So, jetzt gehen schon mal die Ferkel in den Keller.

Da macht die Arbeit aber richtig Spaß.

Wenn in ganz Europa seit mehr als zwei Wochen die Ferkelpreise fallen, dann schlägt das irgendwann durch.
Wobei hier in der Gegend die Ferkel noch gefragt sind, weil man zum 30.6 die Ställe voll haben will, damit man mit dem Betriebsabschluss für das Wirtschaftsjahr 2017/18 schnell die unsäglichen Vorrauszahlungen für das FA eindämmen will, welches uns 2016/17 zusätzlich stark belastet. Warte erst mal ab, wenn der 1.7 kommt....

elchtestversagt hat geschrieben:Wenn in ganz Europa seit mehr als zwei Wochen die Ferkelpreise fallen, dann schlägt das irgendwann durch.
Wobei hier in der Gegend die Ferkel noch gefragt sind, weil man zum 30.6 die Ställe voll haben will, damit man mit dem Betriebsabschluss für das Wirtschaftsjahr 2017/18 schnell die unsäglichen Vorrauszahlungen für das FA eindämmen will, welches uns 2016/17 zusätzlich stark belastet. Warte erst mal ab, wenn der 1.7 kommt....

Dann kann es ja gar nicht so schlimm und die Schweinhalter stehen wenn man noch vor der Steuerlast angst hat

Da hast du was nicht ganz verstanden, es drücken hohe Vorrauszahlungen vom letzten Wirtschaftsjahr.
Das jetzige Wirtschaftsjahr ist so fett im Minus, das hab ich noch nicht erlebt. Und da keiner weiss, wie das nächste wird, stallt man jetzt voll, hat ein noch fetteres Minus, kann einerseits die Vorrauszahlungen stoppen, zuviel gezahlte Steuern zurückfordern und hat dann noch ein Minus, welches man ins nächste Wj. überführen kann.

Deshalb sind auch die Zuschläge, die sonst 25% vom Ferkelpreis ausmachen bislang noch nicht gefallen, ein erstes Anzeichen für einen fallenden Ferkelpreis, aber nun werden vermehrt Ferkel aus NL für 5 oder auch Dänen für 7 Euro angeboten, da wird so mancher schon schwach, der 14 Euro für Deutsche zahlt...

…..was wiederum deutsche Ferkelerzeuger aus dem Markt drängen wird.

Deshalb schon heute komplett auf holländische und dänische Ferkel umsteigen, man könnte in einem Jahr
vielleicht sonst gar keine mehr bekommen.
Das Angebot von deutschen Ferkeln wird weiter zurück pendeln.

Ab nächstes Jahr noch die hohen Kosten fürs kastrieren ab 01.01. mal sehen ob die deutschen dann noch konkurrenzfähig sind.. was rechnet ihr je Ferkel an kosten ??

Genau das ist das Problem, Franzis1.
Keiner, wirklich keiner stellt das in Frage. Während wir hier wie in allen Dingen der Politik jahrelang um den heissen Brei herrumreden, haben andere längst Fakten geschaffen.
Lt. Ministerium ist es weiterhin erlaubt, Ferkel ein zu führen, die Kastriert sind, es wird, wie soll man das sagen ( nicht pc) angenommen, das die Herkunftsländer tun was die für richtig halten.
Einzig QS wird wohl darauf achten, ob nach "Deutschen Standarts" , welche auch immer das sein mögen, verfahren wird.
Wenn wir aber keine Linie finden, die den Tierschutz beachtet und gleichzeitig finanzierbar ist, dann sehe ich auch das Aus für QS, denn soviel Abschläge können die Schlachter garnicht zahlen wie man Kastrierte Ferkel aus anderen Ländern mästet ( und die Schlachter werden die nehmen, keine Panik).
Wir schauen uns z.Zt in den Nachbarländern um, um die abgesetzten männlichen Ferkel dort auf zu ziehen, zu kastrieren und wieder hier ein zu führen....

Börse 1,52€, verstehe ich nicht was das soll!?

Das sind 8 Cent zum V-Preis und dennoch hat man morgen wieder die Hose voll einen Schritt zu machen.

elchtestversagt hat geschrieben:Da hast du was nicht ganz verstanden, es drücken hohe Vorrauszahlungen vom letzten Wirtschaftsjahr.
Das jetzige Wirtschaftsjahr ist so fett im Minus, das hab ich noch nicht erlebt. Und da keiner weiss, wie das nächste wird, stallt man jetzt voll, hat ein noch fetteres Minus, kann einerseits die Vorrauszahlungen stoppen, zuviel gezahlte Steuern zurückfordern und hat dann noch ein Minus, welches man ins nächste Wj. überführen kann.

Deshalb sind auch die Zuschläge, die sonst 25% vom Ferkelpreis ausmachen bislang noch nicht gefallen, ein erstes Anzeichen für einen fallenden Ferkelpreis, aber nun werden vermehrt Ferkel aus NL für 5 oder auch Dänen für 7 Euro angeboten, da wird so mancher schon schwach, der 14 Euro für Deutsche zahlt...

Ja und durch Kauf von Schweinen kannst du die Vorauszahlung drücken wenn du Ferkel kaufst? Wie sind die Schweine steuerlich bewertet? Du hast doch bei deiner Inventur die Schweine im Bestand? Kenne mich bei der Bewertung in diesem Bereich nicht aus....

wastl90 hat geschrieben:

elchtestversagt hat geschrieben:Da hast du was nicht ganz verstanden, es drücken hohe Vorrauszahlungen vom letzten Wirtschaftsjahr.
Das jetzige Wirtschaftsjahr ist so fett im Minus, das hab ich noch nicht erlebt. Und da keiner weiss, wie das nächste wird, stallt man jetzt voll, hat ein noch fetteres Minus, kann einerseits die Vorrauszahlungen stoppen, zuviel gezahlte Steuern zurückfordern und hat dann noch ein Minus, welches man ins nächste Wj. überführen kann.

Deshalb sind auch die Zuschläge, die sonst 25% vom Ferkelpreis ausmachen bislang noch nicht gefallen, ein erstes Anzeichen für einen fallenden Ferkelpreis, aber nun werden vermehrt Ferkel aus NL für 5 oder auch Dänen für 7 Euro angeboten, da wird so mancher schon schwach, der 14 Euro für Deutsche zahlt...

Ja und durch Kauf von Schweinen kannst du die Vorauszahlung drücken wenn du Ferkel kaufst? Wie sind die Schweine steuerlich bewertet? Du hast doch bei deiner Inventur die Schweine im Bestand? Kenne mich bei der Bewertung in diesem Bereich nicht aus....

Kommt auf das Gewinnermittlungsverfahren an.
Bei vielen Betrieben funktioniert das schon so eie beschrieben. Da kann man sogar Ware schon aks Ausgaben geltend machen, die erst in einem Jahr geliefert werden .

Die Vorrauszahlung kannst du stoppen, indem man einen neuen Steuerbescheid bekommt.
Und den bekommt man, wenn man dem FA die Jahresabschluss mit der zu erwartenden Steuerlast/Steuergutschrift abgibt.
Wenn man nun zum 1.6 Ferkel einstallt, dann hat man ja erstmal Ausgaben. Seien es die Ferkel, sowie Futter und Tierarzt usw.
Dann hat man gewissen "Gestaltungsspielraum" für die Zeit vom 1.6 bis 30.6, wie hoch man diese Ferkel für das Umlaufvermögen bewertet, sei es nur der Ferkelpreis an sich oder halt mit den 29 Futtertagen.
Wenn ich anstatt 1000 Mastschweine, bewertet mit 140 Euro nur 1000 Ferkel, bewertet mit 50 Euro habe, habe ich ( wenn es im Vorjahr so war) eine Minderung des Umlaufvermögens um 90000 Euro. Wenn ich beides raus hab, also keine Ferkel, keine Schweine dann hab ich eine noch höhere Minderung, aber im nächsten Jahr fällt einem das voll auf die Füsse. Das Problem haben vor allen Dingen Betriebe, die aufgeben, von jetzt auf gleich.
Natürlich muss man z.B. den zehn Jahres Schnitt sehen, dann dann läuft sich "das glatt", aber diese kurzfristigen Effekte können einem einen "Liquiditätsvorsprung" schaffen, denn wer weiss, wie das nächste Jahr läuft.

Moin zusammen!

Gab es in der Vergangenheit jemals Strafen für Kartellbildung der Schlachthöfe? Das was die 4 großen roten in den letzten Wochen beschlossen haben stionkt doch nach Preisabsprache.

Lg

Wieso sollte das Kartellamt einschreiten? ein niedrigerer Einkaufspreis sorgt für niedrige Ladenpreise. Sowas nennt man auch "Verbraucherschutz". Wenn die Milchbauern mal wieder mit Boykott drohen und ihre Milch in den Gulli kippen, dann sind die Leute vom Kartellamt schnell da.

@elchtest
Das funktioniert so wie du das beschreibst aber auch nicht. Wenn ich die mastschweine verkauft habe steht der Wert in den büchern. Sofern sie noch nicht bezahlt sind halt als vorderungen.
Zudem werden heute die tierbewertungen einigermaßen realistisch angesetzt. Sprich es werden Gruppen mit Tieren bis 30kg, bis 60kg bis 90 und bis 120kg gebildet. Wer meint den Bestand viel zu hoch oder zu niedrig ansetzten zu müssen bekommt bei der nächsten betriebeprüfung ein problem.
Die Prüfer sind auch nicht blöd und können 800g tageszunahmen zuückrückrechnen.
In zumme kann man damit vieleicht um 10000€ den Gewinn verschieben. Alles drüber fällt schnell auf.

Wenn die Schweine verkauft sind, stehen die dort als Ertrag.
Aber da ich die Schweine mit Verlust verkauft habe, schlagen die voll auf das Betriebsergebnis durch.
Mit der Bewertung ist es das eine, jeder kann machen wie/wo/was er will.
Wir rechnen nach Futtertagen ab plus Ferkeleinstandspreis.
Und ja, hatte ich auch geschrieben, über einen längeren Zeitraum tut sich da nichts, wenn man z.B. in zwei Jahren fette Schweine erst im Juli verkaufen kann und die dann noch richtig Geld kosten.
Dennoch kurzfristig kann ich meinen Gewinn dadurch senken oder Verluste ausweiten.
Sprich wenn ich nun Verluste ausweise, kann ich am Ende des nächsten Wj. wieder etwas "spekulieren", sprich die Mastschweine mit rüber nehmen, sprich eine Erhöhung des Umlaufvermögens und damit eine "Erhöhung" des Betriebsgewinnes, den ich dann mit dem diesjährigen Verlust ausgleichen kann.

Deshalb ist es in der Landwirtschaft ja eigentlich sinnvoll, wie seitens der Verbände gefordert, einen drei-Jahres-Zeitraum zur Gewinnermittlung, bzw. Gewinnfortschreibung vor zu nehmen, da dann solche "Effekte" sich gegenseitig aufheben.
Denn noch kann mir das FA nicht vorschreiben, wann ich meine Mastschweine verkaufe.