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Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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130 Beiträge • Seite 9 von 9 • 1 ... 5, 6, 7, 8, 9
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Südheidjer » So Nov 28, 2021 15:44

Meine laienhafte Meinung: Ich könnte mir vorstellen, daß Nvj mit dem Klimawandel besser klarkommt, als wenn man dieselbe Baumart anpflanzen würde. Nvj zeigt, daß sie genau an den Standort hin will.
Vielfalt der Baumarten ist sicher eine Risikominimierung. Nochdazu bilde ich mir ein, daß ein vielfältiger Wald ein stabileres Ökosystem ausbildet.
Blöd ist, wenn es in der näheren Umgebung an Samenspendern fehlt, um diese Vielfalt zu erreichen. Da heißt es dann anpflanzen der zusätzlichen Baumarten. Nur welche ? Stände ich jetzt vor der Entscheidung, dann würde ich sicher Douglasie und Küstentanne wenigstens sporadisch anpflanzen.
Bzgl der Küstentanne hatte "egnaz" mal im folgenden Thread seine Erfahrungen beschrieben:

https://www.landtreff.de/kustentanne-t115821-30.html

langholzbauer kennt den Thread. Die Bilder sind zwar inzwischen im Nirvana, aber der Bestand mit der Küstentanne sah schon "geil" aus. Ich hatte mir das damals gemerkt, weil egnaz glaube ich bei mir ums Eck wirtschaftet, also ähnlicher Boden und Klima.

Ich räume der Eiche (sowohl Stiel- als auch Traubeneiche) bei uns auch gute Chancen ein. Besonders quasi als Nvj. Deshalb habe ich in der Vergangenheit immer mal wieder Eicheln verbuddelt oder einfach in die Fläche geschmissen. Eigentlich hätte ich in der Richtung viel mehr machen müssen.....viel hilft viel. Eicheln gab's vor ein paar Jahren ja zuhauf. Zusammenharken und dann ab damit auf andere Flächen. Ob's was bringt? Keine Ahnung, aber ich hab was gemacht.

Als Kind mußte ich noch Birken wegknipsen....aus heutiger Sicht hätte man ruhig ein paar mehr stehen lassen können.

Auf einer FBG-Sitzung vor einigen Jahren hatte ich mir die folgenden von den Förstern empfohlenen Baumarten notiert. Die sollen recht stabil bei zukünftiger Trockenheit sein:

Laubbäume:
+ (Trauben?)Eiche
+ Roteiche
+ Robinie
+ Zitterpappel
+ Linde

Nadelbäume:
+ Kiefer
+ Douglasie
+ Küstentanne
+ Weißtanne (einzige einheimische Tannenart?)

Mein Lage: Höhe ca. 50 Meter, früher über 700 mm Niederschlag, heute eher um 600 mm. Boden meist sehr schwach (Sand, lehmiger Sand?).
Südheidjer
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Waldmichel » So Nov 28, 2021 16:01

Südheidjer hat geschrieben:Nvj zeigt, daß sie genau an den Standort hin will.


Sorry, das passt meiner Meinung nach leider nicht.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und die Samen der alten Bäume kommen da an, wo der Wind sie hinträgt.
Ob es ihnen passt oder nicht. Einmal gelandet können sie nicht mehr ihre Koffer packen und sagen "och nöö, hier isses nicht schön, ich geh woanders hin". Und so wachsen sie halt an ihrem Landeplatz und wenn die Bedingungen halt nicht so toll sind, dann wachsen sie halt auch nicht so toll und schnell wie die Kollegen an besseren Plätzen.
Das ist der gleiche Trugschluss, wie wenn jemand behauptet dass er die Natur seinen Wald umbauen lässt.
Wie soll in einer Fichten-Monokultur eine vermeintlich klimabeständigere Douglasie oder Küstentanne her- und hochkommen?
Waldmichel
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Hauptmann » So Nov 28, 2021 17:31

Waldmichel hat geschrieben:
Südheidjer hat geschrieben:Nvj zeigt, daß sie genau an den Standort hin will.


Sorry, das passt meiner Meinung nach leider nicht.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und die Samen der alten Bäume kommen da an, wo der Wind sie hinträgt.
Ob es ihnen passt oder nicht. Einmal gelandet können sie nicht mehr ihre Koffer packen und sagen "och nöö, hier isses nicht schön, ich geh woanders hin". Und so wachsen sie halt an ihrem Landeplatz und wenn die Bedingungen halt nicht so toll sind, dann wachsen sie halt auch nicht so toll und schnell wie die Kollegen an besseren Plätzen.
Das ist der gleiche Trugschluss, wie wenn jemand behauptet dass er die Natur seinen Wald umbauen lässt.
Wie soll in einer Fichten-Monokultur eine vermeintlich klimabeständigere Douglasie oder Küstentanne her- und hochkommen?


Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Die Samen werden schon auch teilweise weit verstreut, klar bei Fichte nicht so weit wei bei Ahorn. Aber alleine dass die angewachsen sind und durchgehalten haben, spricht schon dafür dass der Standort nicht der schlechteste ist. Und NVJ hat eben die bekannten Nachteile einer künstlichen Anpflanzung nicht, den Schock des Umsetzens, Wurzen die verletzt vertrocknet werden, gekaufte Pflanzen strotzen vor Nährstoffen (Doping) so dass sie noch leckerer als die angeflogenen NVJ schmecken und stärker verbissen werden, zumindest konnte ich das bei mir gut beobachten.
Deutschland ist durchgeknallt.
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Nov 29, 2021 8:01

Südheidjer hat geschrieben:Nvj zeigt, daß sie genau an den Standort hin will.

Das zeigt nur, dass Samen, der dort gefallen ist, günstige Bedingungen zum keimen hatte. Viel mehr erstmal nicht. Bei mir kommen Buche und Fichte als Naturverjüngung wie ein Teppich. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie dem Klimawandel trotzen werden sondern nur, dass viele Mutterbäume in der Nähe sind.
Südheidjer hat geschrieben:Als Kind mußte ich noch Birken wegknipsen

Ich pflanze die sogar in Einzelmischung an. Allerdings die japanische Birke. Auf den Freiflächen sollen die schnell für Windruhe sorgen und die Brombeere ausdunkeln.

Die Baumarten, die dein Förster empfohlen hat, würde ich mit ein paar Ausnahmen unterschreiben.
Bei der Weißtanne bin ich mir wegen des Klimawandels nicht so sicher. Es soll wohl spezielle trockenresistente Herkünfte geben, aber ob man genau die dann bekommt, weiß ich nicht. Die Roteiche wäre grundsätzlich gut geeignet, hat aber auf schwachen Standorten, wie Deinen, manchmal Probleme mit Krankenheiten. Kiefer ist trockenresistent aber das Wachstum ist mies und spätestens seit Diplodia keine Wahl mehr.
Oberdoerfler
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Kreuzschiene » Di Nov 30, 2021 9:51

Reicht bei der großen Küstentann ein Verbissschutz am Terminaltrieb? Oder wird die auch so stark verfegt wie z.B. Douglasien?
Kreuzschiene
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Oberdoerfler » Di Nov 30, 2021 12:00

Bei mir würde ein Verbissschutz am Terminaltrieb reichen. Verfegt werden nur die Douglasien.
Ich schütze bei mir die Neuanpflanzen seit zwei Jahren nur einmal jährlich mit Trico. Leicht verdünnt.
Den Verbisschutz am Terminaltrieb müsste ich jährlich auch neu anbringen.
Oberdoerfler
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon hoizzegg » Di Nov 30, 2021 12:26

Servus,

hab heuer auch Küstentannen gesetzt. Ich hab´s mit den blauen Terminaltriebmaschetten versucht...Ergebnis noch offen....

Gruß

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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon ihc driver 94 » Di Nov 30, 2021 20:13

Ich ebenfalls weisstanne nur mit terminaltriebschutz.
Douglasie und lärche in wuchshülle und kiefer null schutz. So hats mir die baumschule gesagt.
Küstentanne will ich auch unbedingt noch setzen 50 stück ca.
Dann auch nur mit terminaltriebschutz
ihc driver 94
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Kreuzschiene » Mi Dez 01, 2021 8:55

Okay, danke für eure Rückmeldungen. Die "normalen" Weißtannen kriege ich auch mit lediglich Terminaltriebschutz hoch. Aber ich hatte mal was gehört, dass die Küstentannen stärker verfegt werden.

Ich mach es jetzt einfach mal so, dass ich die Hälfte nur mit Markierspray schütze und die andere Hälfte auch gegen Verfegen. Dann seh ich das schon, wie ich es am besten zukünftig mache.
Auf jeden Fall will ich meine Wälder (Fichte-Kiefer-"Mono"kulturen) umbauen zu hoffentlich zukunftsfähigere und auch ertragreichere Baumarten wie Douglasie, Hybridlärche und Küstentanne.
Kreuzschiene
 
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Re: Waldsterben - welche Baumarten überhaupt sinnvoll

Beitragvon Südheidjer » Do Sep 18, 2025 9:34

Mir war bisher nicht bekannt, daß es ein recht großes Arboretum bei Bad Grund im Harz gibt.

NDR: "Exotische Bäume im Harz: Welche Erkenntnisse der WeltWald liefert"

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/exotische-baeume-im-harz-welche-erkenntnisse-der-weltwald-liefert,weltwald-100.html

NDR hat geschrieben:...
Erste deutliche Erkenntnisse gibt es etwa zur Edeltanne, die aus Nordamerika stammt: Sie kommt den Landesforsten zufolge nicht mit dem Klima im Harz klar. Anders dagegen die aus der Türkei stammende Troja-Tanne. Auch der Riesenlebensbaum und die Baum-Hasel gedeihen gut im WeltWald.
...


Ein schon älterer Artikel vom NDR: "WeltWald: Das Arboretum bei Bad Grund im Harz"

https://www.ndr.de/ratgeber/reise/harz_suedniedersachsen/WeltWald-Das-Arboretum-bei-Bad-Grund-im-Harz,weltwald162.html

NDR hat geschrieben:...
Besonders die Douglasie, die Küstentanne und die Sikta-Fichte haben sich mittlerweile als gut geeignet für die Boden- und Klimaverhältnisse im Harz erwiesen.
...


Und wer mal hinfahren will: https://www.landesforsten.de/erleben/unsere-naturtalente/weltwald-harz/
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