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Pflug - Fluch oder Segen?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Feb 04, 2015 15:31

Noch ein Gedanke:
Zuletzt geändert von NobbyNobbs am Mi Feb 04, 2015 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Feb 04, 2015 15:34

Und wenn man das grade alles verstanden hat und mal noch weiter denkt, dann frage ich mich, warum, meines Wissens nach, noch keiner die Hyphothese aufgestellt hat, dass es SCHEISS EGAL ist, welche Wirkstoffe wir in welcher Reihenfolge einsetzen, IRGENDWANN alles resistent ist. Ich gehe auch nicht danach vor, weil ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer ist, aaaber:

Unterstellen wir, vereinfacht, dass es gegen jede Wirkstoffklasse, gleiche natürliche Anteile an resistenten Biotypen gibt (z.B. wegen der Mutation an der Stickstoffbase) und es dadurch jeweils 10 Jahre dauert, bis die eine HRAC-Klasse keine Erfolge mehr aufweist (stimmt so nicht, da es Wirkmechanismen gibt, die wesentlich anfälliger sind als andere usw.), ist es dann nicht egal, ob wir erst 10 Jahre ALS-Inhibitoren spritzen bis nichts mehr geht, dann erst mal alles 10 Jahre mit ACCase-HEMMER erledigen, nach 20 Jahren die Zellteilungshemmer noch wirken......... und nach 50 Jahren nichts mehr wirkt oder man den konsequenten Wechsel fährt und in x Jahren langsam multiple-resistente Typen züchtet weil immer kleine Anteile überleben bei gleichem Resultat ? Könnte es somit nicht sein, dass wir das Problem, wenn überhaupt, nur ein paar Jahre nach hinten verschieben?

Aber auch dann macht der Wechsel durchaus Sinn. a) hätte man gegen Ende der 10-Jahres-Periode immer so hohe Dichten, dass sie ertragswirksam wären und b) ist es für die Pflanze schwieriger multiple Resistenzen auszubilden, statt bloß auch einen Wirkmechanismus.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon PhantomLord » Mi Feb 04, 2015 16:08

NobbyNobbs hat geschrieben:Und wenn man das grade alles verstanden hat und mal noch weiter denkt, dann frage ich mich, warum, meines Wissens nach, noch keiner die Hyphothese aufgestellt hat, dass es SCHEISS EGAL ist, welche Wirkstoffe wir in welcher Reihenfolge einsetzen, IRGENDWANN alles resistent ist. Ich gehe auch nicht danach vor, weil ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer ist, aaaber:

Unterstellen wir, vereinfacht, dass es gegen jede Wirkstoffklasse, gleiche natürliche Anteile an resistenten Biotypen gibt (z.B. wegen der Mutation an der Stickstoffbase) und es dadurch jeweils 10 Jahre dauert, bis die eine HRAC-Klasse keine Erfolge mehr aufweist (stimmt so nicht, da es Wirkmechanismen gibt, die wesentlich anfälliger sind als andere usw.), ist es dann nicht egal, ob wir erst 10 Jahre ALS-Inhibitoren spritzen bis nichts mehr geht, dann erst mal alles 10 Jahre mit ACCase-HEMMER erledigen, nach 20 Jahren die Zellteilungshemmer noch wirken......... und nach 50 Jahren nichts mehr wirkt oder man den konsequenten Wechsel fährt und in x Jahren langsam multiple-resistente Typen züchtet weil immer kleine Anteile überleben bei gleichem Resultat ? Könnte es somit nicht sein, dass wir das Problem, wenn überhaupt, nur ein paar Jahre nach hinten verschieben?

Aber auch dann macht der Wechsel durchaus Sinn. a) hätte man gegen Ende der 10-Jahres-Periode immer so hohe Dichten, dass sie ertragswirksam wären und b) ist es für die Pflanze schwieriger multiple Resistenzen auszubilden, statt bloß auch einen Wirkmechanismus.


Die hohen Populationsdichten am Ende eines Wirkstoffklassenzyklus würden aber das Verheizen des folgenden Wirkstoffes beschleunigen. Wenn wir von einer Ausgangspopulation von sagen wir mal 10 Keimlingen pro m² habe und davon ausgehen, dass 1 von 100 resistent ist gegen Wirkstoff A. Dann habe ich am Anfang einen Resistenten Ackerfuchsschwanz pro Ar.
Nach 10 Jahren ohne Wirkstoffwechsel hat sich die Population auf angenommene 200 Keimlinge pro m² erhöht. Wieder ist 1/100 gegen Wirkstoff B resistent. Die Ausgangssituation ist hier aber, dass wir 200 resistente Pflanzen haben, die sich vermehren. Der Wirkstoff hat also keine wirkliche Chance mehr.

Auserdem würde es natürlich Einschränkungen in der Fruchtfolgegestaltung mit sich bringen.

Aber der wahre Kern, der von dir in den Raum gestellten Hypothese, ist der, dass rein theoretisch jeder Pflanzenschutzeinsatz ein Selektionsereignis ist, welches die resistenten Typen gegenüber den nicht resistenten fördert. Am Ende ( welcher Zeitspanne auch immer) steht Evolutionstheoretisch die multiple Resistenz.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Feb 04, 2015 16:12

PhantomLord hat geschrieben:
Die hohen Populationsdichten am Ende eines Wirkstoffklassenzyklus würden aber das Verheizen des folgenden Wirkstoffes beschleunigen. Wenn wir von einer Ausgangspopulation von sagen wir mal 10 Keimlingen pro m² habe und davon ausgehen, dass 1 von 100 resistent ist gegen Wirkstoff A. Dann habe ich am Anfang einen Resistenten Ackerfuchsschwanz pro Ar.
Nach 10 Jahren ohne Wirkstoffwechsel hat sich die Population auf angenommene 200 Keimlinge pro m² erhöht. Wieder ist 1/100 gegen Wirkstoff B resistent. Die Ausgangssituation ist hier aber, dass wir 200 resistente Pflanzen haben, die sich vermehren. Der Wirkstoff hat also keine wirkliche Chance mehr.


Ja genau das beschleunigt die Sache ungemein. Der Gedanke dahinter ist ein anderer: Alles könnte dazu führen, dass, wenn auch mit Zeitverschiebung, irgendwann Ende ist.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon PhantomLord » Mi Feb 04, 2015 16:13

Richtig, das habe ich gerade noch hinzugefügt während du geantwortet hast. :)
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Feb 04, 2015 16:19

PhantomLord hat geschrieben:
Meine Herangehensweise ist hier der Einbezug von Sommerungen mit Mais und Braugerste um dem Ackerfuchsschwanz, der bekanntlich vorallem im Herbst keimt, entgegenzuwirken.
Gleichzeitig gehört beim AFU, wie Nobby und Mad schon mehrfach erwähnt haben, eine 0-Toleranz-Strategie dazu, folglich keine Reduzierung der Aufwandmenge von Gräsermitteln, beste Einsatzbedingungen, Kerb-Einsatz im Raps und falls nötig nachbehandlung im Frühjahr nach Herbstbehandlung.
Da bei flachem Arbeiten keine Gräsersamen verschüttet werden (was ja gemeinhin als Nachteil der pfluglosen Bearbeitung herausgestellt wird) kann diese 0-Toleranz-Strategie auch gelingen und zum Abbau der AFU-Population führen.
Das Argument, dass Samen vergraben und somit ausgeschalten werden, kann für jährliche Pflüger von vorneherein schon garnicht gelten, da Ackerfuchsschwanzsamen um die 5 Jahre im Boden überleben und in den folgenden Jahren wieder nach oben befördert werden. Der Pflug sollte also nur dann zum Einsatz kommen, wenn etwas grundlegend schief gelaufen ist und dann wieder 5 oder mehr Jahre( besser komplett :D ) beiseite gestellt werden.
Ich habe diesen Herbst als überzeugter pflugloser auch ein Feld gepflügt, weil nach bescheidener Zwischenfrucht etwas bei der Behandlung im Mais schief gelaufen ist. Die Witterung war zur behandlung eher schlecht.
Weil ich nun keine Resistenzen befeuern wollte in dem ich das Samenpotential chemisch wieder herunterkämpfe habe ich zum Pflug gegriffen. Diese vergrabenen Samen werden nun jedoch auch dort bleiben wo sie sind, wenn weiter wieder alles nach Plan läuft.

Bezogen auf Fungizidresistenzen kann nur noch viel mehr auf die Fruchtfolge als wichtigsten (beeinflussbaren) Faktor verwiesen werden. Hier ist die Bearbeitugsintensität des Bodens eigentlich weitgehend egal, wenn die Fruchtfolge sauber aufgebaut ist. Nach Mulchsaatraps, der fast ein Jahr auf dem Acker gestanden hat, ist nichts mehr da von einer üppigen Gersten- oder Weizenmulchschicht. Da wäre ich mir bei einer Strohmatte im Boden, die nach Raps wieder raufgepflügt wird nicht so sicher.
Mit ist aber klar, dass ich hier polemisiere. Nur wenige Pflugdogmatiker werden nach Raps pflügen oder eine Weizenstrohmatte ohne Stoppelsturz einpflügen, aber dass es die Leute gibt weis ich :D

Wie also schon hundert mal gesagt ist alles eine Frage des Gesamtsystems und somit definitiv ohne höheres Risiko in Mulch- oder Direktsaat beherrschbar.
Allerdings würd ich dem Pflug nicht absprechen dass er dennoch das Gerät der Wahl sein kann, um in kurzer Zeit Ackerfuchsschwanzsamen aus dem Verkehr zu ziehen - wenn dabei nicht alte Samen hoch geholt werden.

Edit: Da Nobby gleichzeitig zu mir einen langen Beitrag verfasst hat möchte ich darauf auch noch kurz eingehen, da sich ja vieles deckt, was wir hier geschrieben haben:

Sehr wichtig finde ich Nobbys Feststellung, dass der Wirkstoffwechsel zur Bekämpfung von Resistenzen vorne steht und die Bodenbearbeitung wie auch immer geartet auf Erfolg oder Miserfolg der vorhergegangenen Pflanzenschutzbehandlung eingehen muss. Dabei ist es weniger relevant welches Mittel gewählt wird (Ob nun Sommerung nach falschen Saatbett oder Pflug nach und vor langem Pflugverzicht)
sondern vielmehr, dass die Folgewirkungen der Entscheidung richtig vorhergesehen und dann auch gut in ihrer tatsächlichen Wirkung beobachtet werden um daraus weitere Schlüsse abzuleiten.


Aha, einer der's kapiert hat. :prost:
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Ulikum » Mi Feb 04, 2015 16:33

:mrgreen:
Resistenzen haben sich doch bis jetzt nur in bestimmten Regionen in Deutschland verstärkt gebildet.
Wenn man dann noch schaut welche Betriebsstrukturen dort herrschen, welche Fruchtfolgen gefahren werden und wo die Betriebe ihr Wissen her bekommen dann ist doch schon vieles geklärt. Die meisten der Betriebe dort sind bis heute noch keine reinen Mulchsaatbetriebe auch wegen der teilweise schweren Marschböden, und doch konnten sich Resistenzen ausbilden.
Schaue ich nach Südengland, was sehe ich dort ein ähnliches Bild wie bei uns in Norddeutschland.
Gehe ich über den Teich und sehe dort die Resistenzen die im Bereich Glyphosat entstanden sind, dann
sage ich mal folgendes zum Thema Resistenzen.
Dort wo die BwL das sagen übernommen hat haben wir heute die Probleme nicht dort wo auf den Pflug verzichtet wird.
Für das, was ich schreibe bin Ich verantwortlich.!
Nicht für das, was Du verstehst!
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon PhantomLord » Mi Feb 04, 2015 17:23

Ulikum hat geschrieben::mrgreen:
Dort wo die BwL das sagen übernommen hat haben wir heute die Probleme nicht dort wo auf den Pflug verzichtet wird.


Und genau das ist eigentlich der Punkt der am Intensivsten hier Diskutiert werden sollte:
Inwiefern ist es aus dem betriebswirtschaftlichen Blickwinkel nicht sogar gut die Fruchtfolge auszuweiten und die Bearbeitungsintensität in gleichem Maß zurückzufahren?
Diejeniegen, die mit betriebswirtschaftlichen Argumenten die Fruchtfolge bis zum Minimum heruntergefahren und dadurch Resistenzen verursachen haben, haben einen betriebswirtschaftlichen Horizont, der nicht über das einzelne Anbaujahr hinausreicht, möchte ich unterstellen.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Freakshow » Mi Feb 04, 2015 17:36

Nobby und PhantomLord haben die Resistenzproblematik ja nun für jeden ausreichend verständlich erklärt. Fälschlicherweise wird von den Beiden immer davon ausgegangen, dass der Pflug die Unkrautsamen nur verbuddelt. Das muss aber nicht sein, es kommt -wiedereinmal- darauf an wann und wie man pflügt.
Pflügt man die Stoppel direkt um ohne die Unkrautsamen keimen zu lassen haben beide natürlich Recht, die Samen werden verbuddelt und sind erst einmal weg. Allerdings besteht hier natürlich die große Gefahr die Samen bei einer neuerlichen Furche wieder hoch zu holen ->nicht gut.

Der Pflug kann aber viel mehr und hat Potenzial, dass von Vielen leider nicht konsequent genutzt wird. Lässt man durch eine ordentliche Stoppelbearbeitung einen Großteil aussamen hat man mit dem Pflug die Möglichkeit den Acker zu gegebener Zeit wieder schwarz zu machen und nun die Pflanzen/Samen endgültig auszuschalten, ähnlich einem Totalherbizideinsatz. Andere Bodenbearbeitungsgeräte haben hier nicht annähernd einen vergleichbaren Wirkungsgrad. So bekommt man ja den "richtigen" Pflugeinsatz auch gelehrt. Soweit so gut. Nur leider gibt es auch hier ein Problem und zwar ein großes: Dummerweise hat der Pflug keinen Wirkungsgrad von 100% (sehr Abhängig von den Fähigkeiten des Anwenders) mit folgender Konsequenz: Wieder angewachsener Ackerfuchsschwanz ist bis zum Einsatz des selektiven Herbizids sehr weit entwickelt und kann nun durch metabolische Resistenz den Wirkstoff überleben. Er kann aussamen und dank epigenetischer Mechanismen diese Resistenz (oder mindesten die Fähigkeit zur beschleunigten Entgiftung) an seine Nachkommen weitergeben. So geschehen bei den FOP´s und DIM´s aus der Klasse der ACCase-Hemmern.
Allerdings: bei Pflugverzicht und wenn stattdessen nur gegrubbert/gecheibt etc. wird, ist das Problem noch gravierender.

Daher meine (durchaus streitbare) These: Die Senkung der Population (Samen + Pflanzen) an AF auf einer Fläche ist nur chemisch durch Wirkstoffwechsel durch alle Klassen (A, B, C2, G, K1) und durch gezieltes ausschalten der Keimlinge dauerhaft möglich. So zumindest meine Erfahrung, nach Übernahme von nun schon etlichen, massiv mit ACCase-Resistenten AF-Biotypen verseuchten Flächen, die nun halbwegs sauber sind.

Und ja: Ich brauche Glyphosat, ich bin darauf angewiesen. Das sind aber alle, bis auf die, die meinen durch ständiges (meist unsauberes) Verbuddeln (ich meine jede Art der Bodenbearbeitung) Probleme zu lösen, um dann früher oder später den Löffel abzugeben weil die Kacke am dampfen ist und sie die Population nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Damit kann sich ja dann der Pächter (meist ich) rumschlagen.

P.S.: Falls es dem AF jemals gelingt gegen 5 (eigentlich sogar 6 1/2) Wirkmechanismen resistent zu werden hat er es auch verdient. Vermutlich kann man ihn bis dahin aber auch vom Weltraum aus mit einem gezielten Laserstrahl erledigen.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Freakshow » Mi Feb 04, 2015 17:39

Nunja, es reicht im Grunde eine dreigliedrige Fruchtfolge um alle Wirkstoffe einzusetzen. Mais -> B; Weizen -> A,C2; Gerste -> K; und G wann man Lust hat.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Mad » Mi Feb 04, 2015 18:32

Bezüglich der Fungizidresistenzen bringt es schonmal sehr viel, wenn man einfach mal den Stoppelweizen aus der Fruchtfolge kickt.

Ich sehe für die Azole nicht nur ein Problem in der zukünftigen Zulassung bzw. das Fortbestehen der Zulassung, sondern auch darin, dass mittlerweile nur noch Azole gespritzt werden.

Und zusätzlich, weils aktuell ja modern ist: wer hält sich denn alles daran, Carboxamide nur einmal pro Jahr auf einer Fläche anzuwenden? Selbst da hören viele nicht auf die Beratung.

Irgendwie werden ja immer nur Fungizide der FRAC-Gruppen G1 und G2 ausgebracht. Jetzt vermehrt der Gruppe C2 und oftmals noch der praktisch resistenten Gruppe C3.

Wenn die Gruppe C2 in ein paar Jahren das Schicksal der Gruppe C3 ereilt, hängen wir wieder auf G1 und G2 fest.
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon PhantomLord » Mi Feb 04, 2015 19:17

Mad hat geschrieben:....mittlerweile nur noch Azole gespritzt werden.

Und zusätzlich, weils aktuell ja modern ist: wer hält sich denn alles daran, Carboxamide nur einmal pro Jahr auf einer Fläche anzuwenden?....


Ist das nicht ein Wiederspruch. Aber grundsätzlich hast du ja recht. Azole sind immer dabei und Bayer vertritt ja in den Empfehlungen noch den direkten Weg in die Resistenz gegen die Carboxamide:
Bild

3x das gleiche Azol + 2x das gleiche Carboxamid,
Da kann man nur noch den Kopf schütteln.
Aber der Zweck Bild heiligt hier wohl die Mittel.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Feb 04, 2015 21:17

PhantomLord hat geschrieben:
Mad hat geschrieben:....mittlerweile nur noch Azole gespritzt werden.

Und zusätzlich, weils aktuell ja modern ist: wer hält sich denn alles daran, Carboxamide nur einmal pro Jahr auf einer Fläche anzuwenden?....


Ist das nicht ein Wiederspruch. Aber grundsätzlich hast du ja recht. Azole sind immer dabei und Bayer vertritt ja in den Empfehlungen noch den direkten Weg in die Resistenz gegen die Carboxamide:
Bild

3x das gleiche Azol + 2x das gleiche Carboxamid,
Da kann man nur noch den Kopf schütteln.
Aber der Zweck Bild heiligt hier wohl die Mittel.



Panscher, so einer Empfehlung sollte man keineswegs folgen. Wer sich damit auskennt, kann nur den Kopf schütteln.
Wenn ich anfangen würde mit Pauschalempfehlungen:
Beginn Schossen: Prochloraz und Chlorthalonil einbeziehen, vielleicht noch Propiconazol als Ergänzung (DTR?) hinzu.
Das ist schon mal eine Basis. Dann von mir aus was aus Bixafen, Strobilurin und Prothiconazol auf's Fahnenblatt und hintenraus z.B. ein Osiris
Das wäre jetzt eine sinnvolle, pauschale Breitbandempfehlung für eine 3-fach-Strategie.

Auf keinen Fall mehr als einmal Bayerprodukte mit in die Fungizidstrategie, denn die drehen sich mit ihren 13242345 Produkten nur im Kreis
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon PhantomLord » Mi Feb 04, 2015 21:44

Eine pauschale Empfehlung sollte es ja eigentlich gar nicht geben. Wenn doch, dann hast du aber sicherlich recht mit dem Chlortalonil und Prochloraz.
Ich wollte damit auch nur aufzeigen wie Haarsträubend seitens der Pflanzenschutzindustrie zum Teil an das Thema Resistenzmanagement herangegangen wird.

Grundsätzlich kann man ja als einfache Grundregel aufstellen:

So viele Wirkstoffgruppen, so sinnvoll wie möglich mit einbeziehen.
Strobilurin und Carboxamid nur einmal pro Jahr und Kultur.
Azole wechseln, also wenn möglich nicht 2 Mal mit dem gleichen Azol anrücken.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Feb 04, 2015 21:57

PhantomLord hat geschrieben:Eine pauschale Empfehlung sollte es ja eigentlich gar nicht geben. Wenn doch, dann hast du aber sicherlich recht mit dem Chlortalonil und Prochloraz. Ich würde außerdem niemals pauschal eine Dreifachbehandlung empfehlen. Wenn diese nötig ist, dann erfordert es eine individuelle Strategie auf eine spezifische Krankheit, daher, die Mittelwahl kann sehr sehr unterschiedlich sein. Vielleicht tun es auch drei günstige Produkte, die in keiner Empfehlung auftauchen. Einfach mal so "drei mal volle Suppe" halte ich für grob fahrlässig
Ich wollte damit auch nur aufzeigen wie Haarsträubend seitens der Pflanzenschutzindustrie zum Teil an das Thema Resistenzmanagement herangegangen wird.

Grundsätzlich kann man ja als einfache Grundregel aufstellen:

So viele Wirkstoffgruppen, so sinnvoll wie möglich mit einbeziehen.
Strobilurin und Carboxamid nur einmal pro Jahr und Kultur. und nicht zur Abschlussbehandlung in hoher Dosis, daher z.B. keine 1,25 l/ha Skyway Xpro
Azole wechseln, also wenn möglich nicht 2 Mal mit dem gleichen Azol anrücken.
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