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Kartoffelbluete hat geschrieben:@ Mad, die Wirkstoffe werden doch innerhalb von ein paar ?? .. Std von der Pflanze aufgenommen.
Dann muss doch ein Wirkstoff nicht viele Tage lang in der Brühe erhalten bleiben, bzw das bringt doch
keinen Vorteil, oder verstehe ich da was falsch?
Kartoffelbluete hat geschrieben:Das mit dem Sonnenlicht dagegen ist logisch, darum
unter anderem, hat man mit den Abend- bis Nachtspritzungen einen sichtbar höheren Wirkungsgrad.
Was aber dann logischer Weise bei den französischen Kollegen, auch hier im "Maisforum", nicht mehr der
Fall ist, wenn sie hauptsächlich am frühen Morgen mit geringen Wasser- und Aufwandmengen in den
Tau spritzen??
Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
Roman1984 hat geschrieben:Du hebst dir den ph-Wert je nach Ausgangshärte und Bormenge auch locker mal auf über 10 an.
Der ph-Wert kann aber über Zitronensäure wieder auf die optimale Härte abgesenkt werden.
Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
Mad hat geschrieben:Kartoffelbluete hat geschrieben:@ Mad, die Wirkstoffe werden doch innerhalb von ein paar ?? .. Std von der Pflanze aufgenommen.
Dann muss doch ein Wirkstoff nicht viele Tage lang in der Brühe erhalten bleiben, bzw das bringt doch
keinen Vorteil, oder verstehe ich da was falsch?
Naja. Du hebst dir den ph-Wert je nach Ausgangshärte und Bormenge auch locker mal auf über 10 an. Dann ist von den 7 Tagen nicht mehr viel übrig. Außerdem beginnt die Hydrolyse ja sofort. Das heißt, du hast dann nicht mehr die Menge in der Spritze, die du mal eingefüllt hast, wenn du am Acker angelangt bist.
Mad hat geschrieben:.....
Karate-Zeon ist von der Hydrolyse ebenso betroffen wie andere Pyrenthroide auch, allerdings nicht in dem Ausmaße. Laut Zulassungsbericht ist es bei einem ph-Wert zwischen 5,2 und 6,9 stabil während bei einem ph-Wert von 9 nach 7 Tagen nur noch 43-45% der Ausgangskonzentration der Spritzbrühe festgestellt werden konnte. Trebon 30 EC ist als Pyrenthroid dahingegen ziemlich stabil. Um genau zu sein: Stabil bei einem ph-Wert zwischen 4 und 9 bei 50°C (was nahezu unzerstörbar heißt).
Tatsächlich ist die Sache mit dem ph-Wert nicht so einfach. Dazu kommt ja auch noch die Wasserhärte.
Ein anderes Beispiel wären die Sulfonylharnstoffe. Bei denen siehts genau umgekehrt aus. Die Stabilität erhöht sich zusammen mit der Löslichkeit bei steigendem ph-Wert.
......
Oder auch: Wenn du dir mit den Resten in der Spritze nach der Behandlung nichts anderes kaputt spritzen willst, spül die Spritze ordentlich mit saurem Wasser und hoffe drauf, dass sich keine Klumpen bilden, die dir alles verstopfen. Da muss man dann abwägen was man gerne hätte.
......
Wenn man es genauer wissen möchte, muss man sich die Zulassungsberichte durchlesen oder diese Seite durchstöbern, wo es tabellarisch für viele (alle?) Wirkstoffe aufgelistet wird: https://sitem.herts.ac.uk/aeru/iupac/atoz.htm
Die relevanten Zahlen zur Hydro- und Photolyse stehen unter "Degradation" gelistet. In der Kategorie stehen übrigens auch die Abbauraten der Wirkstoffe im Freiland wie sie in den Zulassungsberichten auch gelistet werden müssen.
Ich gebe zu, das ist alles nicht so ganz einfach. Aber es gibt nicht wenige Dinge, die man falsch machen kann oder noch besser machen kann.
Gerade bei der Effizienz kann man noch an ein paar Schrauben drehen, und das fängt schon bei der Tankmischung an.
Bison hat geschrieben:Nimmst du bei der tauspritzung aditive mit?
adefrankl hat geschrieben:Also in der Tat dürfte es da noch ein größereres Effizienzpotential geben. Mitlerweise vermute ich ja auch, dass die recht schnelle Resistenzentwicklung beim RGK gegen Pyrethroide gerade auf die Kombination Bor- und Pyrethroid. Da hat eigentlich keine Beratung oder Hersteller (wahrnehmbar) darauf hingewiesen. Denn die Kombination bietet sich terminlich einfach an. Würde da die Verwendung von Soubor (oder ähnlichen Düngern auf Borsäurebasis) statt dem flüssigen Borethanolamin das Problem nicht wesentlich entschärfen?
(Granulat ist natürlich weit unschöner im Handling). Ansonsten habe ich einmal gesucht wie viel Zitronensäure man eigentlich braucht um den üblichen Bordünger (Borethanolamin) zu neutralisieren. Da bin ich auf 300 g pro Liter gestoßen. Eigentlich muss ich das mal in Ruhe austitrieren, sofern man da keine zuverlässigen Daten findet. Letztendlich dürfte da die Zitronensäure meist günstiger kommen als eine seperate Überfahrt.
Eigentlich fehlt mir bei den verschiedenen Mitteln in der Gebrauchsanweisung der Hinweis, bei welchen ph-Wert man diese eigentlich einsetzen soll. bzw. bei Zusätzen wie Bordünger wieviel Zitronensäure man braucht um den Einfluss wieder zu neutralisieren oder wieveil Zitronensäure die Ansäuerung entspricht (So als vereinfachte Angabe. Ja ich weiss, wie man es eigentlich ganz genau rechnet mit den jeweiligen Dissoziationskonstanten, aber damit kann man in der Praxis nicht arbeiten). Natürlich könnte es statt Zitronensäure auch ein anderes Bezugssystem geben.
adefrankl hat geschrieben:Würde da die Verwendung von Soubor (oder ähnlichen Düngern auf Borsäurebasis) statt dem flüssigen Borethanolamin das Problem nicht wesentlich entschärfen?
adefrankl hat geschrieben:EWas ich oben nicht verstehe, wieso man die Spritze mit saueren Wasser spülen soll (bei Sulfonylharnstoffen?). Bisher dachte ich, dass man da eigentlich alkalisch spülen muss, damit sich die Sulfonylharnstoffe eben gut lösen und man sie so aus der Spritze bekommt. Da war bisher Ammoniakwasser das Mittel der Wahl, was mir aber ziemlich stinkt. Insofern denke ich darüber nach, ob Natriumhydroxidlösung (Natronlauge) richtig verdünnt nicht die arbeitsfreundlichere Lösung wäre. Ich frage deshalb, weil nach einer Spritzung mit Alliance im Getreide (Hundskerbel!) dann als nächstes Kerb Flo im Raps ansteht. Und da muss eben die Spritze wirklich sauber sein.
Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
Mad hat geschrieben:..........
Hilfreich bei der ph-Wert-Ermittlung sind so Test-Sticks. Die kann man, wenn man sich unsicher sind, auch mal eben schnell in die Spritzbrühe halten und dann nachsehen wo man ist.
Bist du sicher, dass du 300g pro Liter einfüllen musst oder ob du dich nicht doch eher verrechnet hast? Der ph-Wert von Zitronensäure liegt irgendwo bei 2.
Ich säuere das Spritzwasser grundsätzlich etwas an, auch wenn ich überwiegend Regenwasser nutze. Aber wenn ich mal auf Leitungswasser zurückgreifen muss, ist es bei mir unumgänglich, denn unser Wasser hat eine Härte von über 26°dH und der ph-Wert liegt bei 7,X. Jedenfalls habe ich für unser Leitungswasser 1g pro l ermittelt, um einen ph-Wert von 5 einzustellen, den man grundsätzlich anpeilen sollte, außer natürlich bei Sulfonylen.
Am besten nimmst du dir mal ein Litermaß, stellst mit dem Bor die entsprechende Konzentration her und wiegst mal ein paar Gramm Zitronensäure dazu. Das Ganze testest du dann mit ph-Stäbchen und dann weißt du am Ende, wie viel Zitronensäure du benötigst.
Ich habe mir nach der Messaktion dann noch den Messbecher mit Zitronensäure gewogen, sodass ich mich nach den Literzahlen richten kann. Tatsächlich kommt es auch ungefähr hin. 1,2l auf der Skala ist in etwa 1kg.adefrankl hat geschrieben:Würde da die Verwendung von Soubor (oder ähnlichen Düngern auf Borsäurebasis) statt dem flüssigen Borethanolamin das Problem nicht wesentlich entschärfen?
Natürlich ist das so. (Heißt übrigens Solubor) Aber dabei ist zu bedenken, dass Borsäure ziemlich giftig ist. Andererseits hebt sie den ph-Wert wirklich nicht an, sondern senkt ihn sogar geringfügig.
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