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Fallende Preise
Spekulanten erleiden beim Weizen herbe Verluste Entwarnung am Weizenmarkt: Die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel bleibt gesichert – trotz heftiger russischer Ernteausfälle.
Die Spekulationen rund um die Auswirkungen der russischen Ernteausfälle werden den Weizenmarkt nach Einschätzung von Börsianern bis auf weiteres in Atem halten. Trotz der jüngsten Preisexplosion geben Experten in einem Punkt allerdings Entwarnung: Die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel sei gesichert. Hamster-Käufe bei Weizenbier sind also überflüssig. An der Börse entspannte sich die Lage zu Wochenbeginn merklich. Die Terminkontrakte auf Weizen rutschten deutlich ab.
„Am Rohstoffmarkt werden die Preise nicht allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt“, erklärt Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank: „Eine große Rolle spielen hier die Stimmung der Anleger oder die Entwicklung des US-Dollar. Für eine größere Kursbewegung bedarf es aber eines fundamentalen Grundes. In diesem Fall ist es die Dürre in Russland.“
Vor diesem Hintergrund verteuerte sich der in den USA gehandelte Terminkontrakt auf Weizen am vergangenen Freitag kurzzeitig auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 8,41 Dollar je Scheffel (rund 35 Liter). Er war damit fast doppelt so teuer wie Anfang Juli. Parallel dazu zogen die Preise für Mais und Sojabohnen um 25 beziehungsweise 13 Prozent an.
Am Freitagnachmittag setzte dann aber schon die Trendwende ein: Erste Gewinnmitnahmen erwischten diejenigen Anleger, die auf weiter steigende Kurse gesetzt hatten, auf dem falschen Fuß. Sie waren dann zu Verkäufen gezwungen, um ihre Verluste zu minimieren und verstärkten damit den Kursrutsch. Am Montag lag Weizen mit 6,845 Dollar knapp 19 Prozent unter dem Freitagshoch. Dies ist der drastischste Preisverfall seit mehr als 14 Jahren. Franz Engelke, Sprecher von Deutschlands größter Getreidemühle VK Mühlen, hält diese Kursausschläge für überzogen: „Das ist nicht nachvollziehbar und nicht mehr rational. Es wird nur noch emotional gehandelt.“
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article8911514/Spekulanten-erleiden-beim-Weizen-herbe-Verluste.html

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