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Weizenpreisentwicklung II

Ein interessanter Schwerpunkt der immer mehr an Bedeutung gewinnt und in einem Landwirtschaftsforum nicht fehlen sollte.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon elchtestversagt » Mo Apr 11, 2022 15:27

Im Januar kostete Weizen alternige Ware 30 Euro/dt. Für die neue Ernte wurden hier 25 Euro/dt geboten. Und da war der Ostblock noch voll am liefern. Und jetzt redet ihr, das der Weizen "ins Bodenlose" fallen werden würde, wenn die Ukraine wieder halbwegs liefern darf/kann/muss/soll?
Der Ausfall der (event.)Ukraine ist noch überhaupt nicht in den Preisen mit eingerechnet. Denn dann würden wir definitiv 500 Euro für alte Ware und 450 Euro für neue Ware bekommen. Denn die Händler überall "rechnen" momentan noch mit genau dem Szenario, welches ihr hier schwarz malt. Aber zu den nun genannten Preisen ( man sieht das am Raps, der Abstand "Altware" vs neue Ernte ist recht klein...).
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T5060 » Mo Apr 11, 2022 15:34

Mir sind erst am Anfang, das Chaos kommt erst noch, wegen dem Stickstoffmangel und den PSM Preisen braucht auch niemand mit Spitzenernten rechnen.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Estomil » Mo Apr 11, 2022 16:29

elchtestversagt hat geschrieben:Im Januar kostete Weizen alternige Ware 30 Euro/dt. Für die neue Ernte wurden hier 25 Euro/dt geboten. Und da war der Ostblock noch voll am liefern. Und jetzt redet ihr, das der Weizen "ins Bodenlose" fallen werden würde, wenn die Ukraine wieder halbwegs liefern darf/kann/muss/soll?
Der Ausfall der (event.)Ukraine ist noch überhaupt nicht in den Preisen mit eingerechnet. Denn dann würden wir definitiv 500 Euro für alte Ware und 450 Euro für neue Ware bekommen. Denn die Händler überall "rechnen" momentan noch mit genau dem Szenario, welches ihr hier schwarz malt. Aber zu den nun genannten Preisen ( man sieht das am Raps, der Abstand "Altware" vs neue Ernte ist recht klein...).


Genau das ist halt die Frage. Sind alle Kriegsfolgen (inklusive dem globalen Düngermangel) eingepreist, wurde gar übertrieben oder geht nächstes Jahr erst so richtig dir Post ab beim Getreide.

Das sind die Fragen die ich mir jetzt Stelle.
Angenommen man kann im Sommer für plus minus 30€ seine Jahresmenge fest machen dann halte ich nach unten vieleicht 5€ für realistisch als maximalen schaden. Nach oben können aber durchaus 10-15€ drauf kommen je nach Marktlage.

Ich überlege Grade wie ich das bewerten soll und mit welchen Mengen ich mich eindecken. Der mögliche Schaden wäre bei 50000€. Der mögliche Gewinn kann zwischen null und 150000€ liegen.

Naja etwas Zeit ist ja noch...
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T5060 » Mo Apr 11, 2022 16:43

Niederbayern (Donauraum) spekuliert zur Ernte mit 20 - 25 € wegen der vagabundierenden Mengen aus dem gesamten Schwarzmeerraum, lustig und abgerechnet wird dann wieder ab September.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Mad » Mo Apr 11, 2022 21:31

Wenn man hin und wieder Videos von den vloggenden amerikanischen Landwirten schaut, bekommt man auch mal ein Bild von den dortigen Gegebenheiten. Da ist die Rede von mehr Soja und weniger Mais, weil Soja keinen N-Dünger braucht und beim Weizen einer N-Reduktion von 30-50%.

Gut, die in 2021 vertrockneten Regionen werden noch einen Großteil vom N im Boden haben, weil da einfach nichts ausgewaschen werden konnte, weil da halt immer noch das Wasser fehlt. Wenn da nichts kommt, sieht es bei denen auch wieder schlecht aus. Und wenn Regen kommt und die N-Versorgung doch nicht stimmt, ernten die auch wieder weniger. Bei den PSM werden die wahrscheinlich ähnlich agieren.

Aus meiner Sicht spricht bis jetzt überhaupt nichts für fallende Preise. Die N-Krise ist global in allen N-Importländern existent und die Länder, die genug davon haben, werden sich die Weltmarktpreise im Inland auch bezahlen lassen. Außer vielleicht die Russen, Chinesen und Inder. Die wissen noch, dass die Bevölkerung satt werden muss und geben den Dünger dann günstiger ab.
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Noch nicht eingepreist

Beitragvon adefrankl » Mo Apr 11, 2022 22:59

Estomil hat geschrieben:....
Genau das ist halt die Frage. Sind alle Kriegsfolgen (inklusive dem globalen Düngermangel) eingepreist, wurde gar übertrieben oder geht nächstes Jahr erst so richtig dir Post ab beim Getreide.
Das sind die Fragen die ich mir jetzt Stelle.
.....
Ich überlege Grade wie ich das bewerten soll und mit welchen Mengen ich mich eindecken. Der mögliche Schaden wäre bei 50000€. Der mögliche Gewinn kann zwischen null und 150000€ liegen. .....
.

Also ich habe natürlich keine Glaskugel, aber meine Prognose ist, dass da längst noch nicht alle Probleme eingepreist sind, insbesondere der Düngermangel.
Klar ist doch, dass erstens der Düngermangel und zweitens die geringere Ernte in der Ukraine zu einer deutlich niedrigeren Welternte führen werden (Selbst bei einem sofortigen Kriegsende, wurden da schon viele Arbeiten unterlassen, es fehlt an Dünger, Saatgut, Diesel, es leigen vielleicht auch lokal auch noch Minen, die Logistik ist gestört, .....). Was den Dünger betrifft, so dürften einzelne kaum noch Dünger bekommen haben, aber vor allem viele den Düngereinsatz reduzieren, sei es wegen Düngermangel, Kapitalmangel, hohen Düngerkosten oder weil man eine Restmenge ins nächste Jahr nehmen will, weil man da eine noch schlechtere Versorgung befürchtet. Dazu kommt weltweit noch eine Verschiebung von Getreide/Mais zu Soja, wegen des Stickstoffpreises bzw. Mangels. Und bei der aktuellen Erdgassituation dürfte die N-Düngerproduktion in Europa zu einem großen Teil für das ganze Jahr ausfallen (Aussichten Ernte 2023!). Dazu kommen noch inflationäre Tendenzen (Zweitrundeneffekte). Dann gibt es noch die Möglichkeit weiterer Kriege. z.B. China mit Taiwan (der zweite Weltkrieg hat sich auch erst langsam aufgebaut. War nachträglich betrachtet nicht der Krieg Japan-China der eigentliche Anfang?)

Preisrisiken in die Andere Richtung wären:
-Außergewöhnlich gutes Wetter was weltweit für Rekordernte sorgt.
- Ukraine und Russland schließen Frieden (würde ich sehr begrüßen!) und werfen fast ihre gesamten Lagerbestände auf den Weltmarkt um wieder zu Geld zu kommen (selbst dann begrenzt die Logistik und bei der Ukraine die geschrumpfte 2022 Ernte)
- Massiver Bevölkerungsschwund sei es durch Corona, die Coronaimpfung, .......
- Weltweite Logistik bricht zusammen und es kommt lokal zu einem Überangebot
- man priorisiert die Lebensmittelerzeugung konsequent gegen jede Bioenergienutzung (Kein E10, kein Biogas ...., außer aus Abfällen)
- ? Ansonsten fällt mir nicht ein, aber es kann immer unerwartete Ereignisse geben

Also ich werde den Weizen einlagern (ohne Absicherung) und würde ich am Terminmarkt aktiv sein, dann würde ich darauf setzen, dass der Preis in einem Jahr deutlich höher ist als aktuell der Terminmarkt annimmt.
Die Geschichte von "Des Kaisers neue Kleider" würde heutzutage mit einer Hausdurchsuchung im Elternhaus des Kindes enden.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T5060 » Mo Apr 11, 2022 23:07

Fakt ist das unser CEM mit seinen Trullas aus Brüssel Kapazitäten schaffen muss, dass das Getreide aus dem Schwarzmeerraum mittels Binnenschiff über Donau und Rhein Richtung Rotterdam bzw. nächstgelegene Silos laufen muss. Da Binnenschiffe jedoch mit Diesel angetrieben werden und Kapitäne meist männlich sind, geht das nicht wegen der feministischen Klimaschutzpolitik. Frauen geht auch nicht, weil von der Leyen erst ein Zertifikat braucht wegen schwangerengerechtem Schiffsausbau mit Kindergarten. Damit ist das Chaos vorprogrammiert. Im Vorteil ist, wer Lagerraum und Liquidität hat. Der kann dann entscheiden und handeln.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon julius » Di Apr 12, 2022 7:16

T5060 hat geschrieben:Niederbayern (Donauraum) spekuliert zur Ernte mit 20 - 25 €

Möglich ist alles. Die Rohstoffpreise hängen ja immer von der Geldmenge und Zinsen ab. Die Fed hat nun angekündigt die wollen wegen der hohen Inflation agressiv tapern also Geld wieder den Märkten entziehen und die Zinsen werden gleich mehrere male in 0,5 % Schritten erhöht und die Konjunktur läuft wegen dem Krig auch nicht rund.

Das wäre dann schon alles schlecht für die Rohstoffpreise. Auch wenn einzelne Rohstoffe wie Weizen knapp wäre, könnte so das gesamte Preisniveau aller Rohstoffer erstmal wieder sinken nach den hohen Anstiegen.
Wenn es an den Börsen richtig knallt fällt meistens alles im Preis. Dann auch Weizen.
Wäre schon eine Katastrophe wenn bei den hohen Kosten dann Weizen auf 20-25 Euro fällt zur Ernte. Dann müßte man einlagern und hoffen das es nachher wieder steigt, wenn es so kommen sollte.

Da die Politik keine hohen Nahrungsmittelpreise brauchen kann, wäre es theoretisch sogar möglich das die Politik und Zentrallbanken die Großbanken und Handelshäuser beauftragen, den Energie und Weizenpreis mit vielen Milliarden zu shorten. Dann fällt der Preis. Die sitzen auf billigen Billionen Dollar und Euros und haben alle Möglichkeiten im Markt einzugreifen.
Dann würde der Preis auch deutlich fallen wenn die Short gehen. 2020 haben Spekulanten den Ölpreis an der Börse sogar auf unter 0 Dollar gedrückt :
https://www.handelsblatt.com/finanzen/m ... 59704.html
Zuletzt geändert von julius am Di Apr 12, 2022 7:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon elchtestversagt » Di Apr 12, 2022 7:32

Theoretisch geht alles. Theoretisch kann unsere Reg. auch den Weizenpreis festlegen auf 100 Euro/to, und kein Export.
Nochmal: Wir sind, was die theoretischen Endbestände in der Welt angeht, die letzten Jahre immer "betrogen" worden, denn die sind in Wirklichkeit deutlich geringer als die es sein dürften. Schon kleine Globale Unwägbarkeiten werfen den kompletten Markt durcheinander. Viele "Spekulanten" sind doch schon garnicht mehr am Markt, weil der Handel mit Getreide doch schon den Status von "Penny-Stocks" hat. Wenn ich bei einem Weizenpreis an der Börse von 180 Euro eine Schwankung von plus/minus 5% habe, dann braucht man sehr viel weniger Liquidität als wenn der Preis bei 380 Euro plus/minus 5% fällt. Denn, ihr wisst ja, jeden Abend werden die Kontrakte theoretisch glatt gestellt....
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon julius » Di Apr 12, 2022 7:39

elchtestversagt hat geschrieben:Theoretisch geht alles. Theoretisch kann unsere Reg. auch den Weizenpreis festlegen auf 100 Euro/to, und kein Export.

Die Politik und Notenbanken haben schon Möglichkeiten mit ihrem vielen Geld auf dem sie sitzen den Börsenpreis zu beeinflussen. Man kann ja Börsenpreise runter drücken wenn man auf fallende Kurse setzt, sofern man genug Geld hat.
Interesse haben die sicher nicht an 100 Euro / dt Weizenpreis. Das würde weltweit Chaos, Krisen und Flüchtlingsströme auslösen.
Daher werden die mit allen Mitteln versuchen Energie und Rohstoffpreise, falls die zu hoch steigen sollten, irgendwie zu senken damit Nahrungsmittel bezahlbar bleiben.
Ob das klappt ist wieder was anderes. Kurzfristig ja, siehe Ölpreis 2020 der von Spekulanten an den Börsen auf unter 0 Dollar gedrückt wurde, aber auf Dauer funktionieren Markteingriffe halt nicht.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Estomil » Di Apr 12, 2022 9:23

Man kann davon ausgehen, dass liquide Länder wie China zu jedem Preis kaufen werden was benötigt wird. Letzten Endes stellen auch 100€ kein Problem für Deutschland und andere hochentwickelte Länder dar.
Dass China wenigstens die Hälfte der globalen endbestände kontrolliert macht den ganzen Welthandel jedoch sehr volatile.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Englberger » Di Apr 12, 2022 9:38

julius hat geschrieben:aber auf Dauer funktionieren Markteingriffe halt nicht.

Hallo,
kommt drauf an wies gemacht wird. Frankreich bestimmt über die Landwirtschaftsgerichte(tribunal paritaire) seit jeher die Land und Pachtpreise. Für jede Gegend gibts ne Verordnung mit Mindest und Höchstpreise,.Getreide darf nur in Winzmengen direkt verkauft werden, ansonsten gilt eine Andienpflicht an staatlich zugelassene Handelstrukturen. Damit ist die Erzeugerpreiskontrolle sehr einfach.
Gruss Christan
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Beitragvon adefrankl » Di Apr 12, 2022 10:10

julius hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:Da die Politik keine hohen Nahrungsmittelpreise brauchen kann, wäre es theoretisch sogar möglich das die Politik und Zentrallbanken die Großbanken und Handelshäuser beauftragen, den Energie und Weizenpreis mit vielen Milliarden zu shorten. Dann fällt der Preis. Die sitzen auf billigen Billionen Dollar und Euros und haben alle Möglichkeiten im Markt einzugreifen.
Dann würde der Preis auch deutlich fallen wenn die Short gehen. 2020 haben Spekulanten den Ölpreis an der Börse sogar auf unter 0 Dollar gedrückt :
https://www.handelsblatt.com/finanzen/m ... 59704.html

Nun, so dürfte das aber nicht funktionieren, zumindest wenn Getreide wirklich knapp ist. Denn bei einem derart abgesenkten Preis würden sich zum einen die Importländer sofort massiv eindecken (die wissen auch ein bisschen wie die Lage ist) und zum anderen würde die Produktion weiter einbrechen. Wird doch jetzt schon z.B. bei der Düngung knapp kalkuliert, was jetzt schon Ertragsrückgänge zur Folge haben dürfte.
Klar kann man in sozialistischer Manier die Preise festlegen, aber dann geht es wie in Venezuela. Da hat man für Brot einen Höchstpreis festgesetzt. Nur sehr bald lag der unter den Produktionskosten. Das führte dann dazu, dass es eben kaum noch Brot gab.
Und Preisdrückereien an der Börse funktionieren auch höchsten so lange, bis ein physikalischer Mangel akut wird. Dann können Kontrakte keine Ware mehr ersetzen. Solange die Lager nicht vollständig leer sind, kann man durchaus höhere Bestände vortäuschen. Wenn aber Marktteilnehmer nicht mehr liefern können, dann kommt die Stunde der Wahrheit.
Klar kann man auch einige Hundert Millionen verhungern lassen (vielleicht wollen das auch gewisse Kreise, welche den Menschen eh als Krankheit der Erde ansehen). Das senkt natürlich auch dauerhaft den Verbrauch.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon julius » Di Apr 12, 2022 10:48

Der Staat meint immer er muss den Bürger schützen. Nahrungsmittel, Energie und Wohnraum sind besonders wichtig und werden dann zuerst reguliert.
Bei den Mieten gibts in Deutschland schon Einschränkungen und Vorgaben was Mieterhöhungen angeht. Da steigen die Kosten derzeit schneller, als man die Miete erhöhen kann.
Argentinien hat im Herbst wegen hoher Inflation die Preise für 1400 Güter eingefroren.

https://www.proplanta.de/agrar-nachrich ... 81311.html
Wegen der vergleichsweise hohen Inflation hat die argentinische Regierung die Preise von mehr als 1.400 Produkten eingefroren. Auf der Liste der Produkte stehen vor allem Lebensmittel und Hygieneprodukte.


Es sind auch in der EU schon mehrere Preisdeckel im Gespräch :
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 76008.html

https://www.businessinsider.de/wirtscha ... egulieren/

https://www.derstandard.de/story/200013 ... er-prozent

Preisdeckel aller Art sind also längst schon Realität.
Wie in Argentinien Preisdeckel für Nahrungsmittel wäre dann für Landwirte eine Katastrophe weil man die steigenden Kosten kaum weitergeben kann.
Bei uns wäre das für die Politik kein Problem weil wir in D. genug Weizen und Milch produzieren und auf diese hier erzeugte Menge unsere Politik die Preise bestimmen kann sowie ein Exportstopp verhängen könnte.
Sollte aber die Produktion mehr kosten als die Ware kostet, funktioniert das nicht lange, weil dann keiner mehr produziert.
Bei Importware wie Öl geht das auch nicht oder nur begrenzt. Denn sonst verkauft Katar an andere Länder, und nicht an uns.
julius
 
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T4512 » Di Apr 12, 2022 11:34

Hallo,

Weizen ist nun bei 392€ an der Börse.
https://www.finanzen.net/rohstoffe/weizenpreis

Auf welchen Preis sollte man noch warten bei alterntiger Ware?
Fleischi hatte mir vor einigen Wochen geraten Schweine einzustallen, haben wir aber nicht gemacht. :D

Gruß
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