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Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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2185 Beiträge • Seite 53 von 146 • 1 ... 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56 ... 146
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Ernstfried » Mi Jun 03, 2020 11:51

Oberdoerfler hat geschrieben:Die Wirtschaftlichkeit völlig außer
acht zu lassen und alles der natürlichen Entwicklung zu überlassen, halte ich aber für ... falsch. Ich werde zumindest
gegen den Strom schwimmen und großflächig (>1ha) altersgleiche Nadelholzbestände auf meinen Freiflächen begründen.
Nur nicht mit Fichte, sondern mit Küstentanne und Douglasie. Bin gespannt, wie die sich entwickln.


Weil ich wirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund stelle, plädiere ich für Baumarten-Mischung. Wenn ich bei mir alles der "natürlichen Entwicklung" überlassen würde, hätte ich vermutlich zunächst viel Brombeere, später sehr viel Traubenkirsche...

Mit typischen Altersklassenbeständen wirst Du, meine Prognose, irgendwann im Laufe der nächsten Jahrzehnte auf die Nase fallen: weil ein Schädling auftaucht der bis dahin unbekannt war, sich der Holzmarkt gedreht hat, die Sturmfestigkei der Küta oder Dgl überschätzt wurde, oder was auch immer.

Dass Holzernte und -verkauf schwieriger werden können bei Dauerwald-bewirtschaftung ist allerdings zuzugeben.
Ich habe das Glück, daß mein Nadelholz-käufer mir alles abnimmt, was anfällt - auch zB sturmbedingte Kleinmengen von Lä, Dgl, Küta usw
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jun 03, 2020 22:22

Servus,

warum sollte ich jemanden verbieten unseren Wald zu betreten? Ob das ein Rehlein stört ist mir ziemlich egal. Ich hatte noch nie Probleme mit Besuchern, mit Rehen schon öfters :D
Sonst glaubt wieder jeder Öko wir hätten was zu verbergen.


Wer wenig Besucher im Wald hat, darf sich freuen. Es gibt aber Gegenden, wo es die Städter in rauen Scharen in die Wälder treibt. Die allermeisten sind vernünftig. Aber dann gibt es z.B. die Mountainbiker, die gerne quer durch den Bestand fahren. Und das bewirkt, dass das Wild scheu wird und für den Jäger kaum noch zu schießen ist. Mit der Folge, dass der Wildbestand überhand nimmt und der Verbiß von Pflanzen in dessen logischer Folge. Es gibt auch hier im Saurland Ecken, da kommt kein einziger ungeschützter Baum hoch.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Sa Jun 06, 2020 17:39

Ernstfried hat geschrieben:Mit typischen Altersklassenbeständen wirst Du, meine Prognose, irgendwann im Laufe der nächsten Jahrzehnte auf die Nase fallen: weil ein Schädling auftaucht der bis dahin unbekannt war, sich der Holzmarkt gedreht hat, die Sturmfestigkei der Küta oder Dgl überschätzt wurde, oder was auch immer.


Volle Zustimmung.
Die Douglasie hat im Grafen Forst dieses Jahr beim Orkan Sabine teilweise schon gezeigt was sie kann, umfallen :regen:

An die Standfestigkeit der Tanne kommt kein anderer Nadelbaum nicht annähernd ran.
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Forstjunior » Sa Jun 06, 2020 17:55

@Groisraider
Ja die Tanne ist sehr standsicher. Hat aber nach meiner Erfahrung bei Orkanereignissen den Nachteil dass meist nur Schrott übrig bleibt. Sprich die Tannen werden abgebrochen und reißen dann über den gesamten Stamm und sind nur noch Brennholz. Bei komplett geworfenen Fichten oder evtl. Douglasien lassen sich noch schöne Sortimente aushalten.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Jun 06, 2020 20:13

Gegen die Sturmanfälligkeit kann man was machen. Die Dgl und KTa nicht älter als 40 Jahre werden lassen. Wenn ich die Bestände dann komplett abhacke, habe ich kein Problem mit dem Sturm.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Sa Jun 06, 2020 22:34

Oberdoerfler hat geschrieben:Gegen die Sturmanfälligkeit kann man was machen. Die Dgl und KTa nicht älter als 40 Jahre werden lassen. Wenn ich die Bestände dann komplett abhacke, habe ich kein Problem mit dem Sturm.


Ich entnehme deinem Beitrag das Douglasie nach 35 Jahren hiebreif ist?!

Sagen wir doch 70-100Jahre

https://www.wald.de/douglasie-pseudotsu ... ii-franco/

Solche laienhafte Aussagen sind hier fehl am Platz,
der Altersklassen Wald und Monokultur ist ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert :klug:
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Südheidjer » So Jun 07, 2020 1:21

Oberdoerfler hat geschrieben:Gegen die Sturmanfälligkeit kann man was machen. Die Dgl und KTa nicht älter als 40 Jahre werden lassen. Wenn ich die Bestände dann komplett abhacke, habe ich kein Problem mit dem Sturm.


Das sind wohl Douglasien und Küstentannen, deren Saatgut Miraculix behandelt hat:

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Trabantenstadt

Mit Eicheln ging das da auch.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » So Jun 07, 2020 7:47

Wenn die Dgl/KTa-Bestände bei mir 40 Jahre alt sind, haben sie einen BHD von 25 - 40 cm.
Das weiß ich, weil die Fichten die dort vorher gewachsen sind, das auch hatten. Dafür braucht
es also keinen Zaubertrank ;-)

Das Konzept der kürzeren Umtriebszeit stammt aus der jüngeren Zeit und nicht aus dem vorherigen
Jahrhundert. Damals hätte niemand daran gedacht, schwache Bäume zu entnehmen, weil Starkholz
gefragt war und entsprechend Geld einbrachte. Mit der Einführung der Profilzerspaner in den Ndh-Sägewerken
hat sich das geändert. Inzwischen muss ich sogar Abschläge in Kauf nehmen, wenn ich Holz über 40 cm
Mittendurchmesser liefere. Da die Käufer also schwächere Durchmesser verlangen, besteht für mich
kein Grund, die Bestände länger wachsen zu lassen. Zumal die Risiken durch Windwurf wie angesprochen steigen.

Wohlgemerkt betrifft das nur Nadelholz. Im Laubholz ist die Situation noch anders, obwohl man auch dort
die Umtriebszeiten wegen der zunehmenden Schäden tendenziell nach unten schraubt.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » So Jun 07, 2020 17:12

Forstjunior hat geschrieben:@Groisraider
Ja die Tanne ist sehr standsicher. Hat aber nach meiner Erfahrung bei Orkanereignissen den Nachteil dass meist nur Schrott übrig bleibt. Sprich die Tannen werden abgebrochen und reißen dann über den gesamten Stamm und sind nur noch Brennholz. Bei komplett geworfenen Fichten oder evtl. Douglasien lassen sich noch schöne Sortimente aushalten.


Kann ich so nicht nachvollziehen, auch der mir gegenüber sitzende Förster schüttelt gerade den Kopf .... Entweder bricht sehr weit oben der Gipfel ab, oder der Baum wird komplett entwurzelt.
Aber ehe eine Tanne Schaden nimmt liegen schon 100 Fichten am Boden.
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Forstjunior » So Jun 07, 2020 18:27

Ich kann nur von Kyrill berichten. Da hat es bei mir mehrere Fichten und wenige Tannen erwischt. Die Fichten waren einfach entwurzelt und konnte noch Großteils verwertet werden. Die Tannen waren einfach abgebrochen. Selbst wenn man glaubt es gibt noch schöne Bloche hatten die alle Haarrisse. Sind dann wie geschält auseinandergefallen.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Ernstfried » Mo Jun 08, 2020 10:50

Oberdoerfler hat schon Recht mit dem Hinweis auf veränderte Marktlage wegen der Profilzerspaner und daß es aktuell einige Forstwissenschaftler gibt, die von der Produktion von Starkholz abraten, wenn es sich nicht um ausgesprochenes Wert-starkholz handelt.
Das bedeutet aber nicht, daß man eine Holzproduktions-plantage anlegen muß, die gepflanzt wird, und dann alle 40 Jahre abgetrieben wird.
Schon die Pflanzung auf großer Fläche birgt erhebliche Ausfall-Risiken (Dürre, Nässe, Frost, Schadnager, Hitze, Verunkrautung usw), gar nicht zu reden von den radikalen Veränderungen des Bodenlebens, wenn ein Kahlschlag gemacht wird.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » Mo Jun 08, 2020 11:10

Das Schlagwort heißt Zielstärkennutzung!
Wer sagt denn, dass man nicht auch bei geringem BHD schon einzelne Bäume pländern kann/soll, wenn es sich waldbaulich und finanziell lohnt?
Keiner von uns kann sicher einschätzen, welche Sortimente in 20,30 oder 50 Jahren wirklich gesucht werden.
Aber gute Qualitäten aus regulären Nutzungen sind immer absetzbar.
Und im Altersklassenwald fällt sowieso das meiste Holz bei Durchforstungen an und nicht bei der Endnutzung!
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Jun 08, 2020 15:04

Die Pflanzung auf großer Fläche ist bei mir deutlich einfacher als auf kleinen "Löchern".
Außerdem wachsen Dgl und KTa besser ohne Schirm. Japanische Birke sowieso. Allenfalls
seitlicher Schirm kann förderlich sein. Auf großen Flächen kann ich auch besser mein
Ziel-Mischungsverhältnis bestimmen und ggf. einen Zaun drum bauen. Wenn ich kleine
Löcher mit viel Schirm bepflanze, habe ich mehr Ausfall als auf der Freifläche.

Plenterwald ist mir zu aufwändig. Wenn ich dort Zielstärkennutzung betreibe, würde ich
langfristig nur noch Laubwald, speziell Buche haben. Ich würde nämlich das Nadelholz deutlich
früher entnehmen, wodurch das Laubholz mehr Zeit zum fruktifizieren und vermehren hat.

Im Übrigen sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass Plenterwald näher an der natürlichen
Entwicklung wäre als schlagweiser Hochwald. Die Natur würde bei mir Buchenhallenwälder bilden.
Da ist nichts mit "jede Baumart in jeder Altersklasse auf kleiner Fläche". Das wären gleichförmige
Bestände mit fast ausschließlich Buche. Das wäre naturnah, aber nicht mein Ziel.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » Mo Jun 08, 2020 22:09

@Oberdoerfler
Selbst ein Buchen-Hallen-Bestand reißt irgendwann durch menschliche oder natürliche Ursachen auf und bietet Platz für andere Arten und Altersklassen!
Wir ärmlich kleinen Menschlein sollten endlich mal begreifen, dass Waldgesellschaften Generationsintervalle von bis zu 8 Menschengenerationen ( a ca. 30 Jahren)haben.
Und Nadelholz ist nach Birke und Kirsche eine sehr gute Zeitmischung für später sehr wertvolle Laubhölzer.
Ziel jeder Bewirtschaftung von Wäldern sollte ja immer ein geradschaftiges, astarmes Holz standortgerechter Baumarten sein.
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