Hallo
Jetzt mal eine - vielleicht für Aktieninsider naive - Frage:
Immer wird behauptet, dass ein steigender Dax eine so wunderbare Sache sei: Aktien werden teurer gehandelt und der Unternehmenswert steigt.
Simmt das wirklich?
Angenommen, éin Konzern namens Siemens hat seit Jahren eine etwa gleichbleibende Gewinnmarge nach Steuern, der Umsatz steigt leicht etwa im Rahmen der Ausweitung des Bruttosozialprodukts, oder er fällt sogar etwas. Trotzdem werden die Firmenanteile zu einem immer höheren Preis gehandelt. Und dies ist nicht nur auf die Firma Siemens beschränkt, sondern findet sich im Durchschnitt so in der Wirtschaft eines ganzen Landes bzw. der Weltwirtschaft. Der steigende Preis der Unternehmensbeteiligungen spiegelt sich in den sogenannten Aktienindices wieder.
Heisst das nicht eigentlich, dass ein steigender Dax AUCH eine Geldentwertung bedeuten kann? Wenn ich für eine Ware (hier Unternehmensbeteiligung) immer mehr zahlen muss, ist das doch ein massiver Kaufkraftverlust!
Ist die Erfolgsmeldung "steigende Aktienindices" nicht eher eine Hiobsbotschaft? Der Investor bekommt für sein Geld immer weniger!
Hat der steigende Dax nicht eigentlich die Inflation bei der Realwirtschaft vorweggenommen?
Sind die Kaufkraftverluste der führenden Weltwährungen nicht schon bei den Aktien realisiert? Und wird dieser Kaufkraftverlust nicht unvermeidlich beim Verbraucher ankommen? (Ersetzen wir Unternehmensbeteiligungen durch Investitionsgüter. Was würde man denn sagen, wenn der Bau eines Einfamilienhauses innerhalb von 2 Jahren doppelt so teuer würde? Dann würde man von einer massiven Inflation sprechen und niemand würde die Steigerung der Herstellungskosten eines Hauses bejubeln.)
Unbestritten ist, dass in der Finanzwelt Spielgeld in unvorstellbarem Ausmaß umherschwappt. Dieses Spielgeld sucht neue Anlagemöglichkeiten und führt letztendlich zu einer massiven Preissteigerung, d.h. zu einer massiven Papier-oder Buch-Geldentwertung.
Gruß
MwM