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Ökologische Landwirtschaft

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Do Nov 13, 2014 14:11

H.B. hat geschrieben:Humusaufbau geht nicht von einem Tag auf den anderen. 80% meiner Ackerflächen, auf denen heute bis zu 12 Tonnen Weizen geerntet wird, waren jahrhundertelang (bis vor 60 Jahren karge Schafweiden) mit einer "steinreichen" Humusdecke von 7 - 10 cm. Darunter gibts Steine und gelben Lehm. Und solche Beispiele gibts zu tausenden. Erst die moderne Landwirtschaft konnte die Böden entsprechend verbessern - und auch dort ist es kein Selbstläufer. Wenn ich beobachte, wie die Biogaser (aber nur zum Teil) ihre Böden bei ungünstiger Witterung auf Jahrzehnte kaputtwalzen, wird mehr schlecht. Das ist noch schlimmer als das Auslaugen und Zutodehacken mit Bio-Bewirtschaftung.


Zumindest kann man den Humusaufbau in die Tiefe durch entsprechende Bearbeitung gut unterstützen.
Langzeitstabiler Dauerhumus entsteht eigentlich nur aus verholztem Material (Stroh etc.). Schon deshalb kann Biogas-Substrat da wenig Beitrag leisten. Und das Befahren der Flächen zur Unzeit ist ein Übel, dass sich auch hier mit wachsenden Betriebsgrößen immer mehr ausbreitet. Auf den klein strukturierten Flächen kann man mit Arbeitsbreite halt nur begrenzt rationalisieren. Das hat dann zur Folge, dass man bei jedem Dreckwetter auf den Boden muss, um mit der Arbeit noch irgendwie fertig zu werden.

Du redest von Bio? Manni, das sind 3%. Die machen schon allein wegen ihrer Geringfügigkeit die Umwelt nicht kaputt.

Nein. Ich rede von wirtschaftlichen Alternativen. Mit einem extensiven Betriebsmodell kann ich gegen intensive Veredlungsbetriebe am Pachtmarkt nicht konkurrieren. Sollte der Pachtmarkt hier auch durch die Decke gehen oder die Geldnot der EU den Ausgleichszahlungen ein Ende bereiten, dann brauche ich ein alternatives Konzept, wenn der Betrieb weiter bestehen soll. Da gibt es natürlich Möglichkeiten. (Im letzteren Fall, Wegfall der Ausgleichszahlungen) wäre es hier auch denkbar, dass der Pachtmarkt für Grünland völlig zusammenbricht und man große, arrondierte Flächen für lau bewirtschaften kann, was wieder neue Möglichkeiten eröffnen würde.
Joel Salatin habe ich ja schon öfter angesprochen. Der setzt zwar keine synthetischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel ein, verfüttert aber konventionelles Getreide an sein Geflügel und die Schweine. Dieser hochdiversifizierte Direktvermarktungsbetrieb macht inzwischen ca. 20.000 Euro Umsatz pro ha, bei guten Margen und mit extrem niedrigem Kapitaleinsatz und ganz ohne Flächenprämien.
Auch Mark Shepard kommt in seiner Betriebsentwicklung gut voran, ohne Futterzukauf.
In die Richtung müsste ich mich wohl bewegen, wenn mein Betrieb bei deutlich steigenden Flächenkosten weiter bestehen soll. Aber dafür ist nicht jeder Betriebsleiter gemacht.
Deshalb stimme ich deiner These durchaus in weiten Teilen zu: Wer nach klassischen Betriebsmodellen wirtschaftet und keine vernünftigen Renditen erzielt, der sollte keine Großinvestitionen in die Fortführung seines bisheriges Modells tätigen. Und man sollte im Auge behalten, dass die Flächenprämien recht kurzfristig wegfallen oder durch Inflation wertlos werden können. Langfristige Investitionen mit Ziel Prämienoptimierung sind hochriskant.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Pulsator » Do Nov 13, 2014 14:21

tyr hat geschrieben:
Pulsator hat geschrieben:
.....sei doch froh, wenn die menge sinkt, wird doch der preis steigen, oder? :mrgreen: ...da wir ja sowieso bio machen sollen und der verbraucher mehr zahlen wird, die welt unsere produkte nicht kaufen soll, weil exporte bääh sind, die fläche benötigt wird für infrastrukturmaßnahmen etc. deshalb ist es doch schnurz piep egal wieviel humus wo vergraben liegt...oder wie oder was? ich sehe immer noch kein humusproblem, so wie welfenprinz auch nicht...evtl. gibt es ja verschwörungstheoretiker die mit humus werfen?


Du bist auf einem völlig sinnfreien Tripp........... :roll:


...ich fand das ziemlich deutlich auf den punkt gebracht...hingegen finde ich deine ständigen negativ meldungen eher belastend bis frustierend...irgendwie ossimäßig, kann das sein?
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Lacy Laplante » Do Nov 13, 2014 14:59

Pulsator hat geschrieben:
...ich fand das ziemlich deutlich auf den punkt gebracht...hingegen finde ich deine ständigen negativ meldungen eher belastend bis frustierend...irgendwie ossimäßig, kann das sein?



Bei tyr sehe ich keinerlei Negativität sondern eher Beschreibungen und mögliche Entwicklungsszenarien welche antürlich nicht alle zutreffend sein müssen.
Das trifft übrigends auf alle "Analysen" von eventuellen Entwicklungen zu, von jedem, mich eingeschlossen.

Du bist der Empfänger dieser Nachricht von tyr und interpretierst für dich wie es bei dir ankommt.
Mit Intelligenz kann sich der Mensch von Traditionen abwenden.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Welfenprinz » Do Nov 13, 2014 15:13

tyr hat geschrieben:
Welfenprinz hat geschrieben:Pulsator:sag doch mal nem Autobauer,dass er den Golf mal mit 8 oder mal mit 12 kg Blech zusammenbauen soll. Weil im zuliefersystem so ein geheimnisvoller,sagenumwobener Puffer ist,der ein Eigenleben führt und die Abläufe durcheinander bringt.


Und das ist der Fehler in der Sichtweise. Landwirtschaft arbeitet in, und mit lebenden Systemen, die man nicht ohne Auswirkungen anpassen kann.....

Und es wäre zur Erhöhung der Ernährungssicherheit besser die Pflanzenproduktion so weit wie irgendwie möglich aus diesem Zufallsgenerator lebende Systeme" zu lösen.
Ich mache keine Denkfehler.
Ich weiss nur nicht wieso man sowas unzuverlässiges als unveränderbar hinnehmen soll.
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
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Hoffnung bleibt, dass diese Pfosten eines Tages mal verrosten.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Pulsator » Do Nov 13, 2014 15:43

Lacy Laplante hat geschrieben:
Du bist der Empfänger dieser Nachricht von tyr und interpretierst für dich wie es bei dir ankommt.


achnee, das war mir jetzt neu....man lernt ja nie aus.... :klug:
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon H.B. » Do Nov 13, 2014 16:03

Manfred hat geschrieben:Ich rede von wirtschaftlichen Alternativen. Mit einem extensiven Betriebsmodell kann ich gegen intensive Veredlungsbetriebe am Pachtmarkt nicht konkurrieren. Sollte der Pachtmarkt hier auch durch die Decke gehen oder die Geldnot der EU den Ausgleichszahlungen ein Ende bereiten, dann brauche ich ein alternatives Konzept, wenn der Betrieb weiter bestehen soll. Da gibt es natürlich Möglichkeiten. (Im letzteren Fall, Wegfall der Ausgleichszahlungen) wäre es hier auch denkbar, dass der Pachtmarkt für Grünland völlig zusammenbricht und man große, arrondierte Flächen für lau bewirtschaften kann, was wieder neue Möglichkeiten eröffnen würde.
Joel Salatin habe ich ja schon öfter angesprochen. Der setzt zwar keine synthetischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel ein, verfüttert aber konventionelles Getreide an sein Geflügel und die Schweine.

Soviel Konzept brauchst du garnicht, der Verbraucher wird immer "fressen" - egal was passiert - als erstes brechen die Importe weg - und er wird für das was da ist, soviel bezahlen müssen, dass es auch produziert werden kann. Wer die kleinen Schrauben im Griff hat, und bei den Großen keinen Fehler macht, wird in jeder Betriebsgröße in jeder Wirtschaftslage sein Auskommen haben.

In dem Fall "lässt er für sich einsetzen" Der Biogetreide-Produzent wird von seiner Arbeit auch nicht reicher, als der konventionelle - er gibt nur die höheren Energiekosten weiter, was den Preisunterschied auch rechtfertigt. Biogetreide ist ausreichend verfügbar, wenn man bereit ist, die Energieverschwendung in dessen Produktion zu bezahlen. Problematisch könnte mit durchschnittlichem Bio(futter)getreide nur die Gesundheit vom Geflügel sein, worin ich auch den Grund sehe, warum er darauf verzichten könnte. Bei den Schweinen könnte er vermutlich schon Biogetreide einsetzen, ohne groß Probleme zu bekommen.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon H.B. » Do Nov 13, 2014 22:49

Sorry tyr, aber in einer solchen Situation hat niemand mehr wirtschaftliches Interesse, sondern nur ums nackte Überleben. Und glaub mir, auch da ist der Durchschnittsbauer besser dran, als der typisch bekloppte Stadtveganer.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Manfred » Fr Nov 14, 2014 0:36

@Welfenprinz:
Ich halte dich ja für zu intelligent und zu gut ausgebildet, um diese Aussagen ernsthaft zu vertreten, aber es zeigt zumindest schön auf, welche gegensätzlichen Philosophien da aufeinander prallen.
Dir ist natürlich auch bewusst, dass ein "Boden" unter den beschriebenen Bedingungen schnell versalzen würde und du dann vermutlich bald auf eine rein mineralisches, austauschbares Substrat oder gleich ein Substratloses System würdest.

Auf der anderen Seite stehen die Leute, die immer besser ausarbeiten, wie ein gesunder, belebter Boden optimal für die jeweilige Kultur eingestellt werden kann. Weltweit führend dürfte da Elaine Ingham sein. Schaut immer ein bisserl aus wie die graue Labormaus, ist aber inzwischen ein sehr gefragte und gut bezahlte Beraterin, die rund um den Globus fliegt, um Betriebe in der Optimierung ihres Anbaus zu unterstützen. Erst neulich habe ich irgendwo einen Bericht über einen der größten Freilandtomaten-Betriebe der Welt in Südafrika gesehen, der dank ihrer Beratung inzwischen fast komplett auf Pflanzenschutzmaßnahmen verzichten kann und Bewässerung und Düngung deutlich reduzieren konnte.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon germane » Fr Nov 14, 2014 1:14

Pulsator hat geschrieben:
Welfenprinz hat geschrieben:Humus ist einfach nur scheisse.


das ist aber eine mutige these....hoffentlich wirst du hier jetzt nicht von den strömen der ökofraktion hinfortgerissen....halt dich fest! :prost:


Könnte schon was dran sein:
Wenn ich sehe wie in den Gewächshäusern Tomaten und Gurken produziert werden.Steinwolle und Nährlösung.
Aber Appetit habe ich nicht auf das Zeugs.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Pulsator » Fr Nov 14, 2014 7:39

Manfred hat geschrieben:@Welfenprinz:
Ich halte dich ja für zu intelligent und zu gut ausgebildet, um diese Aussagen ernsthaft zu vertreten, aber es zeigt zumindest schön auf, welche gegensätzlichen Philosophien da aufeinander prallen.
Dir ist natürlich auch bewusst, dass ein "Boden" unter den beschriebenen Bedingungen schnell versalzen würde und du dann vermutlich bald auf eine rein mineralisches, austauschbares Substrat oder gleich ein Substratloses System würdest.

Auf der anderen Seite stehen die Leute, die immer besser ausarbeiten, wie ein gesunder, belebter Boden optimal für die jeweilige Kultur eingestellt werden kann. Weltweit führend dürfte da Elaine Ingham sein. Schaut immer ein bisserl aus wie die graue Labormaus, ist aber inzwischen ein sehr gefragte und gut bezahlte Beraterin, die rund um den Globus fliegt, um Betriebe in der Optimierung ihres Anbaus zu unterstützen. Erst neulich habe ich irgendwo einen Bericht über einen der größten Freilandtomaten-Betriebe der Welt in Südafrika gesehen, der dank ihrer Beratung inzwischen fast komplett auf Pflanzenschutzmaßnahmen verzichten kann und Bewässerung und Düngung deutlich reduzieren konnte.



immer wieder wichtig: differenzierung zwischen deutschland und dem rest der welt bitte! außerdem bin ich bei wunderheilern, die immer wieder auftreten, sehr vorsichtig. soll sogar mal einen gegeben haben, der übers wasser laufen konnte.
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