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Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Was soll gekocht und was soll im Garten angebaut werden? Landfrauen geben sich Tipps und Tricks.
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Beitragvon Bergschrat » Fr Jun 19, 2009 18:47

estrell hat geschrieben:um den verdaulichen Eiweißgehalt eines Steaks zu uns zu nehmen, müssen wir aber viel mehr Gras fressen, als eine Kuh, die dieses Steak an sich wachsen lässt.

Wo hab ich denn gesagt wir sollten Gras fressen? Dort wo nur Gras wächst soll man aus Kühen Milch und Fleisch machen. Nur: Wenn man ausschliesslich dort Kühe halten würde, wo nichts als Gras wächst, dann müsste Deutschland den Konsum tierischer Produkte insgesamt halbieren. Es gäbe dann noch Milch und Rindfleisch, aber kaum mehr Schweinefleisch und Geflügelprodukte.

um aber für uns verdauliche Pflanzenkost zu erzeugen, benötigen wir riesige Flächen, die völlig denaturiert würden, um zB Salat oder Getreide oder Obst wachsen zu lassen.

Was ist denaturierter: Ein Maisfeld für Maissilage oder ein Maisfeld für Cornflakes? Die denaturierten Flächen würden eindeutig kleiner, wenn unsere Gesellschaft deutlich weniger (v.a. Schweine-)Fleisch und Geflügel essen würde.
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Beitragvon estrell » Sa Jun 20, 2009 10:54

Bergschrat
reden wir mal nicht nur vom Maisfeld, auch von Erdbeerplantagen, Salatfeldern oder Getreideäckern - auch das ist denaturiert - und wie! Mehr noch als jedes Maisfeld, egal ob für Tier oder Mensch.
Je mehr "Wachstumsnahrung" man im Gegensatz zu "Anbaunahrung" zu sich nimmt und je höher dabei der Anteil an Nahrung ist, die aus der Pflanzenfresserecke kommt (Schaf/Ziege/Rind/Pferd, Reh und Hirsch) um so besser auch für die Natur und alle darin lebenden wilden Pflanzen und Tiere - und um so höher der Erholungs- bzw der Lebenswert für den Menschen.
Je mehr man sich aber dem Allesfresser - Huhn, Ente, Schwein, Hund.... nähert um so gefährlicher wird es fürs Ökosystem und bei reiner Veganer Nahrung hast du dann nicht nur immensen Flächenbedarf mit der entsprechenden Naturferne um die derzeit lebenden ca 7 milliarden Menschen satt zu machen (fast 2,5 Planten, ist das Ergebnis von Forschungen) - du hast auch keinen Platz mehr für "natürliche Lebensräume" und Rückzugs- und Erholungsräume für den Menschen.
Und - bei reiner veganer Ernährung fehlt dir zudem der wichtige organische Dünger(Wirtschaftsdünger - Mist, Gülle) um die Humusschicht deiner Ertragsböden zu erhalten...

Zusammenfassend:
Beim Besitz von 1er Erde, von der alle leben müssen
Beim Wunsch auch wild lebenden Arten Lebensräume zu gestatten
bei dem Versuch, allen lebenden Menschen eine Nahrungsgrundlage zu geben
Kommt man um die natürliche Lebens- und Ernährungsweise des Menschen nicht herrum. Und Vegan ist da genau so unnatürlich wie Vegetarisch.


Auf Ackerstandorten werden doch heute schon fast ausschließlich Ackerkulturen für den Menschen erzeugt, die Fleischproduktion durch Grasfresser hat sich doch schon immer mehr ins Grünland zurückgezogen, schon wegen der hohen Kosten im Gegensatz zum derzeitigen nicht vorhandenen Ertrag.

Last but not least...
Wenn man ausschliesslich dort Kühe halten würde, wo nichts als Gras wächst, dann müsste Deutschland den Konsum tierischer Produkte insgesamt halbieren.

Dank WTO alles KEIN Problem mehr... wir leben leider nicht auf ner Insel... anderswo gibts mehr Grünland, da wachsen dann die Rinder und Schweine, dafür könnte man Getreide dorthin....uswusf

Nur - wenn Opel und Co sagen, sie entlassen mal tausend Leute ist der Schrei durch die ganze Republik zu hören. Meinst du, die vielen Arbeitslosen in der Landwirtschaft wären da unwichtiger - auch wenn denen kein Mensch heute auch nur ein halbes Ohr schenkt??? Und lass es dir gesagt sein, es werden mehr als nur "tausend Leute".
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon SHierling » Sa Jun 20, 2009 11:33

Bergschrat hat geschrieben:Dass wir keine Grasfresser sind weiss ich auch. Aber warum soll ich denn nicht in der Lage sein z. B. Kartoffeln direkt zu essen? Und sag nicht Kartoffeln könne man nur an ganz wenigen auserwählten Standorten anbauen.

Zur biologische Wertigkeit von Eiweissen.
Kartoffeln: 98-100
Rindfleisch: 92

Heisst: Nach der zitierten Quelle setzt der Mensch mehr Kartoffeleiweiss in Körpereiweiss um als Rindfleischeiweiss.

Ja und? Du berechnest ja nach wie vor weder die Verdaulichkeit noch auch nur den Eiweißgehalt mit! WENN Du schon Fleisch und Kartoffeln vergleichst, dann nicht debn RP-Gehalt, der theoretisch für den Menschen da wäre,. sondern bitte - siehe oben - die Verdaulichkeit der gesamten Kartogffel und des Fleisches. Und dazu kommt, daß Du eben ERHEBLICH mehr Kartoffeln essen mußt als Fleisch - und die müssen auch irgendwo wachsen, genau das ist der FlächenAnspruch der oben gemeint ist.
Eiweißgehalt einer Kartoffel: 16% i. TM
Eiweißgehalt von Fleisch: 85% i. TM
(Eiwei0ßgehalt von Getreide / "Körnern" - ~12-14%, und das bei schlechter Wertigkeit > geringem Gehalt an ess AS)

Wie kommst Du denn auf so eine Zahl? Quellen bitte.
Hu? Schon mal ein Schwein von nahem gesehen? Ein Schwein braucht nicht mal 6 Monate, um auf ein Gewicht von ~100kg zu kommen, ein Mensch 16 Jahre. Restl. Belege zu Futterverwertung und tägl. Zunahmen in jedem, aber auch jedem Buch über Schweimemast seit 1870 ... nur mal einen schlechten Wert für FV angenommen, sagen wir 3:1, dann braucht ein Schwein für 100kg LM 300kg Futter. Ein Mensch, der eine so effektive (sparsame!) Nährstoffnutzung erreichen wollte, müßte in seinen 16 Jahren also mit 50g (Schweine-)Nahrung je Tag auskommen.

Du meintest also Gras. Dass der Mensch kein Grasfresser ist sehen wir ja beide so.
Ich meine nicht nur Gras, sondern auch andere pflanzliche Futtermittel.
Nur mal als Beispiel P, als einer der Hauptnährstoffe für alle Pflanzen mit zentraler Bedeutung für das Ökosystem:
Bild
Beziehst Du als Monogastrier Dein P aus pflanzlicher Nahrung, verschwendest Du einen erheblich höheren Anteil als wenn Du ihn aus tierischer Nahrung holst. Und vergleichst Du bei dieser Rechnung Mensch und Schwein, dann ist das unverdaute P in der Schweinegülle immer noch weiter im Kreislauf vorhanden, das P in den menschlichen Ausscheidungen aber so gut wie verloren (mit Schadstoffen vfermischt und vermengt und deponiert)

Und so geht das mit den allermeisten anderen Nährstoffen auch, eben deswegen wird bei solchen Berechnungen seriöserweise eben nicht der Gehalt in den jeweiligen Lebens- bzw Futtermitteln verglichen, sondern ihre VERWERTBARKEIT (das ist nicht die biologische Wertigkeit, sondern das, was beim Essen der jeweiligen Nahrung vom Körper aufgenommen wird - also die Differenz zwischen aufgenommenem und im Kot/Harn wieder ausgeschiedenem Nährstoff). Für Eiweiße also nicht einfach RP sondern vRP (oder dXP, je nach belieben der Bezeichnung), und für Energie nicht einfach "Kalorie" bzw Joule, sondern MJ ME bzw DE oder - bei Rindern - NEL.
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Beitragvon Bergschrat » Mo Jun 22, 2009 10:42

estrell hat geschrieben:Last but not least...
Wenn man ausschliesslich dort Kühe halten würde, wo nichts als Gras wächst, dann müsste Deutschland den Konsum tierischer Produkte insgesamt halbieren.

Dank WTO alles KEIN Problem mehr... wir leben leider nicht auf ner Insel... anderswo gibts mehr Grünland, da wachsen dann die Rinder und Schweine, dafür könnte man Getreide dorthin....uswusf

Die Argentinier sollen Getreide essen, damit es für uns noch mehr Fleisch hat??? Die Argentinier essen ihr Fleisch schon selber. Heute wird Fleisch aus kahlgerodeten tropischen Gebieten importiert - nicht sehr nachhaltig. Deutschland ist an sich ein Land, in dem bei einem ausgewogenen Mix ein global gesehen überdurchschnittlich hoher Anteil an Fleisch anfällt. Zusätzlicher Import ist schwachsinnig - es sei denn anderswo würden die Menschen alle freiwillig vegan leben.

SHierling hat geschrieben:Ja und? Du berechnest ja nach wie vor weder die Verdaulichkeit noch auch nur den Eiweißgehalt mit! WENN Du schon Fleisch und Kartoffeln vergleichst, dann nicht debn RP-Gehalt, der theoretisch für den Menschen da wäre,. sondern bitte - siehe oben - die Verdaulichkeit der gesamten Kartogffel und des Fleisches.

Die Biologische Wertigkeit, die ich zitiere, berücksichtigt sogar nichts anderes als die Verdaulichkeit. Was hast Du daran nicht verstanden?

Eiweißgehalt von Fleisch: 85% i. TM

Da musst Du mir schon sagen, was für Fleisch Du meinst. Dieses hat 28% i. TM. Oder anders gesagt, 17% der Energie wird damit als Eiweiss zugeführt. Da können die meisten Pflanzen locker mithalten. Für 85% musst Du die Stücke schon sehr selektiv aussuchen. Wenn Du nicht 80% des Tieres (Schwein) wegwerfen willst ist Deine Zahl blanker Unsinn. Und noch etwas: Der Mensch braucht etwa 15% der zugeführten Energie in Form von Eiweiss. Wenn dieser Anteil deutlich grösser wir belastet dies den Organismus nur (Stichwort: Harnsäure). Pflanzliches Eiweiss könnte man mehr essen, da es den Organismus im Schnitt weniger belastet (-> weniger Purine).

Hu? Schon mal ein Schwein von nahem gesehen? Ein Schwein braucht nicht mal 6 Monate, um auf ein Gewicht von ~100kg zu kommen, ein Mensch 16 Jahre.

Mal davon abgesehen, dass es manche Menschen ein Leben lang nicht auf ~100 kg bringen (ineffiziente Pfeifen das :lol: ), ändert sich daran auch nichts wenn der Mensch Fleisch isst. Der Mensch ist mit Fleisch nicht effizienter als mit Pflanzen. Bloss bläst man über den Umweg via Tier 90% der Nahrung als Wärme in die Luft. Ein deutlich höherer pflanzlicher Anteil an unserer Nahrung wäre eindeutig nachhaltiger.
Dass Du Nahrungseffizienz daran festmachst, wieviel zugenommen wird, finde ich eher seltsam. Manche brauchen die Kalorien nicht, um sie einzulagern, sondern zum Arbeiten. Warum das ineffizient sein soll erschliesst sich mir nicht.

Nur mal als Beispiel P, als einer der Hauptnährstoffe für alle Pflanzen mit zentraler Bedeutung für das Ökosystem:

Grundsätzlich scheidet der Mensch alles wieder aus, was er einmal eingenommen hat. Ob die Nährstoffe zwischendurch mal aufgenommen werden oder nicht spielt dahingehend keine Rolle. Der Mensch "verschwendet" also alles - unabhängi ob Veganer oder was auch immer. Wäre das nicht so, so würden wir in Deinem Beispiel mehr und mehr zu wandelnden Phosphorsäulen. Phosphatmangel ist beim Menschen soweit ich weiss ein verschwindend kleines Problem. Und dass Phosphatdünger wo nötig nicht zugänglich wären ist mir neu.
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Beitragvon SHierling » So Jun 28, 2009 9:11

Bergschrat hat geschrieben:
SHierling hat geschrieben:Ja und? Du berechnest ja nach wie vor weder die Verdaulichkeit noch auch nur den Eiweißgehalt mit! WENN Du schon Fleisch und Kartoffeln vergleichst, dann nicht debn RP-Gehalt, der theoretisch für den Menschen da wäre,. sondern bitte - siehe oben - die Verdaulichkeit der gesamten Kartogffel und des Fleisches.

Die Biologische Wertigkeit, die ich zitiere, berücksichtigt sogar nichts anderes als die Verdaulichkeit. Was hast Du daran nicht verstanden?
Du vergleichst Kartoffeleiweiß und Fleisch-Eiweiß als ob es Nahrungsmittel währen, ganz einfach. Nahrungsmittel sind aber Kartoffeln und Fleisch, und ein Mensch muß 5x mehr Kartoffeln essen als Fleisch, um seinen AS-Bedarf zu denken. So verständlicher?
Ansonsten einfach googlen - biologische Wertigkeit bezeichnet die Zusammensetzung von AS in einem EIWEISS und deren "Nutzen" im Vergleich zu einem idealen Eiweiß. Verdaulichkeit gibt an, wieviel von einem aufgenommenen Lebensmittel vom Menschen verwertet werden kann. Die Leute essen nun mal kein Kartoffeleiweiß, sondern Kartoffeln!

Der Mensch braucht etwa 15% der zugeführten Energie in Form von Eiweiss.
und eine Ernährung mit 15% RP bekommst Du nun mal ohne Fleisch nur dann hin, wenn Du - siehe oben - auf die Verdaulichkeit keine Rücksicht nimmst. Nochmal zum Verständnis: RP und Energie sind nicht "austauschbar", sondern die MJ-Werte eines Lebensmittels werden inklusive des RP-Anteils berechnet. Und es ist sinnlos, über "Energie" als Bruttoenergie im Lebensmittel und "Eiweiß" als Gehalt im Lebensmittel zu reden, solange nicht mindestens VERDAULICHE Energie (DE) oder - besser - UMSETZBARE Energie (ME) angegeben wird, ebenso wie VERDAULICHES Eiweiß oder - besser - die ess. AS-Bilanz.

Grundsätzlich scheidet der Mensch alles wieder aus, was er einmal eingenommen hat.
also mit anderen Worten, er wird geboren, und bleibt so. Sorry, aber das ist jetzt einfach nur noch albern, genau solche Ansichten führen dazu, daß die Stoffkreisläufe auf der Erde immer weiter ins Aus führen. Eben darum geht es ja, das das, was der Mensch ausscheidet, zur Zeit verloren ist für die Lebensmittelproduktion und das dieser Anteil Nährstoffe nicht noch über Pflanzenkost vergrößert werden sollte - - genau wie es in der Tierernährung btw. seit langem gesetzlich vorgeschrieben ist!

Und zur Problematik der Phosphatvorkommen solltest Du mal googlen.
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Beitragvon Bergschrat » Mo Jun 29, 2009 21:49

SHierling hat geschrieben:Du vergleichst Kartoffeleiweiß und Fleisch-Eiweiß

Nein, ich vergleiche durchaus Kartoffeln und Fleisch. Einfach mal lesen bitte.

ein Mensch muß 5x mehr Kartoffeln essen als Fleisch, um seinen AS-Bedarf zu denken.

Kannst du mal eine Quelle angeben, wie du auf deine Zahlen kommst? Meinst du 500 g Kartoffeln oder 100 g Fleisch Essen komme auf dasselbe raus oder wie?

Ansonsten einfach googlen - biologische Wertigkeit bezeichnet die Zusammensetzung von AS in einem EIWEISS und deren "Nutzen" im Vergleich zu einem idealen Eiweiß.

Nein, biologische Wertigkeit vergleicht die Wertigkeit des Eiweisses eines Nahrungsmittel im Vergleich zum Eiweiss von Eiern. Einfach mal lesen bitte.

und eine Ernährung mit 15% RP bekommst Du nun mal ohne Fleisch nur dann hin, wenn Du - siehe oben - auf die Verdaulichkeit keine Rücksicht nimmst.

Du meinst wohl nicht Rohprotein? Wobei, falsch bleibt die Aussage so oder so. Selbstverständlich kann der Mensch sich hinreichend vegan mit essentiellen Aminosäuren versorgen.

Nochmal zum Verständnis: RP und Energie sind nicht "austauschbar", sondern die MJ-Werte eines Lebensmittels werden inklusive des RP-Anteils berechnet. Und es ist sinnlos, über "Energie" als Bruttoenergie im Lebensmittel und "Eiweiß" als Gehalt im Lebensmittel zu reden, solange nicht mindestens VERDAULICHE Energie (DE) oder - besser - UMSETZBARE Energie (ME) angegeben wird, ebenso wie VERDAULICHES Eiweiß oder - besser - die ess. AS-Bilanz.

Die Unterschiede der Verdaulichkeit verschiedener Nahrungsmittel sind von Individuum zu Individuum grösser als von Nahrungsmitel zu Nahrungsmittel. Manche Menschen beispielsweise können mit Laktose nichts anfangen, andere schon. Zu behaupten, dass Fleisch generell effizienter verstoffwechselt wird ist schlicht unsinnig - ohne Quellenangabe erst recht.

Grundsätzlich scheidet der Mensch alles wieder aus, was er einmal eingenommen hat.
also mit anderen Worten, er wird geboren, und bleibt so.

Tschuldigung. Ich hätte schreiben sollen, der "erwachsene Mensch, der nicht jedes Jahr ein paar Ringe am Wanst zulegt". :wink:
Übers Leben gesehen scheidet der Mensch weit über 99% der eingenommenen Nahrung wieder aus. Ich hätte also auch schreiben können "scheidet der Mensch näherungsweise alles wieder aus". Kommt dazu, dass der Rest nach dem Gang ins Krematorium auch nicht mehr genutzt wird und für den Fall einer Erdbestattung noch ganz andere Probleme auftreten können...

Eben darum geht es ja, das das, was der Mensch ausscheidet, zur Zeit verloren ist für die Lebensmittelproduktion und das dieser Anteil Nährstoffe nicht noch über Pflanzenkost vergrößert werden sollte

Am Schluss zählt doch: Wieviel Nährstoff geht insgesamt verloren? Fakt ist, dass auch ein ansehnlicher Teil der Gülle genauso verloren ist wie menschliche Ausscheidungen und erst noch zuweilen grosse Schäden an Gewässern anrichtet, weil die Gülle eben nicht geklärt ist. Überschlagsmässig kriegt man bei gleicher "verschwendeter" Nährstoffmenge höchstens 4 kg Schweinefleisch für 10 kg Getreide. Und dabei braucht man fürs Fleisch erst noch doppelt so viel denaturiertes Landwirtschaftsland.
Rechnung: 10 kg Getreide an Schweine verfüttert führen zu mehr als 7 kg "Getreidenährstoffe in Form von Schweinekot (kurz GFS)" und weniger als 3 kg Schwein. Von den 3 kg Schwein wird 1 kg afaik zu Zement etc. verarbeitet und ist als Nährstoff verloren. Von den 7 kg GFS gehen mindestens 2 kg verloren (diese Quelle weist N-Verluste bei Schweinekot von 30 bzw. 35% aus - ich rechne hier mit Verlusten von weniger als 29%), 5kg GFS werden auf zusätzlichem Ackerland wieder zu Getreide, das ich wieder einem Schwein verfüttern kann. Gut 3 kg Getreidenährstoffe sind also verloren, knapp 2 kg wurden zu Schwein, 5 kg sind wieder Getreide - und der Prozess beginnt von vorne. Aus 10 kg Getreide kriege ich, wenn ich den wiederverwerteten Schweinekot berücksichtige, mit dem doppelten Landverbrauch höchstens 4 kg Schweinefleisch statt 10 kg Getreide bei gleichem Nährstoffverlust. Die Frage ist dann: Woran hat man länger zu essen: 10 kg Getreide oder weniger als 4 kg Schweinefleisch? Gekocht ein Pfund Teigwaren oder 100 g Schweinefleisch?

Und zur Problematik der Phosphatvorkommen solltest Du mal googlen.

Hab ich. Interessant.
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon SHierling » So Jul 12, 2009 19:01

Woran hat man länger zu essen: 10 kg Getreide oder weniger als 4 kg Schweinefleisch?
Ganz einfach - wenn Du 10kg Getreide ißt, bist Du nicht artgerecht ernährt (denn - nach Deiner Aussage - der Mensch braucht 15% RP in der Ration, und die sind in Getreide nicht drin, auch nicht in noch so viel Kilo). Du kannst Dir also nur aussuchen, ob Du fett werden willst (weil Du Deinen Eiweißbedarf mit Getreide deckst, dabei aber notwendig zu viel Kohlehydrate aufnimmst), oder langfristig verhungern (wenn Du Deine Kohlehydrate mit Getreide deckst, aber einen Eiweißmangel in Kauf nimmst). Im übrigen übersiehst Du gerade mal wieder selber die biologische Wertigkeit des Getreideeiweißes - das eben weniger wert ist als Schweineeiweiß, und von dem Du deswegen mehr brauchst. (bei den Schweinen löst man dies Problem zur Zeit damit, daß zur leider immer noch vorgeschriebenen pflanzlichen Ernährung reine essentielle Aminosäuren zugesetzt werden (vor allem Lysin und Methionin als Limitierende) eben damit die Schweine nicht genau das selbe Problem haben und zuviel Nährstoffe in der Gülle landen.
Siehe ganz oben: wenn es so einfach wäre mit der Verdaulichkeit und der bedarfsgerechten Versorgung, könnten wir auch Gras fressen. Müßte dann eben nur "genug" sein.

http://www.nichtlustig.de/toondb/080819.html
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon Bergschrat » Mo Jul 13, 2009 15:37

SHierling hat geschrieben:denn - nach Deiner Aussage - der Mensch braucht 15% RP in der Ration, und die sind in Getreide nicht drin, auch nicht in noch so viel Kilo

Ich habe gesagt, der Mensch deckt gemäss gängiger Lehre idealerweise 15 % der Energie mit Eiweissen ab.
Eiweissanteil an der Gesamtenergie für einige Getreide gemäss Quelle

Weizenkleie 38%
Dinkelflocken: 15 %
Haferflocken fein: 16 %
Getreide: 15 %
(Soja: 36 %)
Für die Berechnungen habe ich 1 g Eiweiss = 1 g Kohlenhydrate = 4 kcal und 1 g Fett = 9 kcal verwendet.

Quantitativ ist der Eiweissanteil in Getreide mal ohnehin schon genug hoch; 15 % erreicht man spielend (siehe oben). Und in Kombination mit Hülsenfrüchten oder Nüssen klappt es auch mit der Eiweissqualität.

Umgekehrt schaffst Du aber nicht nur Probleme mit zu wenig Eiweiss, sondern auch mit zuviel. Eine ausgewogene Kost, wo obendrauf noch fast täglich Fleisch kommt, ist schnell man zu eiweissreich, was Gicht, Rheuma und andere Krankheiten begünstigt, weil die mit Eiweiss mitglieferten Purine starke Harnsäurebildner sind.

Du kannst Dir also nur aussuchen, ob Du fett werden willst

Übergewicht ist nicht unbedingt (nur) ein Vegetarierproblem.

oder langfristig verhungern

Die Lebenserwartung von Vegetariern ist tendenziell höher als die der Restbevölkerung. Hunger als Todesursache ist hierzulande bei Magersucht denkbar, aber sicher nicht weil man sich vegetarisch ernährt. Ob man an irgendwelchen Mängeln leidet kann man leicht mit einem Blutbild abklären. Und - danke der Nachfrage - ja, es geht mir gut. :D

bei den Schweinen löst man dies Problem zur Zeit damit, daß zur leider immer noch vorgeschriebenen pflanzlichen Ernährung reine essentielle Aminosäuren zugesetzt werden

Interessant: Man schmeisst oben hochwertigste Aminosäuren ins Schwein hinein um nacher Eiweiss zu kriegen, das sich in der biologischen Wertigkeit kaum von Kartoffeln unterscheidet. :roll:
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon Meini » Di Jul 28, 2009 7:31

Bei Weizenkleie dürftest du dich aber ziemlich vertan haben.
Pessimisten suchen nach Gründe, Optimisten finden Wege.
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon SHierling » Di Jul 28, 2009 9:42

Interessant: Man schmeisst oben hochwertigste Aminosäuren ins Schwein hinein um nacher Eiweiss zu kriegen, das sich in der biologischen Wertigkeit kaum von Kartoffeln unterscheidet. :roll:
Du hast die Sache mit der Verdaulichkeit immer noch nicht verstanden. Man schmeißt hochwertige Aminosäuren ins Schwein rein, damit man überhaupt langfristig weiterhin Kartoffeln und Schweine anbauen kann.
Weizenkleie ist ein schönes Beispiel dafür - die gilt als "Ballaststoff" aufgrund ihrer extrem schlechten Verdaulichkeit.
Deren Eiweiß landet so gut wie komplett in der Kläranlage.
Zuletzt geändert von SHierling am Di Jul 28, 2009 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon SHierling » Di Jul 28, 2009 10:02

Neenee, das dauert hier immer ne Weile ... ist schon ok, kann man ja nicht jeden Tag aushalten ;)
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon hans g » Di Jul 28, 2009 12:04

SHierling hat geschrieben: ... ist schon ok, kann man ja nicht jeden Tag aushalten ;)

doch....könnte dich jeden tag "ertragen"---rein verbal übers netz--natürlich :D
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon SHierling » Di Jul 28, 2009 13:30

Vegetarier haben ja auch kein Ernährungsproblem, die sind "bloß" Umweltschädlich. Das Problem beginnt bei "rein pflanzlich" (=vegan), in jeder Hinsicht.
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon SHierling » Di Jul 28, 2009 13:57

Hast Du oben doch gelesen - Fleisch ist hochverdaulich, da landet nichts von im Müll, ebensowenig wie von den Ausscheidungen der so ernährten Tiere.
"Zu viel Fleisch" ist doch global gesehen überhaupt kein Problem, das sind ein paar fette Minderheiten, die dann ja auch gern schnell wegsterben. Der Löwenanteil aller Menschen auf diesem Planeten hat zu wenig Fleisch, und wenn Du die alle "rein pflanzlich" ernähren willst, solltest Du schon mal anfangen, den Mond zu zivilisieren, als Anbaufläche und vor allem als Müllkippe. Menschen sind nun mal keine Rinder, Menschen brauchen Rinder, auch wenn derart ökologisches Denken noch so sehr "aus der Mode" gekommen ist bei Leuten, die nicht mal in ihrer eigenen Kloschüssel bescheid wissen ;)
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Re: Veganer: was soll ich damit anfangen ?

Beitragvon Bergschrat » Mi Jul 29, 2009 12:33

frankenvieh hat geschrieben:Brotgetreide kommt so i.d.R. auf etwa 12 - 13 %. Kleie ist noch schlechter. Das ist die eine Zahl. Wieviel davon unsere Verdauung verwerten kann die andere.

Die Zahlen, die ich angegeben habe, stammen nicht von mir. Ich habe sogar den Link dazu angegeben. Zur biologischen Wertigkeit von Eiweiss habe ich glaube ich für den Anfang auch genug Quellen angegeben. Dass die Kleie selbst etwas gar ballaststoffreich ist stimmt freilich. Lösung: Man nehme kaltes Wasser und extrahiere so fast reines (Weizen-)Eiweiss. Das so gewonnene Produkt heisst Seitan. Die biologische Wertigkeit des Eiweisses is vergleichbar mit der des Weizens.

Cocktails wie gentechnisch hergestellte Vitamine und Enzyme.

Enzyme stellt der Mensch schon selbst her. Solche mit der Nahrung zuzuführen macht wenig Sinn, da sie in der Verdauung sowieso zerlegt werden. Bei Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist höchstens Vit. B12 und auch nur bei Veganern ein grösseres Problem als bei Ernährung mit Fleisch. Und um den B12 Gehalt von Fleisch aufzupeppen wird übrigens ein Grossteil des gentechnisch hergestellten Vit. B12 an Tiere verfüttert. Ob man das nun direkt oder via Umweg einnimmt spielt höchstens aus esoterischer Sicht eine Rolle. Ausserdem ist Vitaminmangel bei Leuten, die sich überhaupt nicht darum kümmern ein weit grösseres Problem als bei irgendwelchen Veg*.

SHierling hat geschrieben:Hast Du oben doch gelesen - Fleisch ist hochverdaulich, da landet nichts von im Müll, ebensowenig wie von den Ausscheidungen der so ernährten Tiere."Zu viel Fleisch" ist doch global gesehen überhaupt kein Problem

Was hast du an meiner Rechnung nicht kapiert? Die war sogar noch unnötig wohlwollend gegenüber Fleisch. :!:
Selbst Brabeck (Nestle-Chef) hat in einem nzz-Interview zugegeben, dass der hohe Fleischkonsum nicht eben zuträglich ist. Und das, obwohl er lieber teure tierische Produkte verkauft als billige pflanzliche.
Brabeckinterview hat geschrieben:Bereiten die massiv gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe also keine Sorgen?

Aus globaler Perspektive kümmert mich das sehr wohl. Die Bevölkerung wird auf mindestens 9 Mrd. Menschen anwachsen. Doch wir haben schon Schwierigkeiten, genügend Lebensmittel für die 6,5 Mrd. von heute zu erzeugen. Das liegt an den neuen Essgewohnheiten und an der Herstellung von Biotreibstoffen.

Warum sind veränderte Essgewohnheiten ein Problem?

Mit höheren Einkommen leisten sich die Leute mehr Fleisch. Wenn von 1,3 Mrd. Chinesen 600 Mio. von nur Reis umsteigen auf Reis mit Huhn oder Schwein, multipliziert sich dadurch der Grundnahrungsbedarf.
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