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Verbraucher und Schweinehaltung

Alles rund um das Borstenvieh.
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124 Beiträge • Seite 6 von 9 • 1 ... 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon Masterluke » Mi Mär 10, 2010 15:44

Rispe hat geschrieben:Mal ganz im Ernst, kann man eigentlich ruhig schlafen, wenn man einen riesigen Betrieb mit Schweinen in engen Buchten auf Vollspalten ohne jegliche Beschäftigung hält und ihnen die Schwänze abschneidet, Zähne abkneift und ohne Betäubung kastriert und sonst alles tut, damit die Fleisch möglichst gut ist?


Hey Svenja,
..."normalerweise" kann kein halbwegs (mit-)fühlender Mensch mit diesem Wissen ruhig schlafen, aber solange es Menschen mit der Intelligenz eines Toastbrots gibt, die in "Nutz"tieren nur das Stück Fleisch sehen, wird es diese grausame Tierquälerei noch weiterhin geben.

Du erkennst es ja an den provozierenden Fragen von Userinnen, "Und bitte was genau möchtest Du denn "individuell mit jedem Schwein" anfangen und warum?" wie hier das Tier gesehen wird.

Tierschützer, die es wagen, Intensivtierhaltung als Tierquälerei anzusehen, werden erstmal vom Admi wg. Pöbeleien ein paar Wochen "in den Urlaub" geschickt und es wird Ihnen gleichzeitig nahegelegt, sich ein anderes Forum zu suchen, weil Tierschutz und Landwirtschaft wohl nicht zusammenpasst.....armes Deutschland!!!!

kann also sein, dass ich mich hier auch bald nicht mehr zu Wort melden darf....soviel zur freien Meinungsäußerung

Rispe hat geschrieben:Ich habe für mich entschieden. Ich bin seit meinem 8. Lebensjahr Vegetarier(Anfangs gar nicht wegen dem "Tierleid") und angesichts einer solchen Situation strebe ich momentan auch gar nicht an, dies zu ändern. Ich werde 2012 Agrarwissenschaften mit Spezialisierung auf Agrarökonomie oder Nutztierwissenschaften studieren und hoffe, dass sich bezüglich des Bewusstseins, wie man mit Tieren umzugehen hat, in einigen Köpfen (vor allem der Verbraucher) wenigstens ein bisschen ändert.
Liebe Grüße
Svenja


Super Entscheidung. ich bin auch Vegetarier.
Wünsch Dir viel Erfolg bei Deinem Studium. Es ist zwar ein langwieriger Prozeß, dass sich bei den Verbrauchern etwas ändert, dennoch hat sich in den letzten Jahren schon erheblich was getan. Ich denke mal, in ein paar Jahren werden sich die "Masse-statt-Klasse"-Bauern noch umschauen......
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon hans g » Mi Mär 10, 2010 15:52

Rispe hat geschrieben:Mal ganz im Ernst, kann man eigentlich ruhig schlafen...
Ich mein.. klar.. das hat alles sicher seine Berechtigung, aber.. könnt ihr das mit euren Moralvorstellungen vereinbaren? Das soll jetzt nicht provozieren oder so. Ne ganz normale Frage, könnt ihr das alle so für euch vereinbaren?
Bei Menschen gibt es Rechte wie: Die Würde des Menschen ist unantastbar, man darf nicht töten, Sklaverei ist verboten..... Was auch immer.

du solltest dir erst so einen stall anschauen und dann URTEILEN---falls du dann immer noch dieser meinung bist,lass es sein mit dem agrarstudium.
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon SHierling » Mi Mär 10, 2010 15:55

Rispe hat geschrieben:Mal ganz im Ernst, kann man eigentlich ruhig schlafen, wenn man einen riesigen Betrieb mit Schweinen in engen Buchten auf Vollspalten ohne jegliche Beschäftigung hält und ihnen die Schwänze abschneidet, Zähne abkneift und ohne Betäubung kastriert und sonst alles tut, damit die Fleisch möglichst gut ist?

"Die Fleisch" ist dann gut, wenn die Tiere wenig Streß haben. Wie kann das Deiner Meinung nach trotz des Verbotes artgerechter Ernährung gewährleistet werden?

Findet ihr es gut, wenn Muttersauen in so engen "Knästen" liegen müssen, in denen sie sich nicht drehen und wenden können, damit sie sich auch ja nicht auf die Ferkel legt und möglichst viele überleben und schön viel Fleisch ansetzen können?
Ich mein.. klar.. das hat alles sicher seine Berechtigung, aber.. könnt ihr das mit euren Moralvorstellungen vereinbaren?
Fändest Du es besser, wenn alle Bauern gegen das Gesetz verstoßen würden und ohne Ferkelschutzkorb arbeiten? Was ist dagegen einzuwenden, daß möglichst viele Ferkel überleben? Wären mehr tote Ferkel besser?


Es muss ja auch nicht unbedingt Weidehaltung sein oder so, aber wenn man sieht, wie die Tiere einfach auch leiden (viele haben so schlechte Muskulatur, dass sie allein nur sehr schlecht laufen können und auf ihrem letzten Transport zum Schlachter(der oft sehr lange dauert) nochmal mit Stromschlägen die Rampe hochgejagt werden, weil sie nicht schnell genug sind, oder auch, weil sie schlicht und einfach Angst haben. Muss man Tiere so behandeln?

Nee, "Weidehaltung" wäre für Schweine auch nicht artgerecht, das sind nämlich keine Weidetiere. Und Muskulatur ist Fleisch - Fleisch ist Muskulatur. Mehr Fleisch = Mehr Muskulatur. "Wenig Muskulatur und mehr Fleisch" gibt es nicht. Vom Fleisch lebt der Bauer und der Verbraucher und für "wenig Muskulatur" oder "schlechte Muskulatur" gibt es kein Geld.

Ich weiß auch, dass das für einige jetzt leicht "alternativ" klingt, aber ist es nicht wirklich so? Sicher, mit Landwirtschaft wird man wohl eher selten reich und man muss auch knallhart kalkulieren. Aber auf Kosten von Lebewesen?

Ja, "auf Kosten" von Gestein und Erde funktioniert es nun mal nicht.

Einen wirklich großen Betrieb mit was weiß ich wie vielen Tausend Schweinen habe ich leider noch nicht gesehen. Mich würd es auch interessieren, wie Schweine in solchen Betrieben leben, in denen sie manchmal vielleicht gar keinen Menschen in ihrem kurzen Leben sehen.

Ok, ganz konkret - nur mal angenommen, es gäbe Schweine, die tatsächlich nie einen Menschen sehen - welche Nachteile hätten die Deiner Meinung nach? Was tf ist am Anblick eines Menschens denn so "tiergerecht" ?

Ich werde 2012 Agrarwissenschaften mit Spezialisierung auf Agrarökonomie oder Nutztierwissenschaften studieren und hoffe, dass sich bezüglich des Bewusstseins, wie man mit Tieren umzugehen hat, in einigen Köpfen (vor allem der Verbraucher) wenigstens ein bisschen ändert

Das ist mal eine wirklich gute Idee, und ich bin sicher, daß sich dabei mindestens im Kopf eines Verbrauchers etwas ändert, nämlich in Deinem ;-) Wenn Du in Kiel studieren willst, sieh zu, daß Du bei Leuten wie Alvensleben landest, da bist Du genau richtig :)
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon SHierling » Mi Mär 10, 2010 15:59

Du erkennst es ja an den provozierenden Fragen von Userinnen, "Und bitte was genau möchtest Du denn "individuell mit jedem Schwein" anfangen und warum?" wie hier das Tier gesehen wird.


Was findest Du daran provozierend? Mach doch mal einen Vorschlag - IRGENDWIE muß sich das ja auch Deiner Meinung nach lösen lassen? Was wäre denn über das derzeitig gesetzliche Maß hinaus angemessen?
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon hans g » Mi Mär 10, 2010 16:28

Masterluke hat geschrieben:...Es ist zwar ein langwieriger Prozeß, dass sich bei den Verbrauchern etwas ändert, dennoch hat sich in den letzten Jahren schon erheblich was getan. Ich denke mal, in ein paar Jahren werden sich die "Masse-statt-Klasse"-Bauern noch umschauen......

was hat sich denn bei "den Verbrauchern in den letzten jahren erheblich getan"---gib doch mal ne konkrete antwort.
...und noch was---die "Masse-statt-Klasse" bauern MÜSSEN sich jeden tag umschauen,um sich den gegebenheiten anzupassen.
hans g
 
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon Rispe » Mi Mär 10, 2010 16:37

Hey!!
SHierling: Was willst du mir mit deinem ersten Satz sagen?
Zu allererst: Du scheinst dich schlecht informiert zu haben oder nicht richtig gelesen haben. Das Studienfach Agrarwissenschaften ist ein durchaus NEUES Fach und wird NICHT ABGESCHAFFT. Was du vielleicht meinst, ist das Studienfach Agrarökonomie. Das wird es in Zukunft nicht mehr so geben. Die ersten drei Semester bei Agrarwissenschaften sind zur Orientierung, dann kann man sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren. Ich tendiere wie schon gesagt zwischen Agrarökonomie und Nutztierwissenschaften.
Auch, wenn sich meine Meinung nicht ändern sollte, warum sollte ich dann nicht studieren? Ist es denn soo schlecht, wenn jemand versucht, sich über neue Möglichkeiten zu informieren und die Haltung zu verbessern? Ich sehe das nur als Chance.

Die Menge an Tieren ist nicht ausschlaggebend für die Behandlung, sondern die Haltung. Ich hab nirgens geschrieben, dass irgendwer Schweine ohne Beschäftigung halten darf. In den Betrieben, die ich kenne, habe ich allerdings noch nie welche gesehen. Jede Beschäftigung ist besser als keine. Was das nun für eine ist, ist letztendlich egal, hauptsache sie wirkt und schädigt nicht.

Möchtest du nun irgendwelche Zahlen hören? Ich weiß nicht, wie sie aktuell sind, aber sie sind definitiv zu klein!
Was ich besser fände? Nur, damit du deine fett geschriebenen Sätze endlich weglassen kannst: 3,5 m² pro 50 kg mit Wühlmaterial, das täglich erneuert wird. Nur, damit die Diskussion weiter kommt, ist meine Idee.
Zahlreiche Studien haben ebenso bewiesen, dass Schweine bei viel Platz anfangen, Spielverhalten zu zeigen und sich selbst zu beschäftigen. Dann muss auch nirgens irgendwelches Zeugs aufgehangen werden.
Was man dagegen tun kann, dass Schweine ihre Liegefläche zuscheißen? Misten!!
Warum darf ich keine Meinung haben, wenn ich solche großen Ställe noch nicht gesehen habe? Verboten? Dafür ist doch der Thread da, oder?
Wieviel Platz nun eng oder genug ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber je mehr, desto besser. Das ist bei fast allen Tieren so und auch bei Schweinen ist das nicht anders. Diese Knäste, in denen die Sauen eingesperrt werden, ist meiner Meinung nach echt krass. Sie können sich ja nun wirklich nicht bewegen. Hunde werden meines Wissens ja auch nicht eingesperrt, wenn sie Welpen haben. Ich kann dir mindestens 5 Adressen sagen von Leuten, wo die Hündinnen einen oder mehrere Welpen getötet haben, indem sie sich auf sie draufgelegt haben. Das passiert einfach. Bei viel Platz natürlich seltener als bei 2 m².
Ich finde es ein wenig traurig, dass sich Tierschutz und "Fleischproduktion" anscheinend ausschließen müssen.
Warum betäubt man die Ferkel bei der Kastration nicht? Ist das so teuer? Überlegt doch mal selbst. Stellt euch mal die Schmerzen vor, wenn ihr bei vollem Bewusstsein kastriert werdet. Und wie die des öfteren erwähnten Studien auch erkannt haben, haben Schweine ein ähnliches Schmerzempfinden wie Menschen.
Ich habe auch niemals gesagt, dass es schlecht sein könnte, wenn Schweine noch niemals einen Menschen gesehen haben. Ist vielleicht auch gut so. Ich habe nur gesagt, dass es mich interessiert, wie so etwas funktioniert.

Mal so allgemein: Irgendwie finde ich den Ton hier ziemlich eklig. Ich will niemanden etwas tun oder so. Ich hab nur mal meine Meinung kundgetan, wozu man hier durch den Thread aufgerufen wird und werde zum Dank provoziert und mir werden hier Sachen vorgeworfen, die ich gar nicht gesagt habe. Ich bin durchaus bereit, zu diskutieren, aber auf so einer Ebene macht das keinen Spaß. Warum hält sich hier kaum einer an die Regeln des normalen Miteinanders? Schonmal was von Hallo und Tschüß gehört? Und auch die Hervorhebung eines Schreibfehlers halte ich für Provokation, die für so etwas einfach nicht nötig ist und schlicht und einfach nervt. Soll ich hier mal jeden auseinander nehmen was Rechtschreibung betrifft?
Viel Spaß weiterhin
Svenja
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon SHierling » Mi Mär 10, 2010 16:41

Hans: Es bezweifelt ja gar keiner, daß sich bei den Verbrauchern etwas ändert - nur eben:
Leider nicht zum Besten der Tiere, weil "der Verbraucher" gar keine Ahnung hat, was sich ändern soll!

"Der Verbraucher" will Bambi auf der ganzen Linie, gestreichelte Schweine - EGAL ob die das streßt oder nicht, Hühner im Freiland, EGAL ob denen der Kamm abfriert oder nicht, und Milchkühe mit Kälbern, EGAL ob die dann Mastitis kriegen oder nicht.
Entfremdung allerorten, Bambi-Syndrom auf dem Vormarsch, und Scheiß auf SVG, essen wir eben alle nur noch Gras.
Jedenfalls solange "der Verbraucher" nicht merkt, daß auch das ein Lebewesen ist. Da gehts ja aber auch schon los mit dem Verhungern lassen - Düngen ist ja "Bäh!""
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon voro » Mi Mär 10, 2010 16:46

hans g hat geschrieben:
Masterluke hat geschrieben:...Es ist zwar ein langwieriger Prozeß, dass sich bei den Verbrauchern etwas ändert, dennoch hat sich in den letzten Jahren schon erheblich was getan. Ich denke mal, in ein paar Jahren werden sich die "Masse-statt-Klasse"-Bauern noch umschauen......

was hat sich denn bei "den Verbrauchern in den letzten jahren erheblich getan"---gib doch mal ne konkrete antwort.
...und noch was---die "Masse-statt-Klasse" bauern MÜSSEN sich jeden tag umschauen,um sich den gegebenheiten anzupassen.


Ach was - "Masse statt Klasse" kann sich doch keiner erlauben.
"Klasse" ist hier die "Klassifizierung" - wer daran vorbeiarbeitet, hat doch schon verloren.

Aber auch ansonsten gehts doch gar nicht mehr ohne absolut auf Qualität zu achten - sobald wir die Standards nicht mehr erfüllen (QS ....) können wir doch den Laden zu machen.

Ich find "Master"Lukes komischen Ideen hier echt irre - der schreibt wirklich, wir wüssten nicht, wie schlau Schweine sind - und wir würden deren Ansprüche nicht kennen. Manoman - der soll mal aufwachen und sich einen richtigen Betrieb live und in Farbe angucken und sich auch mal Zeit nehmen, mit den Menschen zu sprechen, die die Tiere betreuen.

Dann wäre das ganze Geseiere hier doch unnötig.
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon SHierling » Mi Mär 10, 2010 17:04

Rispe hat geschrieben:Hey!!
Zu allererst: Du scheinst dich schlecht informiert zu haben oder nicht richtig gelesen haben. Das Studienfach Agrarwissenschaften ist ein durchaus NEUES Fach und wird NICHT ABGESCHAFFT. Was du vielleicht meinst, ist das Studienfach Agrarökonomie. Das wird es in Zukunft nicht mehr so geben. Die ersten drei Semester bei Agrarwissenschaften sind zur Orientierung, dann kann man sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren. Ich tendiere wie schon gesagt zwischen Agrarökonomie und Nutztierwissenschaften.
ja, und eben Agrarökonomie wird leider wegfallen.


Auch, wenn sich meine Meinung nicht ändern sollte, warum sollte ich dann nicht studieren? Ist es denn soo schlecht, wenn jemand versucht, sich über neue Möglichkeiten zu informieren und die Haltung zu verbessern? Ich sehe das nur als Chance.
sollst Du ja, hab ich nichts dagegen. Aber was denkst Du denn, was die Leute, die sowas studieren, bisher machen? Ich hab mir schon vor 20 Jahren in Trenthorst meine Nächte um die Ohren geschlagen und Schweineverhalten beguckt - das ist nun wirklich nichts "neues" ?!

Die Menge an Tieren ist nicht ausschlaggebend für die Behandlung, sondern die Haltung.

Da sind wir uns auch völlig einig - ein Stall mit 6000 Plätzen ist also überhaupt keine Hürde.

Ich hab nirgens geschrieben, dass irgendwer Schweine ohne Beschäftigung halten darf. In den Betrieben, die ich kenne, habe ich allerdings noch nie welche gesehen. Jede Beschäftigung ist besser als keine. Was das nun für eine ist, ist letztendlich egal, hauptsache sie wirkt und schädigt nicht.

Lies Dir doch einfach mal die Schweinehaltungs-VO durch, und dazu die CC-Bestimmungen?
Wenn die Betriebe, die Du da besichtigt hast, keine Beschäftigung hatten, ok, dann haben die halt am Gesetz vorbei gehandelt - das wirst Du auch nicht verhindern können, kommt überall vor.

Möchtest du nun irgendwelche Zahlen hören? Ich weiß nicht, wie sie aktuell sind, aber sie sind definitiv zu klein!
Was ich besser fände? Nur, damit du deine fett geschriebenen Sätze endlich weglassen kannst: 3,5 m² pro 50 kg mit Wühlmaterial, das täglich erneuert wird. Nur, damit die Diskussion weiter kommt, ist meine Idee.

Ok das ist mal ein Datum. Bei den m²-Zahlen brauchst Du im Winter jede Menge Energie, sonst ist der Stall erheblich zu kalt, kannst keine Ferkel aufziehen und belastest die Umwelt um ein vielfaches, mal abgesehen von der Arbeit. Wieviel Zeit je Tier und Tag rechnest Du da?

Was man dagegen tun kann, dass Schweine ihre Liegefläche zuscheißen? Misten!!

Jo. SIehe oben. Im Moment regt sich der Verbraucher schon über Kuhpupse auf - was willst Du mit den Riesenbergen von Müll machen, die dann irgendwo gelagert werden müssen und dabei permanent die Umwelt vergiften?
Daten dazu guckst Du als Ansatz mal da im Literaturanhang. http://www.agrar.de/aktuell/schweine.htm


Warum darf ich keine Meinung haben, wenn ich solche großen Ställe noch nicht gesehen habe? Verboten? Dafür ist doch der Thread da, oder?
Darfst Du ja, gerne sogar! Ich hab halt nur eine andere.

Wieviel Platz nun eng oder genug ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber je mehr, desto besser. Das ist bei fast allen Tieren so und auch bei Schweinen ist das nicht anders.
Das zB ist so schlicht und ergreifend falsch. Schweine verteilen sich nicht auf mehr Platz, sondern bleiben, egal wieviel Platz sie haben, zusammen. Nennt sich Sozialverhalten und soziales Liegen.


Diese Knäste, in denen die Sauen eingesperrt werden, ist meiner Meinung nach echt krass. Sie können sich ja nun wirklich nicht bewegen. Hunde werden meines Wissens ja auch nicht eingesperrt, wenn sie Welpen haben. Ich kann dir mindestens 5 Adressen sagen von Leuten, wo die Hündinnen einen oder mehrere Welpen getötet haben, indem sie sich auf sie draufgelegt haben. Das passiert einfach. Bei viel Platz natürlich seltener als bei 2 m².

Schweine sind keine Hunde. Hunde sind Raubtiere.
Schweine bauen in der Natur ein Nest, das so klein ist, daß drinnen über 30° Temperatur herrschen. Und selbst in diesem winzigen Nest, in dem sich die Sau genau so wenig umdrehen kann wie in ihrem Stall werden keine Ferkel totgelegen, weil die Sau ihnen mit Ästen und Gestrüpp Unterschlupf anlegt. Hausschweine haben die Fähigkeit zu dieser Art Nestbau verloren und können in den meisten Fällen nur noch Stroh zusammentragen, eben deswegen ersetzt man das Gestrüpp mit einem Ferkelschutzkorb oder einem Ferkelnest.

Ich finde es ein wenig traurig, dass sich Tierschutz und "Fleischproduktion" anscheinend ausschließen müssen.

Das schließt sich überhaupt nicht aus, nur sind eben die Vorstellungen beim Verbraucher in Sachen Tierschutz relativ weit vom Schwein entfernt. Wie Du oben selber schreibst: da werden sogar Schweine und Hunde verwechselt - DAS ist für mich zB
absolut respektlos und schert alle Tiere über einen Kamm, ohne sich mit ihren arteigenen Bedürfnissen zu beschäftigen.

Warum betäubt man die Ferkel bei der Kastration nicht? Ist das so teuer?

Kostet hier zur Zeit 5.- je Ferkel, heißt also ganz klar: rechnet sich nicht. Abgesehen davon sind die Verluste recht hoch, und vor allem die Gefahr für die Umwelt extrem groß, weil das Isofluran nicht gerade ein "Kinderspielzeug" ist.

Ich habe auch niemals gesagt, dass es schlecht sein könnte, wenn Schweine noch niemals einen Menschen gesehen haben.
Siehste, da sind wir uns schon wieder einig.

Ich hab nur mal meine Meinung kundgetan, wozu man hier durch den Thread aufgerufen wird und werde zum Dank provoziert
[/quote] Was Du als Provokation auffaßt, dafür kann ich nicht. Deine Äußerungen empfinde ich aber schon mehr als provozierend - immerhin stellst Du hier Schweinehalter als Menschen "ohne Moral" hin, die "schlecht schlafen" sollten, weil sie DEINE Vorstellungen teilem müssen?
Zuletzt geändert von SHierling am Mi Mär 10, 2010 17:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon voro » Mi Mär 10, 2010 17:07

Rispe hat geschrieben:Möchtest du nun irgendwelche Zahlen hören? Ich weiß nicht, wie sie aktuell sind, aber sie sind definitiv zu klein!
Was ich besser fände? Nur, damit du deine fett geschriebenen Sätze endlich weglassen kannst: 3,5 m² pro 50 kg mit Wühlmaterial, das täglich erneuert wird. Nur, damit die Diskussion weiter kommt, ist meine Idee.


Ich finds relativ mutig von dir, hier deine Ideen vorzustellen, wo doch auch Menschen mitlesen, die das, was du vorhast, so ein Studium, schon abgeschlossen haben. Die sich darüber hinaus vielleicht auch noch mehr mit der Materie beschäftigt haben und selbst Schweine halten. Oder sich über Haltungssysteme den Kopf zerbrechen und sowas entwickeln. Leute, die das ganze nicht nur aus der Theorie kennen, sondern die die Materie schon von Kindesbeinen an kennen. Die das nicht nur studiert haben, sondern auch mehrere Jahre eine Lehre in schweinehaltenden Betrieben absolviert haben. Nicht bloss so'n Praktikum in Futterkamp.

Sprich: die Ahnung haben - nicht nur eine Idee.


Ich finde es ein wenig traurig, dass sich Tierschutz und "Fleischproduktion" anscheinend ausschließen müssen.
Warum betäubt man die Ferkel bei der Kastration nicht? Ist das so teuer? Überlegt doch mal selbst. Stellt euch mal die Schmerzen vor, wenn ihr bei vollem Bewusstsein kastriert werdet.


Das ist wieder Äpfel mit Birnen vergleichen.

NIEMAND würde erwägen, einen ausgewachsenen Eber ohne Betäubung und umfangreichste Wundversorgung zu kastrieren.
Das geht einfach nicht - das geht bei Ferkeln auch nur, weil die das in den ersten Lebenstagen sehr gut wegstecken können.

Hast du schon mal Ferkel kastriert?
Weisst du, wie die sich da verhalten?
Weisst du, wie lange (kurz) so ein Eingriff dauert?

Ich finde die Kastration wirklich nicht toll - wenn es eine wirkliche Alternative geben würde, wär ich der erste der dafür ist.
Aber alles, was bislang vorgeschlagen wurde, hatte deutlich mehr Nebenwirkungen/Gefahren für die Tiere, als dass es denen was bringt.

_DEUTLICH: Eine Betäubung schadet den Ferkeln mehr, als sie Nutzen bringt_

Wenn Ferkel am 2. oder 3. Lebenstag kastriert werden, sind die Wunden nach wenigen Stunden verheilt.
Nach einer Kastration ist wenige Minuten später schon wieder "Ruhe im Ferkelnest". Mir ist bewusst, das es den Tieren dabei nicht wirklich toll geht - aber das Thema "Kastration" ist ein Problem in den Köpfen der Menschen - es ist kein Problem für die Tiere.

Dass wir in nächster Zukunft von der Kastration abrücken werden ist unumstösslich. Gründe dafür sind aber ehr im antroposophischen Bereich als im Tierschutz zu suchen.


Mal so allgemein: Irgendwie finde ich den Ton hier ziemlich eklig. Ich will niemanden etwas tun oder so.


Dir will ja auch niemand was tun.

Aber wenn du hier ankommst und den Leuten, die sich seit Jahrzehnten mit der Materie auseinandersetzen, erzählst, was richtig und was falsch ist, dann kannst du dir vielleicht vorstellen, dass einige dieser Leute etwas aufgebracht sind, und auch mal einen nicht so netten Ton anschlagen.


Tschüss :-)

Volker


Ach ja - zu deinen Beschäftigungsmaterialien:
Fussball ist total 'in' bei denen - allerdings immer nur für 1 Tag, danach wirds denen langweilig. Daher reichen wir die Bälle von Bucht zu Bucht durch - wenn sie 2x pro Woche 'n Fussballtag haben, sind sie glücklich damit.

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Selbst mal Ordnung im Stall machen finden die auch Toll - nehmen dann schon mal den Besen her und fegen durch :-)

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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon SHierling » Mi Mär 10, 2010 17:42

NIEMAND würde erwägen, einen ausgewachsenen Eber ohne Betäubung und umfangreichste Wundversorgung zu kastrieren.
Das geht einfach nicht - das geht bei Ferkeln auch nur, weil die das in den ersten Lebenstagen sehr gut wegstecken können.

Guckst Du zB da:
mcdoof-verzichtet-auf-kastrierte-eber-t40497.html
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon Rispe » Mi Mär 10, 2010 21:03

Huhu!!
Ich weiß nicht, wodran das nun liegt, aber irgendwie SCHEINT es so zu sein, als ob die letzten Kommentare irgendwie netter geworden sind. Keine Beleidigungen oder so, nur sachliche Kritik.
Ich möchte auf gar keinen Fall irgendwem irgendwas vorschreiben oder so. Ich wollte einfach nur mal meine Meinung sagen. Das mit den Maßen war auch einfach nur wegen SHierlings wiederholten Kommentar in Fett: "Wir kommen in dieser ganzen Diskussion nicht einen einzigen Schritt weiter, wenn immer nur darauf herumgeritten wird, was angeblich alles falsch gemacht wird, solange keinerlei Richtwerte oder auch nur Ideen angegeben werden, wie es denn besser ginge." Das kam nach meinem Thread das hab ich jetzt so aufgefasst, als ob da jetzt von mir irgendwelche Maße erwartet werden. Natürlich hab ich da keine Ahnung von.

Achso.. @ SHierling: guckst du hier: http://www.agrar.uni-kiel.de/studium/st ... e%2008.pdf

Da bin ich übrigens morgen zu den Studieninformationstagen. Ich werd berichten. Auf der Seite ist übrigens alles nochmal genau beschrieben. Und wie ich Agrarökonomie studieren kann. Wird nicht abgeschafft.

Live hab ich noch keine Ferkelkastration gesehen, dafür um so öfter in diversen Berichten. Ich finds ganz und gar nicht gut, aber wenns anscheinend zu viel kostet und zu risikoreich ist.. gut..

Ich find die ganze Hysterie total schwachsinnig, wenn mir irgendwer erzählt, dass Kühe am Weltuntergang schuld sein solln.. Klar, und ich bin vom Klapperstorch..Ich glaub, der Mensch hat in der kurzen Zeit, in der er auf der Erde ist, mehr kaputt gemacht als Kühe jemals machen können.
Trotzdem bin ich fürs Misten bei Schweinen. Mistet man nicht, darf man sich nicht darüber aufregen, dass die Schweine draufscheißen und ganz ohne Stroh find ich mist.. Aber halt auch wieder nur meine Meinung.

Achso.. Was ich aber ganz sicher weiß: Klar ist mehr Platz besser für Schweine. Auch, wenn sie durch ihr Sozialverhalten ständig zusammen sind und liegen, haben sie trotzdem einen gewissen Bewegungsdrang und wollen auch laufen und toben. In einer kleinen Bucht sind sie zwar alle zusammen, kommen aber auch gar nicht auf die Idee, auf Vollspalten rumzurennen oder Spielverhalten zu entwickeln(wie auch?). Aber.. ja, ich weiß, Platz ist teuer, Heizung kostet viel Geld..

Aaaber.. mal so abschließend: Würde jeder sein Fleischkonsum auch nur ein bisschen einschränken und nur ein bis zweimal die Woche Fleisch essen und dafür das gesparte Geld in gutes Fleisch investiert, müsste es diese Diskussion doch gar nicht geben oder? Dann muss auch niemand mehr rechnen, ob seine Tiere nun n m² mehr oder weniger kriegen oder was auch immer...
Meiner Meinung nach ist Fleisch einfach viel zu billig. Wie eigentlich alle Produkte aus der landwirtschaftlichen Produktion. Milch, Eier, Fleisch.. Kann alles ruhig das doppelte kosten...Aber dann bitte keine Eier mehr aus Käfighaltung oder neuerdings Kleinvolierenhaltung (noch so ein Thema). Aber dann heißt es ja wieder, dass sich Geringverdiener dann sowas nicht mehr leisten können. Heutzutage brauchen wir aber auch nichtmehr zwangsweise Fleisch. Ich bin jetzt seit fast 12 Jahren Vegetarier und ich hatte noch NIE Mangelerscheinungen. Ich nehme auch keinerlei Pillen oder sonst was. Ich gehe viermal im Jahr Blutspenden und regelmäßig zum Arzt. Niemals war irgendwas auszusetzen. Man muss nur darauf achten, wie man sich ernährt. Morgens, Mittags, Abends Fleisch von Aldi oder so mag vielleicht lecker sein, ist aber für niemanden gesund. Weder für den Menschen, noch fürs Tier..

Ich find, jetzt kann mal wer anderes seine Meinung kundtun.

Liebe Grüße
Svenja
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon forenkobold » Mi Mär 10, 2010 21:11

Rispe hat geschrieben: Und auch die Hervorhebung eines Schreibfehlers halte ich für Provokation, die für so etwas einfach nicht nötig ist und schlicht und einfach nervt. Soll ich hier mal jeden auseinander nehmen was Rechtschreibung betrifft?
Viel Spaß weiterhin
Svenja


post551308.html#p551308

Beitrag von 13:26....

Danke, dass du es der Sektentussi gesagt hast!!
Lieber garkeine Signatur als ne doofe....
OHHPSS.. zu spät
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon CarpeDiem » Mi Mär 10, 2010 21:29

Da haben sich die Diskutanten aber ganz schön festgebissen. 84 Beiträge sprechen für sich!!!!
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Re: Verbraucher und Schweinehaltung

Beitragvon SHierling » Mi Mär 10, 2010 21:41

Dazu wars ja auch gedacht und ist genau das rausgekommen, was man vor 10 Jahren schon wußte und sich nicht geändert hat:
In vielen Fällen wird es nicht möglich sein, alle Verbraucher sachgerecht zu informie-
ren. Sie wären zumeist überfordert.
Wenn man das Modell von PETTY/CACIOPPO zugrun-
delegt, dann dürfte die Steuerung der Produktion über die Verbraucherentscheidungen
ein sehr wenig treffsicheres Instrument zur Sicherstellung der angestrebten Produktions-
standards
sein.
Umwelt- und tiergerechte Produktionsmethoden gehören zu der Katego-
rie der Vertrauenseigenschaften, die der Konsument nicht selbst am Produkt erkennen
kann. In solchen Fällen führt der Marktmechanismus nur dann zu befriedigenden Ergeb-
nissen, wenn die Verbraucherwahrnehmung der Eigenschaften nicht verzerrt ist
(zur
Problematik vgl: BECKER, 2001 und HENNING, 2002).
• Wird über die Umwelt- und Tierschutzstandards kollektiv entschieden, so müssen die
staatlichen Normen im politischen Entscheidungsprozess festgelegt werden. Hierbei be-
steht die Gefahr einer populistischen Verzerrung der Ergebnisse. Politiker unterliegen
den gleichen Wahrnehmungsverzerrungen und Vorurteilen wie die übrige Bevölkerung
(SCHEPER 1999).

Als Lösung des Dilemmas bieten sich politische Entscheidungen auf der Grundlage wissen-
schaftlicher Erkenntnisse an. Sie sollten bei Entscheidungen über Umwelt- und Tierschutz-
standards einen größeren Stellenwert erhalten als bisher.

(orgprints.org/1652/01/wiesbaden.pdf)


Aber so alle 10 Jahre kann man ja mal nachfragen, ob "der Verbraucher" was dazugelernt hat.
Was mich betrifft, seh ich das nicht, und bleib bei meiner Meinung, daß "der Verbraucher" keinerlei Legitimation haben sollte, über Produktionsverfahren zu entscheiden. Im KKH wird auch nicht von Laien darüber abgestimmt, wer wann welche OP bekommt.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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