germane hat geschrieben:LUV4.0 hat geschrieben:So viele Bios sind es jetzt prozentual gesehen auch nicht. Es ist natürlich einfach sich einen Schuldigen heraus zu suchen,der dann für das Problem verantwortlich ist. Ist mir aber ZU einfach. Der Golfrasen im Garten sind genauso mit verantwortlich wie zu betonierte Flächen oder immer weniger Nahrungsquellen für Insekten. Kurios ist nur,dass man das Insektensterben mit Bienen in Verbindung bringt.
Bevor man den Biolandbau noch ausweitet, sollte man aber eine sorgfältige Insektenzählung machen und dann nach einigen Jahren wieder. Oder eine Modellversuch auf einigen 1000 ha.
Ich glaube nämlich kaum, dass mit mehr Biolandbau eine relevante Verbesserung eintreten wird. Wie ich weiter oben schon schrieb, werden heuer vermutlich viele Insekten verdurstet sein.
Nun ich denke, dass da insgesamt die Biolandwirtschaft weder die Ursache noch die Lösung ist. Da dürfte es sich nicht soviel nehmen. Dann werden wenn die Stoppeln zur Queckenbekämpfung dreimal gegruppert statt 1x Glyphosat bekommen. (ist dann zwar etwas weniger, dafür stehn vorher einige Unkräuter mehr).
Einen Unterschied kann gut das Verschwinden der täglichen Frischfütterung ausmachen. Da stand da früher immer über lange Zeit etwas bühender Klee am Acker .... Aber das hat primär wenig mit Bio ja/nein zu tun.
Ja es wurden Biotope zerstört. Aber gerade duch den Umwelt- und Naturschutz. Es fängt bei den wilden Mistaufen an die längst nicht mehr erlaubt sind und ähnliche Lager für Bioabfall. Das waren sicher Insektenparadiese. Und so richtig stark wirken sich die ganzen Naturschutzgebiete und Aufforstungen aus. Vile Insekten brauchen Sommerwarme Kahlflächen für ihre Entwicklung. Diese wachsen aber alle zu. Es gibt kaum noch lichte Wälder, kaum Kahlschlagsflächen und frühere halb kahle Flächen wie Truppenübungsplätze wachen durch den Naturschutz zu. vgl.
http://www.kunz.hhu.de/fileadmin/redakt ... ortrag.ppt
Der Vortrag wurde bei einer NABU Gruppe gehalten. Immerhin scheint es da auch Leute zu geben die sich für wirkliche Zusammenhänge interessieren und sich zumindest mal andere Argumente anhören. Sweit es eine derartige Basis gibt, kann und sollte man sich an einer konstruktiven Diskussion und Ursachenforschung beteiligen. Wünschenswert wäre, dass es die Staatsregierung auf dieser Basis tut. Oben könnte man natürlich noch die ganzen aufgräumten Gärten etc ergänzen ....
Zu ergänzen belibt aber auch, dass nicht jeder Insktenrückgang schlecht ist. Dass man in Nordeuropa die Malaria ausgeröttet hat, indem man die entsprechenden Sümpfe trockengelegt hat, betrachte ich als großen Fortschritt. Hartcoreökos sehen aber auch darin eine weitere Katastrophe und ein Beispiel für das Artensterben.
Ebenso sind Stechmückenplagen zwar ein Zeichen für eine hohe Insektendichte. Aber selbst bei Ökos wird dies nur an weiter entfernten Orten geliebt. Ich bin mir z.B. sicher, dass selbst (oder gerade!) im grünen München-Schwabing es massive Proteste gäbe, wenn man im englischen Garten da Bruttümpfel für Stechmücken anlegen würde.