Schweinebörse +3 Cent
Mein Händler wollt Schweine von Montag auf heute vorziehen

Kann mich Rasenfreak nur anschließen. In diesem Jahr ist die Preisfindung in vielen Fällen nicht mehr nachvollziehbar. Nachdem zu Beginn der Woche gemauert wurde, werden jetzt wieder Schweine gesucht und das trotz des Feiertages nächste Woche.

Ich traue mich nicht eine Prognose zu wagen, aber wenn nächste Woche der Preis wieder ansteigt wäre ich nicht überrascht.

Von Montag auf Freitag vorgezogen ist ja nicht die Welt, besonders dann nicht, wenn sie gewichtsmäßig schon gut dabei sind.

Achso, ich dachte es wäre mit nächster Woche neuer Preis, also ab Donnerstag gemeint.

Freakshow hat geschrieben:Von Montag auf Freitag vorgezogen ist ja nicht die Welt, besonders dann nicht, wenn sie gewichtsmäßig schon gut dabei sind.

Vorziehen ist immer ein Zeichen von guten Geschäften. Ich denke der Preis bleibt stehen weil Mäster sehr verunsichert sind und Angst vor dem Pestfall haben. Da gibt man alles ab was nur gerade schwer genug ist.

Moin,

wird heute eine Notierung kommen?

Gruß

Rasenfreak

elchtestversagt hat geschrieben:John Deere4ever, du wirst dich noch häufig genug daran ärgern, das du die Sauen weggegeben hast, das gebe ich dir schriftlich...
Dann kommen plötzlich ganz andere Probleme.
Und denk daran, die Händler haben immer und ausschliesslich top Ferkel zu verkaufen, es gibt keine schlechten ( ist immer Auslegungssache, aber als ehem. Ferkelerzeuger wirst du häufig genug die Hände über den Kopf zusammenschlagen...).

Ich bedanke mich für deinen weisen Rat.

Allerdings habe ich diese Prognosen jetzt schon 30 Jahre gehört, allein mir fehlt der Glaube.
Auch wenn heute die Kastrationsproblematik aufgeschoben wurde, wurde sie doch nicht aufgehoben.
Wenn dann dies fadenscheinig geregelt wurde, dann kommt das Schwänze kupieren wieder auf das Tablett.

Übrigens, wenn es beim Mäster nicht klappt ist immer der Ferkelerzeuger schuld, auch wenn die Sau schon 100 kg auf die Waage bringt.
Auch das wird so bleiben, auch wenn ich nur noch Mäster bin.

Ich werde keinen Händler brauchen um meine Ferkel zu bekommen.

30 % meiner Sauen habe ich übrigens schon draußen.

Die Frage ob in Deutschland in Zukunft Sauenhaltung rentabel bleibt hängt ja auch massiv mit dem Ausland zusammen.

Sprich können uns unsere Nachbarländer mitversorgen?

In Holland sieht's da auch nicht so rosig aus. Die Kosten sind ähnlich hoch wie hier, es gibt massive Nachfolgeprobleme und die Verschuldung ist nochmal neu batzen höher als bei uns.
Mittelfristig können da schnell Mal ne Million Ferkel wegbrechen zb wenn die 200mio Abrissprogramm in Holland wirklich kommt.

In Dänemark sieht die Situation ähnlich aus. Wobei die ihre Vermarktung und Leistung besser im Griff haben. Sprich da wurde noch Geld verdient obwohl die Verschuldung auch hier abartig hoch ist. Das restriktive Baurecht erlaubt hier aber auch keine grossen Sprünge mehr nach oben.

Bleiben Polen und Spanien. Wobei Spanien zu weit weg ist und in Polen die Pest grassiert. Zumal die Sauen da eh abgestockt werden.

Man darf auch nicht vergessen, dass wir längst einen ferkelmangel hätten wenn die Leistungssteigerungen nicht gewesen wären. Da reden wir ja von gut 8-10ferkek mehr in zehn Jahren. Das wird sich so aber nicht weiter fortsetzten.
Sprich wenn in gleichem Tempo weiter Sauen verschwinden dann kommt der Mangel irgendwann. Wobei natürlich erstnichmal 15% Mastplätze wegmuessen ....

Mit Polen stimmt nicht ganz. Polen stockt aktuell wieder Sauen auf, aber bis zum Stand von 1995 fehlen noch 40%.
Aber trotz ASP herrscht dort Aufbruchstimmung, Baurecht, Ackerflächen und fehlenden Schlachtkartell sein Dank.
Gibt noch weitere Länder, die aufstocken können, als da sei Ungarn, Tschechien. Auch in GB gibt es massig Potenzial, die sind Idiologisch aber weiter wie wir, zudem bis die vernünftig kochen können....

In der Sauenhaltung wird sich demnächst einiges ändern, der Hauptgrund für mangelnde Sauen sind Arbeitskräfte.
Diejenigen, die gut im Geschäft sind wollen gerne noch grösser. Auch wenn es einige nicht hören wollen: Auch die Zahl der Mastplätze steigt nicht mehr, auch die fällt, weil alte Ställe auf sind, Baugenehmigungen irre teuer und Auflagenträchtig sind uvm.
Hier gibt es massig neue Ställe mit 2500-3000 Mastplätzen, alle noch ohne Wäscher. Wenn jetzt das rigeros durchgedrückt wird, alles ab 2000 MP mit Wäscher, dann ist die günstigste Lösung Abstocken auf 1990 Mastplätze....

Ich denke, der Schlüssel wird im geschlossenen System oder Arbeitsteilige Produktion Sauenhalter/ein zwei Mäster liegen.
Alleine wegen der demnächst geforderten Rückverfolgbarkeit.
Wer genug Acker hat, der mästet demnächst Fleisch für den Weltmarkt mit der Labelstufe 0 oder 1, auch der wird seinen "Markt" finden, denn er wird nur dann mästen, wenn der Markt Schweine braucht, also nicht nach kg-Schweinefleisch-je MP-je Jahr erzeugen.

Und das unsere Abnehmer für Geld alles machen, zeigt doch der momentane Umstand, das in Sögel Schweine aus Belgien geschlachtet werden, weil Sögel keine "China-Zulassung" hat und demnach diese Tiere dort schlachten kann ( für unseren Markt).

Die Frage ist halt was in den zb nächsten 5jahren an staellen bzw Tierplätzen wegfällt.
Mit 200mio kann man zb in Holland 200000 Sauenplätze mit 1000€ abrisspraemie entlohnen.
Oder halt zb 50000 Sauen mit 1000€, 500000 Schweinemastplätze mit 200€ und die restlichen 50mio dann den Rinderleuten geben.

50000 Sauen sind aber auch schon 1,5mio Ferkel. Gut möglich, dass viele Sauenhalter in Holland nur darauf warten da dies ja schon seit Jahren geplant ist.

Wenn das Baurecht und die Auflagen so bleiben werden wir garantiert Recht schnell im Selbstversorgungsgrad stark absinken und auch Mal in starke Mangelsituationen kommen.
Das kann dann durchaus Mal bedeuten, dass wir nachhaltig gute Preise bekommen.

Warum sollten 2,50€ für Mastschweine hier nicht machbar sein wenn das in Russland und China standart ist?

Ich halte das für ein durchaus realistisches Szenario zb für das Jahr 2025.

Rasenfreak hat geschrieben:wird heute eine Notierung kommen?

Ja… 1,40 unverändert bis 10.10.18.

Ganz einfach: Vor fünf Jahren hatten wir bei einer Wochenschlachtung von 850000 Tieren einen Preis von 1,70 aufwärts.
Dieses Jahr hatten wir 1,41, und dann mal ganz kurz bis 1,55 hin.
Der Binnenmarkt, und davon müssen wir einfach in Zukunft reden schreibt eine andere Sprache.
Deutschland wird nicht mehr der Nabel von Europa sein, sei es in der Produktion und schon garnicht mehr im Verbrauch.
Ähnlich wie im Getreidebau und noch mehr im Bio-Gemüsebau werden wir in Zukunft von den Ländern östlich der Oder versorgt werden bis 2040.
Wir werden in Deutschland einen zweigeteilten(dreigeteilt) Markt bekommen, das war auf der Versammlung in Twistringen ganz deutlich.
Zum einen der Frischfleischmarkt, der demnächst nur mit Label ab Stufe zwei zu machen ist, zum anderen der Gastro-und Kantinenbereich ( der im übrigen schon heute die grössten Fleischabnehmer in Deutschland sind, der LEH nur 20%), der versucht, einigermassen Preisbewusst ein zu kaufen, zum dritten der Verarbeitermarkt ( Fertigprodukte), die nur auf Preis für die gegebene Qualitätsanforderungen kaufen. Jeder wird seine Berechtigung haben und auch Ware bekommen, solange nicht Staatlich eingegriffen wird, ähnlich der Käfighaltung.
Wenn das kommt, haben wir ein Problem, zum einen, weil wir schon heute nicht genug Schweine für den Deutschen Markt haben, weil ebend unser Verbrauchsverhalten beim Schwein nur 50% dessen beträgt, was man aus einem Schwein zaubern kann, der Rest muss viel zu teuer auf den "freien" Markt geworfen werden ( deshalb ja auch über 30% Exportquote bei einem SVG von 112%...), zum zweiten der erwähnte Verarbeitermarkt, der auch heute noch Fertigei aus Käfiganlagen verarbeitet und damit überhaupt keine Probleme hat...

Fazit: Ich kann es auch nicht genau sagen was kommt oder nicht, aber eines ist sicher: Der Fleischmarkt besteht nur und ausschliesslich aus A......löchern, die nur auf ihren kurzfristigen Aspekt aus sind. Und wer nicht selber ein A.....loch ist, wird da nicht mitspielen.

elchtestversagt hat geschrieben:
Fazit: Ich kann es auch nicht genau sagen was kommt oder nicht, aber eines ist sicher: Der Fleischmarkt besteht nur und ausschliesslich aus A......löchern, die nur auf ihren kurzfristigen Aspekt aus sind. Und wer nicht selber ein A.....loch ist, wird da nicht mitspielen.

Es gibt vielleicht eine Lösung die ser deutschen Volksseele gerecht wird. Man brauch natürlich ein gutes Nebeneinkommen

https://www.youtube.com/watch?v=9Xm2P2yUiWc

Die grossen haben sich gestern "zufällig" bei der Party zur Einheit in Berlin getroffen, Ergebnis alle Hauspreis 1,36 Euro...

Da reichen den hiesigen Schlachthöfen wohl noch nicht die billigen Schweine aus Belgien....