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Ökologische Landwirtschaft

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Todde » Di Nov 11, 2014 22:23

Manfred hat geschrieben:Ja. In Fantasien vermutlich... :lol:

Für D gibt es relativ wenig Zahlen, aber trotz unserer sehr verzeihenden Klimabedingungen hier auf dem globalen Stecknadelkopf Mitteleuropa gehen laut BMU auf 1/7 der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschland jährlich allein durch Wassererosion mehr 3 Tonnen pro ha an Boden verloren.


Dann müsste man, wenn man ehrlich wäre, den Pflug verbieten, damit die Ökolandwirtschaft beerdigen.
In vielen Teilen der Welt hat man pfluglose Bewirtschaftung gefördert, damit das Ökosystem den Ackerbau erträgt.
Überraschender weise sind das Gegenden wo heute am klimaschonensten gewirtschaftet wird ohne Organic Farming, mit Biotechnologie und Wissen.

Boden geht ob konventionell oder bio verloren wenn ich den mit dem Pflug vergewaltige, das haben schon die Römer erfahren dürfen als Biobauern.
Und jede Bodenbearbeitung kostet dauerhaft Boden.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Di Nov 11, 2014 22:48

Todde hat geschrieben:Dann müsste man, wenn man ehrlich wäre, den Pflug verbieten, damit die Ökolandwirtschaft beerdigen.


Viel Wissen über den Öko-Ackerbau hast du nicht gerade, oder?

Überraschender weise sind das Gegenden wo heute am klimaschonensten gewirtschaftet wird ohne Organic Farming, mit Biotechnologie und Wissen.


Oje...
Um die Erhöhung des CO2-Niveaus in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung wieder rückgängig zu machen, bräuchten wir nur den Humusgehalt der oberen Bodenschicht der Weltagrarfläche um 1% (also um 1% Anteil an der Gesamttrockenmasse) zu erhöhen.
Pfluglogs-Bewirtschaftung mit hohem Glyphosateinsatz ist aber der ökologischen Pfluglosbewirtschaftung im Humusaufbau deutlich unterlegen. Und beide können können nicht gegen gut geführte Weidesysteme anstinken.
Deine Aussage ist also schlicht falsch. Gute Landbewirtschaftung schont das Klima nicht nur, sie bindet sogar deutlich mehr CO2 als sie freisetzt.

Boden geht ob konventionell oder bio verloren wenn ich den mit dem Pflug vergewaltige, das haben schon die Römer erfahren dürfen als Biobauern.

Da sind wir mal einer Meinung.

Und jede Bodenbearbeitung kostet dauerhaft Boden.

Das ist wieder falsch. Richtige Bodenbearbeitung die Erosion sogar deutlich reduzieren. Siehe z.B. die Bodenbelüftung und Wasserverteilung im Keyline-Sytem (keyline farming, yeomans plow) die von Australien aus immer weitere Verbreitung findet.
Zuletzt geändert von Manfred am Mi Nov 12, 2014 0:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Todde » Di Nov 11, 2014 23:10

Manfred hat geschrieben:
Todde hat geschrieben:Dann müsste man, wenn man ehrlich wäre, den Pflug verbieten, damit die Ökolandwirtschaft beerdigen.


Viel Wissen über den Öko-Ackerbau hast du nicht gerade, oder?

Mir ist bekannt, dass es ganz wenige NoTill Ökos gibt.

Überraschender weise sind das Gegenden wo heute am klimaschonensten gewirtschaftet wird ohne Organic Farming, mit Biotechnologie und Wissen.


Oje...
Um die Erhöhung des CO2-Niveaus in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung wieder rückgängig zu machen, bräuchten wir nur den Humusgehalt der oberen Bodenschicht der Weltagrarfläche um 1% zu erhöhen.

Und wenn mann mit 25cm Pflugfurche rund 25dt organische Masse freisetzt, was sagt uns das?


Pfluglogs-Bewirtschaftung mit hohem Glyphosateinsatz ist aber der ökologischen Pfluglosbewirtschaftung im Humusaufbau deutlich unterlegen. Und beide können können nicht gegen gut geführte Weidesysteme anstinken.

Weide ist Iiiiii, da stehen Klimakillerrinder drauf!
Tiere sind doch eh schlecht fürs Klima, weiß doch jeder aus dem UBA, NNR oder Grünenwähler.
Wie aber ein öko-pfluglos-Betrieb klimaschonender wirtschaften will, wie ein Direktsaatbetrieb, der alle paar Jahre mal mit Glyphosat arbeitet oder eben die Beikrautregulierung mit Glyphosat erledigt, aber nur EIN Drittel erntet, das kannst DU ja mal bitte an genauen Zahlen hier darlegen!
Bislang gibt es zwischen Öko/Koneventionell nur Daten, die keine Differenzen zur Tonne Lebensmittel benennen kann,
nur ließé sich im konventionellen "Glyphosat" Bereich da so einiges zu Gunsten der Koneventionellen machen.
Dazu gibt es auch bei der WHO(?) und dem IPCC recht gute Berechnungen.

Deine Aussage ist also schlicht falsch. Gute Landbewirtschaftung schont das Klima nicht nur, sie bindet sogar deutlich mehr CO2 als sie freisetzt.

Oh ha, wo habe ich etwas anderes behauptet?
Erst mal binden Wurzeln im Boden CO² dauerhaft und sicher keine Erntereste die der Bio mit 5 mal Scheiben und Grubbern samt Unkraut bearbeitet.

Boden geht ob konventionell oder bio verloren wenn ich den mit dem Pflug vergewaltige, das haben schon die Römer erfahren dürfen als Biobauern.

Da sind wir mal einer Meinung.

Und jede Bodenbearbeitung kostet dauerhaft Boden.

Das ist wieder falsch. Richtige Bodenbearbeitung die Erosion sogar deutlich reduzieren. Siehe z.B. die Bodenbelüftung und Wasserverteilung im Keyline-Sytem (keyline farming, yeomans plow) die von Australien aus immer weitere Verbreitung findet.


Jede Bodenbewegung setzt den Zersetzungsprozess in Gang, Bodenbelüftung ließe sich mit entsprechenden Kulturen machen, ich sage nur Nobby.
Ob das überall ausreichend funktioniert und wie, daran gibt es in Deutschland ja keine Forschung oder Föderung, hier glaubt man ja lieber an irgendwelche Wirtschaftsweisen, die vor 100 Jahren nicht mal ein Drittel der heutigen Weltbevölkerung satt gemacht hat.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Di Nov 11, 2014 23:58

Schau dir mal an, was der Friedrich Wenz treibt. Gibt im Netze einige Videos zu und seine Feldtage und Kurse kann man auch besuchen. Das ist Öko-Ackerbau nach aktuellem Wissenstand.
Nix Pflügen und nix x-mal Scheiben etc.

Alle paar Jahre mal Glyphosat würde ich nicht als wild ansehen. Aber die angesprochen GVO-Pfluglosbetriebe setzen exzessiv Glyphosat ein, um die Vorfrucht vor der Mulchsaat abzutöten, und dann noch in mehreren Durchgängen während der Kultur, zu Unkrautbekämpfung. Das bringt das Bodenleben massiv durcheinander und führt dazu, dass aus den Pflanzenresten deutlich mehr CO2 und deutlich weniger Dauerhumus gebildet wird als in vergleichbaren Ökolandbau-Systemen.

Das Keyline-System führt, richtig angewandt, dazu, dass der Humusgehalt in den erreichten Bodenschichten deutlich steigt. Klar wird am Anfang etwas organische Masse verbrannt, die bisher durch die schlechte Belüftung nicht umgesetzt war. Aber das wird durch die bessere Durchwurzelung und die Aktivierung des Bodenlebens in relativ kurzer Zeit mehr als kompensiert.

Dass die Forschung zu modernen Ökolandbautechniken in D praktisch zu erliegen gekommen ist, haben wir ja nicht zuletzt dem Bauernverband zu verdanken...
Ist schon ein Trauerspiel, was da in Deutschland passiert. Vorneherum viel Gejammer, dass D seinen Ökoprodukte-Bedarf nicht annähernd decken kann und das keiner mehr auf Öko umstellen will, und hintenherum werden dem Ökolandbau die Füße abgeschlagen. So müssen wir halt von privaten Initiativen und im Ausland lernen.
Andererseits: Evtl. ist das gar nicht sooo schlimm. Die Hochschulen hinken den besten Praktikern eh meist um Jahre hinterher, was das Erproben neuer Entwicklungen angeht.

Der schlechte Ruf der Tierhaltung beruht ja auf Berechnungen mit intensiven Mastverfahren auf Getreidebasis. Das es auch komplett anders geht und dass die Weidetierhaltung in den riesigen Trockengebieten der Erde vermutlich die schlagkräftigste Waffe für den Klimaschutz überhaupt ist, hat Allan Savory eindrucksvoll belegt und diese Erkenntnis setzt sich auch in der Wissenschaft mehr und mehr durch. Das Problem ist aktuell noch, dass zu weniger Forscher weltweit Mittel erhalten, um das Erreichte zu dokumentieren und zu publizieren. Das ändert sich aber langsam und die ersten Arbeiten liegen vor.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Todde » Mi Nov 12, 2014 0:32

Manfred hat geschrieben:Schau dir mal an, was der Friedrich Wenz treibt. Gibt im Netze einige Videos zu und seine Feldtage und Kurse kann man auch besuchen. Das ist Öko-Ackerbau nach aktuellem Wissenstand.
Nix Pflügen und nix x-mal Scheiben etc.


Und wer macht das außer Wenz?
Wie lange wirtschaftest Du pfluglos und biologisch?
Arbeitest Du nach seinem System?
Immer wieder amüsant, dass einzelne Ausnahmebetriebe der Ökos mit dem Durchschnitt der Konvis verglichen werden :roll:

Alle paar Jahre mal Glyphosat würde ich nicht als wild ansehen. Aber die angesprochen GVO-Pfluglosbetriebe setzen exzessiv Glyphosat ein, um die Vorfrucht vor der Mulchsaat abzutöten, und dann noch in mehreren Durchgängen während der Kultur, zu Unkrautbekämpfung.


Da liegt Dein Fehler, vor RR-Kulturen haben die Glyphos gespritzt und dann gedrillt, danach die Unkräuter wieder rausgespritzt.
Heute wird gedrillt und dann nach Kultur mit Glyphos die Herbizidmaßnahme erledigt.
Von "mehreren" Durchgängen, Du sprichst wieder von extremen Betrieben, ohne Fruchtfolge und nur auf RR ausgerichtet.
Aus Sicht eines deutschen ARD-Zuschauers oder Greenpeace Aktuell-Lesers sieht die Welt so aus, anscheinend ist es vor Ort doch nicht über all so.

Das bringt das Bodenleben massiv durcheinander und führt dazu, dass aus den Pflanzenresten deutlich mehr CO2 und deutlich weniger Dauerhumus gebildet wird als in vergleichbaren Ökolandbau-Systemen.

Ob man 1 mal oder 5 mal im Jahr Glyphos spritzt spielt für das Bodenleben überhaupt keine Rolle, das sind Mythen aus Greensmärchen.
Und ich bezweifel, dass aus rund 1/3 an organischer Masse mehr Dauerhumus werden kann, aber Du darfst gerne mal vorrechnen, die Schweizer kommen auf Deine Behauptung nicht. Und 1/3 Masser wird auch nicht mehr CO² speichern.
In beiden Fällen müsste es sich um unterschiedliche Kulturen handeln oder bildet sich Humus politisch Korrekt nur auf Bioböden?


Das Keyline-System führt,

Was ist daran neu? Das ein Ökobauer das gewinnbringend in Vorträgen ausbreitet?
Hast DU das System schon probiert und wendest es an?

Dass die Forschung zu modernen Ökolandbautechniken in D praktisch zu erliegen gekommen ist, haben wir ja nicht zuletzt dem Bauernverband zu verdanken...

Das ist doch wohl ein Scherz?
Was wurde alles eingestampft an NoTill-Forschung dank Künsat zu Gunsten des Ökolandbaus?
Hier wird geforscht, wie man aus 70% Minderertrag irgendwann mal nur noch 69% macht... seit 12 Jahren und davor schon...
Leider, für Biobetriebe, entwickelt sich die moderne Landwirtschaft schneller und wenn man im Ökolandbau mal den Durchbruch um 1% geschafft hat, dann sind die anderen schon wieder 2% weiter-

Ist schon ein Trauerspiel, was da in Deutschland passiert. Vorneherum viel Gejammer, dass D seinen Ökoprodukte-Bedarf nicht annähernd decken kann und das keiner mehr auf Öko umstellen will,

Alles eine Frage des Lohns, hier in Deutschland will nun mal keiner für die Löhne solche Handarbeit machen,
daher setzen andere Arbeitsintensive Unternehmen in solchen Fällen auch auf andere Länder.
Ist ja auch nicht verkehrt, dort kommen Menschen in Lohn. Hier arbeiten nun mal teuer ausgebildete Arbeitskräfte zu hohen Löhnen, die können aber auch mehr ausgeben, aber nun mal nicht konkurrenzfähig veraltete Arbeitsweisen nachgehen.

und hintenherum werden dem Ökolandbau die Füße abgeschlagen. So müssen wir halt von privaten Initiativen und im Ausland lernen.

Öko in Deutschland funktioniert nur über Masse, riesige Flächen, wo die Arbeitskraft Hektar so durch Technik ersetzt werden kann, damit man konkurrenzfähig wird.
Ansonsten eben Öko mit Bioladen und Marktstand.
Dazwischen ist kein Platz, da bin ich mir sicher.

Der schlechte Ruf der Tierhaltung beruht ja auf Berechnungen mit intensiven Mastverfahren auf Getreidebasis.

Die Verbraucher haben doch noch lange nicht kapiert, dass sie nicht mit Steak und Hähnchen ernährt werden können, wenn jeder Bauer 20 Schweine rumlaufen hat.
Was meinst Du, wenn die erst mal kapieren, dass das Biofleisch nicht vom Kleinen Krauter nebenan kommt sondern aus Biobetrieben, die nicht wesentlich anders sind, wie die Konventionellen.
Dann merken die, dass die von den NGOs, BÖLW und den Gründen nur verarscht wurden.
Und ich hoffe das merken die bald.
Miersch hat ja bei Hart aber Fair mal kurz angeschnitten, welche Bundesländer für den Auslauf der "Biotiere" benötigt werden.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Pulsator » Mi Nov 12, 2014 7:53

Manfred schrieb: Um die Erhöhung des CO2-Niveaus in der Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung wieder rückgängig zu machen, bräuchten wir nur den Humusgehalt der oberen Bodenschicht der Weltagrarfläche um 1% (also um 1% Anteil an der Gesamttrockenmasse) zu erhöhen.
Pfluglogs-Bewirtschaftung mit hohem Glyphosateinsatz ist aber der ökologischen Pfluglosbewirtschaftung im Humusaufbau deutlich unterlegen. Und beide können können nicht gegen gut geführte Weidesysteme anstinken.
Deine Aussage ist also schlicht falsch. Gute Landbewirtschaftung schont das Klima nicht nur, sie bindet sogar deutlich mehr CO2 als sie freisetzt.


DAS ist mal ne ansage...welche glaskugel hat dir das denn verraten? wenn es etwas gibt, was ich hasse, dann sind das weltrettungstheorien, die man einfach mal so raushaut um andere zu diskreditieren....
meine these: wenn die menscheit die freisetzung von c02 aus fossilen energieträgern unterlässt, ist alles gut. das hat nichts mit der form der landbewirtschaftung zu tun. und die aussage: "wir (!) bräuchten nur nur den Humusgehalt um 1% zu erhöhen, wohl gemerkt der WELTgararfläche, das impliziert nicht nur, dass irgendjemand die Menschheit diktatorisch dazu zwingen müsste sondern gleichzeitig impliziert es, dass diejenigen, die es nicht tun, Schuld am Weltuntergang sind.....geh noch mal in dich und checke sinn und zweick deiner aussage.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Mi Nov 12, 2014 9:02

@Todde: In meinem Umfeld kenn ich kaum einen Bio-Ackerbaubetrieb, der noch pflügt. Vermutlich gibt es da regionale Eigenheiten. Aber, was man auch aus Tyrs Beitrag ablesen kann, gute Pfluglosbewirtschaftung ist anspruchsvoll. Da muss sich in der Aus- und Weiterbildung noch viel tun, um die Flucht zurück zum Pflug zu vermeiden.
Ich bin einen Schritt weiter gegangen. Nur noch Dauergrünland, bzw. wo wegen des idiotischen Umbruchverbotes zur Erhaltung des Ackerstatus nicht anders möglich Kleegras.
Kann es sein, dass die Keyline mit dem System von Wenz verwechselst? Lies dich mal etwas ein, bezüglich Keyline Farming. Brigitta hat das System hier schon vor Jahren verlinkt, ist aber auf keine nennenswerte Resonanz gestoßen. Selbst habe ich es noch nicht in Verwendung. Will vorher noch einige andere Experimente abarbeiten. Habe aber schon einige Teilflächen im Blick, wo mir der Einsatz sinnvoll erscheint. Belegte Positiv-Beispiele gibt es weltweit genug. Mich spricht vor allem an, was Mark Shepard treibt (Buch: Restoration Agriculture). Der setzte von Anfang an den Keyline-Grubber ein und er erzielt erstaunliche Erfolge im Humusaufbau.

@Pulsator: Soll ich jetzt lügen, weil dir die Wahrheit nicht in den Kram passt? Das Thema Carbon Farming wirst du nicht aufhalten. Ist schon viel zu groß. Andere bemühen sich darum, dass die entsprechenden Leistungen der Bauern honoriert werden. In D ist leider durchaus vorstellbar, dass auch dieses Thema genutzt wird, um die schleichende Bodenenteignung voran zu treiben. Das ist aber bei der CO2-Einsparung in D auch nicht anders. Statt Ziele vorzugeben und die Lösung der Schwarmintelligenz zu überlassen, kriegt man auch bei der Einsparung in D jeden Handgriff vorgeschrieben. Entsprechend schlecht sind die Lösungen.
Und was das Ende der Freisetzung von C02 aus fossilen Brennstoffen angeht: Wann genau wirst du damit aufhören? Oder soll das nur für andere gelten?
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Todde » Mi Nov 12, 2014 11:20

Manfred hat geschrieben:@Todde: In meinem Umfeld kenn ich kaum einen Bio-Ackerbaubetrieb, der noch pflügt. Vermutlich gibt es da regionale Eigenheiten.

Der Biobetrieb hier im Ort pflügt mindestens 2 mal im Jahr...
Ist aber auch ein Sonderfall, eine Stiftung, die müssen nicht und verdienten auch noch nie an der Landwirtschaft.
Vieh haben die nicht, heute nur noch Gemüse, Getreide war in 20 Jahren immer ein Totalausfall.

Aber, was man auch aus Tyrs Beitrag ablesen kann, gute Pfluglosbewirtschaftung ist anspruchsvoll. Da muss sich in der Aus- und Weiterbildung noch viel tun, um die Flucht zurück zum Pflug zu vermeiden.

Auf Feldbegehungen kommt das Thema auch öfters, meist bei guten Getreidepreisen, dieses Jahr wird hier wieder weniger gepflügt.
Bessere Ausbildung zur pfluglosen Bewirtschaftung in Deutschland wird man wohl noch lange warten können, das Thema ist wohl so gut wie vom Tisch.
Gestrichene Budget bei den Feldversuchen durch Künast fordern halt ihre Opfer.
Der letzte Vorreiter zu pfluglos ist hier die Nordzucker mit der Anbauberatung, die machen sehr gute Versuche und differenzieren Verfahren und Böden gut.

Ich bin einen Schritt weiter gegangen. Nur noch Dauergrünland, bzw. wo wegen des idiotischen Umbruchverbotes zur Erhaltung des Ackerstatus nicht anders möglich Kleegras.

Ok, jetzt fangen alle in Deutschland an ihren Acker in Grünland und Kleegrasflächen zu wandeln :roll:
Wir werden die Welt vor dem CO² retten... nebenbei dezimieren wir uns durch verhungern, auch ein Guter weg zur besseren Welt :mrgreen:
Ist ja historisch gesehen auch eine der Ursprungsideen der Umweltbewegung aus den 1950/60igern.

Wenz verwechselst?

Du hast auf Wenz verwiesen, habs mir kurz angeschaut, wenn das Standard in der Ökolandwirtschaft ist, dann habe ich wohl einen Trend dort verpasst...
Auf unseren Sandböden bezweifle ich, dass hier wer damit dauerhaft Erfolg hat. Allein der Unkrautdruck würde einen Daueraufhalt in der Kultur vorraussetzen.
Auf milden Lehmsanden ohne größeren Unkrautdruck mag das wieder anderes aussehen, dafür wächst Gemüse aber auch wieder nicht so gut.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Welfenprinz » Mi Nov 12, 2014 11:46

Kann ich da mal ganz schüchtern den quantitativen Faktor einwerfen? nahrung für 7 Milliarden Menschen mit Bio und extensiver Grünlandnutzung? weil der Klimagott es so will?
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
Pfosten, die die Zäune halten, Zäune, die die Menschen spalten.
Hoffnung bleibt, dass diese Pfosten eines Tages mal verrosten.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Lacy Laplante » Mi Nov 12, 2014 12:08

Welfenprinz hat geschrieben:Kann ich da mal ganz schüchtern den quantitativen Faktor einwerfen? nahrung für 7 Milliarden Menschen mit Bio und extensiver Grünlandnutzung? weil der Klimagott es so will?


Ok, wenn man das nun inhaltlich durchdenken möchte, sollte man die real existierende Fläche welche Ackerland ist nehmen und diese durch die "Weltbevölkerung" teilen :-)
Von da aus könnte man dann weiter überlegen. Wenn man es dann möchte und nicht vorher durch Ideologien an der Überlegung gehindert wird.

Aber alleine feste Daten zur realen Ackerfläche Weltweit zu bekommen stellt sich schon als schweres Unterfangen raus, leider.(Landwirtschaftlich genutze Fläche 48.827.330 km2)


Nicht reale Faktoren wie "Geld" oder ökonomische Faktoren sollten erstmal bei einer solchen Betrachtung aussen vor bleiben, weil es zwar aktuell ein Sachzwang darstellt, diese Faktoren aber änderbar sind.


Lg,
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Mi Nov 12, 2014 12:56

Ca. zwei Drittel der Weltagrarfläche sind Weideland. Und von extensiv kann keine Rede sein. Im Gegenteil. Es geht um eine deutliche Intensivierung, um diese Flächen wieder besser nutzbar zu machen. Man kann da nicht einfach von unseren Bedingungen auf den Rest der Erde schließen. Weidebetriebe in Trockengebieten, die auf holistic mangagement umstellen, verdoppeln ihren Viehbestand oft in den ersten 2 Jahren. Mittelfristig gehen die Bestände dann noch deutlich weiter hoch, weil sich die Bodenfruchtbarkeit, das Wasserhaltevermögen, die Artenzusammensetzung und damit auch die Futtererträge deutlich verbessern.
So starke Effekte sin in unserem Klima mit der gleichmäßigen Niederschlagsverteilung natürlich nicht zu erwarten. Aber auch hier ist Luft nach oben. 25% bis 50% mehr Futterertrag dürften bei vielen Weidebetrieben erreichbar sein. Und wir sind nur ein Fliegenschiss auf dem Globus. Der Großteil der Agrarflächen liegt in Gebieten mit deutlich spröderem Klima.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Welfenprinz » Mi Nov 12, 2014 13:02

Langfristig wird meiner Meinung nach die Nahrungsmittelproduktion in verticalfarming systemen stattfinden. :)
Und auf den -unseren -Flächen je nach Epoche und Zeitgeist Naturschutzexperimente oder Manövergelände.
@LL: ja,eine exakte Feststellung der Rahmendaten ist definitiv nicht möglich. Sicher ist,dass die Welternährung -wie 2008- gesehen auf einem schmalen Grat ohne Mengenpuffer läuft.In dieser Ausgangslage für Arbeitsweisen,die potentiell mengenmindernd sind,zu plädieren ist verantwortungslos und menschenfeindlich.
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
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Hoffnung bleibt, dass diese Pfosten eines Tages mal verrosten.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Mi Nov 12, 2014 13:06

Eben erhalten. Ich poste es mal hier, weil es thematisch passt:

Rede von Mark Bittman (New York Times): How to Change the Food System and Feed the Nine Billion:

http://www.nytfoodfortomorrow.com/videos/opening-keynote-how-to-change-the-food-system-and-feed-the-nine-billion.aspx
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