DWEWT scheint ja nicht mehr hier im Landtreff aktiv zu sein. Mir ist in Erinnerung, daß DWEWT immer mal wieder schrieb, daß sein "Bio"-Verband teurer wird von der Zertifizierung her und so und immer weniger Mehrwert für den Landwirt bieten würde.
Im Imkerforum lese ich gerade, wie bei den Bio-Imkern die Zertifizierung die letzten Jahre auf deutsch gesagt arsch-teuer geworden ist.
Vor vielleicht 10 Jahren hatte ich noch so im Kopp von wegen Bio und auch als Bio vermarkten, falls ich je was zum Futtern produzieren sollte.
Davon bin ich jetzt ab. Abgucken kann man sich ja Dinge, die einem zusagen, aber mehr auch nicht.
Ich denke, gerade bei den Direkt-Vermarktern (Hofladen und Co.) ist Transparenz das A und O. Den Kunden erzählen, wie was produziert wird und warum. Ich denke, da ist "Bio" eher die 2. oder 3. Geige.
"Tierwohl" und tolle Lebensmittel, wo man weiß, wo es her kommt, spricht die Kunden im Hofladen an.
Mich würde es nicht wundern, wenn zukünftig immer mehr Bio-Betriebe sagen: Leckt mich am Arsch!
Und anschließend konventionell weiter wirtschaften, wie sie es für richtig halten.
Was wird dann aber das politische Ziel der Grünen sein?
Dann muß halt der konventionell wirtschaftende Landwirt indirekt ausreichend auf "Bio"-Richtlinie getrimmt werden.
Wenn man sich den Dokumentations-Wahn in der Landwirtschaft nur so wie ich von der Seitenlinie aus ansieht, dann geht es in diese Richtung.
Deshalb: Aufklärung! Vor 100 Jahren haben noch viele Menschen in der Landwirtschaft gearbeitet. Die Landwirtschaft war bei den Leuten im täglichen Leben.
Jetzt in unserer Zeit haben aber vielleicht noch 2,3 oder 5 Mio Deutsche irgendwie Kontakt zur Landwirtschaft. Das ist garantiert nicht mehr jeder 10 Bundesbürger.
Und es werden weniger. Ich sehe es selbst in meinem Bekanntenkreis. Ich sehe aber auch, daß ein Interesse da ist und sich die Leute meine Erklärungen (von mir als Landwirtschafts-Laien) anhören.
Wer auf den Dorf lebt und wirtschaftet, der mag das noch nicht so spüren, aber es ist die Tendenz und Zukunft.