Rindergülle ist aber nicht das vorrangige Problem, eher Schwein und Geflügel.

tröntken hat geschrieben:Ich lasse ja regelmäßig zur Nährstoffabgabe separieren.
Leider hält sich das Interesse der BGA sehr in Grenzen.

Wenn ich so logisch nachdenke, müsste das doch sogar mir der neuen DV besser werden.
Aktuell, bei viel Mais in der Anlage, durften die noch alles auf ihre eigene Flächen ausbringen, da es nicht tierisch ist.

Nach neuer DV müssen die ihren überschüssigen Gärrest eh abgeben, dann ist es doch egal ob das Tierisches N, oder Pflanzliches N ist.
Dann wäre es doch nur logisch, so viel sep. Rindergülle wie es geht einzusetzen, da dieser doch in Überschussregionen sehr günstig, regelmäßig und in großen Mengen zu bekommen ist. Ich muss diesen Mais-Ersatz nicht ein ganzes Jahr Lagern, ein kleines Silo reicht. Die Gas Ausbeute soll bei 1/3 (???) des Silomaises liegen. Also sollten die doch auch bereit sein ca. 1/4 des SM Preises dafür zu bezahlen.?!

Oder ist da in meinen Denkprozess was falsch?

Ist doch klar das die Biogaser kein Interesse zeigen. Die machen ihre 170 Kg N mit Gärrest voll, somit ist kein Platz mehr für tierischen N, egal ob vom Schwein oder Rind.
Die nehmen Gülle nichtmal geschenkt ab.

Den restl Bedarf kaufen die über Mineraldünger zu. Dann werden die gesetzl Vorschriften eingehalten

Eventuell nehmen noch viehlose Ackerbauern Gülle auf.
Aber auch da hab ich schon gehört das einige in Zukunft drauf verzichten und Mineraldünger nehmen.

.....und wie kommt es dann, dass Bullenställe als Ergänzung der Biogasanlagen einen Boom erleben, wenn es denen soooo unwichtig ist?

LUV hat geschrieben:.....und wie kommt es dann, dass Bullenställe als Ergänzung der Biogasanlagen einen Boom erleben, wenn es denen soooo unwichtig ist?

Weil der Miststrohmix von der Bullenendmast erhebliche Vorteile gegenüber reiner Gülle hat

Es ging ja auch nicht um die Form des Düngers, sondern um die Aussage, dass tierisches N nicht gewünscht sei.....

Fermentervolumen ist wie die Tm-Aufnahme bei einer Kuh der begrenzende Faktor. Aufheizen und Wassertransport kosten Energie deshalb Separation. Die steht im Moment noch in Konkurenz zu Geflügelmist das könnte sich aber durch die Dünge VO ändern, weil Separation besser zu rühren ist und weniger Nährstoffe enthält.
Habt ihr den Link von mir eigentlich gelesen?
Gärrestseparation -> Trocknung durch Bhkw Abgase -> Separation transportwürdig ( 90m3 Schubboden = 40T) -> Abluft der Trocknung durch Luftwäscher-> Abwasser vom Luftwäscher = 8% N (80kg N/m3)
Das ist Handelsdünger Niveau. Ist nur noch die Frage was durch Filtration und Flockungsmittel noch in der dünnen Phase bleibt.
Wenn das wenig genug ist kann man die Flächen für den Futterbau und von den Betrieben von denen man die Gülle bekommt damit düngen und gleichzeitig Geld mit Düngerverkauf verdienen
Mal gucken was die Zukünftig bringt.
Übrigens Luv Geflügelmist ist kein Problem, dafür gibt es Geld oder wenn der Mineraldünger zu billig ist wird nur ein wenig für die Abgabe bezahlt.
Und der Lk Clp ist meines Wissens einer der Landkreise mit den meisten Mastbullen in Deutschland.
An Rindergülle wird es also nicht scheitern

Lona, ich sehe keinen Widerspruch zu meinen Aussagen......oder?

Warum zum Geier sind denn noch nicht tausende Anlagen im Einsatz?
Grad hier im LK CLP ist das Problem doch nicht neu....
An den Kosten kann es nicht liegen, ab 10000m3 rechnet sich das auch, und diese Menge bekommen hier viele zusammen.
Also warum?
Um das zu verstehen, muss man weiter gehen in der Materie.
Und dann wird es kompliziert.
Wenn ich also separiere, kann ich fast den gesamten P, aber auch Kali sowie 20% N aus dem Betrieb bringen.
Den Kali muss ich dann als BGA wieder teuer zukaufen, und die 80% N aus dem Dünnwasser müssen auch irgendwo hin, aber nicht auf dem Betrieb bleiben, also bringe ich Stickstoffwasser teuer in die Gegend ( warum dann nicht gleich Gülle?)
Osmose , sprich die Trennung von Wasser und Stickstoff wird niemals erlaubt, hatte ich schon mal woanders geschrieben.
Zur Gärresttrocknung; alle BGAs die ich hier kenne, haben ihr Wärmekonzept im Griff, die können nicht so ebend hunderte kw/h für eine Trocknung bereitstellen, weil Ställe geheizt, kommunale Einrichtungen usw. die Wärme brauchen. Bleiben vielleicht zwei Monate im Jahr mit Wärmeüberschuss.
Also muss man die Gülle in Gegenden fahren, wo die BGAs am Schuss der Welt sind und Wärme über haben.
Also wird die Suppe eh transportiert.
Desweiteren kann man Gülle im Frühjahr schön auf Getreide fahren, Separationsrest nicht so toll.

Was hingegen Zukunft haben wird, ist das "Zwei-Güllesilo-System", wo man dickere Phasen als auch eine dünner Phase haben wird, die dickere wird abgefahren, die dünnere bleibt im Betrieb.
Ich hab auch schon Güllebehälter gesehen, wo das Saugrohr "variabel" ist, sprich man holt je nach Gülleart erst das dünne für sich raus, das dicke geht weg.
Muss nur ein gutes Rührwerk haben sowie andere Pumptechnik im Pott ( saugen dauert zulange, Tauchpumpe).

Manchmal sind einfache Dinge die besten Dinge....

Entscheidend wird wohl eher die rechtliche Seite sein, der Nachweis der Inhaltsstoffe wird aufwendig, weil Chargenbezogen. Im Moment lügen die Biogaser den Aufnehmenden schön was vor. 2% Differenz beim Stickstoff sind da noch die mildeste Form.

Dafür gibt es NIR-Sensoren, die dir im "laufenden" Betrieb genau die Inhaltstoffe anzeigen.
Hat die Kammer hier neulich vorgeführt.
Kosten: 40000 Euro.

....das wird wohl Standard werden....die Firmen sind ja schon dabei.
http://www.zunhammer.de/de/produkte/ele ... an-control

Die Trocknung soll durch die Abgastemperatur passieren. Die Motorwärme bleibt doch für die Ställe
Warum stehen die nicht schon da?
Ganz einfach weil Bga's bis jetzt noch nicht viel Gärrest abgeben mussten.

Bei den seperationsresten gibt es halt immernoch das problem, dass es schierig ist die zu vermarkten. Es will sie halt keiner haben.

Dazu kommt, dass auf vielen betrieben nur kleinstmengen anfallen würden. Ich hätte ja kein Problem damit meine sauengülle durch so eine kompaktanlge durchzuschicnen. Nur muss ich dann auch jemanden finden der mit die paar Tonnen abnimmt.

Ideal wäre eine sammelstelle, die seperationsreste aufnimmt und so aufbereitet, dass sie als pelletierte ware verkauft werden kann.

Zudem würde sowas wohl auch als tierischer wirtschaftsdünger gelten und wäre für ackerbauern teils auch uninteressant.

Wie sieht's denn mit den osmose Anlagen aus. Zählt die nitratlösung die übrig bleibt auch zu den wirtschaftsdüngern?

Angeblich sind für die neuen Düngeberechnungen für die neue DVO von einem hiesigen Anbieter Kosten von 400€ pro Jahr anzusetzen. Bei guter Vorarbeit durch den Betrieb.

Grobe Proberechnungen kann man natürlich noch nicht machen, gibt ja schließlich noch keine Zahlen mit denen gearbeitet werden soll

kann sich derjenige aber noch glücklich schätzen, der schon einen enthusiastischen ausgefuchsten Dienstleister an der Hand hat, da spielt das Geld erstmal die kleinere Rolle.