen für Stall, Futter- und Güllelager und die zugehörige Mechanisierung entfallen. Man bräuchte nur ein Melkhaus / einen mobilen Melkstand und ein Heulager.

Ich finde es auf jeden Fall gut, dass du nach Neuseeland gehen willst, um dir das Verfahren dort in der Praxis anzusehen. Schau dir auch mal an, was die Nordamerikaner und Afrikaner in den letzten Jahrzehnten für die Mutterkuhaltung entwickelt haben. Da finden sich sehr interessante Anregungen fürs Weidemanagement.

Ich denke auch, dass unsere Milchkühe sind für das Verfahren zu groß sind. Wobei ich keine Neuseeland-Kühe verwenden würde. Hier gibt es ja einen Markt für Kälber mit guter Mastfähigkeit. Ich würde tendenziell auf mögl. kleinrahmige Fleckviehlinien setzen und die schlechteren Kühe und die Färsen mit Limousine besamen.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon flower-bauer » Sa Nov 08, 2014 20:04

...
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon peppo » Sa Nov 08, 2014 21:39

Meine Idee der Winterabkalbung kommt daher, das bei uns in Tirol keine Freilandhaltung möglich ist, bei oft über einem Meter Schnee ;), daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines Stalls, welcher durch die optimale Fütterung in der Frühlaktation auch genutzt werden kann, beziehungsweise trotz Weidehaltung eine gute Leistung pro Tier erreicht werden kann (wichtig für den Zuchtviehverkauf auf den Auktionen). Außerdem ist es so gut möglich Maissilage und Ackergrassilage von den 3km vom Hof entfernten Flächen zu nutzen. Die Weidehaltung im Sommer würde die Arbeitsbelastung und den Kraftfuttereinsatz minimieren, außerdem muss dann nur mehr die Hälfte des Futters konserviert werden, dies spart wiederum Kosten und Arbeit.
Wir werden in Zukunft garantiert nicht auf NZ Genetik setzen sondern bleiben bei Fleckvieh, jedoch wollen wir eher kleinere Tiere und nicht die derzeit als Zuchtziel geltenden kleinen Elefanten. Aber das wichtigste für so ein System wie ich es in Zukunft anstrebe ist eine ausgezeichnete Fruchtbarkeit, welche durch die optimale Versorgung im Stall leichter erreichbar ist, denn unterversorgte Tiere haben gerne Probleme mit Zysten usw

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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon stamo » So Nov 09, 2014 9:51

Manfred hat geschrieben:Weitere Alternative:
Überwinterung nur mit stehendem Futtervorrat, ganz ohne Heu:
5 Mutterkühe. Frühjahrskalbung. „Weidemast“ der Schlachttiere bis 1,5 Jahre.
Nettoerlös aus Tierverkauf 5.000 Euro/ Jahr.

Zaun umstecken 180 Tage, alle 3 Tage, je 30 min: 60/2x15 Euro = 450

Summe: 450 Euro
(5.000 Erlös – 450 Euro Winterkosten = 4.550 Euro)


In der Rechnung fehlt in meinen Augen etwas:

Wenn du die Tiere zwingst, bei der Portionsweide jeden Rest zu fressen, gehen die Leistungen runter. Wenn du sich nicht zwingst, musst du den Weiderest möglichst oft abmulchen, sonst geht die Weidequalität weiter runter.

Nach dem letzten Winter mag die ganzjährige Weidehaltung verlockend sein. Aber ob das jetzt jedes Jahr so ist? Wollen wir auf einen konstanten Klimawandel hoffen. Ich hatte im letzten Jahr immer Schafe draußen. Es gab keinen Schnee, etwas Frost und das Gras war prima zu erreichen. Es wuchs sogar noch.
Wenn das immer so ist, brauche ich überhaupt kein Winterfutter, aber es gab auch schon Jahre, da ging es nicht anders. Ich glaub vor zwei Jahren, war der Winter seeehr lang und hart. Als das Gras wieder wuchs hatte ich keinen einzigen Ballen mehr im Lager.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » So Nov 09, 2014 10:30

stamo hat geschrieben:Wenn du die Tiere zwingst, bei der Portionsweide jeden Rest zu fressen, gehen die Leistungen runter. Wenn du sich nicht zwingst, musst du den Weiderest möglichst oft abmulchen, sonst geht die Weidequalität weiter runter.


Nach meiner Beobachtung wird in D oft viel zu wenig Weiderest belassen und dadurch der Wiederaufwuchs erheblich gebremst.
Wenn du die Faktoren Zeit und Besatzdichte in den Griff bekommst, musst du auch bei genügend Weiderest nichts mulchen.
Wenn ich mulchen muss, habe ich etwas falsch gemacht. (Bei vielen liegt das Mulchbedürfnis auch im Wunsch nach einem "ordentlichen" Aussehen der Weide begründet und nicht in einer tatsächlichen wirtschaftlichen oder futterbaulichen Notwenigkeit.)

Nach dem letzten Winter mag die ganzjährige Weidehaltung verlockend sein. Aber ob das jetzt jedes Jahr so ist? Wollen wir auf einen konstanten Klimawandel hoffen. Ich hatte im letzten Jahr immer Schafe draußen. Es gab keinen Schnee, etwas Frost und das Gras war prima zu erreichen. Es wuchs sogar noch.
Wenn das immer so ist, brauche ich überhaupt kein Winterfutter, aber es gab auch schon Jahre, da ging es nicht anders. Ich glaub vor zwei Jahren, war der Winter seeehr lang und hart. Als das Gras wieder wuchs hatte ich keinen einzigen Ballen mehr im Lager.


Für mich war der letzte Winter eher ungünstig. Viel zu nass auf unseren schweren Böden. Ein paar Wochen bis Monate anständiger Frost wären mir lieber gewesen. Deswegen heißt die Sache ja management intensive grazing. Weil man mit einem Standardrezept nicht auskommt, sondern sein System ständig überwachen und anpassen muss.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich will niemanden bekehren. Jeder soll nach seinen Vorstellungen und mit seinen Methoden glücklich werden. Ich will nur zeigen womit ich mich beschäftige und womit ich experimentieren will. So hoffe ich Anregungen zu erhalten und Anregungen zu geben, wie unter dem Strich mehr Geld beim Betrieb bleiben kann.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Osceola » So Nov 09, 2014 18:23

Ich würde gerade Amerikanische Systeme nicht zu sehr durch die Rosa Rote Brille sehn .
Ausmast in Feedlots - Graining
Einsatz von zt. Hormonen
Billigstes Futter : Baumwollkuchen etc .
Flächenausstattung

Winterfutter auf dem Halm halte ich für Blödsinn in unseren Breiten . Im Schnee geht es um oder die Tiere vertreten alles ! Habe angrenzend an den Winterstall eine Fläche eine Woche Regen und es sieht nach einem Truppenübungsplatz aus . Dann Frost spart Klauenschneiden und freut den TA und :klug: entfernt zuverlässig Afterklauen

Das Weidefutterangebot ist doch Dank RB Silage recht gut zu Steuern . Ich persöhnlich bevorzuge Winterabkalbung (früher sogar schon im September/Oktober) . Kälber profitieren im Stall bei gleichbleibender Futterqualität von der Milch ihrer Mütter und können zum Weideaustrieb die 2 Milch der Kühe voll mitnehmen und gleichzeitig vom Aufwuchs profitieren . Mit zunehmendem Jahr kommen die Kühe eigentlich ganz propper übers Jahr und das Kälber absetzen funktioniert ganz gut und wenn sie durchsaufen auch nicht schlimm .

Man denke immer an den Leserbrief des -alten- im Fleischrinderjounals seinerzeit zur Zufütterung gerade bei Angus :klee: .
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Mo Nov 10, 2014 11:46

Osceola hat geschrieben:Ich würde gerade Amerikanische Systeme nicht zu sehr durch die Rosa Rote Brille sehn .
Ausmast in Feedlots - Graining
Einsatz von zt. Hormonen
Billigstes Futter : Baumwollkuchen etc .
Flächenausstattung


Das ist aber nicht Bestand der Mutterkuh-/Weidehaltung und deshalb auch nicht Thema hier. Dafür könnte man bei Bedarf einen eigenen Thread eröffnen.
Hier soll es um Mutterkuhhaltung und "Weidemast" (Bei den Amis: "grass finished" oder "grass fed" beef, je nach Verfahren.) gehen.

Winterfutter auf dem Halm halte ich für Blödsinn in unseren Breiten .

Das ist dein gutes Recht. In dem Fall solltest du bei deinem Verfahren bleiben.

Im Schnee geht es um oder die Tiere vertreten alles ! Habe angrenzend an den Winterstall eine Fläche eine Woche Regen und es sieht nach einem Truppenübungsplatz aus .

Bei der Fütterung von stehendem Winterfutter wird idR täglich zugeteilt. Du lässt die Kühe ja auch nicht einfach in dein Heulager laufen. Die tägliche Zuteilung erfordert aber keine täglich Arbeit. Es gibt z.B. elektronische Toröffner. So kann man an einem Tag für mehrere Tage die Portionsweiden vorbereiten und diese dann via Toröffner und Gummi-Torseil automatisch zuteilen lassen.
Die Trittschäden sind gering, weil die Tiere nie länger auf einer Fläche bleiben.

Dann Frost spart Klauenschneiden und freut den TA und :klug: entfernt zuverlässig Afterklauen

Bei ganzjähriger Freilandhaltung sollte eh keine Klauenpflege erforderlich sein. Solche Tiere sortiere ich aus. Wenn sie natürlich viel auf Einstreu stehen und in der Zeit keinen Klauenabrieb haben, wird das schwieriger.
Was die beschriebenen Verletzungen angeht: Das hatte ich noch nie. Und bei mir ist bisher auch eine zertrampelte Fläche um den Winterunterstand. Die Tiere legen idR Trampfelpfade an, die eine große Löcher aufweisen. Und wenn sie doch mal bei Frost quer über so ein Trampelfeld müssen, gehen sie entsprechend vorsichtig.

Das Weidefutterangebot ist doch Dank RB Silage recht gut zu Steuern . Ich persöhnlich bevorzuge Winterabkalbung (früher sogar schon im September/Oktober) . Kälber profitieren im Stall bei gleichbleibender Futterqualität von der Milch ihrer Mütter und können zum Weideaustrieb die 2 Milch der Kühe voll mitnehmen und gleichzeitig vom Aufwuchs profitieren . Mit zunehmendem Jahr kommen die Kühe eigentlich ganz propper übers Jahr und das Kälber absetzen funktioniert ganz gut und wenn sie durchsaufen auch nicht schlimm.


Durch den höheren Keimdruck im Stall haben viele Betriebe Kälberdurchfall und manche sogar Nabelentzündungen. Auch deshalb lasse ich lieber im Frühjahr auf der Weide abkalben. Dazu kommt, dass ich die Tiere gerne mit 1,5 Jahren schlachtfertig habe/hätte um sie aus Kostengründen nicht 2 x überwintern zu müssen.
Das ist bei Absetzerverkauf oder Babybeef natürlich kein Problem.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Mo Nov 10, 2014 14:00

tyr hat geschrieben:Allerdings lassen wir die alte Weide dann zur Beweidung offen und geben nur täglich ein Stück zu. Das hat den Vorteil, das die Tiere im Laufe des Tages immer wieder die ganze Weide ablaufen, und auch dort noch Stellen zur Beweidung finden.


Hat aber den Nachteil, dass sie nach 3 bis 4 Tagen anfangen, den Wiederaustrieb der schon abgefressenen Pflanzen erneut zu verbeißen. Das schwächt die betroffenen Pflanzen, drängt sie im Bestand zurück und vermindert den Grasertrag. Optimal wäre es hinten einen Zaun nachzuführen, der spätestens alle 3 Tage umgesteckt wird.
Ist halt bei unseren kleinen Herden auch eine Frage der Arbeitszeit und des Zugangs zum Wasser. Das muss man natürlich gegenrechnen.

elektronischen Torsysteme werden endsprechen kostenintensiv...
Und grad das ist ja nicht das Ziel, die Kosten zu treiben.....


Ca. 400 Kiwi-Dollar netto pro Stück. Also ca. 250 Euro. Kommt halt drauf an, wie viel Arbeitszeit man damit einsparen kann.
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