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Winter

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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Re: Winter

Beitragvon Hill Rake » Mo Dez 21, 2009 8:48

H.B. hat geschrieben: beide genannten Probleme ließen sich mit Curtains lösen....


Bringen Curtains was für die Wärme ? Das wäre mir neu - ich dachte die lösen nur die Zugluft.

H.B. hat geschrieben:Bei minus 15 hab ich noch kein Problem mit den Schiebern, wenns Wochen dauert, muß ich etwas salzen. Die Kühe fühlen sich wohl, Winterfell hat keine....


Also dass kann ich nicht glauben. Bei -15 Grad im Stall läuft kein Schieber mehr. Da kannst Du den Schneepflug nehmen, und der hat noch seine Probleme.
Nicht mal Strassensalz reagiert unter -10 Grad.
Wenn der Schieber direkt in Güllegrube fährt, mag es Stück lang besser gehen, die ganzen Querkanäle sind "absolute Scheiße" wenn die mal eingefrieren.

Genau Deine Äußerungen H.B. haben mich veranlaßt, vor rund 20 Jahren in unserer Gegend weit und breit den ersten Kaltstall zu bauen. Ich habe zig Ställe im Norden besichtigt, alle Betriebsführer haben einhellig gelobt (gelogen) wie toll der Kaltstall ist, und die paar kalten Nächte gehen auch. Leider habe ich die Ställe alle im Herbst begutachtet bei annehmbaren Temperaturen...
Bei - 15 Grad kannst du den Mist bei mir mit dem Bickel wegschlagen, entweder gehen eure Thermometer nicht, oder alpine Temperatur reagiert anders. Ganz zu schweigen wie das auf die Entmistung geht. Da fliegen die Umlenk-Rollen nur noch so...



H.B. hat geschrieben:Nur um den BDM nicht zu vergessen....


Die IG-Milch ist der österreichische BDM :D


H.B. hat geschrieben:Für was braucht man zum Stallbau einen Berater? Und wegen minus 16, das ist doch wirklich nix besonderes? Ich hab aus Überzeugung kein isoliertes Dach und einen offenen First.....


Was heißt aus Überzeugung, lieber H.B. ...manche schütten aus Überzeugung Ihre Milch in Loch...und wenn sie könnten, ihr Hab und Gut samt Schwiegermutter noch dazu...

Überzeugung ist Käse. Es muss funktionieren, ohne viel Muh und Mäh. Wir verbringen doch eh genug Zeit im Stall.
Welche Industriehalle fertigt denn Ihre Produkte bei Minustemperaturen?
So blöd sind nur die Landwirte, die sich die "Kosteneinsparung" mit Abbau der Arbeitsqualität überzeugen lassen.

Ich wette, diesen Blödsinn werden wir in 20 Jahren wieder aufhören. Entweder kommt die Klimaerwärmung wirklich, und ich habe Zitronen und Orangenfelder - oder ich habe wieder einen Warmstall mit Anbindehaltung und Auslauf... :prost:
...und der Spieler schmähte: Als ich meine Ehrlichkeit verspielt hatte, fing ich an zu gewinnen.
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Re: Winter

Beitragvon H.B. » Mo Dez 21, 2009 9:28

Hill Rake hat geschrieben:Bringen Curtains was für die Wärme ? Das wäre mir neu - ich dachte die lösen nur die Zugluft.

Nein, aber ohne Zugluft hat die Kälte keine Angriffsfläche. Der Boden kühlt schon im Vorfeld weniger aus, was den Vorteil hat, daß der Mist nicht anfriert.
Ich sag dazu "angenehme Kälte". Du hast sicherlich schon im Wettbereicht von "gefühlter Kälte" und tatsächlicher Kälte gehört. Allein die gefühlte Kälte ist es, was im Stall Probleme macht.
Bei mir geht der Schieber auch in einen Querkanal. In 10 Jahren ist bisher eine Umlenkrolle kaputt gegangen, weil sich was eingeklemmt hatte und die Kunststoffrolle blockiert und vom Seil eingeschnitten worden ist. Ich werd die wahrscheinlich kommenden Sommer alle wechseln, weil die Bolzen wie die Rollen eingelaufen sind. Bis auf da wo verlängert wurde, sind die Originalseile drin.

Unsere Thermometer gehen sehr wohl, und ich kenne wirklich viele Ställe, bei 98% trifft deine Annahme zu - oft wären für die Behebung nur ein paar Handgriffe notwendig. Nur die kann dir kein Berater sagen, weil einfach die Erfahrungswerte fehlen. Als "Erfahrener" und "Interessierter" sehe ich die Schwachpunkte und Korrekturmöglichkeiten oft beim Betreten des Stalles. Die meisten Betriebsleiter haben sich mit den Problemen abgefunden und reagieren eher erzürnt, wenn man sie darauf anspricht.
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Re: Winter

Beitragvon steel » Mo Dez 21, 2009 10:23

Hill Rake hat geschrieben:Welche Industriehalle fertigt denn Ihre Produkte bei Minustemperaturen?
So blöd sind nur die Landwirte, die sich die "Kosteneinsparung" mit Abbau der Arbeitsqualität überzeugen lassen.
Ich wette, diesen Blödsinn werden wir in 20 Jahren wieder aufhören. Entweder kommt die Klimaerwärmung wirklich, und ich habe Zitronen und Orangenfelder - oder ich habe wieder einen Warmstall mit Anbindehaltung und Auslauf...


Stimmt Hill, Kaltstall ist Mist. Man kann sich aber jeden Unsinn schön reden, was einige auch tun. Zudem lässt sich der Landwirt jeden unsinnigen Kostenspareffekt einreden. Da kommt wieder der schlaue Spruch : mitziehen oder aufgeben zur Geltung. Da ansonsten die Konkurrenz günstiger produziert. So long, die Karavane stapft weiter.
Wenn erst mal alle den Kaltstall haben, muss eine neue Nische gefunden werden, wo eingespart werden kann. Mann muss schliesslich besser wirtschaften wie der Durchschnitt. Wie wärs mit Handmelken statt Maschine, der Tag hat immerhin 24 Stunden ?

Hill Rake hat geschrieben:So blöd sind nur die Landwirte, die sich die "Kosteneinsparung" mit Abbau der Arbeitsqualität überzeugen lassen.


Aber Du solltest dich fragen warum die Landwirte so blöd sind ? Vllt mangelhafter Zusammenschluss :idea: ? Ein Einzelkämpfer kann keinen Krieg gewinnen. Der wandelt sich zum Sklaven und melkt eben bei minus 15 Grad mit gefütterten Lederhandschuhen und hämmert den gefrorenen Kot vom Boden und überlegt währenddessen wo er weiter Kosten einsparen kann.

H.B. hat geschrieben:Für was braucht man zum Stallbau einen Berater?

Ich hatte noch nie einen Bauberater, auch nicht im Fütterungsbereich oder sonstwo. Wenn ich die anderen "mit Berater" von der Gewinnsituation vergleiche, habe ich "ohne " nicht viel falsch gemacht.
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Re: Winter

Beitragvon schakschirak » Mo Dez 21, 2009 11:50

steel hat geschrieben:Aber Du solltest dich fragen warum die Landwirte so blöd sind ? Vllt mangelhafter Zusammenschluss ? Ein Einzelkämpfer kann keinen Krieg gewinnen. Der wandelt sich zum Sklaven.

Gute Grundeinstellung auch von Hill Rake. Darauf lässt sich aufbauen.
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Re: Winter

Beitragvon Nick » Mo Dez 21, 2009 12:46

Aber Gottseidank gibt es ja immer etwas Neues. Sonst wäre es ja langweilig.
Nach 10 Jahren im Kaltstall dachte ich eigentlich "jetzt weißt du die Schwachstellen überall" und hab die auch alle schön vor dem Frost abgearbeitet. Gab die letzten Jahre auch keine Probleme mehr.
Friert nicht gestern abend kurz vor dem letzten Melkdurchgang die Druckluftleitung über dem Melkstand ein. Gut war nicht weiter schlimm. Aber die Kombination Sonntag abend und eine halbe Stunde wegen so einem Sch.... länger machen war auch nicht geplant.

mfg
Und der Herr sprach: "Lächle und sei froh es könnte schlimmer kommen. Und er lächelte und er war froh. UND es kam schlimmer.
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Re: Winter

Beitragvon Hill Rake » Mo Dez 21, 2009 13:06

H.B. hat geschrieben: Als "Erfahrener" und "Interessierter" sehe ich die Schwachpunkte und Korrekturmöglichkeiten oft beim Betreten des Stalles.


Na dann, H.B. hilf mir.

Was mach ich gegen gefrorene Querkanäle?
Wenn der Mist schon in den Laufgängen anzieht, geht er im Querkanal erst recht nicht auf, und weigert sich wie eine Beamtengewerkschaft weiterzu arbeiten.

Stall ist zugluftfrei, Futtertisch hat Kranbeschickung - darum ist er relativ hoch und im Winter kalt.
Aussentemperatur abzüglich 2-3 Grad ist Stalltemperatur.
Querkanal ist aussenliegend, abgedeckt mit 8 cm Holzbohlen - 1,60 breit, ca. 1,80 tief mit Treibmiststufe ausgelegt die dann über 50er Rohr zur Grube führt.

Derzeitige Gegenmaßnahmen: über das Freßgitter hänge ich eine Silofolie (Fressgang, Laufgang und Liegeboxen ist deckenlastig für Einstreu), die ich auch ganz herrunter lasse ab ca. -10 Grad, den Querkanal schütte ich mit ca 30 cm Schnee zu - damit ist der Auslauf blockiert.
Das ganze Auf und Ab- mit den Folien, den Schnee hin und wieder wegschieben, so ca. 20 mal im Winter, ist eine richtige unnütze Deppenarbeit.

Was ich schon probiert habe, und mächtig in die Hose gegangen ist:
Nichtstun und abwarten bis wieder wärmer wird, Warmes Wasser mittels HDS, Streusalz (hat Klauen, Aufstallung, und Entmistung bedenklich angegriffen und unter - 10 Grad wirklunglos, Rosenkranz beten, Mist mit Schaufel und Stange in Abflussrohr zu stopfen, warme BDM -Milch reinschütten, mit Güllefass spülen, fluchen, Entmistungsvertreter geholt, usw.

Ganz zu schweigen von festgefrorenen Schiebern unterm Querkanal, nichtgehenden End- und Belastungsschaltern, zweite komplette Entmistungsanlage in 20 Jahren. (1 Prinzing - hat im ersten Jahr schon "Versteck dich Mäuschen gespielt, 2 Schauer geht etwas besser, weil sie keine Überlastsicherung hat.)
Derzeit dritte Entmistung "System Hill Rake": Bickel, Schubkarre, 1m Kotschieber und Handschuhe.

Laufbahnen sind mit Gussasphalt belegt, mit mittiger Entwässerung 100er KG.

Und bitte komm nicht, dass das alles Baufehler sind... :x
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Re: Winter

Beitragvon H.B. » Mo Dez 21, 2009 22:13

Leider schon

2 Baufehler machen die Situation schwierig.
Querkanal außen, kannst du 5 Grad Toleranz abziehen, beim Gußasphalt auch.

Der Querkanal vorne ist zwar keine Opitmallösung, aber im Winter besser, und eine Stallverlängerung wird einfacher. Zugluft hast du immernoch, wenn ich mich recht erinnere, gefriert bei dir der Mist an unterschiedlichen Stellen im Stall unterschiedlich schnell - bei identischer Temperatur. Nur der Mist sollte im Stall nicht gefrieren. Da kommt das Problem Gussasphalt, der wie eine Isolationsschicht auf dem Boden liegt. Der Boden gibt von unten her immer wärme ab, wenn du in Extremsituationen Zugfrei halten kannst und keine Isolationsschicht dazwischen liegt, gefriert der Mist nicht oder sehr viel später an. Durch deine Bauweise hast du mind. 10°C Kältetoleranz verschenkt. Mit der Schauerentmistung hast du die beste Wahl getroffen, vor allem mit Faltschieber.

Mehr kann ich ohne deinen Stall betreten zu haben und nach diesem Beitrag nicht sagen, helfen konnte ich dir leider nicht.

Ich lade dich gern mal ein, wenn in 98% der Kaltställe nix mehr läuft, wie bei mir alles auf Knopfdruck geht. Wir hatten auch schon wochenlang Nacht für Nacht 20 Grad und darunter, oft auch bei Sturm. Seit dem Einzugsjahr wurde jeden Tag mit dem Schieber gemistet, noch nie ein Schubkarren, Frontlader oder ein anderes Hilfsmittel - schließe aber nicht aus, daß ich das nicht auch mal machen muß - nur dann eben erst, wenn die anderen schon wochenlang tun.
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Re: Winter

Beitragvon herdsman » Mo Dez 21, 2009 23:15

H.B. hat geschrieben:Hans, beide genannten Probleme ließen sich mit Curtains lösen, und dennoch müsstest du nicht auf die geöffneten Seiten im Sommer verzichten.


Ja das ginge schon, doch lohnt so eine Investition für die paar Tage? Vielleicht bau ich mir da selbst was zurecht :roll:

Gruß Hans
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Re: Winter

Beitragvon H.B. » Di Dez 22, 2009 9:21

Es spricht, nichts dagegen, die Curtains selber zu bauen. Die paar Kederrohre, Schnüre, Seile, Umlenkrollen dürften kein Problem sein, die Folie bekommt man beim Lastwagen-Planenfritze. Wer noch weiter gehen will, kann die Sensorik selber zusammenbasteln, und den Getriebemotor bei eBay suchen.

Nur eine Folie oder ein Netz irgendwo hinzunageln, scheint mir zuwenig flexibel, um ein konstant-gesundes Stallklima zu gewährleisten. Was an einem Tag richtig ist, kann am nächsten daneben liegen, und in drei Tagen hustet der halbe Stall.
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Re: Winter

Beitragvon luckylou » Di Dez 22, 2009 21:17

Ist schon interessant was hier so alles geschrieben wird über Außenkliemaställe ,Kaltställe gibt es nicht. Habe jetzt seit 15 Jahren einen Außenkliemastall mit Laufhof und es noch nie bereut höchstens im Sommer,wenn es zu heiß ist,dass das Dach nicht isoliert ist.das System muss halt passen. Wir hatten am Sa auf So minus 27 Grad, kein Wasser eingefroren,Balltränken.Das härteste war bisher an 1997,als es über 4 Wochen jede Nacht minus 15 bis minus 20 Grad gab. Die kühe liegen in einer Liegehalle auf Tiefstroh,also immer warm.Laufhof und Fressplatz sind nach Süden offen,sodass auch im Winter die tiefstehende Sonne noch wärmt.Gänge und Laufhof werden mit einem Radlader abgeschoben . Melkstand wird beheitzt ,auf ca 15Grad,sodass es dort angenehm zu arbeiten ist.
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Re: Winter

Beitragvon Hill Rake » Di Dez 22, 2009 22:29

luckylou hat geschrieben:...Ist schon interessant was hier so alles geschrieben wird über Außenkliemaställe ,Kaltställe gibt es nicht.


Hallo Luckylou - nein. Außenklimaställe gibt es auch nicht. Es sind Aussenklimaunterstände mit "vom Winde verwehten Futtertischen.
Kaltställe sind umhüllte Baukörper, mit fehlender Isolierung am Stall.

Es geht ja garnicht um richtig oder falsch. So wie der eine eben füllige Damen liebt, der andere knochenharte...so ideologisch sind auch Stallsysteme - wichtig ist, das der Betriebsführer damit klar kommt. :idea:

Ich sage nochmals, das ausschlaggebende sind die klimatischen Verhältnisse. Einen Aussenklimastall mit offenen Futtertisch ist in unserer Region einfach nicht möglich. Wer unsere Winterstürme kennt, oder im Sommer den peitschenden waagrechten Regen - kann so eine Stallform einfach nicht wählen, und wäre er noch so verliebt mit Ihr. :?
Daher habe ich seinerzeit, den Kaltstall genommen mit Wänden umhüllt und winddicht gemacht, aber unisoliert.
Es herrschen Temperaturunterschiede zum Aussenklima von ca. 2-3 Grad und mit einer zeitlichen Verzögerung bei Minusgraden.
Das mir das System nach 20 Jahren immer noch nicht gefällt, ist halt so. Darum empfehle ich es auch keinem.
Mag sein, das es gut funktionierende Ställe gibt, so wie bei H.B. vielleicht ist auch eine Sache des Viehbesatzes, für meinen Fall, habe ich Adaptierungen treffen müssen - die ich so nicht ewig weitermachen werde.
Nach 20 Jahren Laufstall bin ich auch ein großer Skeptiker dieser Variante geworden. Überzeugt hat mich nur die Melkarbeit im Melkstand. Eine Weide ersetzt ein Laufstall nie und nümmer, und wer einen Laufstall ansehlich, ordentlich und hygienisch auf längere Zeit erhalten will, muss sehr viel putzen und waschen. Eine Ironie eigentlich, weil Männer als lieber tun - als putzen und waschen....
Alles andere sind keine Laufställe sondern Dreckställe. :evil:

Wer Stroh ohne Ende hat, ist mit einer Liegehalle wie du sie hast - bestens bedient, sehr tierfreundlich und für den Aussenklimastall die einzig wahre Variante. Klar kann man mit Radladern Mistbahnen abschieben bis minus 30 Grad - halt solange wie die Dinger laufen, schließlich erledigen die auch in Kiesgruben und Steinbrüchen ihr Geschäft.
Die Technik mit Entmistungsanlagen halte ich für anfällig, verschleisshoch und wenig robust. Nicht umsonst gibt es bei uns "beheizte" Schieberanlagen, wo das zuständige Stromunternehmen zu Weihnachten jedes Jahre eine Flasche Sekt vorbeibringt. :mrgreen:

Das mit der tiefstehenden Sonne, lieber Luckylou - ist wohl eher eine Romantik von "Western" vergangener Tage.
Viel Sonne im Winter haben höchstens Gebiete über 900m, dafür schweinekalte Nächte, alle anderen sinnieren in den betrübten Winterwochen bei Hochnebel und feuchtkalter Luft, über die Mitgliedschaft im Bund deutscher Mädchen nach... :lol:
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Re: Winter

Beitragvon JohnDeere3040 » Di Dez 22, 2009 22:56

Ich hab im Moment zwei Betriebe im Vergleich, einen Kaltstall wie bei Hill Rake, mit planbefestigten Boden, der mit Schlepper abgeschoben wird, und einen Warmstall mit Spalten, beides Laufställe.
Bei der anhaltenden Kälte gibts im Kaltstall trotz dem starken Frost der letzten Wochen keine Probleme, der Melkstand ist geschlossen und wird leicht geheizt, Tränken sind geheizt, und die Kühe liegen in einem zugfreien Stallteil. Von der Arbeit her ist der Schlepper natürlcih aufwendiger als eine automatische Schieberanlage, aber bei den Temperaturen dann doch ganz annehmbar, da man nicht mit der Hand Eispickeln muss :wink:

Beim Warmstall ist der Melkstand offen, die Tränken sind unbeheizt und die Türen dürfen nicht allzu lange geöffnet werden, sonst friert alles ein. Durch die Gülle unten kommt da schnell nen schöner Mief zusammen, das ist im Kaltstall schon besser.
Ich denke für die Kühe ist da der Kaltstall wesentlich gesünder, und die Arbeit ist im Winter trotz der Kälte angenehmer, bisschen frischere Luft.

Aber ganz offen wird dann schon eher unangenehm bei den Temperaturen, glaub ich :roll: Müsste man mal beim Versuchsgut Achselschwang vorbeischauen, die haben neu ganz offen gebaut :regen:

Aber da hat jeder seine bevorzugten Ställe, da gibts nicht für jedes Klima und jeden Betriebsleiter 8) den gleichen richtigen Stall
Mfg
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Re: Winter

Beitragvon spielmann » Di Dez 22, 2009 23:20

Haben auch eine Kalt- oder Außenklimastall, Schieber laufen bis minus 8°C dann ist Schluß :!: Haben vor Jahren alles mögliche gemacht um die am laufen zu behalten mittlerweile lassen wir das, kostet nur Nerven. Haben die Kühe schon mal vor etlichen Jahren zwei Wochen auf gefrorener Gülle laufen lassen, wird wie Kompost so lange es unter -0° C ist. Die Kühe laufen auch ohne Probleme, besser als mit dem Radlader abzuschieben dann wird es erst richtig glatt. Fängt es dann aber an zu Tauen gibt das ne schöne Sauerei und man muß ca. einen Tag warten bis die Gülle vom Betonboden los ist, erst dann kann mit dem Radlader abgeschoben werden. Im Alten Teil (2000) schieben wir die Gülle ohne Querkanal in die Güllegrube, im Neuerm Teil (2008)haben wir einen Querkanal mit Schubstange, und wenn wir uns vergewissert haben das diese läuft wird die Gülle in den Querkanal geschoben.
Wir haben bei dem Bau des Kuhstalles möglichst darauf geachtet das der Stall günstig ist und mußten manche Kompromisse eingehen, würde heute wieder einen Außenklimastall bauen, vielleicht etwas anders , aber wir haben auch nur wenig Dauerfrost und Schnee und liegen geschützt in einem Seitental auf etwa 220m über Meeresspiegel. Der Außenklimastal ist im größten Teil vom Jahr sehr gut und die Tiere fühlen sich wohl, aber bei Frost macht es eben keinen Spaß :!: Wenn wir jedes Jahr 3-4 Wochen Dauerfrost hätten würden wir auch einen anderen "Stalltyp" wählen.
MfG. Emilson
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Re: Winter

Beitragvon luckylou » Mi Dez 23, 2009 9:14

Hallo Hill Rake,denke soweit sind wir garnicht auseinander,der Betriebsleiter muss mit seinem Laden klarkommen. unser Betrieb liegt auf 750 m Höhe,Hochfläche der Schwäbischen Alb, Wind u Sturm auch wie Du es beschreibst.Auch wir haben viel schöne klare Wintertage.Vor 10 Jahren ,bei Lothar hatten wir 170km/h und 10 ha Buchenwald hat es weggefegt. --Stehe voll hinter meinem System,richtig ist,man braucht Stroh,aber hier ist eine Ackerbauregion. Meine auch,dass der Futtertisch eingehaust sein sollte,nicht dass 2m hohe Schneewehen das Futter zudecken. Das mit der Wintersonne ist aber so,die Kühe stehen sehr gerne in der Wintersonne.
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Re: Winter

Beitragvon H.B. » Mi Dez 23, 2009 16:44

Hill Rake hat geschrieben: mit fehlender Isolierung am Stall.
Mag sein, das es gut funktionierende Ställe gibt, so wie bei H.B. vielleicht ist auch eine Sache des Viehbesatzes

In einer Stallhalle gibt es keine fehlende Isolierung, allenfalls eine Überflüssige bis Schädliche.
Wo eine Isolierung vorhanden ist, gibt es deutliche Temperaturunterschiede - und somit auch Zugluft.

Ich hab beide Systeme. Jungvieh ab dem deckfähigen Alter hab ich in einem klassischen Warm-Boxenlaufstall für Kühe aus der Mitte der 80iger. Bei Frost ist da der Arbeitsaufwand wesentlich höher, und das Stallklima scheiße, Punkt.
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