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Ökologische Landwirtschaft

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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2776 Beiträge • Seite 41 von 186 • 1 ... 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44 ... 186
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon marius » Mo Jul 06, 2020 22:02

Ich weis natürlich nicht was das für ein Viech sein soll.


Kreuzung zwischen Schwarz und Weißstorch
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Kartoffelbluete » Mo Jul 06, 2020 22:18

3 dt Kalkstickstoff eine Woche vor der Rapssaat eingearbeitet, das brachte
immer die gesündesten und ertragreichsten Rapsbestände!! :wink:
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Todde » Mo Jul 06, 2020 22:19

Kartoffelbluete hat geschrieben:3 dt Kalkstickstoff eine Woche vor der Rapssaat eingearbeitet, das brachte
immer die gesündesten und ertragreichsten Rapsbestände!! :wink:


Als man noch 2,5to erntete?
Heute sind 2,5to einfach eine Missernte und kosten nur Geld.
Das Volk der Ukrainer verteidigt die Freiheit Europas
##
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon T5060 » Mo Jul 06, 2020 23:26

meyenburg1975 hat geschrieben:Du bist halt auch nur ein kapitalistischer Industrieöko

https://www.topagrar.com/suedplus/news/ ... e=topagrar

So wird es gemacht. :klug:

Es ist ein Irrglaube, als Ökobauer wäre man schon hoch und weit genug gesprungen, um unsere Spendensammler zu befriedigen.


Nach nunmehr 4 Jahren intensiver Zusammenarbeit mit dem Naturschutz bin ich auch nicht mehr von den Lehrbuchmeinungen die in Verordnungen umgesetzt werden überzeugt.
Wer sagt dem Kiebitz, dass er auf der für 400.000 € hergerichteten Fläche seine Eier legen und bebrüten soll ? Das juckt das Mistvieh nicht, das legt seine Eier trotzdem wieder nebenan auf den Maisacker.
Kiebitz, Hasen und Rebhühner sind Maisackergeile Luder. Erzähl mal einem vom NABU was über den Biotopcharakter einer Maisfläche. Natürlich darf man den Maisacker dann nicht hacken,
sondern man muss das Unkraut im Mais mit einem Diabetes-Medikament bekämpfen. Mir sind bei einem Punkt angelangt, wo die nunmehr vor 40 Jahren mal gedachten Maßnahmen keine Effekte mehr zeigen.
Bei uns machen wir ja alles andere als Extensivlandwirtschaft, aber die Viecherl mögen das bei uns
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Otto Mohl » Di Jul 07, 2020 5:31

Mach nur weiter so, dann glaubt dir auch schneller niemand mehr ein Wort.
T5060 hat geschrieben:Kiebitz, Hasen und Rebhühner sind Maisackergeile Luder. Erzähl mal einem vom NABU was über den Biotopcharakter einer Maisfläche. Natürlich darf man den Maisacker dann nicht hacken,
sondern man muss das Unkraut im Mais mit einem Diabetes-Medikament bekämpfen. Mir sind bei einem Punkt angelangt, wo die nunmehr vor 40 Jahren mal gedachten Maßnahmen keine Effekte mehr zeigen.
Bei uns machen wir ja alles andere als Extensivlandwirtschaft, aber die Viecherl mögen das bei uns

Das ist der dümmste Beitrag im Landtreff im Jahr 2020. Herzlichen Glückwunsch!
Da wir seit Jahren eine extreme Vermaisung beobachten, sollten nach deiner Theorie die maisgeilen Luder Rebhuhn, Hase und Kiebitz ja eine Bestandsexplosion durchleben. Dass das nicht so ist, weiß jeder.

Für Ignoranten mag der Eindruck entstehen, dass sich dort die Hasen wohl fühlen, weil man nur noch in den Maisreihen Hasen sieht, wenn der Rest der Flur schon höher als Hasen gewachsen ist. Ich sehe sie dann auch die Maisreihen entlanghoppeln, aber das sind nur deren Autobahnen, um an bessere Standorte zu gelangen.

Der Lebensweg eines Rebhuhns wurde sehr genau von Gottschalk untersucht. Die Brutplätze orientieren sich an vorjähriger Vegetation. Brachen, Hecken, Feldsäume, Wintergetreide.
Wenn sie mit ihrem Nest nicht von der Gerstenernte zerstört wurden, ziehen sie mit den Küken in Brachen und Blühstreifen (Mais ist tot, da gibts keine Insekten), später ziehen sie kurz auf Getreidestoppeln und dann in die Randbereiche der Maisfelder (Wo gute Blühflächen sind, bleiben sie auch ganz drin), im Herbst geht es dann in Zwischenfrüchte und Raps.

Zu Kiebitz kann ich nicht viel sagen, ich sehe sie hier regelmäßig im Frühjahr auf den Maisflächen fliegen. Wenn sie Glück haben, und tatsächlich dort erfolgreich brüten, obwohl die Maissaat in die Brutzeit fällt, haben sie das gleiche Problem wie die Rebhuhnfamilie, nämlich Hunger. Hoffentlich sind in der Nähe schöne Brachen und Blühflächen, sonst kommt da nichts durch.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon wespe » Di Jul 07, 2020 5:38

Im gegensatzt zu NABU und Co., sind die "Viecher" in der Lage, sich der Zeit anzupassen.
Die lassen sich den Glauben dieser Gruppierungen nicht aufzwingen. Deren Vorstellungen und die Tatsachen die man draußen beobachten kann, gehen oft auseinander...
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon eifelrudi » Di Jul 07, 2020 6:43

Bei uns waren Feldlerchen auch schon selten. Seitdem wir die böse Schweinegülle aus den Niederlanden einsetzen und breitere Fahrgassenspuren haben, sind die auf den Feldern mit dem dichtesten Getreidebestand wieder häufiger. Die brauchen keine dünnen Bestände wie der Nabu und Co. glaubt zu wissen, die brauchen dichte Bestände mit Landebahnen drin, damit sie ihre Nester besser vor dem zunehmenden Raubtieren wie Fuchs, streunende Katzen und jetzt auch noch Waschbär verstecken können. Bei unserem Ököbauer ist auf dem seinen Flächen keine einzige zu finden.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon wespe » Di Jul 07, 2020 6:52

breitere Fahrgassenspuren haben, sind die auf den Feldern mit dem dichtesten Getreidebestand wieder häufiger.

Bei uns genauso, in den Zwangsangelegten "LärchenFenster" sind kaum welche zu finden. Die interresiert auch keine Hochspannungsleitung oder eine Strasse <50m Abstand, die wissen selber was gefällt.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon T5060 » Di Jul 07, 2020 9:13

Otto, Otto, Otto .....

mach mal die Augen und die Ohren auf. Was unsere Bodenbrüter stört, ist die Störung an sich und im Mais oder der Fahrgasse haben die ihre Ruhe.

Die Probleme sind Flächenverbrauch, Freizeit in der Landschaft, Hunde und übergroße Ackerschläge ( 15 ha und mehr )

In Bodenbrütergebieten muss nur zu Brutzeiten eine Koordination stattfinden ggf. temporär auch eine Futterquelle geschaffen werden.

Aber es war ja schon immer Ziel vom NABU den Bauern zu schikanieren, statt mit ihm zusammenzuarbeiten. Spendensammeln kann er ja so auch nicht.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon T5060 » Di Jul 07, 2020 13:59

Wir sind in Mitteleuropa eine jahrtausendalte Kulturlandschaft. Wenn man jetzt den kollektiven Urwald als das optimale für den Naturschutz definiert,
dann werden wir hier nicht nur Arten verlieren, sondern wir können dann auch nicht unserem globalen Beitrag für die Ordnung auf der Welt leisten.

Gemessen an der Qualität unserer Böden und unserem hohen Wasserüberschuß, muss der Beitrag Mitteleuropas für die Welternährung noch erheblich steigen,
damit anderenorts auf der Welt, sensible Ökosysteme und Landschaften erhalten bleiben.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon wastl90 » Di Jul 07, 2020 15:13

DWEWT hat geschrieben:Ich habe vor einigen Tagen den Maßnahmenkatalog zur Biodiversifizierung, zugeschnitten auf meine Betriebsverhältnisse, zugeschickt bekommen. Meine Schläge möge ich doch bitte auf 3,3 ha verkleinern. Über das Striegeln soll ich auch nachdenken und das Schleppen der Gl-Flächen, nach dem 15. März, möge ich doch bitte auch unterlassen. Beim Kleegras sollen ca. 10% über fast die gesamte Vegetationsperiode (bis 10. 08.) stehen bleiben. Die Stoppeln sollen mind. 10 Tage nach dem Drusch nicht umgebrochen werden. Desweiteren hofft man, dass all die Kräuter, die ich bisher mit Erfolg aus meinen Marktfruchtkulturen ferngehalten habe, wieder Einzug finden auf meine Äcker. Im Klartext heisst das, dass alles was ich bisher pinibel über Fruchtfolge, Anbauplanung, Sortenwahl, Kulturmaßnahmen, Bodenbearbeitung, bis hin zur Ernte betrieben habe, war, wenn man sich die aufgezwungene Biodiversifizierung anschaut, gar kein Ökolandbau. Was habe ich denn bisher gemacht? Ich habe mich redlich bemüht, mit meiner ökologischen Wirtschaftsweise eine Alternative zur konv. Landwirtschaft darzustellen. Meine Erträge und Leistungen im Stall, belgen, dass ich das recht gut hinbekommen habe. Und jetzt soll ich auf meinen Äckern Beikräuter züchten und meinen Kühen mit Kuhfladen angereichertes Heu anbieten? Garantiert nicht!
Man muss sich die Frage stellen, woher diese Umdenke kommt. Alle Biowelt klagt, dass wir zu wenig ökologische Produkte erzeugen weil wir nicht genügend effektiv sind. Mit der Biodiversifizierung, wird die Effektivität wieder sinken. Eine Studie belegt, dass durch das Striegeln beim Weizen bis zu 0,7% mehr Eiweiss erzeugt werden kann. Das ist zwar nicht die Welt, kann aber über eine Preisdifferenz von mehr als 130€/t entscheiden. Wenn ich ab dem 15. März nicht mehr schleppen kann, wird es keine Verteilung der Kothaufen und auch kein Durchsäen mehr geben können. Damit sinkt nicht nur die Ertragsfähigkeit die Grünlands, sondern auch die Nutzungsvielfalt, weil dann keine Heuernte mehr möglich sein wird, da die Kothaufen des letzten Jahres mit ins Futter gelangen können. Alle Welt weiss, dass ein zeitnaher Stoppelumbruch das Wasser im Boden hält und eine gezielte Maßnahme gegen Beikräuter ist und Ausfallgetreide auflaufen lässt. HIer im Norden ist die Zeit zwischen Ernte und nachfolgender Aussaat nicht allzu üppig. Und da soll ich noch schludern? Nein!
Auf Rückfrage teilte man mir mit, dass, trotz sich ausbreitendem Ökolandbaus, die positiven Effekte auf das Ökosystem zu gering geblieben seien. Deshalb müsse der Ökolandbau, um glaubwürdig bleiben zu können, mehr für die Artenvielfalt tun. Auf meine Frage wer denn für die Einnahmeausfälle aufkommen würde, bekam ich keine Antwort. Meine Antwort auf dieses absurde Unterfangen jedenfalls, haben sie schon bekommen.


Darf ich fragen wer dir das geschickt hat?

Viele biologisch wirtschaftende Kollegen haben eben Jahrzehnte die konventionelle Landwirtschaft verteufelt. Jetzt aber merkt man, dass der Angleich nicht nur Vorteile bringt. Das Striegeln hat sich in unserer Region schon ziemlich stark etabliert, auch Hackgeräte mit Vollausstattung sind seit einigen Jahren bei fast jedem Lohnunternehmen anzufinden und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Man muss auch sagen,dass das alles auch seine Vorteile hat und teilweise sogar noch kostengünstiger bzw. mit positiven ertraglichen Nebeneffekten läuft. Was fehlt ist dann eben der Unterschied zwischen Bio und Konvi, der schrumpft eben immer mehr.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Isarland » Di Jul 07, 2020 16:30

wastl90 hat geschrieben:
DWEWT hat geschrieben:Ich habe vor einigen Tagen den Maßnahmenkatalog zur Biodiversifizierung, zugeschnitten auf meine Betriebsverhältnisse, zugeschickt bekommen. Meine Schläge möge ich doch bitte auf 3,3 ha verkleinern. Über das Striegeln soll ich auch nachdenken und das Schleppen der Gl-Flächen, nach dem 15. März, möge ich doch bitte auch unterlassen. Beim Kleegras sollen ca. 10% über fast die gesamte Vegetationsperiode (bis 10. 08.) stehen bleiben. Die Stoppeln sollen mind. 10 Tage nach dem Drusch nicht umgebrochen werden. Desweiteren hofft man, dass all die Kräuter, die ich bisher mit Erfolg aus meinen Marktfruchtkulturen ferngehalten habe, wieder Einzug finden auf meine Äcker. Im Klartext heisst das, dass alles was ich bisher pinibel über Fruchtfolge, Anbauplanung, Sortenwahl, Kulturmaßnahmen, Bodenbearbeitung, bis hin zur Ernte betrieben habe, war, wenn man sich die aufgezwungene Biodiversifizierung anschaut, gar kein Ökolandbau. Was habe ich denn bisher gemacht? Ich habe mich redlich bemüht, mit meiner ökologischen Wirtschaftsweise eine Alternative zur konv. Landwirtschaft darzustellen. Meine Erträge und Leistungen im Stall, belgen, dass ich das recht gut hinbekommen habe. Und jetzt soll ich auf meinen Äckern Beikräuter züchten und meinen Kühen mit Kuhfladen angereichertes Heu anbieten? Garantiert nicht!
Man muss sich die Frage stellen, woher diese Umdenke kommt. Alle Biowelt klagt, dass wir zu wenig ökologische Produkte erzeugen weil wir nicht genügend effektiv sind. Mit der Biodiversifizierung, wird die Effektivität wieder sinken. Eine Studie belegt, dass durch das Striegeln beim Weizen bis zu 0,7% mehr Eiweiss erzeugt werden kann. Das ist zwar nicht die Welt, kann aber über eine Preisdifferenz von mehr als 130€/t entscheiden. Wenn ich ab dem 15. März nicht mehr schleppen kann, wird es keine Verteilung der Kothaufen und auch kein Durchsäen mehr geben können. Damit sinkt nicht nur die Ertragsfähigkeit die Grünlands, sondern auch die Nutzungsvielfalt, weil dann keine Heuernte mehr möglich sein wird, da die Kothaufen des letzten Jahres mit ins Futter gelangen können. Alle Welt weiss, dass ein zeitnaher Stoppelumbruch das Wasser im Boden hält und eine gezielte Maßnahme gegen Beikräuter ist und Ausfallgetreide auflaufen lässt. HIer im Norden ist die Zeit zwischen Ernte und nachfolgender Aussaat nicht allzu üppig. Und da soll ich noch schludern? Nein!
Auf Rückfrage teilte man mir mit, dass, trotz sich ausbreitendem Ökolandbaus, die positiven Effekte auf das Ökosystem zu gering geblieben seien. Deshalb müsse der Ökolandbau, um glaubwürdig bleiben zu können, mehr für die Artenvielfalt tun. Auf meine Frage wer denn für die Einnahmeausfälle aufkommen würde, bekam ich keine Antwort. Meine Antwort auf dieses absurde Unterfangen jedenfalls, haben sie schon bekommen.


Darf ich fragen wer dir das geschickt hat?

Viele biologisch wirtschaftende Kollegen haben eben Jahrzehnte die konventionelle Landwirtschaft verteufelt. Jetzt aber merkt man, dass der Angleich nicht nur Vorteile bringt. Das Striegeln hat sich in unserer Region schon ziemlich stark etabliert, auch Hackgeräte mit Vollausstattung sind seit einigen Jahren bei fast jedem Lohnunternehmen anzufinden und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Man muss auch sagen,dass das alles auch seine Vorteile hat und teilweise sogar noch kostengünstiger bzw. mit positiven ertraglichen Nebeneffekten läuft. Was fehlt ist dann eben der Unterschied zwischen Bio und Konvi, der schrumpft eben immer mehr.


Eben....darum lassen die sich immer neue Auflagen (könnte auch schreiben Schikanen) einfallen, damit der Abstand zu den konventionellen Landwirten gewahrt bleibt. Die werden staunen, wenn ab 2030 die Weidepflicht für alle Tiere in Kraft tritt. Nix 30 %, Schrumpfung auf 3% und die Sesselfurzer müssen dann hoffentlich auf Hartz IV.
Die rasant voranschreitende allgemeine Verblödung löst bei mir Angst und Schrecken aus.
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O Herr, verschone uns vor bösen Geistern, den Blöden und den Grünen.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Heinrich Löwe » Di Jul 07, 2020 16:54

DWEWT hat geschrieben:Ich habe vor einigen Tagen den Maßnahmenkatalog zur Biodiversifizierung, zugeschnitten auf meine Betriebsverhältnisse, zugeschickt bekommen. Meine Schläge möge ich doch bitte auf 3,3 ha verkleinern. Über das Striegeln soll ich auch nachdenken und das Schleppen der Gl-Flächen, nach dem 15. März, möge ich doch bitte auch unterlassen. Beim Kleegras sollen ca. 10% über fast die gesamte Vegetationsperiode (bis 10. 08.) stehen bleiben. Die Stoppeln sollen mind. 10 Tage nach dem Drusch nicht umgebrochen werden. Desweiteren hofft man, dass all die Kräuter, die ich bisher mit Erfolg aus meinen Marktfruchtkulturen ferngehalten habe, wieder Einzug finden auf meine Äcker. Im Klartext heisst das, dass alles was ich bisher pinibel über Fruchtfolge, Anbauplanung, Sortenwahl, Kulturmaßnahmen, Bodenbearbeitung, bis hin zur Ernte betrieben habe, war, wenn man sich die aufgezwungene Biodiversifizierung anschaut, gar kein Ökolandbau. Was habe ich denn bisher gemacht? Ich habe mich redlich bemüht, mit meiner ökologischen Wirtschaftsweise eine Alternative zur konv. Landwirtschaft darzustellen. Meine Erträge und Leistungen im Stall, belgen, dass ich das recht gut hinbekommen habe. Und jetzt soll ich auf meinen Äckern Beikräuter züchten und meinen Kühen mit Kuhfladen angereichertes Heu anbieten? Garantiert nicht!
Man muss sich die Frage stellen, woher diese Umdenke kommt. Alle Biowelt klagt, dass wir zu wenig ökologische Produkte erzeugen weil wir nicht genügend effektiv sind. Mit der Biodiversifizierung, wird die Effektivität wieder sinken. Eine Studie belegt, dass durch das Striegeln beim Weizen bis zu 0,7% mehr Eiweiss erzeugt werden kann. Das ist zwar nicht die Welt, kann aber über eine Preisdifferenz von mehr als 130€/t entscheiden. Wenn ich ab dem 15. März nicht mehr schleppen kann, wird es keine Verteilung der Kothaufen und auch kein Durchsäen mehr geben können. Damit sinkt nicht nur die Ertragsfähigkeit die Grünlands, sondern auch die Nutzungsvielfalt, weil dann keine Heuernte mehr möglich sein wird, da die Kothaufen des letzten Jahres mit ins Futter gelangen können. Alle Welt weiss, dass ein zeitnaher Stoppelumbruch das Wasser im Boden hält und eine gezielte Maßnahme gegen Beikräuter ist und Ausfallgetreide auflaufen lässt. HIer im Norden ist die Zeit zwischen Ernte und nachfolgender Aussaat nicht allzu üppig. Und da soll ich noch schludern? Nein!
Auf Rückfrage teilte man mir mit, dass, trotz sich ausbreitendem Ökolandbaus, die positiven Effekte auf das Ökosystem zu gering geblieben seien. Deshalb müsse der Ökolandbau, um glaubwürdig bleiben zu können, mehr für die Artenvielfalt tun. Auf meine Frage wer denn für die Einnahmeausfälle aufkommen würde, bekam ich keine Antwort. Meine Antwort auf dieses absurde Unterfangen jedenfalls, haben sie schon bekommen.


Ich habe haargenau dasselbe Problem und könnte im Dreieck springen...wegen diesem ausgemachten Blödsinn der Verbandsvertreter, wohl auf Initiative einiger ganz "schlauer" und eifriger Berufskollegen.
Nur Aufwand, weniger Ertrag; kein Pfennig mehr auf der Einnahmenseite.
Ich warte ab was es in der neuen Föderperiode für Agrarumweltmaßnahmen gibt. Vielleicht findet sich dann eine schlaue Kombination. Wenn sie Blühflächen ordentlich bezahlen wird eben das gemacht. Für einige Kunden reicht bei mir EU-Bio.
Wie wirst Du damit umgehen? Man müßte die Gleichgesinnten mal versammeln.
Heinrich Löwe
 
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon meyenburg1975 » Di Jul 07, 2020 19:25

Isarland hat geschrieben:Eben....darum lassen die sich immer neue Auflagen (könnte auch schreiben Schikanen) einfallen, damit der Abstand zu den konventionellen Landwirten gewahrt bleibt. Die werden staunen, wenn ab 2030 die Weidepflicht für alle Tiere in Kraft tritt. Nix 30 %, Schrumpfung auf 3% und die Sesselfurzer müssen dann hoffentlich auf Hartz IV.


Ich sag doch, wir werden nie gut genug sein, um später in den grünen Biohimmel auffahren zu dürfen. Obwohl man erstmal wissen müsste, ob die dortige Gesellschaft überhaupt die Mühen wert wäre :mrgreen:

Und zur Weide: Wenn man von einem Bestand von etwa 800 Wölfen ausgeht haben wir bei der derzeitigen Ausbreitung und Vermehrung (+30% p.a.) des Wolfes in 2030 einen fünfstelligen Bestand.
Wir betreiben hier Vollweide für alle Tiere im Sommer. Kälber bekommen etwas Kraftfutter dazu und die Milchkühe werden je nach Wetter und Weide im Stall zugefüttert. Ich werde das Jungvieh deutlich reduzieren und dann bekommen die am JV-Stall ein paar Hektar Auslauf am Tage und werden im Stall gefüttert. Die Kühe dann nur nach Tagweide vielleicht.
Ich werde einen Antrag auf Präventionsmaßnahmen für mein aktuelles Weidemanagement stellen. Wird sowieso abgelehnt, aber damit man was zum argumentieren hat. Ich bin auf gut 20km gerade Zaunlängen, knapp 4km gebogene Zaunlängen, 203 Eckpfähle und um die 50 Durchfahrten gekommen. Einer meiner Landhändler besorgt mir 3 Angebote von Anbietern, die man dem Antrag beifügen muss. Das dürfte sogar ohne Arbeit 6stellig werden.
Aber was ich sagen wollte, echte Weidehaltung wird auslaufen. Kann man machen nix.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » Di Jul 07, 2020 19:50

wastl90 hat geschrieben:
Darf ich fragen wer dir das geschickt hat?



Es ist die Liste der Biodiversifizierungsmaßnahmen, die der -wie er sich selbst nennt- führende deutsche Anbauverband an seine Mitglieder geschickt hat. Da mein Verband eine Kooperation mit diesem führenden Verband eingegangen ist, haben diese aufgeführten Maßnahmen für mich quasi verbindlichen Charakter. Mit der Biodiversifizierung wird im nächsten Jahr begonnen und dann mus man schon auf 80 Punkte kommen. Für jede aufgeführte Maßnahme gibt es unterschiedlich viele Punkte. Die Maßnahmen sind in Kategorien zusammengefasst, sodass man nicht z.B. die ackerbaulichen Maßnahmen komplett durch das Aufhängen von Brutkästen kompensieren kann. Im Jahr 2022, müssen die Betriebe dann mind. 100 Punkte erreichen. Da der "führende deutsche Anbauverband", auch als Ausnahmegenehmigungsverband bekannt ist, kann man vielleicht auf Ausnahmegenehnigungen hoffen, sodass erst später das Limit erreicht werden muss.
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