Servus,
@schnefter
man kann ja nicht nur mit der Plenterwirtschaft NVJ erreichen!
Quelle: "Der Forstwirt"
Gruß
Aktuelle Zeit: Fr Apr 26, 2024 8:30
Moderator: Falke
Falke hat geschrieben:Ich hab' auch ca. 20 % an Vfm Kiefer in meinem Dauerwald. Es fällt mir schon auch auf, dass Kiefer als NVJ nur auf relativ wenig Fläche aufkommt - in Käferlöchern, entlang von Straßenrändern.
Als die jetzt hiebsreifen Kiefern klein waren - so um die Weltkriegszeit - müssen ganz andere Bewirtschaftungsverhältnisse geherrscht haben ...
Ansonsten gefällt mir Kiefer. Der relativ kleine Wipfel macht wenig Schaden beim Fällen, der Baum ist zuck-zuck entastet.
A.
schnefter hat geschrieben:Klar ist die Frage erlaubt. Plänterwald funktioniert im Idealfall so, dass man nur alte zielstarke Bäume erntet und Eingriffe im mittelstarken Bereich auf ein Minimum reduziert sind. Die durch die Zielstärkennutzung geschaffenen „Lichtschächte“ sind für die Verjüngung von schattentoleranten Ba wie Buche und Tanne ausreichend aber nicht für lichtbedürftige Kiefer oder Eiche. Es kommt sicherlich auch mal zur Verjüngung von Lichtbaumarten aber bringen aufgrund ihrer eher frühen Zuwachskulmination nicht auf Leistung als Gesamtbestand.
Dieser Zusammenhang führt übrigens dazu, dass wir uns in der Forstwirtschaft Gedanken machen müssen, wie wir den Kahlschlag als waldbauliche Methode ersetzten. Die meisten Landeswaldgesetzte definieren die Absenkung des Bestockungsgrades unter 60% schon als Kahlschlag und verbieten das. So ist Verjüngung von Lichtbaumarten schwierig.
Forstjunior hat geschrieben:Leider kann man im Plenterprinzip bei der Kiefer nur noch entnehmen. Nachwachsen tut da nichts mehr. Gelingt nur auf absoluter Freifläche, so meine Erfahrungen.
schnefter hat geschrieben:@langholzbauer: Ich wollte nicht zu wissenschaftlich schreiben oder den Schlaumeier spielen, wenn es um einzelne Begriffe geht weil wir uns hier ja eher für die Praxis draussen interessieren. Plenterwald ist im Grunde eine recht seltene Sonderform des Dauerwaldes und es gibt ihn in Deutschland nur mit Buche und/oder Weißtanne, selten mit Fichte. Charakteristisch ist die exponentiell abfallende Kurve einer hohen Anzahl dünner Bäume zu einer geringen Anzahl dicker Bäume. Das Herstellen eines solchen Gleichgewichts aus einem einschichtigen Bestand erfordert dort, wo es überhaupt möglich ist, eine zielgerichtete forstliche Tätigkeit über mehrere Generationen. Dabei dürfen kaum mittelstarke Bäume entnommen werden. Weitere Baumarten werden nicht gefördert, weil es sie ja nicht gibt.
Viele wollen weg vom Altersklassenwald und je nach Wuchsbedingungen wird meistens ein strukturreicher, gemischter Dauerwald angestrebt.
Fuchse hat geschrieben:Forstjunior hat geschrieben:Leider kann man im Plenterprinzip bei der Kiefer nur noch entnehmen. Nachwachsen tut da nichts mehr. Gelingt nur auf absoluter Freifläche, so meine Erfahrungen.
Du musst Licht in den Bestand bringen, und den "nackten" Waldboden freilegen.
z.B. durch streifenförmige Bearbeitung mit einer "Dunghacke" oder Rechen.
Auf der Nadelstreuschicht kann die Kiefer nicht keimen bzw. anwachsen.
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