@Kormoran2: Ja, Du hast damit schon recht, was die "Spirenzchen" betrifft. Mit dem Umgang eines Lieferanten/Herstellers in dieser trägen Art wäre ich auch nicht einverstanden. Ich beschränke mich auf die technische Sicht. Was die Windempfindlichkeit betrifft: Auch dazu bin ich Deiner Ansicht; die geringe Windempfindlichkeit wundert mich auch. Ich hatte mehr Empfindlichkeit erwartet. Immerhin kann ich berichten, dass wir im windigen Flachland und an wirklich windigen Küsten fuhren und wir spürten keine Seitendrücke und eine Beobachtung über die Außenspiegel zeigten keine erheblichen Seitenabweichungen des vorderen Teils des Anhängers. Also es ist kein deutliches Schlängeln des Gespannes zu sehen. Natürlich kann man im Zugfahrzeug fast nichts spüren auch wenn der Anhänger zur Seite gedrückt wird, da die zwei Gelenke des Gespannes nur wenig Quer-/Seitenkräfte auf das Heck der Zugmaschine übertragen können; die Reibmomente im Drehschemel und in der Kugelkupplung sind diesbezüglich vernachlässigbar. Selbst bei leichter Seitenauslenkung des Drehschemels läuft der Anhänger leicht korrigierend der Zugmaschine hinterher, eben weil es sich um eine gesteuerte Achse handelt. Ich werde das einmal mit einer Kamera (Video) beobachten; die Seitenauslenkungen sind wirklich minimal, also unerheblich. Die Seitenwindempfindlichkeit wäre sogar noch geringer, wenn wir den Alkoven zum Heck hin konstruiert hätten, weil ein Seitendruck auf das Heck keine Auslenkung der darunter liegenden Achse(n) bewirken kann, von Querreibungsdrift einmal abgesehen; die ist vernachlässigbar gering.
Das eigenwillige Design wählten wir aus folgenden Gründen: Leichtbaustatik mit wenigen, einfachen Werkzeugen leicht selbst zu bauen und zu reparieren. Keine Rundungen für viel Raum innen; Funktionalität ist uns wichtiger als Design, erträglicher cw-Wert.
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---------- sorry, das war nun ein wenig OffTopic --------- also zurück zum technischen Anteil des Themas in diesem Thread.
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Im Falle "gummiprinz" würde ich wenig aufwändige Testfahrten machen unter Beachtung der Varianten/Kombinationen: Massenverhältnis der Betriebsgewichte (Zugmaschine/Anhänger), Ladungsverteilung, Achslastenverhältnis, Bremseneinstellung, Auflaufdämpfer.
Etwas mehr aufwändig, aber nützlich und bestimmt nicht falsch: Fahrwerk (größere Räder/Stoßdämpfer).
Wir stellten in Testfahrten eine erhebliche Besserung fest als wir die Zugmaschine schwer machten. Eine Masse, die wir dem Anhänger entnahmen und auf die Pritsche des PickUp packten veränderte das Massenverhältnis "doppelt" (wie auf einer Waage) und wirkte sich sofort positiv aus.
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In Forums-Diskussionen zum Thema "Einachser oder Drehschemel" las ich eine weit verbreitete, merkwürdige Vorstellung, nämlich, dass man beim Drehschemel nicht mehr auf die Ladungsverteilung achten müsse. Das ist falsch! Da hatte wohl so Mancher nur die Stützkraft des Einachsers auf die Kupplung im Sinn. Meine Ansicht: Eine schwerpunktgerechte Beladung - besonders bei Vollausnutzung der Ladekapazität oder gar Überladung - ist für gutes fahrdynamisches Verhalten auch beim Drehschemel wichtig.