Das heißt, es muss zusätzliches Eiweiß ins Futter, weil der Gehalt des Getreides nicht reicht. Konventionelle Bauern nehmen Sojaschrot, die Bios behelfen sich mit Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen und Kartoffeleiweiß. Dieses Eiweiß wird aber vom Verdauungstrakt des Schweins nicht so gut aufgenommen.
Keine Rede von Molke, saurer Milch oder ähnlichen tierischen Eiweißlieferanten.
deswegen ist man auf das angewiesen, was für die Verarbeitung nicht taugt. Also Weizen, der zu schlecht zum Brotbacken ist, oder Gerste, die sich nicht zum Bierbrauen eignet
Auch im konventionellen Anbau wird Getreide, was die hohen Anforderungen für die Weiterverarbeitung nicht erfüllt, zu Futtergetreide.
Kaum ließen wir die Käfige weg, stieg die Zahl der erdrückten Ferkel stark an.
Einfach Käfig weglassen und dann annehmen, daß es bei gleichen Platzverhältnissen schon geht, ist nicht weit gedacht.
Wir schickten Strohproben ins Labor und erhielten die Auskunft, dass es voller Schimmelpilztoxine war. Und das, obwohl wir es ausgiebig gewendet und getrocknet hatten. Weil Getreide heute viel später geerntet wird, ist der Halm bereits auf dem Feld tot. Damit bietet er eine ideale Angriffsfläche für Pilze, die dadurch von vornherein im Stroh enthalten sind
Ist auch nicht zwangsläufig so. Weiß ich aus eigener Erfahrung, weil auch wir keine Fungizide im Getreide einsetzen und trotzdem einwandfreies Stroh, was auch zur Rinderfütterung durchaus taugt, erhalten. Ist also auch eine Frage des Managements, des Klimas und des Standorts.
Und so weiter und so weiter. Einfach alles "konvi" weglassen und dann als BIO weiterwurschteln - das geht schief. Und so scheint es mir im angesprochenen Fall gewesen zu sein.
Es gibt sicher viele "BIO"-Betriebe, die das Ganze ideologisiert und etwas blauäugig angehen. Es gibt aber auch Betriebe, die das "ordentlich" betreiben, wo das Management und die Grundlagen/-kenntnisse stimmen und wo die Anforderungen z. B.an die Bestandesführung viel höher sind. Also bitte nicht alles über einen Kamm scheren.