Euphorie kommt aber nicht auf, die Stimmung ist ganz schön eingetrübt!
Viele Mäster lassen die Ställe leer, um dann evtl. im Herbst bei niedrigen Ferkelkosten wieder einzustallen.
Andere machen es umgekehrt, mästen bis zum Herbst und lassen dann die Ställe bis Jahresanfang leer.
Sehr verfahrene Situation!

Wer von euch glaubt denn immer noch an diese Marktbeschreibungen?

Vor zwei Wochen hatten wir "Überhänge" und die Welt drohte unterzugehen. Jetzt plötzlich sind Schweine
an allen Ecken und Enden gesucht.
Für diese Knappheit muss jetzt plötzlich doch das Grillwetter und die Grilltätigkeit herhalten.
Ganz Deutschland grillt aber schon seit mindestens vier Wochen was das Zeug hält.

Ehrlich gesagt glaube ich, der Pate CT und seine Kollegen wollen uns nur verarschen.


P.S. Somit steigen jetzt auch die Ferkelpreise nächste Woche wieder um 3,50 Euro !!??

Solange wir das Gülleproblem nicht mit entsprechender Technik gelöst bekommen, herrscht am Markt Ausnahmezustand. Mäster können schnell reagieren und den Stall leer lassen. Leidtragende sind die Ferkelerzeuger, diese sind verdammt zu produzieren. Außerdem bekommen die Viehhändler und auch die Futtermittelfirmen ein großes Problem. Letztere Beiden müssen mit ins Boot springen, was die Gülleproblematik betrifft, ansonsten streikt ihr Zugpferd!
Die Schlachthöfe werden wohl mal wieder Wege finden, um sich mit einem blauen Auge aus der Affäre zu retten. Diese bedienen sich aus dem Ausland oder streichen einfach ein paar Leiharbeiterfirmen.

Der Markt hat sich grundlegend nicht verändert.
Allerdings ist es nunmal so, das irgendwann die Bestände an allem, was vom Schwein gegrillt wird, zuende gehen.
Auch im benachbarten Ausland gehen die Bestände zurück.
Mit Pfötchen, Ohren, und Wurstwaren u.a. aber kann man keine Grillartikel zaubern.
Die Retoure-Kutsche kommt aber, spätestens im Herbst.

Btw, es wurde im ersten Quartal 18 in Deutschland deutlich mehr Schweinefleisch erzeugt gg. Vj.
AAAAAber, die Stückzahlen sind gefallen, dafür das Schlachtgewicht gestiegen.

Ich war immer der Ansicht, das CTs Freund ein geschlossenes System hat.
Also mir sind die Ferkelpreise herzlich egal....

Ach und Porcex, glaubst du das wirklich?
Ich nicht.
Genauso wenig, wie das die Mäster vergangenen Herbst deutlich weniger eingestallt haben.
Die, die auf dem höchsten (Scheisse-) Berg sitzen, finden schon "Lösungen".
Faktum ist, das die Händler nicht gerne auf den Ferkeln sitzen bleiben, da kommen dann Aussagen wie "der Herbst wird gut" ( für wen?), und "alle stallen ein" usw.usv.
Die Ferkel, die im Herbst eingestallt werden, sind schon in der mache...Und es werden garantiert kurz vorher keine vernichtet.
Eher wird es so sein, das alle noch im spätherbst einstallen wollen, um noch eine Tour kastrierte Ferkel zu mästen, bis sich die dafür zuständigen Protagonisten irgendwie auf irgendwas geeinigt haben. Denn die Geschichte ist noch nicht ausgesessen.

Wie schon mal Anfang des Jahres prognostiziert: Es wird ein spannendes Jahr.
Vielleicht legt sich ja wieder einiges, weil auch Trump in Bezug auf China wohl einige Trümpfe in der Hand hat.
Dennoch, und da gebe ich CTs bestem Kumpel Recht, bis das alles (positiv) sich bei uns bemerkbar macht, sind wir schon ein Jahr weiter ( und bis dahin wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben...)

Nachtrag Porcex: Fahr mal durch die Lande.
Überall siehst du die grossen Gülletanker mit schmalen Reifen fahren.
Und im Mais fahren die noch nicht...

Ja da warten wir mal ab.....ich sehe das nicht so optimistisch!
Die Viehhändler selber würden nie zugeben, dass sie Probleme haben Ferkel loszuwerden. Aber wenn man mal mit den Leuten aus der 2. Reihe ins Gespräch kommt, dann sieht man was Sache ist.

Die Mär von den überzähligen Ferkeln hast du aber schon oft erzählt, allerdings hat es nie gestimmt.

So lange ich beinahe jede Woche eine Nachfrage nach meinen überzähligen Ferkeln bekommen,
so lange ist der Markt mit einheimischen, sprich bayerischen, Ferkeln unterversorgt.

Im Übrigen vergeht mir die Lust für die Mäster die Arbeit zu machen, ich habe schon seit vier Monaten keine
Jungsauen mehr nachgestallt.

Nur Mästen reicht mir auch.

elchtestversagt hat geschrieben:Nachtrag Porcex: Fahr mal durch die Lande.
Überall siehst du die grossen Gülletanker mit schmalen Reifen fahren.
Und im Mais fahren die noch nicht...

Tja, die Gülle loszuwerden ist auch nicht das Problem, das Problem ist was für das loswerden gezahlt wurde.
Zwischen dem einen und dem anderen m³ Gülle können schnell 30€ liegen. Nämlich entweder den m³ für 15€ selber verwerten oder 15€ für die Entsorgung bezahlen. Die 20 - 25€ am Schwein Unterschied wird der Markt auch in 5 Jahren nicht hergeben. Der ein oder andere Mäster sollte mal den Begriff "Grenzanbieter" googeln....

Und dann noch mit Fertigfutter füttern und den Luftwäscher bezahlen... Keine Ahnung wie das die Kollegen machen, ich jedenfalls wär so in einem halben Jahr pleite

Und wer ein bisschen zwischen den Zeilen lesen kann und sich nicht billig abspeisen lässt wird schnell merken, dass die Ferkel drücken

John Deere, in der Mast ist aber auch nicht wirklich Geld verdient.

Da liegt die Kostenführerschaft auf einmal bei anderen Mastbetrieben wie bisher.

Derzeit drücken keine Ferkel, sonst hätte ich nicht heute Nachmittag um 15 Uhr geliefert, wenn die drücken wird um 4 Uhr morgens geliefert.
Bis jetzt hat der Viehhändler auch noch nicht angekündigt das ich Ferkel bekomme aber bei sowas ist der auch recht spontan.

Freakshow, das Geld für die Gülle ist nicht das Problem ( für die Mäster vielleicht).
Es wird wirklich nur das nötigste abgeholt.

Warum aber soll ich die Sauen nicht mehr belegen, wenn ich fast 60 Euro für ein 25 kg Ferkel incl. Aufgelder und MwSt. bekomme...

elchtestversagt hat geschrieben:Freakshow, das Geld für die Gülle ist nicht das Problem ( für die Mäster vielleicht).
Es wird wirklich nur das nötigste abgeholt.

Warum aber soll ich die Sauen nicht mehr belegen, wenn ich fast 60 Euro für ein 25 kg Ferkel incl. Aufgelder und MwSt. bekomme...

Ja zum Schweinepreis viel zu teuer!

Es wird Zeit das wir nicht mehr in den Glauben einen erträglichen Preis zu bekommen einstallen oder Sauen Besamen, sonder mit dem Wissen was man am Ende bekommt, wie jeder Handwerker.

@ elchtestversagt:

Klar spielt die Gülleentsorgung kostenmäig für einen Ferkelerzeuger nicht die Rolle wie für einen Mäster, das habe ich auch nie angezweifelt.

Nur hätte unseren Kollegen in den Hochburgen klar sein müssen, dass der 5000er Maststall ohne Gülleverwertung, gewerblich, mit Wäscher und Fertigfutter betrieben immer der sein wird, der zu Grenzkosten produziert. Hätten die Kollegen anstatt in die Produktionsmenge mehr in die Produktionstiefe investiert hätten wir nicht diese ständigen Überhänge und allen würde es ein bisserl besser gehen. Dass solche "Konzepte" bei sinkender Nachfrage Schiffbruch erleiden ist nicht abzuwenden. Aber wem erzähl ich das, sind hier ja in einem Schweineforum, hier können alle rechnen

Das Problem ist, dass diese Ställe jetzt halt stehen und irgendeiner kommt immer daher, der diese Einheiten nach dem Prinzip "Glaube, Liebe, Hoffnung" betreibt und somit die Überversorgung aufrecht erhält - und wenn er dabei sein "Vermögen" draufgehen lässt.

Diese Blauäugikeit wird uns noch Jahre nachhängen, und da kann nichtmal der Clemens was für.