forenkobold hat geschrieben:Soll noch einer sagen, die Medien würden sich den Problemen der Landwirtschaft nicht objektiv widmen.
So kam heute ein interessanter Bericht über ein Opfer unserer verfehlten Agrarpolitik. Es geht um das Ende eines wahren Musterbetriebs. Das dynamische Betriebsleiterehepaar hatte gerade begonnen, dem aufstrebenden Junior das Zepter zu überlassen. Der mußte seine Träume einer auf die Zukunft ausgerichteten Betriebsentwicklung begraben. 40 Jahre hätte er eigentlich noch locker in seinem schönen Stall mit den glücklichen mit Namen benannten Kühen weitermelken können.. aber eine falsche Beratung hat ihm eine Bauruine neben dem Hof verursacht.
Und wer jetzt ein wenig Ironie in meinem Beitrag vermutet, dem sei gesagt:
Wenn er wirklich sooooo beraten wurde.. dann gehört der Berater WIRKLICH in die Wüste geschickt.
NUR:
Hätte der Berater RICHTIG beraten, wäre er aufgrund des Aufschreis aus den Medien vermutlich aufgeknüpft worden.
http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... war-s-dann
Ich komm ja auch aus der Gegend und kenn den Viehhändler recht gut. Was mich nur etwas wundert, ist, wie weit der mittlerweile durch die Gegend fahren muss, um sein Vieh zusammenzukarren. Von Igersheim-Harthausen, wo er wohnt und Steinbach bei Hermuthausen sind es gut und gern 30km. Mittlerweile haben so viele mit der Milchwirtschaft aufgehört, dass es in vielen Bauerndörfern keinen einzigen Milchviehbetrieb mehr gibt.
So wie diesem Landwirt ist es die letzten 20 Jahren vielen ergangen. Und mit der stets auskömmlichen Landwirtschaft nimmt man den Leuten auch ihre Identität. Ich kenne viele ältere Landwirte, die es nie überwunden haben, dass in ihren Ställen kein einziges Stück Vieh mehr steht. Die sehen keine große Aufgabe mehr in ihrem Leben und gehen daran zugrunde.